Angepinnt Kleine Werkzeugkunde

    Kleine Werkzeugkunde

    "Gutes Werkzeug ist die halbe Arbeit."


    In diesem Sinne soll dies soll ein thread werden, in welchem Werkzeuge und ihre korrekte Anwendung und Einsatzmöglichkeiten, sowie Tips dazu vorgestellt werden.

    Ich würde es gerne übersichtlich halten. ;)
    Fragen und Diskussionen zum Thema deswegen bitte in einem separaten thread (z.B. 'Kleine Werkzeugkunde - Diskussion'), die posts hier können wir dann entsprechend anpassen und updaten.


    [@Administration/Moderation: Bei Gelegenheit (und Stattgabe) gerne diesen thread pinnen... :rolleyes: DANKE!]
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    Grundausstattung

    Ein bißchen Grundausstattung für unsere Art von Basteleien...



    Im Foto sind gezeigt:
    1. Hammer
      Was man mit einem Hammer macht, dürfte wohl jedem halbwegs klar sein - Nägel, Polsternägel, Stanzwerkzeug, Nieten, Ösen, Druckknöpfe...
      Gibt es in verschiedenen Varianten, für materialschonende Anwendung z.B. mag sich ein Gummihammer eher anbieten.

    2. Loch- und Nietenzange
      Macht Löcher und nietet. Gibt es auch einzeln als Lochzange bzw. Nietenzange. Je nach Variante geeignet für verschiedene Loch- und Nietengrößen.
      (Manchmal empfiehlt sich jedoch eher ein Stanzwerkzeug + Hammer (für Löcher), bzw. ein Nietwerkzeug + Schraubstock (für Nieten, Ösen, Druckknöpfe).)

    3. Schraubstock
      Tolle Sache:
      - Fixiert Rohre und Stangen, während man sie sägt. (Hierbei ein Stück Leder o.ä. darumwickeln, um das Material nicht zu beschädigen.)
      - Kann wunderbar zum anpressen beim kleben verwendet werden. (Ebenfalls empfielt sich hier der Materialschutz durch Leder o.ä.)
      - Ist bei Verwendung von Nietwerkzeug sehr(!) viel verlässlicher als die Alternativen Nietenzange oder Hammer + Nietwerkzeug.
      - Hat je nach Ausführung einen kleinen Amboss...

    4. Amboss (hier Teil des Schraubstockes) mit Stanzwerkzeug
      Wunderbarer Ort zum hämmern und stanzen.
      (Zur Schonung von Ohren und Nachbarn hilft es, ein kleines Stück Leder unterzulegen.)

    5. Nietwerkzeug
      Im Schraubstock eingespannt sehr(!) viel verlässlicher als eingesetzt per Hammer oder Nietenzange.
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    Sägen - auch hier macht die Arbeit sehr viel mehr Spaß, wenn man in gutes Werkzeug investiert.



    Das Foto zeigt nun eher die Sparversion:
    1. Kleine Handsäge
      Wahlweise mit einem Holz- oder Metallsägeblatt eingespannt.
      Dünne, weiche Rohre kann man damit sägen, auch Holz- oder Acrylstäbe.
      (Es lohnt sich, für Holzarbeiten in einen ordentlichen Fuchsschwanz, für Metallarbeiten in eine größere und stabiliere Metallsäge zu investieren!
      Für Feinarbeiten gibt es Sägen mit dünnerem Sägeblatt und größerem Bügel, ähnlich einer Laubsäge.
      Hat man größeres vor, ist eine elektrische Stichsäge oder Kreissäge eine große Arbeitserleichterung.)

    2. Führungsschiene
      Für einen etwas geraderen Schnitt.
      (Die Fixierung gestaltet sich jedoch eher schwierig, weswegen ich zu bearbeitende Materialien lieber in einen Schraubstock einspanne.)
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    Niet- und Stanzwerkzeug

    Für Nieten, Ösen, Druckknöpfe - oder auch einfach nur Löcher - benötigt man Niet- und Stanzwerkzeug.



    Das Foto zeigt wieder eher die Sparversion - welche aber richtig eingesetzt auch ziemlich effektiv sein kann:
    1. Stanzwerkzeug
      In dieser Form häufig den im Handel erhältlichen Nietenpackungen beiliegend.
      Eine kleine Unterlegscheibe, sowie ein runder Metallstift mit scharfer Kante (Mitte), evtl. auch in die Plastikhalterung des Nietwerkzeuges einzusetzten (rechts). Mithilfe eines Hammers und einer stabilen Unterlage erzeugt man damit immerhin genau die richtige Größe Loch für die jeweilige Niete (wohingegen diese Größe bei so mancher Lochzange leider zu fehlen scheint)

    2. Nietwerkzeug
      In diese Nietenhalterung setzt man die Nieten ein, bevor man diese um das zu nietende Material herum platziert.
      - Variante 1: Mit dem Hammer draufhauen. (Wird leider sehr häufig schief, erfordert mehrfaches draufhauen, macht Lärm...)
      - Variante 2: Der Schraubstock! (Wird NICHT schief und macht KEINEN Lärm. Desweiteren perfekt dosierbar.)
      (Hat man eine perfekt passende Nietenzange, kann man diese natürlich auch verwenden... Die Erfolgsquote liegt etwa zwischen Varianten 1 und 2.)
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    Kleber gibt es in den unterschiedlichsten Varianten, für die unterschiedlichsten Anwendungen.

    Es ist wichtig, den passenden Kleber für die jeweilige Anforderung auszuwählen und ihn entsprechend der Verarbeitungshinweise zu verwenden
    Auch müssen die Klebeflächen richtig vorbereitet werden (meist gilt hierbei das gute alte "sauber, trocken, staub- und fettfrei").
    Materialtests sind i.a. ebenfalls vorher zu empfehlen.



    Im Foto sind gezeigt:
    1. Heißkleber
      Mein momentaner Lieblingskleber (mit einem Hauch von Grundschulbastel-Nostalgie).
      Schnell zu verarbeiten und klebt voluminös so einiges - z.B. Gewindestangen + Möbelknöpfe in Schrankrohr (für Flogger etc.)...

    2. Pattex 100%
      Soll nahezu alles und sehr stark kleben. (Muss noch getestet werden...)

    3. UHU Plast
      Löst Kunststoffe (leider nicht alle - die Plastikflaschenverpackung z.B. ist resistent) an und verklebt sie dann sehr gut. Eher unflexibel.

    4. Pattex Kraftkleber (Transparent)
      Dieser Kraftkleber ist eine gute Wahl, wenn man ebene, etwas größere Klebeflächen hat, auf welche man Druck ausüben kann: Beide Seiten dünn einstreichen, 10-20 min warten, dann stark(!) zusammenpressen.
      Frisst sich in Styropor (und manche Schaumstoffe).
      Die transparente Variante ist etwas weniger stark, dafür aber hübscher anzusehen.

    5. UHU Weich-PVC
      Klebt Weich-PVC. Flexibel.

    6. Schuhsohlen- und Lederkleber
      Klebt Gummi und Leder. Flexibel.

    7. Ponal Holzleim (Express)
      Klassicher Holzleim. Für Ungeduldige in der Express-Variante.

    8. Sekundenkleber
      Wenn es wirklich schnell gehen soll. In der Verarbeitung entsprechend vorsichtig zu handhaben.
      I.a. unflexibel, eher für Kleinkram geeignet und nicht sehr stabil - dies hängt stark vom Hersteller ab.

    9. Strass-Kleber
      Klebt Strass und Applikationen auf Stoffe. Zu warm sollte man danach allerdings nicht mehr waschen. Flexibel.


    Weiterhin sind zu erwähnen:
    • 2-Komponenten-Kleber
      Die stabilste Art, zu kleben. Meist unflexibel.

    • Metall-Kleber
      Auch soetwas gibt es. I.a. 2-Komponenten-Kleber.

    • Styropor-Kleber
      Für Styropor (und auch manche Schaumstoffe) sind viele stärkere Klebstoffe ungeeignet, da sie das Material stark angreifen (oder verkleben).

    • Doppelklebeband
      Definitiv eine feine Sache. Auch hier gibt es große Unterschiede in Klebkraft sowie der Dauer selbiger, abhängig von Ausführung (z.B. transparent vs. Teppichklebeband) und Hersteller.
      (Für Basteleien, die länger halten sollen und / oder einer gewissen Beanspruchung ausgesetzt sind, würde ich jedoch eine andere Art der Befestigung wählen.)
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    Feilen und Schmirgelndes

    Um scharfe Kanten zu entgraten - oder um Dinge (in geringem Maße) in die richtige Form zu bringen.

    Bei Basteleien, die in Möbeln oder Spielzeug resultieren sollen, sind Feilen und / oder Schmirgelpapier nahezu unverzichtbar.



    Im Foto gezeigt:
    1. (Metall-)Feilen
      Gibt es in verschiedenen Formen, Größen und Feinheitsgraden.
      Grundausstattung wäre wohl eine Feile mit gerader und gerundeter Fläche, sowie eine Rundfeile - damit sind die meisten Anwendungen abgedeckt.
      (Wer viel mit Holz arbeitet, sollte zusätzlich noch in gröbere Holzraspeln investieren.)

    2. Schlüsselfeilen
      Kleine Metallfeilen für feinere Arbeiten, ebenfalls in diversen Formen.
      Da sie i.a. auch feiner sind als größere Feilen, eher zur Nachbearbeitung oder für kleine Stücke geeignet.

    3. Schmirgelpapier
      Für die Nachbearbeitung gefeilter oder geraspelter Stücke, für Flächenbearbeitung (z.B. Holzbalken), für empfindlichere / weichere Werkstoffe (z.B. Acryl).
      Verfügbar in diversen Körnungen, geeignet für verschiedene Materialien.
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    Na, dann will ich auch mal... Lederbearbeitung:

    Nahtversenker, links mit Anschlag, mitte der Freihandrillenzieher, bei vorgefärbten Leder kann man Muster rein machen, rechts der Kantenzieher.


    Riemenschneider, links der Endlosriemenschneider für Lederreste, mitte der Australien Stander für Riemen aus einer kompletten Haut und recht der Gürtelriemenschneider für bis zu 14 cm Breite.



    Nahtschlageisen links für französische Naht (leicht schräge Garnführung) Stichel oder auch Ahle zum vorstechen von Löchern, Nahtroller (hab ein Nervenrad genommen ;) ) , geschmiedete Schere, Metallineal und dicke Filzmatte zum vorstechen von Nahtlöchern mit der Ahle.



    Nietsetzer mit Schlageisen links, Locheisen für Stellen wo man mit der Lochzange nicht hinkommt, Lochzange mit Hebelübersetzung, sie ist zwar etwas teurer, aber für längeres arbeiten Gold wert.



    Bastelskalpell und Rollcutter... macht schöne Schnitte.



    Von oben nach unten: 2 Sattlernadeln stumpf, damit man bei der Sattlernaht nicht den Garn zerschneidet, Einfädler, Ledernadel mit Dreieckschliff, geht durch dünnes Leder ohne vorstechen, ganz unten Flechtnadel für Lederriemen.

    Dike Werkzeugliste ist noch nicht komplett, möchte selbst noch einiges an Werkzeug, wie Punzierstempel, Spindelpresse und Stanzen... aber nach und nach...