Die Genderdiskussion, eure Meinung zur Frage der Gleichberechtigung

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      Es ist unsinnig sich über Chefs zu beschweren die eben wirtschaftlich denken, weil sie in der freien Wirtschaft arbeiten.

      Wenn müssen eben auch Anreize für Männer geschaffen werden. Zum Beispiel könnten wir die Elternzeit anders verteilen, wenn wir meinen die Ungleichverteilung der Elternzeit ändern zu müssen (teile diese Ansicht nicht), dann geht das einfach:

      Schritt 1: Statistische Auswertung der Elternzeit nach Geschlechtern
      Schritt 2: Kürzung der Zeiten des Personenkreises der mehr Elternzeit hat und Erhöhung des Zuschusses bei dem Teil der weniger Elternzeit hat
      Schritt 3: Überwachung der Veränderung und weiteres Eingreifen über den Faktor Geld und maximale Dauer

      So würde man das System auf 50/50 eichen können, hätte aber sehr wahrscheinlich eine massive Benachteiligung der Frauen in Kauf zu nehmen bei Elternzeit und Elterngeld. Dafür würde die freie Wirtschaft Frauen dann bei der Einstellung weniger benachteiligen, da die Chance jeweils 50/50 ist wer nun in der Elternzeit ausfällt. Wenn die Frauen das so wollen, ich habe damit kein Problem.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      @Gentledom nein ist es nicht. Und es ist keine Beschwerde, es sind Feststellungen von Tatsachen. Wir leben hier gottseidank noch in einer Sozialen Marktwirtschaft, wo eben nicht nur wirtschaftlich gehandelt werden darf. Deshalb bezahlen Chefs auch immer noch einen Anteil an unseren Sozialversicherungen.

      Und, in Sachen Elterngeld/Elternzeit ist es bereits umgesetzt, dass das maximale nur Paare "herausholen" können, bei denen auch der männliche Part Elternzeit nimmt...

      Wie @Dana schon richtig sagte: Es ist ein Prozess... schleichend, aber er läuft :thumbup:
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Spätzle schrieb:
      Und, in Sachen Elterngeld/Elternzeit ist es bereits umgesetzt, dass das maximale nur Paare "herausholen" können, bei denen auch der männliche Part Elternzeit nimmt...


      Das wäre aber auch nur der Fall, wenn die Paare in etwa das Gleiche verdienen würden. Verdient die Frau erheblich weniger als der Mann, und der Mann erhält nur so und so viel % von seinem Gehalt, würden diese Paare nicht mehr mit ihrem Geld hin kommen.

      Bei uns war es so, dass ich schon länger auf 450 Euro Basis arbeite. Da hätte mein Mann nie in Elternzeit gehen können. Diesen geldwerten Verlust hätten wir überhaupt nicht auffangen können.
      Grüße

      Mrs. Mendor

      ______________________________________________________________________________

      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)

      Spätzle schrieb:

      @Gentledom nein ist es nicht. Und es ist keine Beschwerde, es sind Feststellungen von Tatsachen. Wir leben hier gottseidank noch in einer Sozialen Marktwirtschaft, wo eben nicht nur wirtschaftlich gehandelt werden darf. Deshalb bezahlen Chefs auch immer noch einen Anteil an unseren Sozialversicherungen.

      Und, in Sachen Elterngeld/Elternzeit ist es bereits umgesetzt, dass das maximale nur Paare "herausholen" können, bei denen auch der männliche Part Elternzeit nimmt...


      Der Schwerpunkt unserer Wirtschaft ist eben die Marktwirtschaft die von Natur aus nicht sozial ist. Zum Glück aber haben wir hier eingegriffen und soziale Faktoren eingebaut, ich befürworte dies in fast allen Bereichen. Unternehmen haben aber so gut wie immer die primäre Maxime Gewinnoptimierung, ist logisch denn das ist ihre Natur und anders können sie auf dem Markt nicht überleben. Unternehmen A spendet 20% des Umsatzes an soziale Projekte, Unternehmen B steckt 20% des Umsatzes in den Ausbau der Produktion und für den Aufkauf von anderen Unternehmen. Bei gleichen wirtschaftlichen Voraussetzungen wird B wahrscheinlich leider A vom Markt verdrängen. Wir leben eben nicht im Kommunismus, den wir eben übrigens nur Dank unserer Wirtschaft besiegt haben (Wettrüsten).

      Unternehmen kann man zwingen (Gesetze) sozial zu handeln oder man muss die Chefs Inhaber überzeugen warum soziales Handeln gut ist. Bereits früh in der industriellen Revolution haben Inhaber soziale Unternehmensnetze gespant. Es wurden Wohnungen geschaffen (damit waren die Arbeiter weniger weit von der Arbeit entfernt, es gab weniger Krankheiten und sie wurden auch durch Zuschüsse an das Unternehmen gebunden), die medizinisches Grundversorgung gestellt (Bindung und weniger Krankheitsausfälle), usw. Die Wirtschaft ist sozial wenn es dafür einen wirtschaftlichen Grund gibt, wozu auch das Firmenimage gehört.

      Übrigens sind Frauen inzwischen bei in der jüngeren Generation höher qualifiziert (auch weil Jungs in der Bildung durchaus benachteiligt werden) und das ist für mich als Chef immer ein Argument eine Frau einzustellen. Wer besser qualifiziert ist hat einfach höhere Chancen.

      Wer Frauen fördern will, kann zum Beispiel Unternehmen bevorzugen die das Siegel Familienfreundlicher Arbeitgeber haben. Der Arbeitgeber bei meinem Nebenjob hat sich lustigerweise vor einigen Wochen dafür beworben, ich bin echt gespannt ob wir das Siegel erhalten. Als Frau könnte man nun schauen, wie sind die Vorstände von Loreal, Alcina, usw besetzt und dann verzichtet man eben auf Produkte bei denen zu wenig Frauen in der Führung sitzen. Ist Aufwand aber von allein ändert sich so schnell nichts.

      Beim Thema Elterngeld, nun es ist ein Schritt aber er ist nicht konsequent, konsequent wäre meine Regelung wenn es um eine 50/50 Verteilung geht die den wirtschaftlichen Druck vom Chef nimmt aber dafür in meinen Augen an anderer stelle unsozial wäre.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Mal ein paar Fakten von mir die ich mir nicht verkneifen kann:

      Es ist durch die körperlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau nicht möglich die gleichen Leitungen zu bringen. Geht einfach nicht, weil… ist halt so.

      Jedem Arbeitnehmer steht laut Gesetz eine „Krankenzeit“ pro Kind von maximal jährlich 10 Arbeitstagen zu, maximal insgesamt 25 Arbeitstage. Der Gesetzgeber unterscheidet hier nicht nach Geschlecht. Die Elternzeit wurde schon angesprochen, die kann nach der Geburt der Mann genauso nehmen und Zuhause bleiben, wie die Frau.

      Ansonsten naja... ich bin froh darüber, dass es gewisse Unterschiede zwischen Mann und Frau gibt. Schrecklich, wenn wir alle gleich wären. :fie:
      Ein Mann ist nie schöner, als wenn er vor dir auf die Knie geht.
      Ja so ist das mit der Natur... einfach unsozial! :D

      Du siehst die Wirtschaft sehr aus Arbeitgebersicht und vergisst dabei, dass die Menschen die für die Arbeitgeber arbeiten, zugleich auch Kunden sind. Wir leben nicht im Kommunismus, da stimme ich Dir zu. Denn sonst hätten wir unter anderem auch mit denselben Mängeln zu kämpfen, was das Angebot an Waren betrifft.
      Woran der Kommunimus letztlich gescheitert ist, ist allerdings hier nicht Thema. Es geht um die Gleichberechtigung.
      Unternehmen muss man sogar zwingen, sozial zu handeln, wer würde denn das sonst freiwillig machen? Und wer würde die Unternehmen, die es freiwillig tun trotz um ein Vielfaches höherer Preise noch als Zulieferer oder als Arbeitnehmer als Kunde nutzen können?

      Manche Unternehmen haben bereits früh soziale Einrichtungen für ihre Mitarbeiter geschaffen, ja. Wenn sie darin eigene Vorteile sahen. Aber richtige soziale Netze gibt es erst, seitdem sie gesetzlich vorgeschrieben sind.

      Zum Thema Elterngeld: Da sind mir noch so kleine Schritte lieber, als eine Neuregelung, die Streit bis in die Familien bringt...
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Cat schrieb:
      Ansonsten naja... ich bin froh darüber, dass es gewisse Unterschiede zwischen Mann und Frau gibt. Schrecklich, wenn wir alle gleich wären.


      Da stimme ich zu! Genauso wie Männer wohl nicht die Periode bekommen möchten, möchte ich mich nicht jeden Tag im Gesicht rasieren müssen! :D
      Grüße

      Mrs. Mendor

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      (Verfasser unbekannt)

      Cat schrieb:

      Jedem Arbeitnehmer steht laut Gesetz eine „Krankenzeit“ pro Kind von maximal jährlich 10 Arbeitstagen zu, maximal insgesamt 25 Arbeitstage. Der Gesetzgeber unterscheidet hier nicht nach Geschlecht. Die Elternzeit wurde schon angesprochen, die kann nach der Geburt der Mann genauso nehmen und Zuhause bleiben, wie die Frau.


      Ist das in der Praxis wirklich gegeben?
      Ich kenne genügend Arbeitgeber, die einem Mann den Vogel zeigen würde, wenn er wegen kranker Kinder, ich rede hier von normalen Krankheiten, Erkältung, Magen Darm usw. mal drei Tage zu Hause bleiben. Ist nicht richtig, keine Frage! Aber was nützt es einem Mann, dann plötzlich ohne Job da zu stehen? Denn letztendlich sitzt der Arbeitgeber am längeren Hebel, selbst wenn man einen eventuellen Prozess gewinnt.

      Da gibt es wirklich Unterschiede zwischen Theorie und Praxis.
      Grüße Mr. Mendor

      Vertrauen, Verantwortung und Respekt sind es worauf es ankommt. Ohne Vertrauen kannst du dich nicht geben, ohne Verantwortung darf ich nicht nehmen und ohne Respekt können wir beides nicht und das ist all unsere Magie. (unbekannt)
      Jep, einige gewerbliche Arbeitnehmer mit Kindern nutzen das bei uns. Hatten auch schon erziehende Papas, deren Partnerinnen nach der Geburt wieder gearbeitet haben. Das die Männer vermehrt Zuhause bleiben kommt in den letzten Jahren immer mehr.

      Bei schwerwiegendeten Krankheiten des Kindes ist es doch egal ob Frau oder Mann Ohne Job dasteht. Zumal der AG nicht so einfach kündigen kann.
      Ein Mann ist nie schöner, als wenn er vor dir auf die Knie geht.

      Gentledom schrieb:

      Schritt 1: Statistische Auswertung der Elternzeit nach Geschlechtern
      Schritt 2: Kürzung der Zeiten des Personenkreises der mehr Elternzeit hat und Erhöhung des Zuschusses bei dem Teil der weniger Elternzeit hat
      Schritt 3: Überwachung der Veränderung und weiteres Eingreifen über den Faktor Geld und maximale Dauer


      Spätzle schrieb:

      Zum Thema Elterngeld: Da sind mir noch so kleine Schritte lieber, als eine Neuregelung, die Streit bis in die Familien bringt...


      Ich bin ja auch gegen meinen Vorschlag weil er nicht sozial wäre :) Jedoch kann man sich eben nicht darüber aufregen, dass der Chef Männer bevorzugt wenn man nicht bereit ist eine Neuregelung zu treffen welche dieses ausgleicht und das mit dem Argument es würde Streit in die Familien bringen. Streit gehört zu Veränderungen dazu, wenn Personen nicht bereit sind diesen Streit zu führen um Ungleichheiten abzuschaffen scheint es keine große Benachteiligung mehr zu geben denn dafür würde man sicher streiten.

      Spätzle schrieb:

      Du siehst die Wirtschaft sehr aus Arbeitgebersicht und vergisst dabei, dass die Menschen die für die Arbeitgeber arbeiten, zugleich auch Kunden sind


      Ja aber der Arbeitgeber entscheidet wer eingestellt wird, nicht der Kunde. Also muss man das System beim Arbeitgeber verändern. Zumal ich selber bereits geschrieben habe wie Kunden Einfluss nehmen könnten:

      Wer Frauen fördern will, kann zum Beispiel Unternehmen bevorzugen die das Siegel Familienfreundlicher Arbeitgeber haben. Der Arbeitgeber bei meinem Nebenjob hat sich lustigerweise vor einigen Wochen dafür beworben, ich bin echt gespannt ob wir das Siegel erhalten. Als Frau könnte man nun schauen, wie sind die Vorstände von Loreal, Alcina, usw besetzt und dann verzichtet man eben auf Produkte bei denen zu wenig Frauen in der Führung sitzen. Ist Aufwand aber von allein ändert sich so schnell nichts.


      Ich kenne aber keine Frau die danach ihren Einkauf gestaltet.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Cat schrieb:

      Jep, einige gewerbliche Arbeitnehmer mit Kindern nutzen das bei uns. Hatten auch schon erziehende Papas, deren Partnerinnen nach der Geburt wieder gearbeitet haben. Das die Männer vermehrt Zuhause bleiben kommt in den letzten Jahren immer mehr.

      Bei schwerwiegendeten Krankheiten des Kindes ist es doch egal ob Frau oder Mann Ohne Job dasteht. Zumal der AG nicht so einfach kündigen kann.


      Sorry, ich glaube, dass ein Mann, der in einer klassischen Familiensituation lebt, sich in den meisten Fällen sich ganz einfach nicht trauen wird, wegen einer "normalen" Krankheit (Erkältung, Infekt usw.), mal drei Tage nicht arbeiten zu gehen. Ob es erlaubt ist, und von Gesetzgeber anders vorgesehen ist oder nicht steht auf einem ganz anderen Blatt.

      Nö ein schlauer Arbeitgeber wird nicht deswegen kündigen, dann wegen anderer vorgeschobener Gründe. Selbst wenn man den darauf folgenden Prozess gewinnt steht man in der Regel danach ohne Job da. Ich kann mir das als zweifacher Familienvater nicht leisten.

      Wenn eine ernsthafte Krankheit dahinter steckt, ist das etwas ganz anderes, dann wäre mir das völlig egal, ob mein AG mich kündigt, wenn ich meine Familie unterstützen muss, weil das Leben eines meiner Kinder bedroht ist.
      Grüße Mr. Mendor

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      @Gentledom oh, ich bin bereit für Neuregelungen, allerdings nicht in der Form wie Du sie vorgeschlagen hast, Gentle. Da sind wir uns dann schon wieder einig, dass das nicht so prickelnd wäre. Aber wie bereits weiter oben begründet sind wir da ja schon auf einem Weg, der erste Schritt ist getan, wenn beide Partner Erziehungszeit leisten, wird das auch honoriert. Diese Neuregelung finde ich zum Beispiel sehr gut und sowas ist sicher auch noch ausbaufähig. Bitte nicht mir eine Aversion gegen Neuregelungen generell unterstellen, nur weil ich gegen einen Vorschlag bin, gegen den Du auch bist. :D

      Wenn die Kunden kein Geld zum Einkaufen haben, kann der Arbeitgeber noch so tolle Leute einstellen, aber keiner kann sich die Produkte dann noch leisten. Nochmal so ein Teufelskreis. Die Leute müssen genug verdienen, um überhaupt Produkte kaufen können, damit die Wirtschaft laufen kann. Bleibt den Menschen gerade genug zum überleben, dann kann kein Arbeitgeber noch große Umsätze haben dort. Aber einen Global Player interessiert das freilich nicht... das ist aber dann wieder ein anderes Thema :P

      Sei doch froh wenn Dein Nebenjob-Arbeitgeber das Siegel kriegt. Dann kannst Du wenn Du mal Familienpapa bist, ein "Rockzipfelbüro" haben. :D Ja, auch das gibt es schon in manchen Firmen. Da kannst Dein Kind dann zum Arbeiten mitbringen. :thumbup:
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      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Ein bisschen mehr Menschlichkeit würde so manchen Chef besser stehen. Egal ob Frau oder Mann. Ich meine damit kein Kumpelhaftes Verhalten, einfach nur mal eine Geste. Mit so einem Verhalten wird durchaus die Produktivität gesteigert, da man nicht nur eine funktionierende Maschine sieht, sondern einen Menschen, deren Arbeitseinsatz man schätzt. . Meine Chefin macht ab und zu solche kleinen Geschenke, in dem sie einem einen freien Tag außerhalb des Urlaubs gibt, ein Arbeiter sofort frei kriegt, wenn sein Kind, Verwandter schwer krank wird oder sie leiht einem für den Umzug den LKW. Die Stimmung ist dadurch recht locker und wenn dafür wieder mal an einem anderen Tag Überstunden anfallen, dann wird das ohne Murren hingenommen. Wie gesagt, ich bin nicht der Meinung, dass es daran liegt, bloß weil sie eine Frau ist, ist sie emotionaler oder einfühlsamer als ein Mann in ihrer Position. Sie lebt nach dem Prinzip, eine Hand wäscht die andere und ihre Denkweise schadet trotz dieser Gesten, nicht dem Unternehmen... Im Gegenteil.
      ~Es ist das Unbekannte was so reizt. Reizt es immer noch, wenn es bekannt ist, dann ist es das Besondere~ Author: Unbekannt
      Genau das meine ich @Corina . Für eine solche Chefin oder einen solchen Chef machst Du dann auch mal spontan Wochenenddienst, wenn es in der Firma wirklich mal klemmt oder einen Notfall gibt, oder?
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      Gentledom schrieb:

      Du meinst also man sollte eine Gruppe bewusst diskriminieren die vorher bevorzugt wurde um einen bewussten Ausgleich zu schaffen. Finde ich eine sehr undemokratische Methode, ein Unrecht durch ein anderes zu ersetzen.


      Nein. Weil ich es nicht als Diskriminierung betrachte, einen durch Ungleichbehandlung entstandenen Zustand zu beheben. Weder bei den Frauen in der Technik, noch bei den Männern in Sozialberufen übrigens. Weil sich andernfalls das System selbst aufrechterhält: der durch Ungleichbehandlung entstandene Zustand gilt als "normal" und setzt sich fort. Dass es dabei subjektiv zu einer "Benachteiligung" kommt - also dass sich der Mann ärgert weil er bei gleicher Qualifikation "seinen" ihm zustehenden Job nicht bekommt und die Frau sich ärgert, dass sie bei gleicher Qualifikation "ihren" ihr zustehenden Job nicht bekommt - das mag schon stimmen, aber langfristig halte ich das Gesamtbild für wichtiger. Und persönlich glaube ich, dass es sich schon auch ohne Hilfe angleichen würde, aber eben sehr viel langsamer.

      Gentledom schrieb:

      Es ist eben ein Fakt, dass mehr Mädchen Abitur machen und es ist ein Fakt, dass mehr Akademikerinnen die Uni verlassen als Akademiker


      Ja, und auf einen Lehrstuhl schaffen es dann nur mehr rund 30%, bzw in der Technik und in den Naturwissenschaften nur 15% Frauen. Bei all dem, was du geschrieben hast, möchte ich zurückfragen: ja, aber warum ist das so? Und warum sollte das ein Grund sein, dass es so bleibt? Wenn ich also sage, okay, durch Ungleichbehandlung sind folgende Unterschiede entstanden, die jetzt eben faktisch da sind und sich zum plakativen Beispiel so äußern: Mädchen nehmen sich als wenig naturwissenschaftlich begabt wahr, und Jungs sich als weniger sozialkompetent – dann ist die nächste Frage: warum ist das so? Und will ich, als Gesellschaft, dass es so bleibt? Und gleichzeitig muss ich mir überlegen: genügt das, wenn ich versuche diese Glaubenssätze in der Gesellschaft aufzuweichen, wenn dann die Mädels und Jungs aber die reale Erfahrung machen, dass sie de facto nun aber trotzdem benachteiligt werden, wenn sie sich für den entsprechenden Bereich interessieren (wenn sie überhaupt, mangels Rollenvorbilder, auf die Idee kommen dass das zu ihnen passen könnte)? Das ist ja nicht nur eine Frage der Selbstverwirklichung - aus diesem System leitet sich ja auch eine gesellschaftliche Hierarchie und Machtverhältnisse ab, die ihrerseits wieder für viele Missstände verantwortlich sind, aber sich schwer "von selbst" durchbrechen lassen.

      Eine theoretische Möglichkeit und die Aussage, dass "eine Frau es in Männerberufen schon schafft, wenn sie eben besser ist als alle Männer" und umgekehrt, dass es "ein Mann in einem Frauenberuf schon schafft, wenn er besser ist als alle Frauen" ist doch kein Zeichen von einer Gleichstellung? Dann, wenn sich die Frage überhaupt nicht mehr stellt, ob Frauen gute Mechaniker sein können oder Männer gute Kindergärtner, sondern man sich ansieht ob diese spezielle Person für diesen Job geeignet ist und sonst nichts – dann ist eine Frauenquote oder Männerquote auch nicht mehr Notwendig und kann wieder abgeschafft werden.

      Und nein, das bedeutet nicht, dass deswegen alle Menschen für alle Berufe gleich gut geeignet sind. Nur weil man dem Geschlecht als biologischem Faktoren weniger Bedeutung zumisst, werden doch nicht plötzlich alle Menschen gleich. Wenn überhaupt, ist das das eine Möglichkeit mehr Vielfalt in einer Gesellschaft zu erreichen, meiner Meinung nach.

      Gentledom schrieb:

      Aber was ist so schlimm daran, dass wir nicht die gleiche Leistung erbringen? Mann und Frau haben ihre Stärken und Schwächen und wir sollten das eher als gegenseitige Ergänzung sehen denn als Hindernis.


      Ich persönlich finde ja: nichts. Aber nicht weil Männer und Frauen hier so angeblich unterschiedlich sind, sondern weil eben verschiedene Menschen unterschiedlich sind. Deine Theorie ist, die Unterschiede begründen sich überwiegend in der Biologie. Meine Theorie ist, die Unterschiede begründen überwiegend in der Sozialisation. Das können wir gerne so stehen lassen, denn was stimmt weiß letztendlich sowieso niemand. Das eine ist ebenso eine Glaubensfrage wie das andere.


      Und zur Rollenvielfalt: Ich verstehe, dass jemand mit der Rollenvielfalt überfordert ist. Das verstehe ich bei Männern genauso wie bei Frauen – aber die Alternative, dass man sagt "ich finde für mich xyz richtig und es ist mir lieber, alle anderen müssen ihr Leben auch so gestalten wie ich es für mich für richtig halte, als dass ich mich entscheiden muss" kann ich wiederum überhaupt nicht nachvollziehen. Also dass man's als Äußerung im Frust mal von sich gibt natürlich schon, aber nicht wenn es tatsächlich so gemeint wird. Egal von welcher "Seite" so argumentiert wird. An der klassischen Rollenaufteilung ist überhaupt nichts schlecht, damals wie heute nicht: für die Menschen, die sie sich aussuchen. Für alle anderen schon. (Und das wäre alles viel weniger dramatisch, wenn man von diesem generalisierten Rollenbild wegkommen würde. Es müssen das nicht alle Frauen und alle Männer gleich machen.)