Kinder, BDSM und die Zukunft

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      Kinder, BDSM und die Zukunft

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      Fehlt Euch etwas, wenn ihr selbst wegen Kindern kein Spielzimmer haben könnt bzw. alles etwas "versteckter" ablaufen muss? Ich habe mich vorhin noch mit meinem Partner über das Thema unterhalten; wenn man Kinder hat, kennt man ja "Entbehrungen" verschiedener Art, das bringt die Entscheidung für Kinder meiner Meinung nach nun mal mit sich. Wenn wir um 17 Uhr Lust aufeinander haben, weil wir beide noch nicht so müde sind, wie wir es um 21 Uhr sind, müssen wir ja auch verzichten. Es fällt mir also nicht sonderlich schwer, auch auf ein Spielzimmer oder ein Andreaskreuz im Wohnzimmer zu verzichten - zugegeben, viele Geräte reizen mich auch einfach nicht. Wie sieht es bei euch aus? Plant ihr schon den Umbau, sobald die Kinder mal aus dem Haus sind? „wink“-Emoticon
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich kenne das...
      Klar verzichtet man auf vieles und klar fehlt einem abends oft die Kraft für das schöne..
      Allerdings kann ich von mir sagen' Was ich nicht kenne, vermisse ich nicht'!
      Ich habe/hatte nie ein Spielzimmer, ergo fehlt es mir nicht. Da mein Mann handwerklich begabt ist, gibt es einiges was er so hergerichtet hat, das nicht einmal auffällt.
      Und zu guter letzt, ich plane keinen Umbau, aber ich kann mir durchaus vorstellen wie es im Kopf meines Mannes aussieht :D
      Allein die Achtung voreinander , bestimmt den Umgang miteinander ..
      Im Moment planen wir viel mehr als den Umbau wenn das Kind aus dem Haus ist unser zweites Kind und unser Leben mit den beiden beiden Rabauken.
      BDSM Möbel haben wir einige - auch bei denen die wir zu der Zeit gebaut haben als wir noch nicht über Kinder nachgedacht haben, war für uns stehts Diskretion wichtig. Unser Andreaskreuz ist innerhalb von fünf Minuten an der Wand und wieder unter Bett der Bock genauso und unsere neuester Bau eine Sitztruhe hat die Ösen schlicht da wo man sie nicht sieht was die Fesselung darauf keineswegs weniger effektiv macht.
      Was die Spontanität beim Sex angeht kann ich nur sagen es ist wirklich wunderschön sich gegenseitig von 17 bis 21h immer wieder anzustacheln und heiß zu machen - unser Sex hat deßhalb keineswegs gelitten und weniger als früher haben wir auch nicht. Liegt vielleicht auch daran das mir dieses Jetzt hab ich Lust jetzt hab ich keine Konzept irgendwie fremd ist.
      Gut man kann nicht mehr ständig und immer drüber reden - wir haben soviel worüber wir reden dann kann man die Gespräche über BDSM ganz locker nach 20h legen - soviel gibts da ja auch nicht immer zu besprechen bei uns zumindest nicht.
      Und spielen - das muss ja dann jeder für sich entscheiden wie nah das Kind dann sein darf - wir spielen nur mit Kind außer Haus nicht immer einfach aber in unseren Augen die einzig richtige Entscheidung.

      Das einzige worauf ich mir wirklich freue ich wenn der kleine Mann bald in sein Kinderzimmer umziehen kann.
      Wir hatten bisher nie ein Spielzimmer. Auch nicht vor den Kindern. Ok das Schlafzimmer war damals vermutlich nicht so penibel aufgeräumt wie heute :D. Da stand und lag sicher auch mal was eindeutiges herum. Aber wir waren und sind Meister im zweckentfremden.

      Klar mit Kindern kann man nicht mehr so spontan sein wie vorher. Aber das geht ganz "normalen" Paaren auch nicht anders. Wir waren, gerade als sie noch sehr klein waren, oft auch einfach zu fertig um über Sex zu sprechen, geschweige denn ihn zu haben ;( .
      Später wurden wir dann sehr kreativ was Location und Zeitpunkt anging und jedesmal wenn sie bei Oma und Opa sind... :rot: .

      Da wir uns aber räumlich vergrößert haben, und die Kinder echt überall Augen und Ohren haben, werden wir uns demnächst an den Ausbau eines eigenen kleinen geheimen Räumchens nur für uns zwei machen. So ganz romantisch halt :love:
      Ich bin mal ganz offen. In den vorigen Beziehungen gab es keine Kinder und wir konnten weitaus spontaner sein. Es müsste nichts versteckt werden und wie konnte jederzeit über Sex und neues Spielzeug reden. Vieles war einfacher und leichter.
      Durch den Kleinen bin ich um einiges ruhiger geworden und weil wir das eben weniger ausleben hab ich das Gefühl, alles ist viel intensiver. Für mich ist der Kleine somit wichtig ;)
      Ich genieße viel mehr und tiefer und würde nie wieder tauschen.
      ja, ist manchmal blöd mit den Kindern....
      Tatsächlich ist es auch bei uns so, dass wir froh sind wenn alle im Bett sind und Ruhe geben. Nichts desto trotz klappt Vanilla Sex auch schon mal morgens oder tagsüber.
      Spielereien dann doch eher wenn wir irgendwie sturmfrei schaffen konnten.
      Unser Schlafzimmer ist eigentlich nur unser Bereich (mit eigenem Bad, dass auch nur durch das Schlafzimmer betreten werden kann).
      Somit sind wir schon etwas abgeschieden wenn die Tür mal zu ist.
      Naja und Spielzeug kann schon mal rumliegen, aber falls eines der Kinder fragen sollte wird mir schon was einfallen.
      Mir perönlich fehlt garnichts.
      Ich finde sogar, dass die Beziehung und somit auch der Sex nachdem wir ein Kind zusammen haben, noch intensiver geworden ist.
      Klar ändert sich einiges, die Welt dreht sich häufig um die Kleine gerade wenn sie noch Baby ist, man ist Abends manchmal etwas kaputter oder kann manches nicht so offen oder spontan machen aber dafür reicht z.B ein lächeln von ihr und schon wird alles gerne auf später oder den Abend verschoben.
      Sie ist halt momentan der "Boss" was den Tagesablauf angeht ;)
      Viele Spielzeuge,Möbel... lassen sich ja auch versteckt integrieren so das sie nicht sofort erkennbar sind.
      Wir haben das Glück bald ne zusätzliche kleine Wohnung in der anderen Doppelhaushälfte (ist kompliziert) zu haben, somit bekommt sie dann später sicher auch nix mit.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von LittleMizBehavin ()

      Ich belebe den alten Feed mal neu und beantworte die Ausgangsfrage mit:

      Ja. Mir fehlt es.

      Als ich meinen Partner kennenlernte waren die Rahmenbedingungen andere als heute.
      Seine Tochter wechselte alle 14 Tage von ihrer Mum zu ihm oder auch mal nach längerer Zeit, wenn wir uns trafen - damals noch Fernbeziehung - war sie meistens nicht hier oder er bei mir, wo kein minderjähriger Mensch da war.
      Als wir im letzten Jahr nach 2,5 Jahren Fernbeziehung zusammengezogen sind, lief es auch alles wie gewohnt weiter. Kind war aller 14 Tage oder auch mal aller drei Wochen hier, dann wieder bei ihrer Mum. So hatten wir Zeit für uns und auch mal spontan ein bisschen gespielt, ich konnte mit Halsband in der Wohnung rumlaufen oder auch mal den ganzen Tag Little sein.

      Dann kam Corona und seitdem ist alles anders.

      Leider hat sich die Mum des Kindes fürs Querdenken entschieden und das Kind musste sich sogar räumlich distanzieren und zog dauerhaft bei uns ein. Dazu muss man sagen, dass sie in der Hochphase der Pubertät ist und gerade selbst ihre eigene auch sexuelle Identität finden muss. Ein Einzelgespräch meines Partners mit ihrer Therapeutin (aus anderen Gründen) hatte das Ergebnis, dass wir sie auf keinen Fall pro aktiv mit unserem Lebensstil konfrontieren sollen, da sie eben selbst erst einmal herausfinden muss, wie sie im Bereich Sexualität und Lebensstil tickt und das überfordern kann.
      Nun haben wir also 24/7 ein minderjähriges, durch die Pubertät auch eher labiles und latent grenzüberschreitendes (ich stehe einfach mal unangekündigt und ohne zu klopfen im Schlafzimmer, oder stehe vor der Tür und belausche Gespräche etc.) Kind daheim.
      Und seitdem komme ich mir vor als müsste ich mein Wesen verstecken. Denn D/s, geschweige denn BDSM findet seither so gut wie nicht mehr statt. Meinen Partner stört das weniger als mich, er meint er ist auch Vanilla glücklich. Seitdem es Lockerungen gab sind wir 2x auf Spielräume ausgewichen, 1x davon ging aber schief, weil er nicht mehr in seine Rolle kam und die Session abgebrochen hat, was bei mir zu einem Absturz führte.

      Nun wollte ich mal in die Runde fragen, wie andere Menschen es mit Kindern und/oder Teenagern im Haus so handhaben?

      Es kann doch nicht sein, dass ich mich dauerhaft verstecken muss oder die Alternative pro aktive Konfrontation mit ihr ist, also quasi das Outing vor ihr. Da muss es doch zwischendrin Stufen geben.
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)
      Was jetzt erst mal weniger mit BDSM oder Outing oder Verstecken zu tun hat, Grenzen ziehen.
      Am besten zu einer entspannten Zeit zu dritt hinsetzen und in Ruhe auf Augenhöhe reden.
      "Wir klopfen an und kommen erst dann in dein Zimmer, wenn du herein sagst. Das ist deine Privatsphäre. Du klopfst an und wartest auf ein herein bei unserem Schlafzimmer, das ist unsere Privatsphäre. Wir sind Menschen, die ab und an Sex haben und dann willst du uns nicht sehen, klopfe, bitte."
      Pubertierende stehen auf Freiräume. Dann kann man gut Deals eingehen. "Ich belausche deine Gespräche nicht, wenn du am Handy bist...du belauschst unsere nicht."

      Ansonsten verlagern Menschen mit Kindern kleine Rituale auf die Zeiten, in denen die Kinder a) nicht da sind (Schule zB) b) schlafen oder c) wie ein Zombie vor dem Computer hocken und Kopfhörer auf haben.

      Ich kenne das, dass man daheim den Kopf nicht frei kriegt und mehr wie kleine Rituale nicht unterzubringen sind. Dann ist auslagern ganz gut, wie ihr das schon gemacht habt. Aber mit etwas weniger Druck.
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche

      Amarena schrieb:

      Was jetzt erst mal weniger mit BDSM oder Outing oder Verstecken zu tun hat, Grenzen ziehen.
      Am besten zu einer entspannten Zeit zu dritt hinsetzen und in Ruhe auf Augenhöhe reden.
      "Wir klopfen an und kommen erst dann in dein Zimmer, wenn du herein sagst. Das ist deine Privatsphäre. Du klopfst an und wartest auf ein herein bei unserem Schlafzimmer, das ist unsere Privatsphäre. Wir sind Menschen, die ab und an Sex haben und dann willst du uns nicht sehen, klopfe, bitte."
      Pubertierende stehen auf Freiräume. Dann kann man gut Deals eingehen. "Ich belausche deine Gespräche nicht, wenn du am Handy bist...du belauschst unsere nicht."


      Haben wir versucht, mehrfach, klappt nicht. Von ihr kommt dann ein "Sorry", aber das Verhalten ändert sich nicht. :(

      Ansonsten verlagern Menschen mit Kindern kleine Rituale auf die Zeiten, in denen die Kinder a) nicht da sind (Schule zB) b) schlafen oder c) wie ein Zombie vor dem Computer hocken und Kopfhörer auf haben.


      Auch das versuchen wir, allerdings kam es schon wiederholt vor, dass sie auf einmal sogar mit Freund:innen in der Tür stand, weil spontan Unterricht ausfiel oder Pläne verschoben wurden und wir uns gerade noch springend in irgendwelche Richtungen retten konnten.
      Wir haben z.B. vereinbart, dass sie uns schreiben soll (wir haben einen gemeinsamen Chatkanal), bevor sie nach Hause kommt bzw. wann sie kommt, und am besten mit 30min. Vorwarn-Zeit weil Privatsphäre und Sexualität, aber klappen tut das nie. Ich bin da mittlerweile auch echt ratlos.

      Ich kenne das, dass man daheim den Kopf nicht frei kriegt und mehr wie kleine Rituale nicht unterzubringen sind. Dann ist auslagern ganz gut, wie ihr das schon gemacht habt. Aber mit etwas weniger Druck.


      Ich denke auch, dass das prinzipiell ein guter Ansatz ist, irgendwie muss ich dann wohl für mich entscheiden, ob mir aller paar Wochen oder gar Monate mal ein Spieltreffen reicht.
      Ich fühle mich an dem Punkt auch echt irgendwie hilflos.
      Wir reden, zu zweit, zu dritt, was den Punkt Privatsphäre angeht, wiederholen immer wieder Absprachen, die dann einseitig nicht eingehalten werden.
      Mein Partner sagt dann meistens "So ist Pubertät halt" aber ich möchte mich damit nicht zufrieden geben. Ich habe seiner Tochter auch offen gesagt, dass ich manche Verhaltensweisen als grenzüberschreitend empfinde und im Moment des Gesprächs scheint sie das auch zu verstehen, trotzdem ändert sich dann das Verhalten nicht. Vielleicht liegt es auch einfach an der hormonbedingten Hirnchemie-Veränderung in dem Alter, dass sowas nicht in Verhalten übersetzt werden kann, denn sie wirkt nicht so, als würde sie böswillig diese Grenzen überschreiten, sondern eher unbedarft.
      Manchmal kam mir der Gedanke, dass sie dann eben damit leben muss, uns bei Praktiken zu sehen, wenn sie ständig reinplatzt, aber ehrlich gesagt möchte ich zu diesem Mittel auch nicht greifen.
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)
      Dann hilft wohl nur, Konsequenzen zu ziehen.
      Wenn man keine Kinder will, die plötzlich in der Türe stehen, weil abgemacht war, dass sie vorher bescheid sagen-
      Tür zusperren und Schlüssel stecken lassen.
      Dann muss sie erst mal klingeln.

      Wenn sie die Schlafzimmertür immer spontan aufreißt, abschließen oder Keil drunter.
      Oder du stürmst halt ab und an mal in ihr Zimmer ohne zu klopfen.

      Vielleicht hilft dir Regelmäßigkeit. Alle zwei Wochen für einen Nachmittag/Abend frei machen und spielen gehen.
      Möglicherweise könnte man da einen Babysitter besorgen (ich weiß nicht, wie alt sie ist) oder Oma oder eine Freundin.
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche

      Amarena schrieb:

      Dann hilft wohl nur, Konsequenzen zu ziehen.
      Wenn man keine Kinder will, die plötzlich in der Türe stehen, weil abgemacht war, dass sie vorher bescheid sagen-
      Tür zusperren und Schlüssel stecken lassen.
      Dann muss sie erst mal klingeln.


      Ich werde das nochmal mit meinem Partner besprechen. Ich glaube wir müssen da gemeinsam konsequenter sein, ist ja schön und gut, dass ihn das nicht stört, aber wo bleibe ich da mit meinen Bedürfnissen?

      Wenn sie die Schlafzimmertür immer spontan aufreißt, abschließen oder Keil drunter.
      Oder du stürmst halt ab und an mal in ihr Zimmer ohne zu klopfen.


      Die SZ Tür ist eine Schiebetür, die ist zwar Kater-gesichert durch einen Riegel, aber bisher noch nicht Kind-gesichert, vielleicht gibt es da auch eine Möglichkeit.
      Verhindert zwar nicht, dass sie dann vor der Tür steht und lauscht, aber immerhin ungebetenes Reinplatzen.

      Vielleicht hilft dir Regelmäßigkeit. Alle zwei Wochen für einen Nachmittag/Abend frei machen und spielen gehen.
      Möglicherweise könnte man da einen Babysitter besorgen (ich weiß nicht, wie alt sie ist) oder Oma oder eine Freundin.


      Haben wir versucht, hat nicht lange gehalten, meistens weil mein Partner dann den Rhythmus unterbrochen hat, es führt wohl nichts an einem erneuten Gespräch vorbei, davon hatten wir zwar etliche, aber immerhin hatte er dann auch immer signalisiert daran mit mir arbeiten zu wollen.
      Babysitter braucht es nicht, sie wird dieses Jahr 16 und ist sogar froh, wenn sie sturmfrei hat. ^^
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)
      Wir haben zwar noch kleinere Kinder, aber ich schreib dir trotzdem mal meine Erfahrungen. Hoffentlich kommen dir meine Gedanken nicht allzu ungeordnet daher ^^

      Der zentrale Punkt bei uns im Haushalt: es gelten Regeln, an die wird sich gehalten! Diese Regeln geben wir als Eltern vor, aber sie sind mit den Kindern abgesprochen und wir haben alles erklärt. Und es sind Regeln, die für alle Mitbewohner gelten, egal ob Groß oder Klein. Wer von meiner Haushaltsführung profitiert, muss auch mitspielen. Interessant ist wirklich, dass wir das gar nicht so sehr mit Druck oder gar Strafe durchsetzen müssen. Die lieben Kleinen tun viel aus dem Gefühl heraus, Teil eines Teams zu sein, sie wollen auch in dem Alter (5 & 7) schon partnerschaftlich mit uns zusammen arbeiten. Im Gegenzug haben sie die Möglichkeit und das Recht, dass auch wir ihnen entgegen kommen, ihre Wünsche nicht ungehört abbügeln und dass wir sie schlicht und einfach für voll nehmen. Aber das gehört einfach mal klar gesagt - wer zusammen lebt, muss mitmachen.

      Klappt es trotz aller Liebe und aller Gespräche nicht, dann würde ich Fakten schaffen: Kind zu einer Freundin, Zeltlager, Jugendgruppe, Musikstunde, Tanzkurs etc., dann Paarzeit einplanen. Offen ansprechen, dass Erwachsene mal nur zu zweit in der Wohnung sein wollen. Bauliche Möglichkeiten für's Schlafzimmer überlegen und auch wirklich sichtbar umsetzen (doch, das geht, wenn man es will und zur Not Handwerker oder Freunde um Hilfe bittet). Appartement mieten. Möglichkeiten für Outdoor ausloten. Club besuchen. Air-bnb. Gleichgesinnte besuchen. Das Auto nicht nur zum Edeka fahren, sondern mal auf einen einsamen Parkplatz. Was ist mit Keller oder Garage? Einfach das Gefühl haben, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.

      Ganz wichtig war für uns, als Paar fest zueinander zu stehen. Oft ist der Gleichklang zwischen Mann und Frau wichtiger, als ständig mit dem Kind rum zu hantieren. Liegt eventuell hier der wahre Hase im Pfeffer? Wir als Paar stehen stabil da, da bringen uns auch Kindlein nicht aus der Ruhe. Suche vielleicht erstmal das Gespräch mit deinem Partner, damit ihr eine gemeinsame Marschrichtung habt. Wenn ihr beide BDSM ausleben wollt, dann tut das doch auch. Kein Kind auf der Welt sollte die Eltern oder ein Elter samt Partner von Lust und Liebe abhalten.
      Abgesehen davon finde ich es absolut legitim, dass du selber Bedürfnisse hast, diese aussprichst und in gewisser Weise auch Erwartungen an deinen Partner formulierst. Er wünscht sich ja auch Verständnis und ein gewisse Mitarbeit von dir, nachdem ein Kind in euer Leben eingezogen ist.

      Und trotz aller gescheiten Ratschläge..... Das Mädchen ist ein Teenie in der Pubertät ;) Mach dein Herz ganz weit auf, und hol sie wortwörtlich oder sinngemäß an deine Brust. Gespräche unter "Freundinnen" können auch helfen, Verständnis zu wecken. Geh vielleicht mal mit ihr Kaffee trinken, shopping, spazieren oder sowas. Ist das Klima generell gut zwischen euch, tun sich alle leichter. Steht das Mädel unangemeldet in der Tür, und sieht dich und deinen Partner in Aktion - da hilft vielleicht nicht unbedingt schimpfen oder lamentieren. Sondern ein humorvoller Spruch "willkommen bei den Erwachsenen; willst du lieber noch an den Storch glauben, kannst ja beim nächsten Mal anklopfen" :D
      Du gibst meinem Suchen ein Finden, meiner Liebe schenkst du fruchtbaren Boden, meinen Ungehorsam bezwingst du mit Güte, mein Lachen findet sich wieder in deinen Augen, und meiner Sehnsucht, Herr, gibst du Heimat.
      Ooh, Synapsenfasching... :thumbsup:

      Sehr geile Zeit. Für alle Beteiligten. Nicht.

      Ich kann dich verstehen, für dich haben sich ja komplett die Verhältnisse geändert und du darfst dich mit "Mutter in spe" herumschlagen.

      Grenzen setzen ist enorm wichtig. Sollte sie irgendwann mit "Du bist nicht meine Mama" daherkommen, sag das, was dir in dem Moment rausrutscht. Bei mir wars "ja gottseidank". Fand er nicht ganz so witzig, danach waren aber die Fronten geklärt.

      Und was das Reinplatzen angeht: Entweder mit genau dem gleichen Verhalten konfrontieren, oder sie in ner guten Synapsenzeit (wo die halbwegs normal ticken) drauf ansprechen. Und dann konsequent sein. Wenn das weiter vorkommt, Küche aufräumen, Abspülen, Staubsaugen, Bügeln, ungeliebte Arbeiten abwälzen.
      Sie wollen "erwachsen sein", also müssen sie sich auch entsprechend verhalten.
      Viele Grüße
      safine
      Also unsere Rummsmurmel (11 Jahre alt) , bekommt mit wenn ich mein Halsband trage und auch mehr oder weniger das Machtgefälle... Allerdings weiß er, wenn unsere Tür zu ist, egal ob abends, nachts oder auch Mal morgens oder tagsüber, das wir da zu Gange sind... Und er stört dann auch nicht.

      Allerdings ist ihm seine Privatsphäre auch sehr wichtig und nachdem er gaanz am Anfang bei uns hereingeplatzt ist, habe ich das selbe bei ihm gemacht und siehe da, funzt.

      Ich denke auch nicht das es ihm etwas ausmacht, weil wir relativ schnörkellos mit dem Thema Sex umgehen.

      Wir sind erwachsen und ja verdammt, wir brauchen auch Mal Zeit für uns.

      Also ein Einvernehmen auf beiden Seiten.

      Es kommt immer ein schiefes Grinsen, wenn wir jetzt Mal wirklich drauf drängen, das er nun zu Bett gehen soll... :thumbsup:
      <3 Sorin Seins <3

      Meine wird 16 und es hat dich ergeben das sie bescheid weiß. Es ist auch gut so, denn manche Spankingstellen kann man nicht verstecken. Im Schlafzimmer schließe ich ab wenn ich aktiv werde. Ändert aber nichts dran das sie mich belauschen kann. Manchmal ist ein offenes Gespräch indem man erklärt besser als wie wenn sie Spielzeuge finden und das Kopfkino Purzelbäume schlägt ohne das man es weiß.

      Kinder ahnen manchmal mehr wie man denkt und sie spüren wenn sie quasi stören, was dann oft dazu führt das sie Klammern.

      Chat.Noir schrieb:

      Dazu muss man sagen, dass sie in der Hochphase der Pubertät ist und gerade selbst ihre eigene auch sexuelle Identität finden muss. Ein Einzelgespräch meines Partners mit ihrer Therapeutin (aus anderen Gründen) hatte das Ergebnis, dass wir sie auf keinen Fall pro aktiv mit unserem Lebensstil konfrontieren sollen, da sie eben selbst erst einmal herausfinden muss, wie sie im Bereich Sexualität und Lebensstil tickt und das überfordern kann.

      Nun haben wir also 24/7 ein minderjähriges, durch die Pubertät auch eher labiles und latent grenzüberschreitendes (ich stehe einfach mal unangekündigt und ohne zu klopfen im Schlafzimmer, oder stehe vor der Tür und belausche Gespräche etc.) Kind daheim.

      Zuerst einmal würde ich die Aussage der Therapeutin ein wenig hinterfragen. Was hat die für ein Bild, was beim BDSM passiert? Man sollte einen Jugendlichen natürlich nicht proaktiv mit der eigenen Sexualität konfrontieren, aber dabei sehe ich keinen Unterschied, ob es nun BDSM oder Vanilla ist. Kinder sind sowieso latent überfordert, wenn es um die Sexualität der Eltern geht (Dass sie "das" überhaupt noch machen). Außerdem bezweifle ich, dass es die Entwicklung des Kindes beeinflusst, so lange es weiß, dass es einvernehmlich stattfindet.

      Chat.Noir schrieb:

      Auch das versuchen wir, allerdings kam es schon wiederholt vor, dass sie auf einmal sogar mit Freund:innen in der Tür stand, weil spontan Unterricht ausfiel oder Pläne verschoben wurden und wir uns gerade noch springend in irgendwelche Richtungen retten konnten.
      Wir haben z.B. vereinbart, dass sie uns schreiben soll (wir haben einen gemeinsamen Chatkanal), bevor sie nach Hause kommt bzw. wann sie kommt, und am besten mit 30min. Vorwarn-Zeit weil Privatsphäre und Sexualität, aber klappen tut das nie. Ich bin da mittlerweile auch echt ratlos.

      Ich würde erst mal versuchen, die Schlafzimmertüre irgendwie zu sichern. Und dann, wenn sie nicht da ist, die Haustüre abschließen und den Schlüssel innen stecken lassen. Tagsüber natürlich. Dann muss sie zumindest anrufen und ihr habt kurz Zeit gewonnen.

      Chat.Noir schrieb:

      Mein Partner sagt dann meistens "So ist Pubertät halt" aber ich möchte mich damit nicht zufrieden geben. Ich habe seiner Tochter auch offen gesagt, dass ich manche Verhaltensweisen als grenzüberschreitend empfinde und im Moment des Gesprächs scheint sie das auch zu verstehen, trotzdem ändert sich dann das Verhalten nicht. Vielleicht liegt es auch einfach an der hormonbedingten Hirnchemie-Veränderung in dem Alter, dass sowas nicht in Verhalten übersetzt werden kann, denn sie wirkt nicht so, als würde sie böswillig diese Grenzen überschreiten, sondern eher unbedarft.
      Manchmal kam mir der Gedanke, dass sie dann eben damit leben muss, uns bei Praktiken zu sehen, wenn sie ständig reinplatzt, aber ehrlich gesagt möchte ich zu diesem Mittel auch nicht greifen.
      Vielleicht hilft es, einmal Klartext mit ihr zu reden, wenn sie Interesse daran hat. Natürlich keine Einzelheiten aus eurem Schlafzimmer, aber allgemein über Sexualität und unterschiedliche Bedürfnisse. Von Frau zu Mädchen ist das meist einfacher, als wenn der Vater das macht. Das kommt halt darauf an, wie euer Verhältnis allgemein ist.
      Those who don´t jump will never fly.

      Anthophila schrieb:

      Ich hab auch ne Tochter im Teenie alter, da berühren sich manchmal Drähte im Gehirn, die sich nicht berühren sollten.

      da ist auch mit dem Klarmachen so ne Sache, das was heute klar ist, kann morgen sowas von unklar sein.

      schwierig schwierig vor allem wenn ihr nicht offen mit ihr reden könnt.

      Abschliessen, verriegeln.
      Erst einmal vielen Dank für Eure Zeit! Es fühlen sich jetzt bitte alle angesprochen, die sich Zeit genommen haben über unsere Lage nachzudenken und Tipps zu geben <3

      Ich greife das Zitat raus, obwohl ich das Wort "Synapsenfasching" endlos genial finde ^^, weil es unsere Lage am besten trifft. Denn wir haben durchaus ein sehr gutes Verhältnis und können über sehr viel offen reden und sprechen, aber wenn es dann an das konsequente Umsetzen geht...naja...Synapsenfasching halt.
      Tatsächlich liegt der Hase aber auch im Bedürfnis nach BDSM im Alltag im Pfeffer. Seit Corona gibt es da bei mir und meinem Partner eine massive Schieflage, darüber sind wir ebenfalls im Gespräch.
      Das Wiederauflebenlassen ginge nur einfacher, wenn es nicht mit einem enormen Planungsaufwand verbunden wäre.
      Manchmal wünsche ich mir die getrennten Wohnungen zurück. Da war wenigstens in meiner Wohnung alles safe.
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)