Wodurch herrschen wir?

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      Wodurch herrschen wir?

      Wodurch erlangen Doms die Kontrolle bzw was veranlasst Sub einem bestimmten Dom/Domme Kontrolle zu geben? Ich bilde mir jetzt mal ein die dominante Rolle (für mich persönlich ) zu verstehen. Also ich weiss was ich will, was mir Spass daran macht, was ich erreichen will, wieso ich mich als dominant beschreibe, etc... also das wieso is mir mehr oder weniger klar aber das was bzw wodurch ... es ist für mich mehr ein Gefühl eine Art Selbstverständniss dass ich nicht näher definieren bzw in Worte fassen kann so sehr ich es auch will und ja schlussendlich bin ich was ich bin und mach ich was ich will. xD
      Mir wären hier einfach ein paar persönliche Anschauungen bzw Praxiserfahrungen sehr willkomen (sollte sich jemand schon mal darüber Gedanken gemacht haben) ^^

      lg Mooneyes

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Mooneyes ()

      Ach weißt Du "Was des Menschen Herzenswunsch dazu lässt er sich gern befehligen" (Zitat von ich hab gerade keine Ahnung wem), das trifft es zumindest in meinem Fall ganz gut :-). Damit meine ich jetzt das Gesamtpaket und nicht das mir jeder Punkt angenehm sein muss damit ich mit mache. Aber insgesamt ist es einfach das. Ich weiß nämlich auch was ich will ;) und in dem Fall ist das eben ich will der Nichtentscheidungsträger sein.

      :D Vielleicht sollte ich nicht vor dem ersten Kaffee posten. *gg Und hast nen ordentlichen Kater?

      lg redcat
      Das ist sehr unterschiedlich. Ich habe vor einigen Tagen über die Arten der Macht etwas in meinem Blog geschrieben und bin mal so frei es einfach zu verlinken: gentledom.de/_rubric/detail.ph…02&rubric=Gentledom+Blog&
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      @redcat: nein hab ich nicht nur sehr müde, bin ja um 9 schon wieder mehr oder weniger wach am arbeiten gewesen xD
      und was das "ich weiss was ich will" anbetrifft so hoff ich doch, dass das für beide Seiten gilt ;)

      @gentledom: ja es bezieht sich genau auf diesen Artikel, und zwar auf den Absatz mit der Autorität. Er ist an und für sich gut und kann auch so stehen, aber er wirkt auf mich irgendwie unvollständig,.... (wir haben meines Wissens eh schon mal in der Shoutbox darüber geredet^^)
      Ich würde sagen, dass ein Teil des Gesamtbildes von Autorität aus "Natürlichkeit" stammt, aber dass da wesentlich mehr dazu beiträgt Autorität gegenüber einem Menschen zu erlangen.
      Und das ist meine eigentliche Frage, die du in deinem Artikel kurz gestreift hast ^^
      Was trägt wirklich dazu bei, das man ein Autoritätsverhältniss zu enem Mensch aufbaut?

      Ich weiss auch, dass es mehr als nur eine Antwort auf diese Frage gibt, da es für jeden etwas anderes ist. Trotzdem würds mich interessieren ob es neben der natürlichen Autorität weiter Gemeinsamkeiten gibt.
      Die Gemeinsamkeiten muss es geben, sonst gäbe keine Gemeinschaft aus mindestens zwei Figuren.

      Ich versuche es einmal auf andere Füße zu stellen.

      Jeder Kaufvertrag stellt auch eine zwischenmenschliche Beziehung dar und basiert auf `Treu und Glauben´. Ein Kaufvertrag kommt nur dann zu Stande, wenn eindeutige Willenserklärungen vorliegen. Das dieser dann rechtskräftig als erfüllt anzusehen ist beinhaltet er Folgendes:

      Das Liefern von Ware/Leistung. Das Annehmen des Gelieferten. Das Begleichen von Ware/Leistung. Und... das Annehmen der Begleichung. Nur wird gerade Letzteres von so Vielen übersehen.

      Eine jede Freundschaft, Ehe oder Beziehung fußt auf den gleichen Regeln. Dazu gehört das Geben und Nehmen und selbstverständlich auch das Annehmen... alles andere wäre zum Scheitern verurteilt und der Kernsatz, den ich aus dem Link entnahm ist der, dass der Wunsch zur (eindeutigen) Rollenverteilung von Beiden besteht (bestehen muss), quasi eine aus freien Stücken erzeugte Willenserklärung.

      Sollte diese These nun von einer gewissen Allgemeingültig getragen sein, so kannst du im Umkehrschluss daraus folgern, dass keine Machtausübung vorliegt und gebe ein weiteres Beispiel:

      Ist es tatsächlich an dem, Macht über einen Menschen zu haben, wenn dieser durch Devotismus, Versklavung, oder Sinnesentzug lediglich seiner Selbstbestimmung nachgeht? Ist es nicht eines der Ziele eines Jeden Menschen sich zu entfalten, sich zu verwirklichen? ...und frage jetzt ganz provokativ, wer hat denn die Macht darüber, dass Macht ausgeübt werden darf? Denn letztendlich beruht die Rollenverteilung auf... mit dir, und nur mit dir; von dir, und nur von dir.

      Von daher gilt im Weiteren:

      "Den Charakter eines Menschen erkennst du dadurch, in dem du ihm Macht in die Hände gibst." (zitiert)

      Und genau das geschieht. Getragen von Vertrauen und anerkennender Autorität wird Macht vergeben und vergebene Macht angenommen... mit dem zweifelsfreien Wunsch, dass verliehene Macht ausgeübt wird, am das Verübte anzunehmen.

      Tatsächliche Machtausübung erfolgt nur dann, wenn sie einseitig und unerwünscht ist.

      ...fasst hätte ich jetzt geendet mit quod erat demonstrandum... Nur glaube ich auch, dass es noch etwas geben muss und sollte dies so sein, dann bitte ich um Aufklärung. Nur, aus vielen Texten habe ich auch herausgelesen, wenn ein Herr/Herrin über dem hinaussehend, was Sklave/Sklavin tut und erscheinen lässt, darüber hinaus erkennt, mitfühlt, stolz ist, sich für/mit diesen freut... gleich in welche Richtung... dann sind diese zwei Menschen wie für einander geschaffen. Im Tiefsten Innern weigere ich mich die tatsächliche Macht als solches anzuerkennen und erachte es als eine Weiterentwicklung der Gleichberechtigung... und irgendwann ist auch diese Lebensform gesellschaftlich anerkannt.

      Die Frage ist nur... an D/S gerichtet... ist das gewollt?
      Ich denke, man herrscht nur (oder man unterwirft sich wirklich nur) indem man keine Rolle spielt, sondern einfach in seinem Tun sein Ich spiegelt. In diesem Sinne denke ich auch, dass es dieses Selbstverständnis ist, dieser Einklang mit sich selbst, der natürlich auch einen Teil persönlicher Ausstrahlung ausmacht. Führungsqualitäten zeigen sich nicht durch Donnerwetter, ein zur Fraust geballtes Gesicht und die im Halfter steckende Peitsche, sondern gerade in einer ruhigen selbstsicheren Art und Weise und dem Vermögen, den anderen an die Hand zu nehmen und ihm bzw. ihr zu zeigen, welcher Weg der bessere ist. Zum Herrschen gehört in meinen Augen auch die Fähigkeit der Kommunikation, nicht die Arroganz, auf den Menschen herabzusehen, der sich dieser Macht beugt im Sinne dessen, dieser wäre minderwertig. Da der Dominante für sich die Devote als perfekte Ergänzung sucht und umgekehrt, wird sich zwischen den beiden, wenn es passt, ein ganz eigener Dialog entwickeln, sowohl verbal, als auch nonverbal. Auf diese Art werden Signale ausgesendet, die entweder Annäherung bringen oder eben Entfernung voneinander. Ein wirklich devoter Mensch wird im anderen denjenigen erkennen, der ihn zu beherrschen vermag, solange er wirklich authentisch ist.
      Warum ich mich unterwerfe, obwohl ich sonst eine starke Frau bin? - Weil ich es kann!
      All deine Zeilen mag ich nehmen und zitieren... als Bestätigung dessen, wovon ich mehr und mehr überzeugt bin. Im Empfinden, und ich lege großen Wert auf das Empfinden, unterscheidet es sich letztendlich durch nichts von den sogenannten klassischen Beziehungen, wenn die wesentlichen Elemente Vordergründig sind, wie anderswo schon beschrieben worden ist, aus Vertrauen, Zutrauen und Bestätigung (letzt beides leider allzu oft unterschätzt) Respekt, Güte, Verantwortung...

      "Das ist meine Frau, das ist mein Mann; das ist meine Freundin, das ist mein Freund; sie gehört zu mir, er gehört zu mir..." Stets erfolgt ein besitzanzeigendes Fürwort. Ja, dieses ist in einer/jeder (guten, schönen) Beziehung sogar gewollt, als verbaler Ausdruck tiefer Verbundenheit, welche im Verschmelzen zweier Körper ihre Krönung findet.

      Anderswo habe ich gelesen hab, dass Begierde einseitig sei, so ist das m. E. zu kurz gegriffen. Ist es nicht etwas wunderbares einen Menschen zu begehren, von eben diesem begehrt zu werden? ...diesen just im Hier und Jetzt zu gebrauchen, sich benutzen zu lassen.

      Wie in jeder Beziehung (...hat die Hosen an), Betrieb, Partei, Armee gibt es einen der führt - alles andere ergibt Trennung, Chaos oder Anarchie - und unterliegt stets den gleichen Regeln.

      Eine D/S- Beziehung unterscheidet sich im wesentlich durch nichts, mit der Ausnahme, dass alles komplett zu 100% verteilt ist. Mithin, `führen´ in Verantwortung zur gemeinsamen Unternehmung. Und da dieses zu hundert Prozent geschieht, bedarf es dann, wie in diesem Kontext überall auch, außergewöhnliche Fähigkeiten. Wissen, Menschenkenntnisse, Weitsicht. Und all diejenigen, welche sich das ans Revier heften können haben in ihre Entwicklung Vielen viel voraus... besser noch, es wird ihnen nachgesagt.

      Für mein Verständnis, Empfindung und der Art zu definieren, kann ich es drehen und wenden, wie ich es will... es ist dasselbe. Nur der von dir erwähnte Dialog ist für mich latent und kann nur erahnen, wie dieser verbal und nonverbal aussieht... vielleicht derart, jedes nichtgesagte Wort zu verstehen :wink:

      ...um dich nun doch zu zitieren "... solange er wirklich authentisch ist." Ein schöner Satz, alles umfassend und für alle zutreffend... in deren Tun und deren Ich sein :)
      @diquello:

      Ich würde sagen, dass wir sehr wohl von Machtausübung sprechen können wenn sie von beiden Seiten erwünscht ist.
      Der persönliche und aus freien Stücken gesprochene Wunsch nach einer klaren Rollenverteilung steht natürlich im Vordergrund aber wie soll das was darauf folgt ohne eine Form der Machtausübung funktionieren?

      Ich stimme dir allerdings zu, dass beide Seiten eine gewisse Machtposition über den anderen Part haben. Wirklich aktiv und bewusst genutzt wird diese aber im Idealfall vom dominanten Part da wir sonst beim "Topping from the Bottom" wären und der anfangs geäusserte Wunsch nach einer klaren Rollenverteilung dadurch seinen Sinn verliert.

      Ich stosse mich etwas an dem Wort "Gleichberechtigung" und ich glaube das eine solche 24/7 Beziehung (auch wenn sie für beide Seiten ideal ist) es recht schwierig haben wird gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen. Und ne Sklavin in Zeiten des Feminismus gesellschaftlich akzeptiert.... na das schau ich mir an :D (sry kleiner Scherz am Rande)

      Dass es an D/S gerichtet ist liegt hauptsächlich daran, dass es denk ich keinen anderen Bereich gibt in dem Macht und Autorität eine so zentrale und offensichtliche Rolle spielen.

      @selinab

      sehr schöner post, hat meine volle Zustimmung
      In meinen Augen gibt es in keiner Beziehung eine 100% Machtverteilung zu einer Seite. Allein schon nicht mehr lieben zu wollen ist die Möglichkeit auf SubSeite sich einer 100% Machtausübung zu entziehen. Niemand kann 100% Kontrolle habe über nichts wirklich komplexes dafür gibt es zu viele Faktoren die miteinspielen können. Eine DS Beziehung ist eine Beziehung mit einer extremen Ungleichgewichtung der Macht, für den einen mag das bei 60% beginnen für den anderen erst ab 99,9%...
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Selbstredend funktioniert die Machtausübung,... muss es ja, weil alles andere wäre Terror :shock:
      Aber Machtausübung hin, Machtausübung her... dank deines Postings habe ich herausgelesen, was ich für mein Verständnis brauche, mehr noch... "Eine DS Beziehung ist eine Beziehung mit einer extremen Ungleichgewichtung der Mach, für den einen mag das bei 60% beginnen für den anderen erst ab 99,9%..." Eine äußerst wertvolle Anmerkung und kommt meinem Ideal doch schon sehr nahe.

      Bezogen auf die Gleichberechtigung meinte ich eigentlich, dass das Paar als solches, oder jeder Einzelne für sich, die Gleichberechtigung zur Lebensform als gesellschaftlich anerkannt wissen mag, wie weiland die gleichgeschlechtlichen Beziehungen. Zumindest doch soweit, dass es erpressungsresistent ist (Erpressung: das Wort las hier irgendwo)
      Und na klar... die Vorstellung, Frau emanzipiert sich zur Sklavin, find ich auch satirisch hochinteressant wie amüsant :cool:
      Nur, ist das so abwegig? Man stelle sich vor, die Kanzlerin outet sich als Domina. Die Qualitäten scheint sie jedenfalls zu haben bei dem Männerverschleiß in der Unions-Familie... oder irgendein/e Politiker/in, eine Größe aus Wirtschaft und Show... Das wird fünf Wochen durch die Gazetten gejagt und dann ist Ruhe im Karton. Und vielleicht gesellen sich nach dem Vorstoß der "BILD" ein paar Bildchen zur Titelseite :-o
      Und na klar... die Vorstellung, Frau emanzipiert sich zur Sklavin, find ich auch satirisch hochinteressant wie amüsant :cool:
      Aber natürlich ist es eine Form der Emanzipation. Denn ist es nicht so, dass sich eine Frau zum Frausein bekennt und in unserem Kontext eben die Frau (und nicht nur die Frau) zu ihrem Sosein und Ich? Zumindest für mich war das ein riesiger Schritt in die richtige Richtung, in eine, in der ich die Masken der Selbstverleugnung endlich ablegen konnte. Das war unendlich befreiend, auch wenn natürlich durch die gesellschaftliche Inakzeptanz Grenzen gesetzt sind.
      Warum ich mich unterwerfe, obwohl ich sonst eine starke Frau bin? - Weil ich es kann!
      Sexuelle Selbstbestimmung ist nicht das Ergebnis von
      Gleichberechtigung, sondern deren Voraussetzung1. („Sie und Er –
      Frauenmacht und Männerherrschaft im Kulturvergleich“ 2 Bände, Köln 1998)

      Natürlich ist genau das Bestandteil von Emanzipation, hier zB keinen nick benutzen müssen egal ob ich cross dresser, male Sub, pet player was auch immer bin. Wenn es schlich und ergreifend keine Sau interessiert was ich im privaten so treibe, es mir keine beruflichen Schwierigkeiten, gerümpften Nasen der anderen Mütter auf dem Spielplatz etc einbringt und nicht zu vergessen wenn mein Wert als Frau nicht mehr an meiner Sexualität bemessen wird (denn das wird er noch immer) sondern an meiner Leistung die ich erbringe- das ist Emanzipation!

      lg redcat
      Was diesen ich nenne es jetzt mal Realitätsfrage der Macht im BDSM Bezug
      (Gentledom was Du in Deinem Artikel beschreibst ist letztlich die
      Schilderung der Ausübung dieser), fällt es mir schwer mich zu
      positionieren. Ich bin eher der Spieler ich empfinde es jedoch nicht so,
      dass ich nur eine Rolle spiele, nein ich bin schon ganz ich, einfach
      weil es mir entspricht den Wünshcen meines Geliebten möglichst nach
      kommen zu wollen. Ich bin aber ganz bei Deinen Anfangsüberlegungen
      diquello, letztendlich ist die Macht nicht real. Entziehe ich mein
      Einverständnis ist jegliches D/ s vorbei egal wie ausgeprägt es vorher
      war. Wäre es nicht so, würde ich es nicht mehr als gesunde Beziehung
      bezeichnen. Es ist ein Konstrukt das existiert weil es Beiden insgesamz
      gefällt, nicht mehr und nicht weniger und das ist sehr viel.

      lg redcat
      Ich habe lange, sehr lange überlegt, wie ich darauf reagieren kann.

      Vorwegnehmend, ich mag (die) Satire. Es ist (zu weilen englisch) humoristische Kritik und nach allen Richtungen hin offen; oftmals Widerspruch aufdeckend.

      Die Schwierigkeit des sich Outens ist selbstredend. Womit ich aber nimmer gerechnet habe ist die Fragilität. Das damit verbundene Ungemach zu erkennen ist eines, es nachzuvollziehen etwas anderes und es durchzumachen ist wieder etwas anders. Ein Problem, das sich mir Dank der Ungnade der späten Geburt nicht stellt, oder aber der der verpassten Gelegenheiten...

      Der sich mir dargebote Widerspruch im Verhältnis zur Machtausübung und nun zu meiner Zufriedenheit geklärt ist, ist einer von vielen. Dennoch - von Selbstbestimmung zur Emanzipation - der schon kreierte Kernsatz ist eine Selbsterkenntnis... das Ergebnis dessen, wessen ich mich zuvor ausließ... und dafür auch gestritten hätte. Dies ist nun geklärt, nur leider dümmlich, unsensibel einen faden Beigeschmack hinterlassend.

      noch ein Wort an redcat

      In einem privaten Bereich fiel das Wort Aufklärung. Aufklärung dahingehend, ein Mindestmaß an Akzeptanz zu erhalten, ganz so, wie du es mir eindrucksvoll geschildert hast.

      Ob ich jemals eintauchen werde sei dahingestellt. Nur bin ich mir sicher, die selben Problematiken in unterschiedlichsten Intensitäten vorzufinden. Mich in einer Art `Wartestellung´ begreifend, die Gelegenheit nutzend mich zu wadmen. Umso dringlicher ich das Bedürfnis nach Aufklärung habe... um meiner selbst willen und meiner selbst dann nach `außen´ hin. Deine Zeilen, Mooneyes´, Gentdledoms, selinabs haben erfreulicher weise dazu beigetragen mich ein Stück weiter zurecht zu finden. Der Satz mit den 60%... ich habe mich sehr gefreut das zu lesen... und auch den Satz zu vor... und auch den vom Initiator das es um Erfüllung von Wünschen geht. Ich habe meine Bestätigung dafür erhalten, wie ich es mir gewünscht habe, dass es so ist... und nicht anders :!: Und mit vormals "mehr noch" meinend... ein Jeder kann in diesem Bereich frei seine/dessen Grenzen setzen und unterliegt eben keiner Norm. Hier vollzog sich echte Aufklärung und erfreue mich an den sich bietenden Möglichkeiten.

      Und ja, es ist eine Anfangs-Überlegung gewesen... genauer, sie war es. Denn markanter weise hat mich dein Beitrag, darauf hinweisend dich zu positionieren, eines besseren belehrt. Um `eingeweiht´ zu sein kann ich nur gewinnen, sogar sehr viel. Doch auch so unendlich viel mehr zerstören, denn das scheint mir der Preis der Aufklärung zu sein :(

      Allen noch ein schönes Wochenende und lg

      diquello
      macht bekommt man, indem man kontrolliert, sich wissen aneignet u verantwortung übernimmt.

      das sind u bleiben die instrumente, die macht erzeugen...den erwünschten grad an machtvolumen, bzw. den grad an machtgefälle, den man erzeugen will, richtet man mit der jeweiligen verstärkung bzw. schwächung bei der anwendung durch die instrumente aus.

      wann sich machtausübung am echtesten fürs sübbchen und dömmchen anfühlt... wann spielen nur rumspielen ist,... wann echt noch echter,...wer weiß es? ...was man bereit ist an machtgefälle zu ertragen, wieviel man davon will u letztendlich bekommt, sind auch zwei paar stiefel. ...und wie lange die macht erhalten wird, hängt mit der wechselwirkung des verstehens beider "parteien" ab...der gemeinsamen realitäten, zuneigung und letztendlich der kommunikation.

      ein spiel ist u bleibt es allemal...manchmal echt, manchmal weniger und manchmal echter als man´s will...so wie in einer ganz normalen beziehung eben auch. in einer dauerhaften d/s-beziehung das machtgefälle immer wieder zu erschaffen PLUS das erhalten von emanzipatorischem ausflug, gestaltet sich manchmal äußerst schwierig ( jedoch in einer normalen beziehung eben auch!)... wert ist es allemal, sich immer wieder von freiheit, würde u respektsgedanken leiten zu lassen...hat man diese in form von natürlicher autorität ( u damit schliesse ich nicht beide d/sler aus), bewahrt man sich das stückchen unabhängigkeit auf, das verantwortlich ist, die beziehung immer wieder lebendig sein zu lassen...wo kämen wir denn hin, würden wirs nicht tun? ...sich echt u aufrichtig einer d/s-beziehung hinzugeben oder sie zu führen, ist doch immer davon abhängig, ob ich mich traue das "spiel" mit den voraussetzungen an SEIN zu spielen, die mir entsprechen u die ich letztendlich bin...alles unechte spiel u rollenverhalten erledigt sich sowieso mit der zeit u fliegt auf. gut so.

      lg hp
      Macht in DS Beziehungen ist eine Illusion, die für den nötigen Kick sorgt, der DS im gefühlten Erleben möglich macht. Einer der Gründe, wieso sich die DS Struktur in allen Beziehungen nach einer gewissen Zeit des Zusammenlebens auflöst, ist diese, dass die Illusion unweigerlich verpufft.

      Es ist keine Macht, wenn man sie nach Gutdünken geben und nehmen kann. Es ist eher eine Legitimierung, um die Zügel des Geschehens in die Hand zu nehmen, aber keine Macht.
      In anderen Kulturen, in denen es von staatlicher Seite (leider!) immer noch unterstützt wird, Frauen zu unterdrücken, DA hat der Mann tatsächliche Macht. Eine Macht, die – das hat Macht an sich – korrumpiert, wenn sie nicht von vielen Instanzen überprüft und kontrolliert wird.

      Wir subs können froh sein, dass Mann keine tatsächliche Macht hat, denn sonst würde sich die freiwillige Unterwerfung stetig mehr in die unfreiwillige Unterdrückung wandeln. Und auch Doms können erleichtert aufatmen, dass die Macht ja gar nicht wirklich echt ist, die sie ausüben, denn keiner, - das behaupte ich mal – weiß, was diese Macht mit ihnen am Ende wirklich macht, wenn sie diese hätten. Wie sie sich durch die Macht entwickeln und was da an dunklen Trieben zum Vorschein kommt.
      (gib einem Menschen Macht und du siehst seinen wahren Charakter)

      DS ist und bleibt ein Szenarium, auch für jene, die es im Alltag leben und der Meinung sind, sie spielen nicht.

      Gentle,
      ich hab mal deine Seite, die wohl auch für diesen Thread hier ausschlaggebend war, überflogen, und mir ist da was ins Auge gefallen, wo es sich vielleicht lohnt, mal drüber nachzudenken. Ich zitiere:

      Den Idealzustand der Autorität nenne ich natürliche Autorität. Diese erzeugt das Gefühl von Achtung, Vertrauen könnens, Sicherheit und Geborgenheit. Ich glaube von Natur aus will der Mensch vertrauen und bei einer solchen Person meint er, es zu können.


      Wenn diese Gefühle durch Autorität erzeugt werden, ist dann auch Sub für Dom eine Autorität? Oder hat er diese Gefühle des Vertrauens, der Geborgenheit und Sicherheit nicht, sondern nur sie?

      Ich würde eher sagen, Liebe und vor allem klare Strukturen innerhalb einer Beziehung, auf die man sich verlassen kann, sorgen für Vertrauen, Geborgenheit und Sicherheit, nicht aber Autorität. Mein Chef ist autoritär, da empfinde ich aber NULL Geborgenheit, und mein Vertrauen hält sich auch in Grenzen. Unterwerfen würde ich mich bei ihm nicht.

      Und…
      Autorität,
      ist das in einer partnerschaftlichen DS Beziehung letztendlich nicht eine ähnliche Illusion, wie die Macht?
      Ist Dom autoritär, wenn Sub von unten her leitet, indem sie entscheiden kann, wie weit er führen darf? Klar – oberflächlich gesehen leitet er, aber doch nur solange, wie sie es schön und toll findet. Wenn es ihrem Willen nicht mehr entspricht und es in eine Richtung geht, wo sie sich ganz allgemein nicht mehr wohl fühlt, dann bekommt die so genannte Autorität relativ schnell Risse und Sub reißt die Zügel an sich.
      Und das ist gut so, siehe meine Zeilen über die Macht, die korrumpiert.
      @marvelous:wer sich von nem bigotten, korrupten machtinhaber die knie abschmirgeln lässt, ist man selber schuld.

      es gibt zwei mögliche standpunkte ein spiel einzunehmen..entweder von außen oder von innen. von dem standpunkt außerhalb kann das spiel nicht echt sein, weil die wirkung, die mit dem spiel erzielt werden soll, ausfällt. folglich wird das spiel bdsm nur dann als echt empfunden, wenn es wirkt=von innen! ...wirken tut ein machtgefälle aber nur, wenn eins existiert. existiert ein machtgefälle nur im kopf, wirkt das so wie du sagst, nicht lange... u verpufft. das ist auf dauer anstrengend, weil man sich im grunde permanent selber bedomsen muß (in gedanken eben u nicht durch den menschen, der macht ausübt an einem). wirkt die macht, die gegeben wird in leib , geist u seele, dann existiert sie. punktum. this is the game. spielt man das spiel von außerhalb über längere zeit sollte man mal kräftig nachdenken, ob man nicht lieber ein anderes spiel spielen will.

      helplesspassion
      @marvelous:wer sich von nem bigotten, korrupten machtinhaber die knie abschmirgeln lässt, ist man selber schuld.



      Wo hab ich denn gesagt, dass man das tut?

      wirkt die macht, die gegeben wird in leib , geist u seele, dann existiert sie.


      Ja, rein subjektiv, nicht objektiv.
      Subjektive Machtempfinden, die keinen objektiven Rahmen hat, und die man geben und nehmen kann, wie man es gerade so fühlt, ist keine Macht. Und diese gefühlte Macht-Aura hält auch nur ein paar Monate lang, wenn man nicht zusammen wohnt, vielleicht auch länger.
      Nehmen wir an, im Alltag, wo man sieht, Dom kocht ja auch nur mit Wasser, ist fehlbar, hat seine Macken, erzeugt ungerechte Streitigkeiten, kann sogar pupsen und hat manchmal Schlapperzeug an, geht die Macht in Leib, Geist und Seele verloren. Und dann?

      Wenn Macht tatsächlich da ist, kann man nicht rein weg nach emotionaler Gemütslage daran herum steuern.
      Und ganz ehrlich. Ich war gut 10 Jahren in reinen DS Kreisen unterwegs. Ich hatte unheimlich viele Gelegenheiten hinter den Kulissen zu schauen.
      Die Paare, wo Sub unentwegt postulierte, wie machtvoll Dom ist, zeigten sich im Realen in ganz umgekehrter Variante. Sie und nicht er hatte die Hosen an.
      Ich habe dich so verstanden: du bist gegen ein machtverhältnis,
      da du machtansprüche automatisch mit korruptionsfolgen
      gleichsetzt...ich sage eben: kann,... muß aber nicht. es gibt auch
      menschen mit macht, die eben bewußt u verantwortungsvoll damit
      umgehen u es im ergebnis nicht negativ umsetzen.

      sorry marvelous, ich habe deinen blickpunkt einer d/s wohl
      verstanden...du stehst außerhalb. ...sagte ich ja. den unterschied
      zwischen objektiv u subjektiv kenne ich auch...auch weiß ich, was
      macht allgemein anrichten kann...nur hier im bdsm-forum reden wir ja
      über das spiel im spiel u nicht über das spiel von außerhalb der
      betrachtungsweisen. nicht warum herrschen wir, sondern wie, ist das thema.

      deine behauptung, macht hält sowieso nur ein paar monate, falls man
      zusammenwohnt etc...nanana,...wir müssen nicht denken, dass andere
      menschen genau denselben typen begegnen, wie wir selber..bitte keine
      übertragungen... das zeugs is so schwer. ...wenn du eine gute basis
      von grundwissen u ähnlichen lebensvorstellungen u sichtweisen fürs
      leben mit einem partner teilst, ...wenn du diesem menschen sehr nahe
      bist...wenn ihr beide wisst, wie es um die macht steht u ihr beide es
      gut miteinander meint...u wenn ihr dann noch bereit seid ne d/s zu
      führen PLUS die fähigkeit auf beiden seiten habt, das spiel
      genüßlich zu spielen...dann ist das mal ne sehr gute basis für
      eine dauerhafte partnerschaft mit d/s. ok? U ja , es reicht schon,
      wenn Sub nicht permanent rumpostulieren muß, dass Dom macht hat...es
      kann auch sein, dass er sie wirklich hat, trotz, dass süppchen sie
      ihm einmal gab durch ihr einverständnis. gerade in so einer d/s ist
      es doch einer von vielen kreativen momenten, wenn Dom sich die macht
      immer wieder „erkämpfen“ muß .......urteile nicht pauschal über
      das, was du woanders über d/s mitbekommen hast...in eine beziehung,
      ob mit d/s oder ohne d/s wirst du NIEMALS reinsehen können!