Outing - Wie betrifft das meine(n) Partner?

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      Feuerpferd schrieb:

      @magenta
      Naja, also so richtig outen würde ich das nicht nennnen.
      Es war ja "nur" Deine Schwester, der Du das erzählt hast. Wenn man seine Neigungen und die Partner nicht einmal den Geschwistern erzählen kann, fände ich das schon sehr schade, :( .
      Schade, dass "Y" das so empfunden hat. Auch wenn ich es in Grenzen nach reiflicher Überlegung nachvollziehen kann.
      Aber das ist natürlich wirklich ein Problem.
      Darüber habe ich noch nie nachgedacht... :rot:


      Meine Schwester und ich haben ein schwieriges Verhältnis. Sie hatte mir gerade offenbart, dass ihre 14-jährige Beziehung zum Vater ihres Kindes am Ende ist, da traute ich mich mich ihr auch zu offenbaren. Sie hat es sehr positiv aufgenommen. Dabei hatte ich nicht eine Sekunde daran gedacht, dass ich mit dem Foto, das ich 1 Std. vorher, am Anfang des Gespräches, gesimst hatte, Y outen könnte... mein Fehler...
      Und gerade dadurch, dass man sich irrt, findet man manchmal den Weg.

      Vincent van Gogh

      Outing - Wie betrifft das meine(n) Partner?

      Über das mit-outen des Partners hatte ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht. Da er aber sehr offen ist, denke ich dass da keine großartigen Probleme entstehen würden. Er weiß auch, dass ich nicht jedem dahergelaufenen davon erzähle. Dass einer seiner Freunde oder Familie etwas davon mitbekommen könnten, nur weil ich mit sehr wenigen Freunden über meine Neigungen spreche. Unser Freundeskreis ist zu unterschiedlich und seine Familie sehe ich kaum. Bei den wenigen gemeinsamen Freunden bin ich mir nicht sicher wie sie reagieren, deshalb halte ich da die Klappe.

      Da ich durch meinem Job mit verschiedenen Leuten und auch teilweise mit Kindern zu tun hab, möchte ich es auch nicht wirklich nach außen an die große Glocke hängen. Somit sind wir beide relativ gut geschützt. Denn was sein Hobby ist, ist mein Beruf. Wir haben manchmal mit missgünstigen Personen zu tun, die würden sich wie die Geier auf solche Neuigkeiten stürzen und sicher auch noch das ein oder andere verdrehen.

      Bei einem neuen, nicht geouteten Partner ist's anfangs sicher schwierig wenn man selbst völlig geoutet lebt. Man müsste evtl vorgängig darüber reden wie man nach außen dazu steht. Wenn sich einer völlig dagegen wehrt geoutet zu werden, steht die Beziehung schon mal auf einer eher wackeligen Basis. Denn gerade wenn man ihn seinen Freunden vorstellt, werden diese sich ganz automatisch denken, dass der neue Partner die Neigung teilt. Man müsste sich irgendwie arrangieren aber früher oder später könnte es zu Diskussionen führen, die für beide nicht sehr angenehm sein könnten. Ich hoff man versteht was ich meine. Ich finde über solche Dinge kann man schon prima in der kennenlernphase sprechen. Gegen die Frage wie man gegen außen damit umgeht oder ob jemand von seiner Neigung weiß ist ja nichts einzuwenden. Je nach dem wird die Enttäuschung nicht allzu groß sein als wir wenn man schon weiter wäre und das gegenüber wurde überhaupt nicht geoutet werden.


      Für seltsame wortkreationen oder sonstige seltsame Sachen ist die autokorrektur meines iphones schuld! :lama:
      Ich würd das Thema nochmal hoch schieben, weil es mich immer noch sehr interessiert, wie andere darüber denken und damals ja nicht so viele Antworten kamen.

      Aktuell betrifft es mich aber mindestens ebenso sehr von der anderen Seite.
      Mein Freund ist sehr offen und seine Freunde wissen wirklich viel über seine Vorlieben und natürlich überlegen sie da, inwieweit er das mit mir ausleben kann.
      Aber weil ich sie nicht so gut kenne, find ich es schon unangenehm, wenn sie Details über meine Beziehung und meine Sexualität kennen.

      Ich schäzte, ich versteh nun, warum manche Männer es nicht ausstehen können, wenn Frauen mit ihren besten Freundinnen über all das reden.^^
      Also ich habe mir darüber tatsächlich auch Gedanken gemacht , nicht weil ich damit ein Problem habe sondern irgendwann schwirrte es mir durch den Kopf ,was mach ich eigtl wenn ich einen Partner habe der noch nicht so klar ist damit, könnte ich ihn damit womöglich unnötigen Stress aussetzen? Ich bin dann zu dem Schluss gekommen, dass ich diese Informationen zu meiner Intimität ja auch nur mit Personen teile,die ich selber für vertrauenswürdig und sensibel halte, dass es also ein kalkuliertes "Risiko" ist.
      Ich denke man kann nicht alles berücksichtigen man kann nur versuchen mit Bedacht zu handeln.
      Mich zu outen ist kaum möglich, zumindest was BDSM betrifft... da ich, in dieser Hinsicht (genauso auch, wie in Sachen ethischer Nicht-Monogamie) vollkommen geoutet bin.

      Vermutlich ist es so, dass bei BeziehungspartnerInnen von mir schon sehr stark vermutet wird, dass sie derartige Neigungen teilen, aber ein gewisse Unsicherheit, die man ja, falls nötig, amplifizieren kann, ist natürlich immer da. :P

      Ich lebe mein Beziehungsleben grösstenteils ohnehin in der Blase der sex-positiven Community, dort finden auch so gut wie alle meine Freundschaften statt, somit ist das wohl halb so wild... ich biete im Gegenzug Authentizität und Ehrlichkeit an.
      "In der Liebe suchen die Meisten ewige Heimat. Andere, sehr wenige aber, das ewige Reisen."
      (Walter Benjamin)

      Lucidify schrieb:

      Ich lebe mein Beziehungsleben grösstenteils ohnehin in der Blase der sex-positiven Community,
      Spannend... ich wüßte nicht einmal, wo die ist.
      Bin erst durch Dich darauf gestoßen, dass es so etwas überhaupt gibt.

      Zum Thema:
      Bei denen, denen ich mich bisher geoutet habe, war mir mein Partner egal. Einfach, weil ich diesen Personen vertraue.
      Ein wirkliches "öffentliches" Outing kommt eh für uns nicht in Frage. Obwohll ich das schade finde. Ist aber so.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Feuerpferd schrieb:

      Lucidify schrieb:

      Ich lebe mein Beziehungsleben grösstenteils ohnehin in der Blase der sex-positiven Community,
      Spannend... ich wüßte nicht einmal, wo die ist.Bin erst durch Dich darauf gestoßen, dass es so etwas überhaupt gibt.
      [...]Ein wirkliches "öffentliches" Outing kommt eh für uns nicht in Frage. Obwohll ich das schade finde. Ist aber so.
      In diesem Zusammenhang würde mich mal interessieren wo es die gibt. Dass es sie gibt war mir klar, aber als 'Ort' kann ich mir da nur die 'virtuelle Realität' vorstellen. Aber vielleicht gibt es auch diesbezüglich Stammtische!?

      Aber zur Sache: Erstmal wäre die Frage zu klären, ob ein "öffentliches" Outing überhaupt nötig bzw. sinnvoll ist. Ist es bei mir derzeitig nicht.
      Aber wenn man diese Frage positiv entscheidet, dann muss man immer auch darüber nachdenken, wer es wem auf welchen Wegen auch ungefragt weitersagt - und sei es nur aus Unachtsamkeit, oder dadurch, das Wörter und Wendungen fallen, die unbedarft - pardon - 'weitergeplappert' werden, und jemandem mit einem gediegenen 'Halbwissen' Infos vermitteln, nach denen er gar nicht gefragt hat.
      Das betrifft dann a) Menschen: Verwandte, Kollegen, Arbeitgeber, Ex-Partner, Szene-Homies, und b) alle Gelegenheiten, bei denen sich berufliche und private Ebenen vermischen, so dass dort dann 'Geheimnisse' ausgeplaudert werden, die man eigentlich in 'Sicherheit' wähnte.