Spielbeziehung ohne Verpflichtung und Übergang zu "meins"

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      Spielbeziehung ohne Verpflichtung und Übergang zu "meins"

      Angeregt durch das Thema bzw. die Frage "nebenan" hinsichtlich der Neuordnung von Spielbeziehungen bei Änderungen würde mich interessieren, wie ihr das seht, wo denn da überhaupt die Übergänge sind von reiner Spielbeziehung/Affaire hin zu einer Beziehung.

      Bei mir ist es derzeit so, dass ich als Neuling einige Männer kennengelernt habe, die ersten "Sessions" hinter mir hatte (auch mit GV) und auch mir direkt ein Halsband angelegt wurde. Ein spannendes Gefühl, aber für mich noch völlig ohne echten Kontext...

      Nun ist es mit diesem Dom aus verschiedenen Gründen nichts Dauerhaftes geworden und ich nähere mich jemand anderem an. Auch hier gab es einige Treffen, durchaus tiefgründige Gespräche, Mails und letztlich auch ein Treffen mit BDSM Komponenten. Er wiederum hat mir kein Halsband angelegt, sondern sieht das als ein deutliches Zeichen einer (wie auch immer gearteten) Beziehung.

      Das Halsband soll das Sub wohl als "Seins" markieren...und das geschieht nicht über Nacht. Zum Verständnis: bei uns ist ganz sicher keine klassische Beziehung angedacht, da wir beide (Vanilla) gebunden sind und es auch bleiben wollen.

      Mich würde nun interessieren:

      Wie haltet ihr das?
      Wo besteht für euch der Unterschied zwischen regelmäßiger, gemeinsamer "Spielerei" und einem "Markieren" bzw. "markiert werden" oder gibt es den für euch vielleicht gar nicht?

      Bitte nicht falsch verstehen: ich frage euch nicht, wie "ER" das nun wohl sieht, das kann ich ja am besten direkt klären, hier hat ja niemand eine Kristallkugel 8)
      Hallo Harpyie,

      das ist ein Thema, mit dem ich selbst eine gegensätzliche Erfahrung gemacht habe. Mir ging es anfangs grundsätzlich auch so wie dir. "Ich kann mit Symbolik nichts anfangen.", habe ich mir und anderen immer gesagt. Dann kam es aber aus Zufall dazu, dass in der Spielbeziehung ein Halsband mit eingebaut wurde. Und plötzlich war es für mich kein schlichtes Schmuckstück mehr, dass ein Sub für mich tragen könnte. Genauere Hintergrundgeschichte/Beschreibung hier:

      Halsband

      - Damit wurde ich überrumpelt. So sehr, sodass ich es hier thematisieren musste, vielleicht hilft es bei der Suche nach einer möglichen Antwort.

      Halsband in reiner Spielbeziehung. Verwischt es emotionale Grenzen?


      Aber um auf deine Frage direkt einzugehen:

      Harpyie schrieb:

      Wie haltet ihr das?
      Wo besteht für euch der Unterschied zwischen regelmäßiger, gemeinsamer "Spielerei" und einem "Markieren" bzw. "markiert werden" oder gibt es den für euch vielleicht gar nicht?


      Ich habe für mich persönlich festgestellt, dass bei mir ein Halsband sehr viel auslöst, wenn ich es einem Menschen umlegen darf. Es markert für mich eine Zugehörigkeit und ein großes Vertrauen. Sie ist dann nun mal "meins", ich vertraue ihr, sorg mich um sie und bin ihr ein "treuer" Dom. - Mag komisch klingen, aber ich bin da dann irgendwo auf sie fixiert. Das kann ein One-Nigth-Stand nicht erfüllen. Und selbst in einer reinen Spielbeziehung, würde dies diese für mich auf eine neue Ebene hoch heben, sodass hier dann "die Gefahr" entstehen kann, aber nicht muss, dass ich für sie nun mehr als nur sexuelle Interessen entwickeln kann. Dadurch müsste selbst eine Spielbeziehung schon ein hohes Maß an Vertrautheit besitzen, damit ich es mir generell vorstellen könnte.

      Von daher überlege ich mir mittlerweile dreimal mehr, ob ich diesen Gegenstand in eine solche Beziehung einfügen will (kann) oder nicht. Deshalb kann ich auch das Verhalten dieses von dir beschriebenen Doms mehr als nur gut verstehen, ich würde es ähnlich handhaben.

      In dem Sinne einen lieben Gruß

      Patrator
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      Danke für die Verlinkung, "deinen" Faden hatte ich noch nicht gelesen.

      Sehr spannend zu lesen, dass sich für dich etwas durch das Halsband geändert hat, ohne dass es dir zuvor bewusst war. Nun ist es aber so - und du weißt das jetzt...

      Was genau muss denn geschehen, damit es mehr ist als eine Spielbeziehung? Was muss sich ändern gegenüber vorher....? Sympathie setze ich auch bei gemeinsamen "Schweinereien" voraus ;)
      Was man machen kann, damit daraus mehr wird? Sowas lässt sich nicht beeinflussen, denke ich zumindest mal, so von meiner Vorstellung her. Das liegt doch auch in den Händen des dominanten Parts, ob er findet es ist Zeit für das Halsband. Ich würde es als ein viel kostbareres Geschenk empfinden, wenn Dom es sich ganz genau überlegt, wann der richtige Zeitpunkt für diese bedeutende Geste erreicht ist. Dabei würde ich ihn nicht drängen oder es versuchen zu forcieren. Man muss es sich verdienen. Ich würde es aber auch nur von jemanden empfangen wollen, dem ich vertrauen kann und merke, das es passt.
      ~Es ist das Unbekannte was so reizt. Reizt es immer noch, wenn es bekannt ist, dann ist es das Besondere~ Author: Unbekannt

      Harpyie schrieb:

      Sympathie setze ich auch bei gemeinsamen "Schweinereien" voraus


      Das stimmt, das ist absolute Grundvoraussetzung. Aber dennoch muss da dann auch mehr als ein reines, "die finde ich gut"-Gefühl dabei sein. Es muss auch einfach irgendwo für mich zumindest freundschaftlich etwas dabei sein können. Denn ich möchte mich mit dem Menschen auch treffen können, ohne ausschließlich Sex haben "zu müssen". Und dieses Müssen meine ich um Himmelswillen nicht negativ oder als Zwang. Nur wenn ich eine Spielbeziehung habe, dann wollen ja in der Regel beide spielen und den "Beziehungskram" rauslassen. - Bevor ich gleich Schelte bekomme: Früher oder später wird es meines Erachtens nicht ohne gehen. Und das ist der Punkt, wo spätestens eine Spielbeziehung entweder wieder zur "normalen" Freundschaft wird, sich komplett aufspaltet (weil man halt keine wirklichen Freunde, sondern eben "nur" Sexpartner war) oder sich intensiviert.

      Und bei einer Intensivierung steigert sich meiner Meinung nach auch eine gewisse gegenseitige "Abhängigkeit". Und das ist der Punkt, wo das Halsband ins Spiel kommen kann. Ich bin bereit, diese "Abhängigkeit" zuzulassen. - Ein plötzlicher Ausstieg einer Partei kann dann für die andere weniger schön werden. Und umgekehrt kann dann daraus auch über kurz oder lang eine Liebesbeziehung werden, wenn man feststellt, dass man in vielen Punkten noch besser zusammen passt, als man gedacht oder erwartet hätte.

      Nicht selten lernt man sich besser kennen, wenn man viel Zeit miteinander verbracht hat. Das sollte man nicht unterschätzen.


      Edit: Hatte zwei Sätze vergessen... :S
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      Danke, Patrator, damit kann ich was anfangen


      @Corina: ich möchte das gar nicht forcieren- mir ist noch nicht mal klar, was genau ICH will auf Dauer....

      Mich interessiert einfach, wo für Euch der Unterschied/ Übergang ist.....
      Bei uns war es erst eine Spielbeziehung und irgendwann habe ich einen Ring gesehen, bin ganz mechanisch rein und habe ihn mir angeguckt und zurück legen lassen. Beim nächsten Treffen habe ich sie aufgefordert, mit ihre Ringe zu überlassen.
      Wieder hin ins Geschäft und ihn anfertigen lassen. Und ab dem Moment wusste ich, es ist keine Spielbeziehung mehr. Für sie war es beim Auspacken auch so und das erste was sie gesagt hat, dann sind wir jetzt in einer Beziehung!
      Mhh, schwierig würde ich sagen.

      Mit Erfahrung kann ich nicht glänzen.
      Aber nach meinem eigenen Empfinden her,
      finde ich das Anlegen eines Halsbandes nicht zwingend als Übergang von einer Spielbeziehung zu einer richtigen Beziehung.
      Wenn es von beiden als reine Spielbeziehung gesehen wird, finde ich das Anlegen des Halsbandes schon als Markierung "das ist mein Sub!"
      Aber halt nur wenn es zu Beginn des Spieles angelegt wird, und somit signalisiert " das Spiel beginnt, du bist nun meins".

      Jedoch beim ersten Spiel ein Halsband anlegen finde ich auch schon komisch/seltsam und voreilig.

      Das Anlegen eines Halsbandes sollte erst nach einer gewissen Zeit eine Rolle spielen, wenn man sich sehr gut kennt, und die Spielbeziehung einem ernst ist.
      je mehr man miteinander spielt, umso näher kommt man sich und das ganze festigt sich.
      Für mich wäre es soweit, wenn ich mich wohl fühle beim spielen, eine gewisse Vertrauensbasis geschaffen ist, und ich mir bewusst bin, das es mein Sub ist und auch erstmal bleiben soll.
      Ein Halsband angelegt bekommt ein Sub nur, wenn eine Basis geschaffen wurde und ich ihn definitv als "Meins alleine" haben will.
      Wenn wir schon einige mal gespielt haben, ich etwas mehr von ihm weiß und das Vertrauen da ist.

      Für mich ist das Anlegen des Halsbandes defintiv eine "Markierung".
      Es zeigt, dass er nur zu mir gehört.

      Ein Halsband deklariert für mich eine fest bestehende Spielbeziehung, nicht mehr und nicht weniger.
      @Corina: keine Sorge, ich fühlte mich überhaupt nicht angegriffen, sondern wollte nur klar stellen, dass es mir mit der Frage nicht um eine Klärung meiner persönlichen "Spielbeziehung" (oder was auch immer das vielleicht werden mag) geht :beer:


      Spannend zu hören, dass die meisten schon finden, das reine "Spiel" kann sich auf Dauer zu etwas Anderem fortentwickeln....in meinem Kopf war das eher als unverbindliches Konzept angelegt....was es ja für mich auch bleiben mag, wer weiss.... :gruebel:
      Also ich kann da nur aus eigener Erfahrung sprechen: Irgendwann kommt immer der Punkt wo man sagt " Meins " auch wenn man weiss das da ein anderer Partner ist. Aminda ist meins , ABER ic h respektiere und akzeptiere Ihre Ehe voll und ganz. Wir haben mit Sicherheit mehr als eine reine Spielbeziehung , aber es wird niem als einen zweifel an der Einreihung geben.
      Norden, Süden, Krieg und Frieden, Chaos, Ordnung, Liebe, Hass
      Unwahrheiten, Ehrlichkeiten bringe ich in jede Stadt
      Trauer, Freude, Tod und Leben, will ich nehmen, will ich lassen
      wenn der Narr dann weiterzieht, wird man ihn lieben oder hassen
      ( R.I.P. Schelmish 15.12.2012 )
      Spielbeziehung ohne Verpflichtung


      Das ist für mich gar nicht vorstellbar. Auch eine lockere Spielbeziehung bedeutet für mich Rechte und Pflichten zu haben. Hätte ich keine Rechte so wäre es eine normale Sexaffäre und keine Spielbeziehung und Pflichten habe ich bei einer lockeren Spielbeziehung bereits einige, gerade wenn ich mit einer Anfängerin spiele. Meine Art eine Spielbeziehung zu gestalten.

      Meins

      Meins bedeutet für mich wirklich meins, wenn auch in diesem Kontext eben beschränkt auf den Bereich BDSM. Andere Bereiche ihres Alltags da steht mir nichts zu, ich sehe ja nur die Sub und eben nicht die Frau als ganzes als meins an.

      bastiene schrieb:

      Ein Halsband angelegt bekommt ein Sub nur, wenn eine Basis geschaffen wurde und ich ihn definitv als "Meins alleine" haben will.
      Wenn wir schon einige mal gespielt haben, ich etwas mehr von ihm weiß und das Vertrauen da ist.


      Das geht bei mir deutlich langsamer. Einige male spielen reichen dafür in einer Spielbeziehung einfach nicht aus. Meins verpflichtet beide Seiten und solch eine Verpflichtung gehe ich nicht so einfach ein.

      Zudem gibt es für mich Halsbänder die meins bedeuten und eben welche die ich anlege weil sie nur Teil einer Session sind. Den Unterschied merkt eine Sub bei mir aber sehr schnell. Ich überlege derzeit ob jemand meins werden könnte, also nur im Kontext BDSM. Würde die Person es genauso sehen und wir entwickeln zusammen das nötige Vertrauen und die nötige Intensität unseres BDSMs, dann überlege ich derzeit die Sache etwas früher als sonst umzuwandeln, aber eben auch etwas anders als bisher.

      Ich würde dann mit ihr ein Halsband herstellen. Ist sie bei mir, so wird sie es häufig tragen. Sind wir uns beide sicher, dass es bei uns beiden passt, dann wird sie erst meins. Dann ist sie es aber eben auch wenn ich nicht bei ihr bin und dann darf sie jederzeit das Halsband tragen. Das Halsband könnt daher einfach Symbol der Dauer und Reichweite sein. Ist es in meinem Besitz, dann ist es nur aktiv wenn sie auch bei mir ist. Geht es in ihren Besitz über, so wäre sie damit aber dann auch solange sie dieses Halsband besitzt meins.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Gentledom schrieb:

      Ich würde dann mit ihr ein Halsband herstellen. Ist sie bei mir, so wird sie es häufig tragen. Sind wir uns beide sicher, dass es bei uns beiden passt, dann wird sie erst meins. Dann ist sie es aber eben auch wenn ich nicht bei ihr bin und dann darf sie jederzeit das Halsband tragen. Das Halsband könnt daher einfach Symbol der Dauer und Reichweite sein. Ist es in meinem Besitz, dann ist es nur aktiv wenn sie auch bei mir ist. Geht es in ihren Besitz über, so wäre sie damit aber dann auch solange sie dieses Halsband besitzt meins.


      Den Aspekt finde ich gar nicht so uninteressant ... Diese Vorgehensweise finde ich recht gut ,damit ist zumindest ganz klar gestellt wo die Prioritäten liegen .. Danke @Gentledom für diesen Gedanken
      Für mich gibt es keine Spielbeziehung ohne Verpflichtungen. Das wäre mir zu oberflächlich.

      Ich wollte den Menschen / Mann kennenlernen und nicht nur den Dom. Und obwohl wir beide Vanilla-Ehen führen sagte er irgendwann, ganz unvermittelt die berühmten 3 Worte. Nein, nicht "Du gehörst mir" :D

      Das war spätestens der Zeitpunkt an dem unsere Beziehung noch mehr Tiefe bekam.

      Wie lang es gut gehen wird? Keine Ahnung! Ich werde es so lange genießen, wie es anhält. ;)