Wenn der Partner im Tal der Ahnungslosen wohnt...

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Da stimme ich dir zu Mr. Mendor.

      So oft entscheidet ein Blick oder eine Geste, in welche Richtung sich eine Diskussion entwickelt. Online fehlt da ganz entscheidend die Körpersprache und -haltung.

      Nichts desto trotz habe ich mir alle Antworten hier gut durchgelesen und nehme Hinweise und Kritik auch an.

      Deshalb habe ich gerade eben nochmal das Gespräch mit meinem Mann gesucht.

      Ergebnis: er lässt mir meinen Raum und somit führen wir nun eine offene Ehe. Er möchte aber nichts von meinen Aktivitäten wissen.

      Puh...
      Also ich möchte als Ehe-Sub auch ein wenig meinen Senf dazu geben...

      Erst einmal ist es sicher richtig, dass Vertrauen und Aufrichtigkeit in einer Ehe für mich persönlich ein Muss sind... Dennoch sehe ich es nicht als ein Scheitern in einer Ehe/Beziehung an, wenn man es nicht schafft, in jedem Punkt seiner Beziehung eine Übereinstimmung zu finden... Ich denke, dass es hier genügend Beispiele gibt, dass es offensichtlich auch anders funktionieren kann... Was für mich undenkbar wäre, muss für andere nicht gelten... Bewertend auf diese Person einzureden bringt absolut nichts... weder dem Bewertenden, noch dem der bewertet wird... ich denke, dass man einiges mehr betrachten muss, um zu verstehen, warum Paare sich für diesen Weg entscheiden...

      Außerdem stelle ich es mir sehr anstrengend und einschneidend vor, überhaupt dort hin zu kommen... ich stelle mir vor, dass es ein langer und kräftezehrender Leidensdruck ist, der dieser Entscheidung voraus geht... sicher keiner der Beteiligten macht es sich dabei leicht, an seinem Empfinden und Standpunkt anzukommen und diesen dann festzuhalten... ich würde niemanden verurteilen, diesen Weg zu gehen... Schließlich hatten mein HERR und ich mehr als Glück, dass unsere Neigungen deckungsgleich sind und dessen sind wir uns auch immer bewußt... Es hätte auch alles anders kommen können... Und was ist dann??? Dankbar der Tatsache gegenüber, dass es so eben nicht ist und sich uns diese Frage nicht stellt...

      Hut ab @K. Baptista dass ihr euch Gedanken gemacht habt und euch zumindest darüber unterhalten habt, du dir deiner Neigung bewußt wurdest und dich dann für einen Weg, gemeinsam mit deinem Mann entscheiden hast, wenn der auch nicht dem typischen Ideal entspricht...

      Ich bin dabei ganz kleinlaut und mir sehr bewußt, dass man sich eben nicht aussucht, wem man sein Herz schenkt und sicher in eurer Partnerschaft noch anderen Dinge zählen als nur Sexualität... Diese auszuklammern und sie einem anderen Menschen zu schenken, ist sicher nicht der einfachste Weg, weder für dich noch für deinen Mann... Auch wenn es von aussen so scheint...

      Fühl dich gedrückt

      LG Moon

      samsam schrieb:

      Was ich mich aber dann doch frage ist - wie man eigentlich so ganz aus versehen jemanden heiratet der asexuell sein soll - da stellen sich mir zwei Fragen: War da dann noch nie mehr Sex? Oder ist es dir jetzt erst aufgefallen?


      Das kenne ich von mir selbst auch. Ich habe meinen Mann mit 22 geheiratet. Der Sex war so, wie er halt in jungen Jahren oft ist.... solala und ich dachte, das ist´s dann halt... :S

      Als wir dann noch Kinder wollten und ich die Pille abgesetzt habe, konnte ich ihn nicht mehr riechen und dann war ich die letzten 6 Jahre unserer Beziehung auch (ihm gegenüber) asexuell, ich hab lieber selbst Hand angelegt. Aber ich kam nie auf die Idee mir was woanders zu holen. Das ist aber wohl Geschmacksache.

      Ich habe dann irgendwann gemerkt, dass es das sexuell definitiv nicht gewesen sein kann und habe mich entschlossen ihn nicht zu betrügen, sondern ihn zu verlassen. Obwohl wir in allen anderen Bereichen absolut perfekt harmoniert haben. Da war ich dann 33. Und die letzten 6,5 Jahre waren für mich eine sexuelle Revolution und ich habe die Trennung nicht eine Sekunde bereut.

      Mir ist mein Sexualleben sehr wichtig und ich bin lieber Single, als dass ich mich in der Hinsicht auf faule Kompromisse einlasse.

      Aber, wie anfangs gesagt und worauf ich hinaus wollte, man kann auch nach einer Weile in einer Beziehung sowas wie asexuell werden.
      @wagees schrieb:

      "Nochmal ganz kurz zu schwarz-weiß und der Verallgemeinerung, dass das hier scheinbar oft gern gesehen/gedacht wird.

      Wenn die Eingangserklärung bei der Threaderöffnung nur in scharz-weiß gehalten ist und man Meinungen anderer einholen möchte, dann muss man auch mit einer schwarz-weiß Antwort rechnen. Generell sollte man bei Fragestellungen mit allen Antworten rechnen.
      Und wenn ich mir anschaue, wieviele Menschen hier zu diesem Thema geantwortet haben und mich durch weitere Themenbereiche lese, dann habe ich alles andere als das Gefühl, dass hier gerne schwarz-weiß gesehen wird.
      Vielmehr sehe ich einen Austausch, das offerieren von Gedanken und ganz oft z.B. den Satz "Jeder hat sein eigenes BDSM".
      Soviel zum Thema schwarz-weiß.

      Und wie ihr letzten Endes eure Beziehung gestaltet...ihr gewisse Dinge handhabt, ist ganz allein eure Entscheidung.
      Und durch die Erklärungen die im Nachhinein noch kamen, ergibt sich ja auch wieder ein etwas anderes Bild.
      Zudem pflichte ich noch @Mr. Mendor bei...man liest hier nur eine Seite der Medaille.

      Ich wünsche dir/euch von Herzen viel Erfolg, welchen Weg ihr auch immer gehen werdet."



      Nachdem ich mich auch angesprochen fühle, noch etwas zu Vorverurteilungen, die meines Erachtens aufgrund eines schwarz-weiß Denkens stattgefunden haben.

      Man möge sich die ersten Beiträge auf der Zunge zergehen lassen, wenn man dabei vorallem nicht vergisst, dass die TE Menschen hier angesprochen hat, die etwas Derartiges, Vergleichbares leben oder Erfahrungen aus einer ähnlichen Perspektive heraus haben. Sie wollte konkret wissen, wie andere mit einer etwaigen Problematik, die sich stellt, sollte sie sich für sie überhaupt stellen, umgehen.
      Kann ja auch sein, dass es mal niemanden gibt, der Erfahrungen dazu hat.
      Aber wenn ich aus meinem Erfahrungsschatz nichts beisteuern kann dann fände ich es gescheiter, wenn man sich zurücknimmt. Man muss ja nicht immer und überall etwas beisteuern.
      Und um die Ideale einer Beziehung und Moral und Ethik ging's nunmal eigentlich nicht. Und um eine Beurteilung ihrer Partnerschaft und ihres Lebens hat sie glaube ich auch nicht gebeten.

      @wagees schrieb:

      "In deiner Schilderung lese ich aber weder eine intake Beziehung noch eine gut funktionierende Kommunikation heraus.
      So möchtest du leben? Das kannst du dir ggf. für den Rest deines Lebens vorstellen?

      Dann tut es mir Leid das nun so krass sagen zu müssen...in meinem Augen hat das keinen Sinn und mangelnden Verstand."


      Steckst du in ihrer Haut? Kennst du genug von der gegebenen Situation, um dieses Urteil zu sprechen?


      Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie man sich das anmaßen kann.

      Ich habe übrigens geschrieben:

      "Schwarz-Weiß" sieht man hier MANCHMAL gern..."

      Ein kleiner feiner Unterschied zu deinem "oft". Und falls ich mich gar nicht angesprochen fühlen sollte - auch in anderen Beiträgen war nie von häufigem Schwarz - Weiß die Rede. Aber es kommt MANCHMAL vor. Wenn vorschnell reagiert wird, wenn das eigene Erleben zu wenig Einfühlungsvermögen in bestimmte Umstände und die Individualität von Menschen, die Einzigartigkeit von Beziehungen und die Vielfalt an Bedürfnissen hergibt. Dann passiert das und ich denke davor ist niemand allzeit gefeit. Aber wenn es dann und wann eben auch hier passiert, was ja wie gesagt völlig logisch ist, sollte man das aufzeigen dürfen. Das schadet einer Community nicht. Im Gegenteil.
      Mein Empfinden.
      @'K Baptista' Ich habe mich mit Absicht im Hintergrund aufgehalten Ich bin nicht verheiratet, und dementsprechend kann ich dir da keinen Rat geben und ich werde dir auch nicht versuchen meine Werte aufzudrängen. Umso schöner ist es zu sehen, dass du lediglich von den Anderen einen kleinen Schups brauchtest, um mit deinem Mann offen zu reden. Super du hast dich dem Problem gestellt und er hat dir zugehört. Mit dieser Offenheit wird es hoffentlich für dich leichter werden und wer weiß vielleicht kommt dein Mann doch noch auf den Geschmack. Jedenfalls finde ich es klasse, dass du ehrlich zu dir und ihm warst und jetzt erstmal Klarheit zwischen euch herrscht. :blumen:
      ~Es ist das Unbekannte was so reizt. Reizt es immer noch, wenn es bekannt ist, dann ist es das Besondere~ Author: Unbekannt
      Ihr alle, die Ihr mit Euren Partnern so offen und ehrlich über Euer Liebesleben reden und es ausleben könnt, seid wirklich zu beneiden.

      Manchmal ist es aber einfach gescheiter die Klappe zu halten.

      @K. Baptista, ich verstehe Dich nur allzu gut. Mit geht es genau wie Dir: Ich habe versucht, mit meinem Partner über meine neuentdeckten Vorlieben zu reden. Er kann damit nichts anfangen. Wir mussten feststellen, dass wir uns, was das betrifft, in verschiedene Richtungen entwickelt haben. Auch wir haben uns nicht ausdrücklich auf eine offene Beziehung verständigt. Außerdem ist er generell nicht an einem ausschweifenden Liebesleben interessiert. Mir dagegen fehlt das sehr.

      Eine Trennung kommt für mich nicht in Frage denn er ist der Mann mit dem ich alt werden möchte. Wir führen nämlich eine durchaus liebevolle Beziehung. In zwanzig Jahren haben wir uns ein bisschen was aufgebaut und wir haben ein Kind. Mich von ihm zu trennen, damit ich meine Triebe offen und ehrlich ausleben kann würde bedeuten, eine funktionierende Familie auseinander zu reißen. Das wäre erst richtig schmerzhaft.

      Also genieße ich diskret meine gelegentlichen "Mädelsabende" und bin ausgeglichen und zufrieden. Und um Deine Frage zu beantworten, um die es eigentlich ging: ich rede möglichst wenig über diese Abende und übertreibe es nicht, was die Häufigkeit betrifft. Ich habe zwei Freundinnen, die alles wissen.

      Mir ist klar, dass das nicht richtig ist und es ist auch nicht so, dass ich immer ein gutes Gewissen dabei habe . Aber das, was wir hier diskutieren ist mit Sicherheit keine Ausnahme. Es wird nur gerne unter den Teppich gekehrt.
      Ach ja und was ich auch noch sagen wollte: Untreue findet meiner Meinung nach nicht im Bett sondern im Kopf statt.
      Die Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstbewusstseins
      -Marie von Ebner-Eschenbach-
      Also ich kann dir @K.Baptista auch nachempfinden.

      Und ich kann deine Gedankengänge nachvollziehen.
      Ich kann mir meine Neigung , die ich gerne ausleben möchte, auch nicht komplett mit meinem Mann vorstellen.
      Kann und will ich nicht!
      Genauso wenig mag ich darauf verzichten......

      Wir haben Guten Sex, das steht ausser Frage.
      Ihm reicht der Sex genau so.
      Ich hingegen will mehr, noch so viele andere Dinge ausprobieren, wo ich genau weiß, mein Mann macht das net mit und würde mich total verstört anschauen.
      Wir haben in die Richtung schon ein paar mal geredet, aber die "Wellenlänge" ist halt net die gleiche.....


      Wichtig ist, das du damit klar kommst!
      Das du dir bewusst bist, was du machst.
      Und ich finde es nicht verwerflich, dir dann woanders das zu holen, was dir fehlt.
      Wenn deinem Mann bewusst ist, das du mit anderen Männern deine Neigung auslebst, und er es akzeptiert, ist es doch in Ordnung.
      Ihm das jedes mal unter die Nase reiben, wenn es passiert, find ich auch doof.

      @AncillaB

      ich gebe dir vollends recht!
      Sowas wird viel zu sehr unter den Teppich gekehrt!
      Es wurde allein im Erstellungstext gesagt, nicht darüber reden zu wollen...
      Danach gefragt wie andere dieses Geheimnis bewahren...
      Und es wurde explizit nach Ausreden gefragt...

      Dass schwarz-weiss Thema wurde mit deutlichem Unterton erwähnt und "alles sei bunt" ist dann ja nur ein Schlagwort...

      ich bin froh nicht in einer solchen Situation zu stecken und dennoch muss ich mich in meiner Meinungsäusserung dazu nicht zurückhalten ;)
      es wurde nach Meinung gefragt...tadaaa...da kam sie.

      Ich verstehe also gerade das Problem nicht. Es wurde keiner persönlich angegriffen, an den Pranger gestellt o.ä. ;)

      sollten sich hieraus noch Fragestellungen oder Diskussionsbedarf ergeben, darf man mir das gerne in einer Privatnachricht zutragen...und man räumt Missverständnisse oder Unklarheiten aus dem Weg.


      es grüsst aus dem Nachtdienst,
      wagees
      Männer sind wie BLUETOOTH:
      Er ist mit dir verbunden solange du in der Nähe bist, sucht aber nach anderen Geräten wenn du weg bist...

      Frauen sind wie WIFI:
      Sie sieht alle verfügbaren Geräte, verbindet sich aber nur mit dem Stärksten.

      ^^
      @ K. Baptista

      Als ich vorhin damit begann, Deine Fragestellung zu lesen, dachte ich - "interessant" und fing schon an, darüber nachzudenken, was ich Dir aus meiner eigenen Erfahrung (ich war auch mal in so einer Situation wie Du) mit auf den Weg geben könnte. Als ich dann die Antworten las, wurde ich mehr und mehr verunsichert. Natürlich hatten die meisten mit dem, was sie Dir schrieben, aus ihrer eigenen Warte recht. Dennoch hatte ich ein Bauchgrummeln. Dann gab's - insbesondere nach und wegen Deiner Zwischenbeiträge - die ein oder andere spannende Wendung in der Diskussion und am Ende ist es gar nicht mehr notwendig, Dir neue Ratschläge mit auf den Weg zu geben.

      Ich finde es es sehr beeindruckend, liebe K. Baptista, auf welche Weise Du Dich- trotz Deines eigenen Bauchgrummelns, das sicher sehr viel stärker und unangenehmer war, als mein eigenes - Dich hier weiter der Diskussion gestellt hast. Respekt!

      Dir alles Gute für Deinen weiteren Weg!

      @ einige der Mitschreiber

      Es mag zwar sein, dass man mit einer Aussage den anderen gar nicht persönlich angreifen will. Bei emotional aufgeladenen Themen kann es aber dennoch durchaus so sein, dass der Angesprochene sich persönlich angegriffen fühlt. Und es gibt sehr wohl Möglichkeiten, dies zu vermeiden. Eine gewisse Sensibilität (gute Doms besitzen sie, Subs ohnehin ) und Einfühlingsvermögen sind da von Vorteil.
      Ich möchte in diesem Zusammenhang etwas zum Thema "Alibi" beisteuern. Ich habe darüber gegrübelt und ich denke, dass es einige Möglichkeiten gibt, dass der Partner die wirklichen Aktivitäten nicht "auf die Nase" gebunden bekommt. Wellnesstag, Sauna-oder Fitnessclubbesuche etc. Ich bin da zwar nich praxiserprobt (zum Glück), aber ich war schon "Alibi" und ehrlich gesagt, hat mich das ziemlich belastet, weil ich beide Partner kannte. Das nur als Randnotiz. Bei all den "Alibi-Geschichten" habe ich aber ein ungutes Gefühl. Hast Du denn einen festen Spielpartner? Wenn nicht, dann solltest Du auf jeden Fall gewisse Sicherheitsvorkehrungen treffen, damit jemand weiß, wo Du bist und mit wem. Das kann ja unter Umständen doch sehr wichtig sein, um Dich zu schützen.
      Guten Morgen,

      eigentlich wollte ich mich hier nicht mehr äußern, da ich vermute, dass je länger man jetzt weiter diskutiert, diese Diskussion immer unentspannter und unergiebiger wird. Dennoch gibt es einige Punkte die mich stören, und die ich gerne ausführen bzw. richtig stellen möchte. Ich möchte aber auch darauf hinweisen, dass in die Diskussion in dieser Form natürlich nicht alle Aspekte berücksichtigen, denn dafür kennt man sich viel zu wenig, kann den anderen nicht genügend einschätzen, was leider wie auch schon erwähnt zum großen Teil am Medium Internet liegt.
      Ich möchte aber noch mal ganz explizit darauf hinweisen, dass mir nicht darum geht jemanden zu verletzen, an den Pranger zu stellen, zu diskreditieren oder sonnst was möchte. Mir geht es einzig um diese Diskussion, und auch wenn wir in dieser meilenweit mit unseren Meinungen entfern sind, gehe ich davon aus und bin mir sicher, dass ihr alle tolle Menschen seit. Denn es gehört für mich schon der sprichwörtliche Arsch in der Hose dazu, sich einer Diskussion in dieser Art zu stellen. Und generell mag ich Leute die einen Arsch in der Hose haben.

      Ich nehme nur mal die Dinge auf, die hier jetzt geschrieben wurden und teile meine Meinung in diesem Forum.

      So mal ganz zu Anfang:

      XTina schrieb:

      So... Ladies und Gentlemen,
      Ich möchte mich mal - an dieser Stelle - für Eure Offenheit bedanken.


      Vielleicht stehe ich total auf dem Schlauch, aber ich verstehe diese Aussage nicht, würde ich aber gerne. Wie soll ich diese denn verstehen?

      AncillaB schrieb:

      Ihr alle, die Ihr mit Euren Partnern so offen und ehrlich über Euer Liebesleben reden und es ausleben könnt, seid wirklich zu beneiden


      Es mag sein, dass ich diese Aussage völlig falsch interpretiere, aber aus meiner Sicht schwingt da eine gehörige Portion Frustration und Bitterkeit mit. Was ich persönlich sehr schade fände. Für mich persönlich eines der No-Gos in einer ernsten Beziehung über längere Zeit frustriert zu sein, und dadurch Bitterkeit aufkommen zu lassen. Aber dennoch stelle ich mir immer noch die Frage mit wem soll ich denn ehrlich, ausführlich und voller Offenheit über meine innersten Gefühle und Wünsche sprechen, kämpfen, mich behaupten wenn nicht mit meinen Partner und/oder Ehepartner. Das sollte doch aus meiner Sicht der Mensch sein, der mich am besten kennt, mit dem ich über alles, wirklich über alles reden kann, der, der mich nicht verurteilt, an dem ich mich reiben kann, an dem ich mich entwickel und neue Grenzen auslote. Ja, es mag sein dass ich eine verromantisierte und verklärte Vorstellung habe, aber ganz ehrlich, weniger will ich nicht, mit weniger könnte ich mich nicht zufrieden geben. Und vielleicht, oder sogar ganz bestimmt kann ich sehr froh sein, mit meiner lieben Frau @Mrs. Mendor, genau dieses Gegenstück gefunden zu haben.

      AncillaB schrieb:

      Mit geht es genau wie Dir: Ich habe versucht, mit meinem Partner über meine neuentdeckten Vorlieben zu reden. Er kann damit nichts anfangen. Wir mussten feststellen, dass wir uns, was das betrifft, in verschiedene Richtungen entwickelt haben. Auch wir haben uns nicht ausdrücklich auf eine offene Beziehung verständigt. Außerdem ist er generell nicht an einem ausschweifenden Liebesleben interessiert. Mir dagegen fehlt das sehr.


      Sorry, wenn ich das jetzt so sage, und ich hoffe wirklich, dass ich damit falsch liege, aber für mich klingt das so, als würdet ihr eure Männer vielleicht auch ein wenig überfahren? In den Profilen von @K. Baptista als auch @AncillaB steht, dass ihr erst seit wenigen Wochen eure Neigung auslebt, warum muss das alles so schnell gehen? Warum lasst ihr euch keine Zeit? Es klingt so ein wenig danach, Juhee ich will meine Neigung jetzt aus leben, bist du dabei? Wie du kannst damit nichts anfangen, dann muss ich mir das halt woanders holen. Mir ist selbstverständlich klar, dass ich dies hier sehr vereinfacht ausgedrückt habe und der Prozess in Real schon anders ist, aber irgendwo werde ich das Gefühl aber nicht los, das nicht genug geredet wird. Alles was ich hier schreibe ist natürlich nicht nur auf die erwähnten Personen gemünzt, bitte nicht falsch verstehen, das Thema hier ist natürlich nur der Aufhänger. Einer der ersten Ratschläge, die ich in diesem Forum bekommen habe ist: Ihr (meine Partnerin und ich) solltet reden, reden und nochmals reden, und wenn ihr damit fertig seit redet ihr am Besten noch mal. Und aus meiner Sicht liegt genau hier ein ganz wichtiger Punkt, bei uns gibt es in wichtigen Dingen keine deine Meinung, meine Meinung. Und aus meiner Sicht ist die Sexualität ein durchaus wichtiger Bestandteil einer Liebesbeziehung. Natürlich gibt es auch in unserer Ehe Meinungsverschiedenheiten in wichtigen Dingen, die werden dann aber so lange besprochen, bis man eine Lösung gefunden hat, von der beide wissen, und mit der beide leben können. Ist das anstrengend? Oh ja manchmal sogar sehr. Ist das manchmal verletzend? Ja, aber aus meiner Sicht muss eine vernünftige Beziehung das aushalten.

      Ich gebe hier mal ein reales Beispiel aus unserer Ehe. Ich bin leidenschaftlicher semi professioneller Fotograf, ich betreibe dies ausschließlich als Hobby sozusagen als Ausgleich zu meinem Beruf. Ich persönlich finde Boudoir-Fotografie, oder auch Aktfotografie, wenn sie gut gemacht ist als sehr reizvoll. Ich mag das sinnliche und die Formensprache. Ich persönlich habe kein Problem mit Nacktheit und sehe das ganze auch nicht in einem sexuellen Kontext. Meine Frau sieht das ganz anders, für sie war / ist es ein totales Tabu, dass sich in meiner Nähe eine andere Frau nackt oder sehr leicht bekleidet auch nur aufhält. Wir haben wochen- und monatelang darüber diskutiert, bis wir einen Kompromiss gefunden haben, mit dem wir beide leben können, aber wir haben ihn gefunden, weil jeder etwas von seinem Standpunkt aufgegeben hat. Es wäre sicherlich ein leichtes für mich, das heimlich zu tun, aber ich würde nie auf die Idee kommen dies zu tun, weil ich weiß, wie verletzend und in einer falschen Weise erniedrigend für sie wäre. Manchmal muss man halt damit leben, nicht alles was in einem ist zu 100% ausleben zu können.

      Sicherlich hat das ganze Grenzen, und es kann passieren, dass man überhaupt nicht zu einem Konsens finden kann. Und da komme ich mal auf das hier dargestellte Problem zurück. Wenn nun ein Partner in einer Beziehung sich partout nicht auf die sexuellen Neigungen einstellen kann und dies auch nicht will. Und es dem anderen aber so wichtig ist, dass er dauerhaft leidet und Schaden nimmt, muss die logische Konsequenz, wenn man an dieser Beziehung festhalten möchte, was ich sehr gut verstehen kann, die Erlaubnis sein, dies an anderer Stelle ausleben zu können. Ich rede hier von einer generellen Absprache oder Übereinkunft. Dies sehe ich wirklich als logische Schlussfolgerung und darum geht es auch gar nicht. Denn im Idealfall sollte es mir sehr wichtig sein, dass mein Partner glücklich und zufrieden ist, gerade wenn es um so wichtige persönliche Dinge geht. Das man seinem Partner dann nicht alles in Einzelheiten unter die Nase reibt versteht sich wohl von selbst

      Aber aus meiner Sicht, und dabei bleibe ich auch, kann es nicht der richtige weg sein, dies heimlich zu tun und den Partner dauerhaft zu belügen und zu betrügen.

      AncillaB schrieb:

      Eine Trennung kommt für mich nicht in Frage denn er ist der Mann mit dem ich alt werden möchte. Wir führen nämlich eine durchaus liebevolle Beziehung. In zwanzig Jahren haben wir uns ein bisschen was aufgebaut und wir haben ein Kind. Mich von ihm zu trennen, damit ich meine Triebe offen und ehrlich ausleben kann würde bedeuten, eine funktionierende Familie auseinander zu reißen. Das wäre erst richtig schmerzhaft.
      Grüße Mr. Mendor

      Vertrauen, Verantwortung und Respekt sind es worauf es ankommt. Ohne Vertrauen kannst du dich nicht geben, ohne Verantwortung darf ich nicht nehmen und ohne Respekt können wir beides nicht und das ist all unsere Magie. (unbekannt)
      Wenn mich das betreffen würde, und mein Partner mir die Erlaubnis verwehrt etwas auszuleben, was so wichtig für mich ist, und zu keinerlei Kompromissen bereit ist, mir also verwährt glücklich zu sein oder zu werden, wäre mir offen gestanden sozialer Status und Familienkonstellationen egal, dann würde ich es in aller aller letzter Konsequenz beenden. Selbstverständlich würde das nicht die Beziehung zu meinen Kindern betreffen, das sind Kinder und dafür ist man bereit zu sterben. Aber es wäre dann halt keine Liebesbeziehung mehr. Für mich gehört beiderseitige sexueller Erfüllung und eine Liebesbeziehung unweigerlich zusammen. Ich könnte das nicht trennen.

      AncillaB schrieb:

      Mir ist klar, dass das nicht richtig ist und es ist auch nicht so, dass ich immer ein gutes Gewissen dabei habe . Aber das, was wir hier diskutieren ist mit Sicherheit keine Ausnahme. Es wird nur gerne unter den Teppich gekehrt.


      Was wird denn unter den Teppich gekehrt? Ich finde nicht, dass etwas unter den Teppich gekehrt wird. Was ich sehe ist sind Apelle für klare Verhältnisse zu sorgen. Diese Aussage zeigt aus meiner Sicht aber auch deutlich, dass du es anders besser finden würdest.

      AncillaB schrieb:

      Ach ja und was ich auch noch sagen wollte: Untreue findet meiner Meinung nach nicht im Bett sondern im Kopf statt.


      Ich versteh schon was du meinst, und stimme dem zu einem gewissen Maße auch zu. Was mir aber fehlt ist die Offenheit und Ehrlichkeit die diese Aussage abrunden und vollkommen machen. Man könnte diese Aussage aber auch umdrehen und sagen meine Gedanken gehören mir, das geht niemanden außer mir selbst etwas an. Die Gedanken sind frei.

      Baribal schrieb:

      Es mag zwar sein, dass man mit einer Aussage den anderen gar nicht persönlich angreifen will. Bei emotional aufgeladenen Themen kann es aber dennoch durchaus so sein, dass der Angesprochene sich persönlich angegriffen fühlt. Und es gibt sehr wohl Möglichkeiten, dies zu vermeiden. Eine gewisse Sensibilität (gute Doms besitzen sie, Subs ohnehin ) und Einfühlingsvermögen sind da von Vorteil.


      Und doch finde ich, dass man, wenn man an einem öffentlichen Diskussionsforum teilnimmt, damit leben muss. Es sei denn, dass man explizit darauf hinweißt, und klar darum bittet von anderen Meinungen verschont zu bleiben. Ich für meinen Teil hätte mich dann nicht an dieser Diskussion beteiligt. Mir aber Sensibilität und Einfühlungsvermögen absprechen lassen zu müssen, oder mich gar als Dom oder Sub in diesem Zusammenhang bewerten lassen zu müssen finde ich nun etwas daneben, aber gut, kann ich mit leben. ;)

      ein Beitrag ist recht lang geworden und eigentlich sind immer noch nicht alle Gedanken die ich dazu habe ausgesprochen, aber vielleicht liest es ja trotzdem jemand! :blah: ;) :P
      Grüße Mr. Mendor

      Vertrauen, Verantwortung und Respekt sind es worauf es ankommt. Ohne Vertrauen kannst du dich nicht geben, ohne Verantwortung darf ich nicht nehmen und ohne Respekt können wir beides nicht und das ist all unsere Magie. (unbekannt)
      Werter @Mr. Mendor,
      ich wollte eigentlich nicht antworten aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr ist es mir ein Bedürfnis nochmal zwei, drei Worte zu verlieren.

      Wie schon mehrfach angemerkt wurde, ist es sehr schade, dass hier am Bildschirm Tonfall, Mimik, Gesten fehlen. Würdest Du mich oder gar uns beide kennen wüsstest Du, dass ich alles andere als frustriert und verbittert bin. Wir haben als Paar schon viele Dinge durchgestanden, an denen andere zerbrechen würden. Aber das kannst Du natürlich nicht wissen (und das meine ich völlig sachlich, ohne Sarkasmus oder dergleichen).

      Was mir aber eigentlich wichtig war: Bitte zitiere mich richtig, wenn Du es tust. Du hattest geschrieben, dass in meinem Profil steht, ich wüsste erst seit einigen Wochen von meiner Neigung.

      Das stimmt nicht. Ich hatte in meiner Vorstellung geschrieben, dass ich seit einigen Monaten jemanden kenne, mit dem ich meine Neigung leben kann und dass ich es schon lange geahnt hatte. Das ist ein Unterschied.

      Meine Entscheidung, meinem Partner gegenüber so mit dem Thema umzugehen war ein langer Prozess, der ganz sicher noch nicht abgeschlossen ist. So einfach und leichtfertig, wie es auf Dich wirken mag, war es nicht und wird es auch weiterhin nicht sein.
      Die Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstbewusstseins
      -Marie von Ebner-Eschenbach-
      Ich möchte mich auf diesem Weg bei allen - ja, ich meine wirklich alle - ganz lieb bedanken.

      Ich habe mit meinem Post Zustimmung gefunden, aber auch Kritik.

      Schlussendlich hat dieser Austausch mich definitiv einen Schritt weiter gebracht. Nämlich das Kind ganz deutlich Namen zu nennen, nämlich offene Ehe.

      Ihr seht mir meine Kratzbürstigkeit bitte nach. Wie Moon und andere so wunderbar beschrieben hat, ist mein "Leidensweg" ein langer gewesen inkl. einer Selbstbelügung mit enormen Ausmaßes.

      Ich fange genau jetzt an, (wieder) zu leben.

      Herzlichst

      Katharina