No-Go: Sub mit Borderline-Zügen?!

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    Das Thema selbst ist wirklich interessant und ich kann mir vorstellen, dass sich Betroffene schnell durch die Meinungen ausgegrenzt fühlen.
    Und bestimmt begegnen wir im Alltag vielen Borderlinern oder ähnlich psychisch erkrankten Menschen. Vielleicht ist es die Unwissenheit, was in bestimmten Situationen zu tun ist.
    Ich versuche immer allen neutral zu begegnen aber das gelingt natürlich nicht immer. Trotzdem ist es für mich, ohne dass ich alle in einen Topf werfe, eine Situation, der ich mich nicht gewachsen fühle.
    Und bevor ich falsch handel oder falsch reagiere, setz ich hier meine Grenze.

    kleineshh69 schrieb:

    Sir.Beowulf schrieb:

    Borderline Züge?!
    Ein Mensch der Machosicht ist, hat nicht dieser auch Borderline Züge?


    Da verschlägt es mir glatt die Sprache!
    Wir wollen alle nicht als pervers oder sexuell Abnorm gesehen werde.
    Wie wehren uns dagegen dass unsere Sado Doms als Psychopaten abgestempelt werden.
    Und jetzt sagt ein Dom alle Maso's sind Borderliner und damit psychisch Krank. :pillepalle:


    Hallo kleineshh69,

    bitte lese was ich geschrieben habe.
    Ich unterstelle niemanden irgendetwas!
    Ich habe einen Frage gestellt, die anregt zum nachdenken.
    Was jeder sich aus der Frage zieht, ist seine persönliche Sache.
    Nicht mehr nicht weniger.

    Nun frage ich mich, was hast du gelesen, was dich so persönlich trifft?
    Ich äußere meine Gedanken und meine Gefühle in höflicher Form,
    weder greife ich jemanden an, noch unterstelle ich jemanden irgendetwas.

    Wenn du das persönlich nimmst so tut mir das leid.

    Beste Grüße Sir B.
    Ich schlage Frauen und trinke Whisky, bin deswegen ein schlechter Mensch?

    Kataleya schrieb:

    Wie steht ihr zu der Kombination von BDSM und „psychischen Krankheiten“?


    Für mich kann ich dazu keine abschließende und für alle Eventualitäten gültige Antwrorten finden. Ich hatte schon Kontakt zu Borderlinern. Man soll sich das auch nicht zu harmlos vorstellen, Borderliner können nicht nur sich selbst schaden, sondern auch ihre Umgebung verletzen.
    Aber: Wenn der betroffene Mensch sonst "überragend" ist, dann soll ihm der Makel gegönnt sein, ich könnte mich wohl arrangieren und versuchen BDSM so auszuleben, dass es verträglich(er) zu dieser Krankheit ist.

    Persephone schrieb:

    Borderline-Betroffene erleben die Anwesenheit eines ihnen emotional wichtigen Menschen oft als ein Gefühl des vollkommenen Verlassenseins, was enotional einer Katastrophe gleichkomnt.


    Du meinst wohl die Abwesenheit.

    Kleine Traene schrieb:

    und dann als Antwort erhält dann schneide beim nächsten mal tiefer, dann haben wir Ruhe. Was also ist schlimmer? Eine Sub mit Borderline oder aber sogenannte Doms die solch Sprüche raus hauen?


    Gute Frage. Schwarzer Humor gegen F 60.3.

    Silbermond schrieb:

    Jain damit kann auch gemeinsam einsam gemeint sein. Du liegst neben einer Person die dir wichtig ist aber du spürst sie nicht.


    Möglich. Ich habe den Text eben noch einmal gelesen, mE hat die Verfasserin allerdings abwesend gschrieben, wo anwesend richtig wäre und dann kurz darauf Anwesenheit, wo Abwesenheit stehen müsste. Zumindest erschließt es sich mir so aus dem Kontext.
    Als Domme wäre ich dafür zu feige ;)
    Wenn nicht gerade Liebe im Spiel ist ... Aber das bleibt erst einmal Spekulation.

    Ich habe mehrere Freunde mit psychischen Krankheiten, darunter auch Borderline. Bei einigen kann ich mir gut vorstellen, dass sie eine BDSM-Beziehung eingehen können, bei anderen ... sorry, nein ... eine Freundin hat es über längere Zeit geschafft, dass ich ohne jeden weiteren Stress nach kurzer Zeit urlaubsreif war, und das nur durch häufiges Treffen und normalen Umgang ... ich habe den Kontakt dann beinahe abgebrochen und jetzt sehr beschränkt (und ihr geraten, sich um bessere professionelle Betreuung zu kümmern), denn sie bemüht sich nicht, mit der Krankheit umzugehen, und mitanzusehen wie sie um Hilfe bittet und diese für ganze fünf Minuten annimmt und dann hinschmeißt, das macht auf Dauer fertig und manchmal auch wütend. Ich kann und will nicht ihre Selbstbeherrschung spielen. Verantwortung übernehmen, wenn jemand anders das für sich nicht einmal versucht? Wie denn ... so traurig es ist.

    belloHorizonte schrieb:

    Kataleya schrieb:

    Wie steht ihr zu der Kombination von BDSM und „psychischen Krankheiten“?


    Für mich kann ich dazu keine abschließende und für alle Eventualitäten gültige Antwrorten finden. Ich hatte schon Kontakt zu Borderlinern. Man soll sich das auch nicht zu harmlos vorstellen, Borderliner können nicht nur sich selbst schaden, sondern auch ihre Umgebung verletzen.
    Aber: Wenn der betroffene Mensch sonst "überragend" ist, dann soll ihm der Makel gegönnt sein, ich könnte mich wohl arrangieren und versuchen BDSM so auszuleben, dass es verträglich(er) zu dieser Krankheit ist.

    Persephone schrieb:

    Borderline-Betroffene erleben die Anwesenheit eines ihnen emotional wichtigen Menschen oft als ein Gefühl des vollkommenen Verlassenseins, was enotional einer Katastrophe gleichkomnt.


    Du meinst wohl die Abwesenheit.



    Ja, Abwesenheit, ich habe es korrigiert.

    Kleine Traene schrieb:

    und dann als Antwort erhält dann schneide beim nächsten mal tiefer, dann haben wir Ruhe. Was also ist schlimmer? Eine Sub mit Borderline oder aber sogenannte Doms die solch Sprüche raus hauen?


    Gute Frage. Schwarzer Humor gegen F 60.3.
    Hallo ihr Lieben,

    leider ist dieses interessante Thema in meinem Alltagsstress untergegangen... Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) ist leider eine ziemlich tückische Erkrankung, sofern sie vorhanden ist.

    belloHorizonte schrieb:

    Man soll sich das auch nicht zu harmlos vorstellen, Borderliner können nicht nur sich selbst schaden, sondern auch ihre Umgebung verletzen.


    Da muss ich dir leider vollkommen Recht geben. Ein Mensch aus meinem Bekanntenkreis hat offenbar diese Störung, auch wenn es nicht offiziell diagnostiziert ist. Jedoch treten sehr viele Symptome auf. Es ist nicht einfach nur eine sehr starke Belastung des Umfeldes, sondern vielmehr eine Überbelastung der sozialen Kontakte. Es treten einfach viele Schwierigkeiten auf. Es beginnt allein damit, dass man als Außenstehender nun mal nicht so leicht (falls überhaupt) erkennen kann, dass der Betroffene "krank" ist. Ganz plump ausgedrückt: Es ist ja keine Erkältung, wo jeder an der laufenden Nase eine mögliche Erkrankung vermuten und "mal eben" mit einem Taschentuch den Betroffenen helfen und unterstützen kann. Der Betroffene selbst wird es auch kaum erkennen können.

    Es vergeht einiges an Zeit, aber irgendwann wird es dem Umfeld auffallen, dass sich der Betroffene irgendwie anders verhält als der Rest. Er reagiert beispielsweise völlig anders bei zwischenmenschlichen Beziehungen und stößt damit unbewusst alle vor den Kopf und realisiert es nicht einmal. Oder er hat völlige Übersprunghandlungen, in denen mit ungewöhnlich starken emotionalen Reaktionen auf ein Konflikt geantwortet wird (z.B. Angriff nach vorn oder sofortiger Rückzug, Flucht). Genauso fällt der Betroffene auch durch sehr stark wechselnde Partner oder kurzweilige Beziehungen auf. Aber es dauert, bis man als Außenstehender zur Überlegung kommt, dass da etwas doch nicht stimmen kann. Es gibt einen Wechsel von einer Idealisierung und Entwertung, sprich in der einen Phase gehört man zum engsten Kreis des Menschen, ist der erste, der angerufen wird etc. In der anderen Phase wiederum "fällt man hinten runter". - Und das ist etwas, was ich als besonders schlimm erlebt habe. Man weiß nicht, wo man steht; man gerät selbst in Zweifel und steht mit einem großen Fragezeichen etwas hilflos in der Gegend rum und versteht die Welt nicht. Und wenn dann noch der Betroffene dann zwei, drei Tage später wieder ankommt, als wäre nichts gewesen und alles sei wie immer, da fragt man sich dann, ob man im falschen Film sitzen würde.

    Jemand mit einer BPS, die nicht annähernd im Griff oder in Behandlung ist, ist für sein soziales Umfeld eine ziemliche Belastung und auch eine Gefahr. Oft ist man versucht zu helfen und zu unterstützen, aber das wird einem kaum gelingen können. Man kann keine 24-Stundenbetreuung sein und noch weniger ein professionell ausgebildeter Therapeut oder Psychologe, der die Ursache der Störung finden, bzw. Wege zum Leben mit der Störung aufzeigen kann. Als Freund eines Betroffenen kann man dadurch sehr schnell in eine ausweglose Situation geraten. Als ich in der Sekundarstufe war, war einer meiner besten Freunde betroffen (wobei ich nicht mehr genau weiß, ob es wirklich BPS, etwas ähnliches oder eine Mischung daraus war). Man ist bestrebt den anderen "zu retten", wird dies aber nicht können. - Und das frustriert. (Zumindest meine Erfahrung) Besonders wenn man neue Narben entdeckt oder wieder einmal nachts stundenlang Gespräche führt und versucht den besten Freund zu beruhigen. Und die Sorgen bleiben bestehen und werden immer größer. Hinzu kommen Situationen, bei denen man selbst von dem Betroffenen heftig vor den Kopf gestoßen wird oder man wird selbst in Ausnahmesituationen hineingeschubst, wenn man zum Beispiel bei einer psychischen Dekompensation des Betroffenen dabei ist. Und das kann im "Idealfall" nur verstörend für den Freund sein, wenn er seine blutenden Arme versorgen und ihn dann ins Krankenhaus fahren muss. Im Fall meines damaligen besten Freundes kann es sehr gefährlich werden. Er war in einer psychiatrischen Einrichtung und hat dort einen Ausraster gehabt. Ergebnis: Eine Zimmer Einrichtung für ca. 3000 Euro zerlegt und erst mit mehreren Männern und Medikamenten auch nur annähernd zu beruhigen.

    Und bei so etwas ist es schon schlimm, wenn man das nur beruflich erlebt, wo der Betroffene ein Unbekannter ist. Wenn man den besten Freund in einer solchen Situation erlebt, ist es milde ausgedrückt herzzerreißend. Und diese Bilder bleiben im Kopf. Für immer. Mittlerweile jedoch hat er es weitest gehend im Griff und kann auch sein eigenes Leben führen. Aber leicht ist es natürlich noch immer nicht. Es bleibt die alltägliche Aufgabe damit zu leben.

    Um aber auf die Eingangsfrage zurückzukommen. Bei einer unbehandelten psychischen Störung ist generell jede zwischenmenschliche Beziehung schwierig. Das gilt für mich bereits unter Arbeitskollegen. Von Beziehungen oder BDSM ganz zu schweigen. Ich rede da leider aus eigener Erfahrung. Denn nicht nur eine BPS stellt ein erhebliches Problem in einer Beziehung dar. Auch das Leben mit einer Depression ist nicht gerade leicht. Und dann dem Partner zu erklären, warum man heute nicht kann, ist nicht unbedingt leicht. Von daher ist es für mich unerlässlich, dass ich weiß, mit wem ich es zu tun habe. Ich schrecke vor Menschen mit solchen Handicaps nicht zurück, allein schon weil ich ein solches mitschleppe, aber habe dennoch einen gewissen Eigenschutz im Auge. Ein Mensch mit absoluter labiler Psyche ist eine tickende Zeitbombe und kann einen in ein emotionales Desaster führen, bzw. mit hineinziehen, besonders wenn man selbst in die Richtung einen Achillesverse hat... Aber jeder hat eine Chance verdient, egal wie eng die Rahmen dann gesetzt werden sollten.

    In dem Sinne passt gut auf Euch auf redet viel miteinander und lernt Euch kennen. Das kann böse Überraschungen reduzieren.

    Patrator


    PS:


    belloHorizonte schrieb:

    Kleine Traene schrieb:




    und dann als Antwort erhält dann schneide beim nächsten mal tiefer, dann haben wir Ruhe. Was also ist schlimmer? Eine Sub mit Borderline oder aber sogenannte Doms die solch Sprüche raus hauen?


    Gute Frage. Schwarzer Humor gegen F 60.3.


    Der Begriff schwarzer Humor liegt mir in dem Zusammenhang schwer im Magen, weshalb ich es nicht völlig unkommentiert stehen lassen wollte... Jedoch denke ich, dass du es so auch nicht gemeint hattest.
    Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...

    Patrator schrieb:

    Und wenn dann noch der Betroffene dann zwei, drei Tage später wieder ankommt, als wäre nichts gewesen und alles sei wie immer, da fragt man sich dann, ob man im falschen Film sitzen würde.


    Ja diese Gefühl kenne ich.

    Was man als Partner im Auge haben sollte. Man passt sich einander in einer Partnerschaft an. Ich merke auch an mir selbst das ich einige Züge und Gewohnheiten meines Partners unbewusst angenommen haben, teilweise bewusst um zuhause überhaupt gehört zu werden. An Kindern ist das auch gut zu erkennen, welche oft selbst Störungen aufzeigen, wenn ihr Elternteil nicht behandelt wurde und sie in solchen unstabilen Beziehungen groß werden. (Auch fürs Kind unstabil, dieses komm her, geh weg)
    Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
    also wenn ich euch so lese ( hab das Gefühl das nur extreme aufgezeigt werden) wurde es bei mir entweder falsch diagnostiziert oder aber mein komplettes Umfeld ( samt Ärzten, Lehrern usw.) lügen mich seit Jahren an......
    Weil in dem was ihr schreibt finde ich mich so gar nicht wieder, nicht mal zu den Zeiten wo es mir richtig schlecht ging ( und das ist Gott sei Dank Jahre her)

    Silbermond schrieb:

    Was man als Partner im Auge haben sollte. Man passt sich einander in einer Partnerschaft an.


    Ohhh jaa, das ist eine Sache, die nicht zu unterschätzen ist. Klar, wenn man ehrlich zu sich selbst ist, dann verändert jede Beziehung irgendwo einen. Ich habe noch heute "Macken" aus einer Beziehung, die schon über zwei Jahre vorbei ist. Aber es ist ja auch im allgemeinen nicht verkehrt, etwas von anderen Menschen anzunehmen. Aber man darf sich nicht durch den anderen verbiegen lassen. Denn das ist meines Erachtens die Variante, die geschieht, wenn man sich zu sehr dem anderen angepasst hat. Und wenn der andere eine labile Person ist, dann passt man sich auch ein Stück weit daran an und sei es nur, dass man übervorsichtig mit dem Menschen war und deshalb in Konflikten lieber zurücktritt anstelle seine eigene Meinung zu vertreten.

    kissani{BW} schrieb:

    Weil in dem was ihr schreibt finde ich mich so gar nicht wieder, nicht mal zu den Zeiten wo es mir richtig schlecht ging ( und das ist Gott sei Dank Jahre her)


    Auch das kann ich gut verstehen. Es ist äußerst individuell. Und jede hat irgendwo eine andere Mischform der Symptome und dann noch zusätzlich in anderen Ausprägungen, anderen Lebenssituationen, und, und , und. Als ich von der BPS gesprochen habe, habe ich mich überwiegend auf diese Definition bezogen:

    de.wikipedia.org/wiki/Borderli…assifizierung_nach_DSM-IV
    aus Wikipedia: Borderline-Persönlichkeitsstörung, aufgerufen am 25.02.2015, 23:00 Uhr

    Generell ist der Artikel sehr interessant, auch wenn er teilweise etwas komplex ist. Und die darin beschriebenen Symptome habe ich leider bei meinem Schulfreund und einem anderen Menschen aus meinem Umfeld beobachten und teilweise auch bitter erleben dürfen. Und das war/ist echt kein Spaß.

    Aber natürlich kann es bei dir anders sein. Dafür sind es nun einmal "Klassifikationen" und Richtlinien. Selbstverletzendes Verhalten allein, gilt nicht als Borderline-Persönlichkeitsstörung, auch wenn fälschlicherweise die Allgemeinheit davon spricht. Ich versuche es mal aus eigener, persönlicher Erfahrung als Betroffener von psychischen Problemen oder zumindest Schwierigkeiten zu beschreiben: Ob ich nun mit den depressiven Phasen oder was auch immer ich früher gehäuft und heute nur gelegentlich habe, eine "Krankheit" nach F31 bis F34 oder sonst welchen Klassifikationen klassifiziert habe oder nicht, ist mir relativ egal. - Davon kann ich mir auch nichts kaufen. Fakt ist, mir geht/ging es schlecht, unabhängig davon, ob "Mein Problem" für eine Einstufung "gelangt" hat oder nicht. Einzig entscheidend ist, dass ich mir der Existenz meiner "Schwäche", "Macke" oder wie man es auch immer nennen soll, bewusst wurde und etwas unternommen habe. Und es dauerte lange, bis ich die Erkenntnis erlangt habe, dass es einen Grund hat, dass es mir nicht gut geht und nicht, dass ich der Grund bin. Es ist kein leichter Weg, und vor allem einer, der noch längst nicht, wahrscheinlich aber nie, zu Ende sein wird. Aber ich habe gelernt es als Teil meines Lebens und meiner Persönlichkeit zu akzeptieren. Ich habe meine Freunde damit überfordert, was ich nie wollte, aber ich habe es getan. Sehr sogar. Aber das ist lang her, ich weiß, in wie weit ich sie belasten kann und ab wann es eine professionelle Hilfe sein muss. Ich weiß, wie ich damit umgehen muss und wann ich merke, dass es droht an meine Reserven zu gehen. Ich kann dadurch relativ gut damit leben, dann gibt es halt mal eine Phase, die nicht so schön ist wie sonst, aber ich weiß, sie wird vorbeigehen. Und ich lebe damit als einen Teil von mir und ich versuche auch etwas "Gutes" daran abzugewinnen. Ich habe dadurch ein ganz anderes Bewusstsein für die Empfindungen von mir und die der anderen entwickelt. Ich bin in einigen Bereichen sehr empfindlich, bzw. reagiere auch sehr empfindlich. Dadurch fallen mir "Wesensveränderungen" meiner Mitmenschen sehr schnell auf und ich habe eine sehr große Ausdauer, was das Zuhören angeht, denn ich kenne das Gefühl, wenn man schweigt, aber schreien möchte und weiß, dass eh keiner zuhören wird. - Umgekehrt muss ich natürlich auch aufpassen, dass ich nicht zu sehr da mitfühle, sonst falle ich womöglich mit hinein. Das ist mir genauso bewusst. Diese Abwägung, sowie die Akzeptanz des Ganzen als einen Teil von mir ist mein Weg, damit durchs Leben zu gehen. Und ich muss sagen, das klappt mittlerweile nach knapp 13 Jahren ganz gut. Aber es bleibt eine Lebensaufgabe. Ob das für alle gilt, weiß ich nicht, aber ich bin mir sicher, dass es für die meisten der Fall sein dürfte.

    Das alles sind die Dinge, über die ich vorher mit meinem Partner/Spielpartner rede, denn sie muss wissen, dass ich nicht nur der lustige Typ mit seinen Witzen und seinem Hang zum BDSM bin, sondern halt auch ein Mensch mit einer Achillesverse, dessen Existenz er bewusst ist. Und so sollte man meines Erachtens mit allen eigenen Erkrankungen und Handicaps umgehen, die man selbst mitbringt. Offenheit ist wichtig, auch wenn es schwer fallen mag. Ich denke mir immer eines: Wenn ich meinem Partner dahingehend nicht vertrauen kann, warum dann in StGB relevanten Lebensbereichen wie BDSM?

    Damit einen lieben Gruß

    Patrator
    Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
    Nabend
    Ich hätte bis vor kurzem sofort der Meinung zugestimmt das psychische Erkrankungen und BDSM absolut nicht zusammen paseen. Doch habe ich dann eine sehr tolle Frau kennen gelernt die Borderlinerin ist. Sie geht recht offen mit dem Thema um und hat es mir auch recht schnell gesagt. Im ersten Moment musste ich schlucken, und habe mir Gedanken gemacht wie ich ihr schonend beibringe dass das mit uns nichts wird. Ich habe mich trotzdem darauf eingelassen, worüber ich mitlerweile sehr froh bin.

    Zu unserem Pech wohnen wir auch noch ca. 500 km auseinander, daher ist es schwer sie zu beruhigen wenn sie in ein "Loch" fällt.
    Wir haben viel über das Thema gesprochen und so habe ich schnell rausgefunden wie ich ihr helfen kann. Sie hat eine tägliche Aufgbe und ich sage ihr so oft wie möglich das sie MEIN ... ist.

    Und um ehrlich zu sein gibt es auch mir ein gutes Gefühl wenn ich mitbekomme wie gut ihr unsere "Bezihung" tut.
    Wer einen Rechtschreibfehler findet darf ihn behalten. :cookie:
    Keine Angst sind genug für alle

    Patrator schrieb:

    Ohhh jaa, das ist eine Sache, die nicht zu unterschätzen ist. Klar, wenn man ehrlich zu sich selbst ist, dann verändert jede Beziehung irgendwo einen. Ich habe noch heute "Macken" aus einer Beziehung, die schon über zwei Jahre vorbei ist. Aber es ist ja auch im allgemeinen nicht verkehrt, etwas von anderen Menschen anzunehmen. Aber man darf sich nicht durch den anderen verbiegen lassen. Denn das ist meines Erachtens die Variante, die geschieht, wenn man sich zu sehr dem anderen angepasst hat. Und wenn der andere eine labile Person ist, dann passt man sich auch ein Stück weit daran an und sei es nur, dass man übervorsichtig mit dem Menschen war und deshalb in Konflikten lieber zurücktritt anstelle seine eigene Meinung zu vertreten.


    Es ist sogar schon vorgekommen das Eltern über ihre Kinder diagnostiziert wurden, da die Kinder zwar Verhaltensweisen der Eltern übernommen haben und so wie Borderliner wirkten, aber keine sind. Sie kennen allerdings eben nur diese Verhaltensweisen und Kinder kopieren ihre Eltern in Situationen in denen sie sich überfordert fühlen.
    Ich selbst merke es sehr an mir und meinem Partner, ich übernehme auch die ein oder andere autistische Verhaltensweise von ihm, da so das Leben in der Familie sich einfach leichter Gestaltet. Aber das Leben außerhalb nicht unbedingt.
    Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
    Ach ja... eigentlich sollte man Kalender danach stellen, wann eine Thread hoch kommt, zum Thema "psychische Störungen" und BDSM. Nicht falsch verstehen, es ist ein Thema und daher kommt es ja auch immer wieder.

    Warum ist es ein Thema ?

    Weil es so nahe liegend ist, einige der Verhaltensweisen von diversen psychischen Störungen über BDSM "abbarbeiten" oder "abreagieren" zu können und damit in einen Rahmen der "schein Normalität" zu kommen.

    Mein Haltung dazu ist recht einfach und beziehe mich hier auf das LEX 1 § 1 des ungeschriebenen BDSM Gesetztes.
    Hierbei dann die Absätze 1 und 2 ff.

    In Absatz 1 steht : BDSM ersetzt keine Therapie.
    In Absatz 2 steht : Wenn du mit einem/einer Frau/Mann spielst der eine nachgewiesene psychische Erkrankung hat.
    Spielst du mit der Unvorhersehbakeit.
    Unvorhersehbarkeit ist das was BDSM gefährlich machen kann...sei dir dessen bewusst.

    Oder anders gesagt: AUF EIGENES RISIKO... ist halt dann ein bisschen mehr Risiko :)

    Cheers

    Der Giz
    Hallo

    schwieriges Thema. Mein Ex- hatte diese Störung in Kombination mit Narzissmus, ich habe sehr lange gebraucht bis ich wieder auf meinen gesunden Menschenverstand vertrauen konnte.
    Nochmal ich möchte niemandem zu nahe treten aber eine solche Erfahrung möchte ich NIE wieder machen.
    If people criticize you, hurt you or shout at you. Don't bother just
    remember that in every game, audience make the noise not the players." -- :engel:
    Bezugnehmend auf den Post von Sub_zero :

    Bisher geht es immer nur um die Subbies mit psych. Problemen. Was ist denn mit den Doms, weiblich wie männlich, denen es psych. nicht gut geht bzw. die letztlich selbst kaum einen Leidensdruck verspüren, die aber gerne austeilen?

    Ein Dom mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung? Ein Dom mit einer antisozialen Persönlichkeitsstörung? Ein Dom mit einer manischen Episode? Ein Dom mit Alkoholproblemen?
    Ich vermute, ein Dom mit einem sehr schlechten Selbstbewusstsein wird wohl nicht so viel Schaden anrichten können. Aber die oben genannten Krankheitsbilder sind finde ich schon problematisch für den Partner/die Partnerin.

    Die Aggressionen der/s Subbie sind doch tendenziell eher nach innen gerichtet. Will den Leidensdruck der Partner eines Subbies mit einer psych. Erkrankung nicht kleinreden! Doch wurde der Aspekt noch nicht genannt. (oder?)

    Sind Doms psychisch stabiler?
    Oder werden ihre kleinen Ticks einfach nicht so auffällig, weil die Subbies es herunterschlucken und sich nicht beklagen?