inneres coming out?

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      inneres coming out?

      Hallo, ich bin ja nun ganz neu hier und hab auch mit BDSM nicht wirklich Erfahrung. Ich wusste schon immer das ich gern hart angepackt werde. Was in meinen bisherigen Beziehungen nie des Fall war.

      Mit meinem neuen partner bin ich seit Anfang an auf einer Wellen Länge, nicht nur in der Beziehung, auch bei Sex. Wir haben beide schon bei unserem ersten mal gemerkt das wir es gern härter mögen.

      Nun, ich bin nie auf den Gedanken gekommen das ich vielleicht Neigungen in Richtung BDSM haben könnte. Bis vor einer Weile als er mich durch fesseln bewegungsunfähig machte und mich einfach benutze. Seit dem beschäftige ich mich sehr viel mit dem Thema.

      So richtig weiß ich noch nicht wie ich damit umgehen soll. Da ich nie gedacht hätte das es in diese richtig geht. Der Gedanke daran mich völlig zu unterwerfen, bewegungslos zu sein, verbundene Augen, befehle zu bekommen und zu gehorchen macht mich wahnsinnig.

      Na ja, wie gesagt ist das auch alles neu für mich, ich fühle mich ein wenig komisch eben weil ich nie darüber nachdachte wie sehr ich das wirklich brauche.

      Wie seid ihr damit umgegangen als ihr entdeckt habt das ihr solche Neigungen habt? Ich habe mich ziemlich kurz entschlossen mich hier anzumelden. Und nach langem lesen jetzt doch mal den Mut gefasst um zu schreiben. Viele liebe grüße
      Life isn`t about finding yourself - Life is about creating yourself!
      Hallo,

      bei mir hat es etwas länger gedauert zu akzeptieren, dass ich dazu gehöre.:)
      Ich konnte nicht alle Facetten meiner sexuellen Lust mit meinen Wertvorstellungen in Einklang bringen. Ich bin sehr freiheitsliebend. Daher fand ich es falsch andere Personen zu beschränken. Erst nachdem ich erkannt habe, dass das allein meine Welt ist, wurde es einfacher. Es gibt halt Personen, die die Kontrolle abgeben wollen. ;)
      Der entscheidende Punkt war jedoch dieses Forum bzw. der Blog Gentledom. Nach meiner Sicht von der Welt schlossen sich damals Dominanz und Wertschätzung aus. Nach dem ich erkannt habe, dass es auch anders sein kann, fühle ich mich nicht nur freier, sondern auch mehr in meiner Kraft.
      Willkommen!

      DomRen
      Das eigene coming out, vor sich selbst ist nicht unbedingt leicht. Es tut sich auch jeder unterschiedlich schwer damit.

      Ich selbst Erinnere mich noch gut an meine eigenen Gedanken. Deshalb erzähle ich einfach mal wie mein innerer Kampf aussah, auch wenn deiner vielleicht anders ist, vielleicht hilft sie ja beim ein oder anderen Gedankengang.

      Ich habe selbst eine sehr schlechte Vergangenheit mit Männern und hab mir immer geschworen, kein Mann wird jemals Macht über mich haben! Das waren meine festen Gedanken. Als Teeny hab ich sogar schon fast männerhassende Ambitionen aufgezeigt. Ich habe alle Lektüre über starke Frauen und Amazonen verschlungen. Kerle gingen mir am Hintern vorbei, außer ich konnte ihnen ein paar verbal verpassen. Danach landete ich in einer Gewaltehe, keine körperliche Gewalt, die hätte ich mir nicht antun lassen. Da wäre ich sofort gegangen, sondern psychische, die nicht weniger schlimm war. Mein heutiger Herr hat mit mir die letzten Jahre wirklich viel Aufarbeiten müssen, bis ich wieder vertrauen fassen konnte. Entsprechend wehrte ich mich wehement gegen meine Neigung. Im Teeny-Alter, weil ne eine Amazone unterwirft sich nicht! und später "Kein Mann macht das jemals nochmal mit mir!"
      Ich war erschrocken über mich selbst und fand mich selbst abstoßend das mir so etwas gefällt. Das geht doch nicht, zudem arbeite ich später in einem Berufsfeld, wo ich Menschen helfe ihr eigenes Leben wieder zu sortieren und aufzubauen. Ich wusste nicht wie ich es vereinbaren soll, selbst auf Erniedrigung zu stehen und anderen zu sagen "Lass dir das nicht gefallen, du bist doch was Wert!" Total konträres Programm für mich in meiner Gedankenwelt. Mein Partner ermutigte mich damals mich hier anzumelden damit ich mich mit anderen Subs austauschen kann. Zuerst machte mir das was ich hier las alles Angst, aber die lieben Mädels hier, die das ganze schon durch hatten haben mir gut helfen können. Ich merkte das macht Spaß wollte immer mehr und mehr und dann gabs wieder einen Dämpfer. Irgendwie wollte das ganze nicht mehr so klappen, ich fühlte mich Überfordert und Zeitgleich dachte ich, das war wohl doch nicht das richtige... (ich hatte zu dem Zeitpunkt allerdings auch ein paar Probleme außerhalb, mit einer Freundin die mich extremst vereinnahmte und auspowerte) Der erste Zauber war dahin...und die alte Angst, doch wieder in einer Gewaltehe zu landen kochte erneut hoch, ich blockierte ganz und konnte gar nicht mehr folgen.
      Den endgültigen Klick gab es dann für mich als ich mich für mich selbst wieder einarbeitete. Diesmal ohne Druck mehr zu wollen, einfach schauen was gefällt mir, mich auszutesten, erstmal für mich allein, ohne meinen Herrn. Dann verstand ich auch auf einmal den Unterschied zwischen BDSM und Gewaltehe. BDSM basiert auf Vertrauen und festgelegten Regeln, die von mir auch mitbestimmt werden. Es passiert nichts was ich nicht auch möchte und ich kann jederzeit sagen, das wird mir zuviel. Da hab ich dann für mich meine Basis finden können und gehe mittlerweile ganz auf in unserer Beziehung. Auf und Abs gehören dazu, die sind Normal, aber ich brauch keine Angst mehr davor haben. Ich bin frei und entscheide was ich möchte und nicht meine Vergangenheit oder meine Ängste, ich kann loslassen und ich selbst sein.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
      Willkommen @newGirl

      Das kommt mir doch irgendwie bekannt vor ;)

      Das Gefühl Kenn ich nur zu gut.
      Bei mir war es auch schon immer so, das ich es gerne etwas härter beim Sex gemocht habe.
      Nach und nach halt härter und anders.
      Mein Partner hat am Anfang schon etwas "komisch" geschaut, und er/ und auch ich wussten nicht wohin das ganze führt.
      Nach und nach wird sich ran getestet und ich merke wie auch Ihm das ganze mehr Spass bereitet.

      Ich für mich habe gemerkt, daß es mich unwahrscheinlich kickt, wenn ich die Führung habe.
      Es ist ein jeglich anderes Gefühl was dann in mir aufkommt, alleine schon wenn ich seine Hände fixiere.
      Wenn ich bestimmen kann, was mit mir oder meinem Partner passiert und er sich einfach nur hingibt.
      Momentan bin ich froh, so wie es läuft und gespannt wie es sich entwickelt.

      Ich habe mich dann auch relativ flott hier im Forum angemeldet.
      Und bin sehr froh darüber, ich könnte den ganzen Tag hier lesen/chatten/schreiben.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von mariella ()

      Interessanter weise ist es bei mir fast genau wie bei dir - auch ich wusste vor kurzem nicht, das ich hier hin gehöre. Das hat bei mir auch erst angefangen als ich einen partner hatte, der "richtig" mit mir umgesprungen ist.. davor war immer eher ich die bestimmende im bett und das war längst nicht so erregend als es jezt mit ihm ist... interessanterweise war er noch jungfrau als wir uns kennenlernten aber hat schon beim zweiten mal mit mir gespielt und mich damit völlig perplex gemacht.. das is übrigens noch gar nicht so lange her xD aus dem Grund habe ich auch angefangen über BDSM zu recherchieren und als ich merkte dass mir das wirklich gefällt und allein schon das lesen von der ein oder anderen sache mich total erotisiert wollte ich unbedingt mehr über das alles wissen und habe mich hier angemeldet - allerdings hat mein partner noch keine Ahnung von der ganzen aktion und ich weiß auch wirklich nicht wie ich ihm das nahebringen soll ^^'
      Blümchensex hab ich schon immer langweilig gefunden. Das war mehr ein Vorspiel aber ohne wirkliche Befriedigung.Härter hat mich immer schon mehr gereizt und gekickt.
      Was ich schwer fand, mir das selbst einzugestehen, dass mich geil macht, meine Partnerin zu dominieren. Ich habe versucht das zu unterdrücken. Und wie schon mal erwähnt, habe ich das Gefühl verflucht und wollte es weg haben. Es hat sich immer wieder in meinem Kopf breit gemacht.
      Im Internet gucken so wie heute war nicht und dann habe ich angefangen es vorsichtig zu leben.
      Seit ich hier lese und mich angemeldet habe, fühle ich eine Sicherheit und endlich die Bestätigung normal zu sein.
      Inneres Coming Out war bei mir auch mit einem echten Gefühlschaos verbunden.

      In meiner Ehe leben wir den ganz normalen Vanilla sex.
      Irgendwann merkte ich aber, dass es mehr braucht.
      Konnte es aber nicht zuordnen.

      In einem Gespräch mit Freunden kamen wir aufs Thema BDSM.
      Dort merkte ich schnell, wie erregend ich alleine das reden darüber fand.
      Also tastete ich mich langsam ran, und fand in einem Bekannten auch jemanden zum "spielen" und austesten
      Und je mehr ich dem nachgehe, umso freier fühle ich mich.
      Ich wollte es mir erst nicht eingestehen, aber lange dagegen wehren konnte ich mich nicht.

      Und was soll ich sagen, es kickt mich unwahrscheinlich und ermöglicht mir eine ganz andere Art zum Höhepunkt zu kommen.

      Ich bin inzwischen froh so zu sein wie ich bin !!!
      @newGirl, ich kann das sehr gut nachempfinden. Ich habe mich anfänglich auch sehr schwer getan, allein den Gedanken zu akzeptieren, dass ein Teil meiner Persönlichkeit sich unterwerfen möchte. Zum Glück gibt es ja das Internet. ;) und ganz speziell das Forum. Ich kann Dir nur sagen, dass es für mich ein Segen ist, mich hier angemeldet zu haben. Das Lesen der vielen Beiträge hilft bereits sehr und der direkte Kontakt mit anderen Gleichgesinnten ist für mich extrem bereichernd. Der Austausch beruhigt, regt an, klärt Gedanken, zeigt Möglichkeiten und ist alles in allem absolut hilfreich! Ich komme der Selbsterkenntnis Stück für Stück näher, ebenso der Vorstellung von dem was ich in der bunten Welt des BDSM erleben möchte.
      War bei mir genauso. Ich war gerade mal 16 als ich dieses innere Gefühl hatte das der Sex nur so Spaß macht. Da denkt man ja noch, man sei einfach nur in probier-laune und das legt sich schon wieder. Wichtig ist einfach das du mit dir selbst im reinen bist. Denn nur deine eigenen Empfindungen zu dem Thema sind richtig und wichtig. Auch wenn es schwer ist. Sich anderen Menschen so anzuvertrauen und seinem Gegenüber begreiflich zu machen was man begehrt und braucht. Gut ist es immer wenn man sich mit Gleichgesinnten austauscht. Da muss man keine Angst haben auf Ablehnung zu stoßen. Mir hat das in meiner Jugend sehr geholfen. Mich selbst nicht zu verurteilen was mein Körper da eigentlich von mir will. Leider blieb es nicht aus , dass dies in diesem Alter auch die Eltern irgendwann mitbekommen würden. Tja... in der Hinsicht hat sich eine Kluft aufgebaut die nicht mehr zusammen führt. Meine Eltern haben meine sexuelle Ausrichtung nie verstanden oder akzeptiert. Sie wird halt nur geduldet und vor vorgehaltener Hand als "krank" bezeichnet. Aber im Alter lernt man da drüber zu stehen und sein eigenes wohl über das der Eltern zu stellen. Und eine Erkenntnis hat es mir alle mal gebracht: Mein Kind kann sexuell ausgerichtet sein wie es will. Hauptsache es ist glücklich mit seiner Wahl. Dann bin ich es auch. :)
      Ein direkter Zusammenhang mit BDSM ist es nicht in dem Sinne, aber ich habe mich schon früh mehr zu dominanteren Männern hingezogen gefühlt. Mit 23 Jahren lernte ich jemanden auf der Geburtstagsfeier einer Freundin kennen und habe mich schnell verliebt, habe leider niemanden sonst mehr gesehen. Wir fuhren noch zusammen in eine Disko und am nächsten Tag brachte er mich nach Hause. Er zog vorher einen schwarzen Anzug an und als ich mit ihm ins Haus kam, aßen gerade meine Eltern und Brüder. Begeisterung sah anders aus, dabei ist er ein Bild von einem Mann. Meine Eltern haben mir das nie verziehen, was später folgte, war leider für die Bestätigung ihrer Meinung über mich. Ich habe schon gemerkt, dass meine Mitmenschen nicht nachvollziehen können oder wollen, von wem ich mich am ehesten angezogen fühle, wobei das nie etwas mit BDSM zu tun hatte. Nun, irgendwann wurde ich gewarnt, mein Freund sei kriminell. Das war eine namentliche Verwechslung, dennoch kam in mir ein ungutes Gefühl auf, als ich ihn darauf ansprach. Es kam viel schlimmer und er war sehr wohl kriminell. Das soll es ja geben, zwei Kriminelle mit dem gleichen Vornamen.

      Ich würde eher sagen, meinen Mitmenschen war meine Neigung offensichtlich, mir weniger. Abgesehen davon war ich diesbezüglich von alten Erfahrungen beeinflusst, als das icj das für mich so sagen können.

      Meinem Vater insesondere und auch meiner Mutter war es mehr als ein Ärgernis, dieser Mann war für ihn wohl der Inbegriff dessen, wss sie mir ohnehin vorwarfen. Ein Jahr später haben sie mich enterbt und meine Neigung dürfte dabei eine wesentliche Rolle gespielt haben. Wie oft haben sie mir seine äußerliche Wirkung zum Vorwurf gemacht. Sie haben ihn nur das eine Mal gesehen.

      Mir ist noch oftmals auch kritisch gesagt worden, ich solle mich von Männern angezogen fühlen, die ich langweilig finde... Auch in Therapien war das Thema, auch wenn ich dort teilweise auch Akzeptanz erfuhr.

      Dass ich eine Neigung hin zu dominanten Männern habe, ist mir schon klar bewusst an sich. Nur ganz ohne SM und innerhalb klarer Grenzen. Das schwarz-metallene Ambiente beim SM mag ich persönlich gar nicht. Das lässt mein Avatar sicher auch etwas erkennen.

      Mitte Februar habe ich dieses Forum bei Google entdeckt und ich habe mich angemeldet. Das Lesen hier ist wie ein Ankommen, eine Offenbarung, was wirklich meins ist und nicht, was meins sein sollte. Längst nicht alles in Bezug auf D/S ist meins, aber ich spüre körperlich beim Lesen eben sogar, wo ich ankomme und wo ich eher innerlich zurückschrecke. Das bewegt jedoch einiges, auch in Bezug auf meinen,damaligen Freund.

      Ich hatte sehr extreme Erfahrungen dann gemacht und bin teilsweise sehr über mich hinausgewachsen. So wurde ich auch für Widerstand gelobt etc. Blöd nur, dass ich mich gefangen fühle in inneren Widerständen, als wären diese geradezu zementiert. So ist mir nicjt nurdie wirkliche Nähe nicht möglich, die ich mir sehnlichst wünsche, sondern das steht in völligen Widerspruch zu meiner Neigung.

      Jetzt habe ich mit der Sozialarbeiterin gesprochen, die ich zweimal die Woche sehe. Sie gab sich Mühe akzeptierend zu wirken, ihre Körpersprache signalisierte mehr das Gegenteil. Widerstand isz für sie nämlich auch nur gut, um keine Opferpersönlichkeit zu sein und das sei ich nicht. Jetzt ist sie eigentlich in Alarmbeteitschaft und will, dass ich sofort eine Therapie anfange... Das auch nur ansatzweise Leben meiner Neigung scheint ihr undenkar. Ich machte ihr aber klar, was mich einige Überwindung kostete, dass ich mir meine Neigung nicht nehmen bzw. "wegtherapieren" lasse und ich merkte, genau das ist es, was sie erreichen will. Ich fühle mich wie in einem inneren Gefängnis, solange ich das nicht leben kann.

      Mit der Anmeldung hier habe ich für mich einen wichtigen Schritt gemacht, das spüre ich auch körperlich.
      Gute Frage!
      Ich habe sehr lange benötigt, um wenigstens mir einzugestehen, was ich wirklich mag.
      Denn es steht im völligen Gegensatz zu meinen politischen Ansichten.
      Da bin ich eine freiheitsliebende Frau, die jegliche Gewalt, egal, ob psychisch oder physisch, ablehnt.
      Anfangs hatte meine Neigung nicht einmal richtig einen Namen, da ich dachte, es gäbe nur Sadismus und Masochismus, der immer soweit führen muss, bis Blut fließt und richtig extreme Schmerzen entstehen.
      Was für ein Blödsinn! :thumbdown:
      Jetzt kann ich darüber nur lachen.
      Die möglichen Facetten einer BDSM-Neigung wurden mir erst im Laufe meiner 30er Jahre klarer (Ja, ich weiß, das ist eher peinlich, liegt aber auch daran, dass ich das Thema immer wieder verdrängt habe, bis es mich wieder einholte)
      Ich wollte mir gegenüber auf Teufel komm raus nicht zugeben, dass ich auf BDSM stehe.
      Aber vor einigen Jahren musste ich mir einfach eingestehen: Mich erregt richtig nur diese Art der Sexualität. Es ist einfach so und war schon immer so, seit ich denken kann.
      Ich kann aber nicht sagen, wann genau dieses Eingeständnis kam. Es war nicht so, dass ich eines Morgens aufstand und mir sagte: OK, Du stehst also auf BDSM.
      Es war eher eine fließende Erkenntnis.
      Jetzt versuche ich gerade, herauszufinden, auf was exakt ich in der Realität stehe. Da bin ich mir insbesondere im Bereich SM noch nicht sicher, denke jedoch, da habe ich wohl eine schwächere Ausprägung. Ich stehe eher auf den BD-Bereich. Ob allerdings als Sub oder Dom? Das weiß ich auch noch nicht richtig. Früher dachte ich, ich bin eher Sub. Inzwischen denke ich, ich bin eher Dom. Nur bei einem Mann, der bestimmte Voraussetzungen hätte, könnte ich Sub sein. Und wäre es wohl sogar gern. Aber so jemanden habe ich bisher noch nicht einmal annähernd kennengelernt.
      Das Gute:
      Zum Einen, dass ich dieses Forum gefunden habe! :D Es ist so angenehm "normal".
      Zum Zweiten, dass ich mich erst am Anfang der Reise befinde! :whistling: Ich freue mich auf alles, was noch kommt.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Inneres comming out, ich denke das haben Anfangs sehr viele Personen, gerade wenn man anders erzogen wurde.
      Bei mir wahr es auch so, ich konnte es mir einfach nicht Vorstellen das ich anders gestrickt bin wie es von Frauen, der heutigen Zeit verlangt/erwartet wird.
      Mit 17/18 Jahren habe ich meine ersten Erfahrungen mit einem dominanten Mann gehabt, keine Ahnung gehabt um was es gibt, keinen Namen dazu gehabt.
      Jahre lang hab ich es dann „unterdrückt/verdrängt/in den Hinterkopf verschoben/ausgeblendet“ wollte es nicht wirklich wahrhaben. Wusste aber auch nicht genau was ich wollte. Forderte in meiner Ehe mehr von ihm, konnte aber auch nicht sagen was genau außer das er die Führung übernimmt, funktioniert hatte es nicht, er wollte/konnte nicht.
      Wie auch wussten ich nichts und er ebenfalls nicht was ich wollte/brauchte.
      Einige Jahre lang hat ein befreundendes Paar von mir, versucht mir meine Augen zu öffnen, nur war ich da noch nicht so weit gewesen es für mich selbst ein zu gestehen.
      Mittlerweile freuen die beiden sich, dass ich meine Augen nicht mehr verschlisse und meine innere Ruhe gefunden habe.
      Ich stehe zwar noch ganz am Anfang aber ich weiß nun dass ich auf dem Richtigen weg bin um glücklich werden zu können, weil ich mich damit arrangiert habe und es nicht mehr von mir schiebe.
      Immerhin ist die BDSM Welt (Lust und Schmerz Kombination) auch nicht wirklich was Neues, hat nur einen Namen bekommen, wie die Geschichte zeigt. Es ist nur in den Hintergrund gedrückt worden zu der Zeit der Emanzipation, denke ich zumindest so.
      Oh Mann, welch Thema! Da ich mich gerade in der gleichen Lage befinde, die die meisten meiner Vorrednerinnen bereits erwähnt haben, fühle ich mich gerade extrem verstanden! Danke für diesen Thread. Bei mir war es jetzt nach meiner ersten Session ( die wunderbar war) so, dass ich mich innerlich sehr zerrissen fühlte und noch nicht verstanden habe, was da gerade passiert ist, warum es mir so sehr gefallen hat ...es war ja alles anders als sonst. Danach kamen aber Fragen auf: Bin ich noch "normal" ? Kann mich jetzt noch jemals jemand so lieben? Was hat meine devote Ader für Auswirkungen auf mein zukünftiges Leben, Partnersuche...? Muss ich jetzt alle Werte die mir von zu Hause vermittelt wurden über Board werfen? Bin ich vielleicht sogar pervers weil ich auf Schmerzen stehe und vom richtigen Mann unterworfen werden möchte? So langsam beginne ich alles zu sortieren, zu selektieren, zu durchdringen. Weil ich das dringende Bedürfnis hatte kommunizieren zu müssen bin ich hier gelandet! Wir Neulinge scheinen wohl nicht allein mit unseren Problemen zu sein. Ein gutes Gefühl hier aufgefangen und verstanden zu werden... Ohne Angst haben zu müssen als gestört verurteilt zu werden! unendlichen Dank! Ich habe hier wirklich so nette Kontakte finden können... Allem voran meinem Paten CS-Ruby!
      Aber es ist echt ein innerer Kampf, vorallem wenn man im Leben draußen alles andere als devot ist sondern eher führt! Bin sehr gespannt wohin mich meine Reise führt. Der Anfang ist gemacht! Und er fühlt sich saugut an;)
      Es ist nicht so, dass ich mich gut finde. Aber es könnte schlimmer sein. ( Karl Lagerfeld) 8)
      Ich hatte das Glück in meinem Mann einen sehr liebevollen aber auch starken Partner gefunden zu haben. Vor ca 4-5 Jahren, ich weis nicht mehr genau ob er das Thema vor oder nach der Geburt unsres Sohnes das erste mal angesprochen hat, kam er mit einem Unschuldsblick aller Dackel an und fragte mich was ich von Fesseln etc halte, ich hab erstmal skeptisch reagiert. Aber hey ich vertraue ihm schon jetzt zu 100 % also was solls ausprobieren kostet nix.

      Einen inneren Kampf gab es bei mir nicht wirklich, auch wenn ich lang gebraucht habe um mich mit dem Thema auseinander zu setzten um für mich raus zu finden was könnte mir gefallen, was sind meine momentanen Tabus. Ich habe viel Lektüre darüber regelrecht verschlungen, beginnend bei Kurzgeschichten in denen es um BDSM ging bis hin zu richtigen Lexikas in denen die Begriffe richtig erklärt werden.
      Ich habe mich auch davor schon meinem Partner beim Vanilla-Sex unterworfen, mal mehr mal weniger, da lag schon immer ein gewisser Reiz für mich, aber klar gemacht hat mir das erst ein Rückblick auf die vergangenen Jahre und die diverse Lektüre.

      Ich empfinde es als wichtig in einer liebevollen Partnerschaft zu sein in der man sich einfach "angekommen" fühlt so akzeptiert wird wie man selbst ist, auch wenn man sich manchmal nicht selbst so akzeptieren kann, 100 % ohne Ausnahme vertrauen kann und einem genau dieses Vertrauen geschenkt wird.
      Der Rest kommt von alleine egal wie lang es dauert.

      newGirl schrieb:

      Ja, normal trifft es ganz gut. Ich hab mich erst so unnormal gefühlt. Aber seit ich hier bin, bei euch wundervollen Menschen, geht es mir echt besser! Danke das es dieses Forum gibt. Und danke das ihr hier alle so toll seid. Ich fühle mich wirklich aufgefangen.


      Dem kann ich mich nur anschließen. Auch gestern beim Stammtisch habe ich mich wirklich wohl gefühlt. Danke für die nette Aufnahme! Beim googeln nach BDSM-Seiten bin ich auf C-date gelandet. Habe ein ziemlich eindeutiges Profil mit einem eindeutigen Nick erstellt, wie ich dachte... Die Männer, mit denen ich mich dann getroffen habe, hatten dennoch eher Vorstellungen, die in Blümchensex, nur öfter als die Norm, gipfelten. Das war nicht das, was ich suchte. Dann habe ich i h n getroffen und da passte alles!
      Es ist soo schön endlich das zu leben, von dem ich schon lange träume. Wir erzählen uns unsere Fantasien nicht nur, wir leben sie auch. In meiner langjährigen Ehe durfte ich mir immer wieder anhören, dass meine Wünsche "krank" wären. Nun weiß ich endlich, ich bin nicht alleine!

      Ich fand die Idee, dass mir jemand beim Sex zuschaut, immer sehr erregend. Meinen Partner erregt das genauso. Wir haben es Freitag ausprobiert und es war in der Realität genauso erregend.
      Es ist so schön, sich wenigstens vor dem Partner so geben zu können wie man ist!
      Und gerade dadurch, dass man sich irrt, findet man manchmal den Weg.

      Vincent van Gogh
      Ich habe mich ziemlich lange vor meinen Gefühlen und Neigungen versteckt. Wirklich "Bescheid", dass mir Blümchensex einfach nicht reicht wusste ich schon als Teenager...gehandelt habe ich erst viele Jahre später.

      Das Outing selbst war dann vermutlich einer der befreiendsten Momente in meinem Leben - seitdem fällt es mir viel leichter, mich über meine Neigungen mit jemandem darüber zu unterhalten, z.B. bei Stammtischen.
      möchte mich auch für das thema und die tollen beiträge bedanken.

      newGirl schrieb:

      Der Gedanke daran mich völlig zu unterwerfen, bewegungslos zu sein, verbundene Augen, befehle zu bekommen und zu gehorchen macht mich wahnsinnig.

      Jassy schrieb:

      Ich stehe zwar noch ganz am Anfang aber ich weiß nun dass ich auf dem Richtigen weg bin um glücklich werden zu können, weil ich mich damit arrangiert habe und es nicht mehr von mir schiebe.
      beides formuliert so gut aus was ich in letzter zeit denke und was meine gedanken "dominiert". es tut so gut zu lesen, dass einige andere etwas ähnliche probleme haben ihren weg zu "bdsm" oder ihrer echten sexuellen bestimmung zu finden. ich konnte mir bis vor kurzem auch nicht eingestehen, dass ich vllt. einen platz in der bdsm welt finden werde, aber wenn ich ich nun bdsm dinge lese die viel heftiger sind als das was wir zur zeit noch machen, dann kann ich gar nicht schnell genug die zeit vordrehen dies zu erleben und rauszufinden was mein freund/herr am liebsten alles mit mir antellen möchte und wobei er die größte freude an/mit mir hat.
      Freut sich immer über liebe PM.s... :)