Die Genderdiskussion, eure Meinung zur Frage der Gleichberechtigung

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      Arphen schrieb:

      Genauso werden aber auch Kinder, Tiere, Farben, Berufsstände (vor allem Wissenschafter) etc. dargestellt. Warum regt sich da kaum einer auf? Werbung SOLL Meinung bilden, dazu macht man sie ja.
      Und du siehst kein Problem dabei, wenn Werbung, die ja GEZIELT Meinungsbildend ist, dafür eingesetzt wird Personen (Ich schließe Männer mit ein, das Argument "Männern passiert das auch" ist also abgedeckt ;) ) übersexualisiert und degradierend darzustellen?
      Ok...wenn du meinst :)
      Cunning. Ambitious. Resourceful. Determined. Shrewd.

      Arphen schrieb:

      Da ist aber schon ein Denkfehler - natürlich ist das auch gesellschaftlich bedingt, aber keinesweges nur. Und es hat nicht so sehr mit dem Geschlecht zu tun als der Persönlichkeit. Frauen neigen, nicht nur aus gesellschaftlichen Gründen somndern schon wegen Hormonen und Neurologie, mehr zur Selbstkritik als Männer. Frauen sind nicht primär wegen der Gesellschaft mit schlechterem Selbstwertgefühl ausgestattet - und die Frauen wirken mehr darauf ein als die Männer - das hat schon gründe aus der Evolution heraus und Menschen mit Selbstwertgefühl wirken generell dominanter - und jemand mit weniger ordnet sich bereitwilliger unter.
      Jetzt hinterlässt er mich sprachlos....dazu kann ich nichts mehr antworten, sonst wird es doch ein wenig zu verbalaggressiv.
      Dass du unter Diskriminierung gelitten hast @Arphen tut mir mehr als leid, aber fehlendes Selbstwertgefühl als von der Natur uns Frauen gegeben zu bezeichnen ist wirklich...keine Ahnung, eine Katastrophe?

      Gegengift schrieb:

      aber fehlendes Selbstwertgefühl als von der Natur uns Frauen gegeben zu bezeichnen ist wirklich...keine Ahnung, eine Katastrophe?
      Nein einfache Psychologie. Das weibliche Gehirn ist weitaus vernetzter als das männliche Gehirn - eine Frau denkt komplexer und in grösseren Zusammenhängen. Das hat in einigen Bereichen Vorteile, in anderen Bereichen Nachteile - einer davon ist, dass Frauen auch sich selbst mehr hinterfragen als Männer das tun. (Wir gehen der Einfachheit halber mal von der Generalisierung aus, da es auch Frauen mit Männerhirn gibt und Männer mit Frauenhirn, stark vereinfacht gesagt aber eben klar in der Minderheit)
      Da sich Frauen mehr selbst hinterfragen als Männer, finden sie auch mehr dass sie an sich selbst stört, das führt dazu, dass sie sich selbst als weniger Wert empfinden - im Schnitt. Der typische Mann macht sich über die meisten Dinge die das weibliche Selbstbild plagen gar keine Gedanken - nicht weil das anerzogenes Verhalten wäre sondern weil er schlichtweg neurologisch so gebaut ist.
      Das führt dazu, dass eine Frau, im Schnitt, ein schlechteres Selbstbewusstsein hat da sie mehr an sich selbst rumnörgelt - und dann sind Männer die trotz ihrer Fehler zufrieden und glücklich wirken ein Vorbild - die sind viel hässlicher aber irgendwie juckt es sie nicht ^^
      Nein beim ernst bleibend - es ist ein normaler psychologischer Reflex von Rudeltieren - und damit auch Menschen, dass die mit schlechterem Selbstwert denen mit starkem Selbstwert folgen, da gibts auch n Fachbegriff für müsst ich aber nachschlagen. Das Fazit bleibt, dass tendentiell, TENDENTIELL nicht generell, Frauen aufgrund ihrer Hirnstruktur unterwürfiger sind als Männer und sich daher logischerweise eher bereit sind sich dem anderen Geschlecht unterzuordnen. Das ist weder gut noch schlecht es ist bei Säugetieren normal, nicht nur bei Menschen. Männchen führen brutale lebensgefährliche Kämpfe für sowas...meiner Meinung nach treffen Frauen da eine viel klügere Wahl. Ich wäre auch eher bereit einen lebensbedrohlichen Zweikampf auszufechten als mich unterzuordnen obwohl mir bewusst ist, dass es dumm ist, aber es ist meine Art.

      Und an diesen neurologischen Geschlechtsunterschieden lässt sich genauso wenig was ändern wie an den primären Geschlechtsorganen - die Psyche ist natürlich von der Umwelt stark beeinflusst, aber der Kern eines Wesens ist angeboren.

      Wir kämen bei Diskussionen zur Gleichberechtigung viel schneller wo an, wenn wir einsehen dass Menschen eben nicht absolut gleich sind - gleichwertig, aber nicht gleich. Und man auf diese Dinge Rücksicht nehmen muss - ergo Toleranz. Wenn man alle gleich machen will schadet man mehr als man nutzt. In Bezug auf die Geschlechter gibt es eben mehr Unterschiede als Vagina oder Penis oder gesellschaftliche Prägung, das ganze Denken und Emotionserleben ist anders, verursacht durch verschiedene Gehirne und Hormone. Schlecht wäre nur es zu generalisieren, denn es gibt ebenso Frauen die neurologisch und hormonell sehr männlich sind und Männer die da sehr weiblich sind - und das darf sein und ist gut so. Aber man muss sich halt auch bewusst sein, dass das eine Minderheit ist und keine generelle Tendenz
      Ähem, ja an dieser neurobiologischen Betrachtungsebene muss ich leider auch aussteigen, denn irgendwie ist mir diese Gehirnsache im Medizinstudium und in der psychologischen Ausbildung noch nicht untergekommen. War wohl an der falschen Uni...der ohne Geschlechterspezifische Trennung.
      Also @Arphen...wir bleiben einfach dabei, dass jeder seine Welt sich so macht, wie sie ihm gefällt. (Danke Pippi!)
      Und ich mag meine ganz gern so ohne viele Klischees und Phrasen.
      @Arphen, so viele Sachen wie du hier behauptest, sehe ich exakt zwei Möglichkeiten:

      a) Du bringst nun seitenweise Belege an
      b) Du bringst Beweise an, dass du ein extremer Experte ist, dem wir das einfach so glauben sollten.

      Ohne das ist es halt Geplauder. Ich persönliche werde immer furchtbar skeptisch, wenn jemand versucht, höchst komplexe biologische (oder andere) Zusammenhänge zu simplizieren um sie so vor seinen Karren zu spannen.
      Sollte jemand ein Problem mit mir, meiner Meinung oder meiner Art, diese auszudrücken haben... Aller Wahrscheinlichkeit nach sind wir zwei erwachsene Menschen, die tatsächlich miteinander reden können... Folglich: Schick mir einfach eine Nachricht und wir reden darüber.
      Wo er recht hat ist : Frauen denken meist mehr und hinterfragen mehr...
      Und genau da ist das Problem, denn dadurch das wir eben das tun, glauben wir nicht direkt alles was und aufgetischt wird!
      Somit erfüllen wir also doch ein Klischee...

      Ansonsten wurden hier viele gute Antworten erbracht die ich teilweise sogar spontan unterschreiben würde...
      Allein die Achtung voreinander , bestimmt den Umgang miteinander ..
      Eigentlich wollte ich mich aus der Diskussion raushalten da doch einige extrem Positionen vertreten sind.


      Wenn ich aber den Mist (nein ich werde mich für den Ausdruck nicht entschuldigen) von den 22% lese bekomme ich einen dicken Hals. Nur weil man es dutzendfach wiederholt wird es nicht wahr.


      Ja, es stimmt, dass Frauen weniger verdienen als Männer. Das liegt aber daran, dass sie vielfach einfachere Berufe haben als Männer oder in Teilzeit arbeiten. Die meisten Firmen in Deutschland haben Tarifverträge. Ich zahle der Person, die mir einen Tarifvertrag vorlegt, in dem für Frauen ein geringerer Lohn bei gleicher Tätigkeit und gleicher Stundenzahl festgelegt ist, 100€ bar auf die Hand. Ich selbst arbeite bei einem Weltkonzern und war jahrelang im Betriebsrat. Somit hatte Ich auch genug mit Tarifverträgen und Einstufungen zu tun so das ich weiß, wovon ich rede. Auch den Spruch mit der gläsernen Decke mag ich nicht mehr hören. Qualifizierte Frauen schaffen es auch ohne Quote in Spitzenpositionen. Jetzt haben wir eine Quote als Gesetz bei dem für vielleicht 200 Frauen, die schon oben sind, noch extra was draufgelegt wird. Wenn dass Gleichberechtigung sein soll, muss ich was falsch verstanden haben. Es geht in der öffentlichen Diskussion nicht mehr um Gleiberechtigung sondern um Gleichstellung. Dabei werden für Frauen (und nur für sie) die Anforderungen soweit gesenkt, bis sie den Männern gleichgestellt sind. Das ist in meinen Augen der falsche Weg.
      Bis zu dem Neurobiologie-Determinationsexkurs habe ich "nur" mitgelesen, bei der Hälfte von diesem Exkurs hab ich mich dann aufgesetzt und war stinkig. Diese ganzen Argumentationen, die mit der "ist so wegen den Chromosomen/Hormonen/Hirnstrukturen"-Keule kommen, sind doch auf Zementierung des einen oder anderen Ist-Zustandes ausgelegt. Und @Arphen, selbst die hardcore-neurowissenschaftler kommen deutlich ab von der These der reinen Bio-Determiniertheit, und kommen (mal wieder) auf die Idee, dass eben das Umfeld doch nicht so ganz ohne jeglichen Einfluss ist.

      Ich bin in einem Beruf tätig, der frauendominiert ist und der so schlecht bezahlt wird, dass eine Familie damit nicht zu ernähren wäre, damit also täglich mehr oder weniger mit der gesellschaftlichen Gewichtung der einen oder anderen Fähigkeit oder Leistung konfrontiert. Und ich könnte mir sicher den Vorwurf machen, nicht dafür zu kämpfen, dass sich da endlich mal was ändert. Und damit habe ich dann meinen Anknüpfungspunkt gefunden, nämlich ich hatte eigentlich für mich entschieden, dass dieses Mann-Frau-Feminismusding in unserer Zeit durch sein sollte. Ich finde da viel eher ein Humanismus-Thema spannend, mal apostrophiert, mittlerweile gibt es auch zunehmend magersüchtige Jungs, und ich bin mir ziemlich sicher, dass das was mit dem Bild, das wir über Werbung und Medien suggeriert bekommen, zu tun hat. Und ja, das ist sicher nicht alles, aber ein guter Teil davon. Bisher war meine Alltagslösung eine Mischung aus mich arrangieren und im Kleinen, meinem direkten Umfeld, entsprechend meiner selbst bewusst zu agieren. Klar muss man Kompromisse eingehen (oder in meinem Fall einen anderen Beruf wählen...), aber alles schlucken ganz sicher nicht. Ich habe eine siebenjährige Tochter, die uns bereits im Sommer geschockt hat mit dem Spruch, sie sei zu dick und müsse abnehmen, ist die dann auch selbst schuld daran?

      Ich finde, mit der Einstellung "soll doch jeder machen was er will " kommen wir nicht wirklich weiter. Und ich fände es schade, wenn das Thema wirklich gefliegenklatscht wäre...
      Ein paar Fakten:

      Gender Pay Gap wird die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen bezeichnet. Einer OECD-Studie aus dem März 2012 zufolge verdienen vollzeitbeschäftigte Frauen in Deutschland durchschnittlich 21,6 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Das belegen auch die Zahlen des Statistischen Bundesamts. Die Statistiker stellen eine unbereinigte Lohnlücke von 22 Prozent fest. Die aktuellen Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2013.
      Frauen arbeiten häufiger in schlecht bezahlten Berufen und wenig in Führungspositionen. Das erklärt zwei Drittel des Lohnunterschieds. Es bleiben jedoch sieben bis acht Prozent Differenz aufgrund des Geschlechts. Dieser Unterschied wird als bereinigte Lohnlücke bezeichnet.

      @Seniordom dann ist das bestimmt nur Zufall, dass ausgerechnet die klassischen Frauenberufe so unterbezahlt sind?! Aber selbst schuld, warum gehen sie auch in die gesellschaftlich wichtigen Bereiche wie in das Sozial- und Gesundheitswesen. Und dann lassen sich dann auch noch ausbremsen und erreichen keine Führungsposition, weil sie Kinder bekommen.
      Für Frauen um die 30 ist es zum Teil extrem schwierig sich beruflich neu zu orientieren, sie werden häufig nicht eingestellt da sie ja noch ein Kind bekommen könnten. Bei einem Mann interessiert das niemanden, der wird auch nicht gefragt ob die Kinderbetreuung gesichert ist, wenn schon welche vorhanden sind.
      Soll ich mit den Männerbünden und "Geschäftsessen" die in vielen Branchen noch immer üblich sind weiter machen?
      Es mag ja sein, dass sowas in deiner Welt nicht vorkommt, aber viele Frauen erleben das so und dieses leugnen von gläsernen Decken und als "Mist" bezeichnen ändert nichts an Realitäten, egal ob du sie schlicht nicht kennst oder sie dir nur nicht passen. Mal ganz abgesehen von den 7-8%
      Unterschied auf Grund des Geschlechts.

      Seniordom schrieb:

      Auch den Spruch mit der gläsernen Decke mag ich nicht mehr hören. Qualifizierte Frauen schaffen es auch ohne Quote in Spitzenpositionen.
      Das ist eine schöne Theorie, aber es zeigt sich immer wieder, dass Bewerbungen mit Frauennamen drauf als geringer qualifiziert angesehen werden als solche mit Männernamen (z.B. im universitären Umfeld). Zu behaupten, man würde nicht diskriminieren ist nett und du magst das auch gerne selbst glauben, aber die Realität zeigt halt, dass es immer noch haufenweise völlig unbewusste Vorurteile gibt. Die Leute sind keine bösen Schurken, die keine Frauen mögen, sondern eben ganz normale Menschen, die völlig unbewusst Vorurteile haben. Das kannst du gerne von dir abstreiten, ich tue es bei mir jedenfalls nicht.

      Und dafür ist die Quote eben da, um vorhandene Nachteile auszugleichen. Es ist sicher keine perfekte Lösung, aber solange du keine bessere anzubieten hast als "Quatsch, das passt alles so, wie es ist", fürchte ich, ist es die beste, die wir haben. Und auch den Gender Pay Gap kannst du nicht auf 0 diskutieren. Kleiner als die naiven Zahlen? Klar, natürlich, man kann nicht einfach alle Frauengehälter addieren und mit allen Männergehältern vergleichen, aber wie @Jescha das schon so schön ausführte, der bereinigte Pay Gap existiert eben leider auch noch.
      Sollte jemand ein Problem mit mir, meiner Meinung oder meiner Art, diese auszudrücken haben... Aller Wahrscheinlichkeit nach sind wir zwei erwachsene Menschen, die tatsächlich miteinander reden können... Folglich: Schick mir einfach eine Nachricht und wir reden darüber.
      Also wenn es dir im Psychologiestudium nicht untergekommen ist, @Gegengift dann frage ich mich schon wo du studiert hast. Im Medizinstudium wird auf Geschlechtsunterschiede wirklich viel zu wenig eingegangen, was unter Anderem dazu führt, dass viele Krankheiten bei Frauen zu spät erkannt werden, da Frauen bei der Selben Erkrankung oft andere Symptome entwickeln, beispiel Herzinfarkt.
      Der Unterschied zwischen Mann und Frau ist eben nicht nur das primäre Geschlechtsorgan, das geht über Körperfettverteilung und Anteile zu hormoneller Zusammensetzung bis zum Gehirn und ich verstehe nicht, dass man das so stark anzweifelt wo jeder Neurologe genau weiß, dass Männer und Frauenhirne eben nicht nur verschieden groß sondern auch verschieden Aufgebaut sind.

      Und das Gehirn und seine Vernetzungen bestimmen wie wir die Welt wahrnehmen, erleben, sehen und über die Steuerung der Hormone, wie wir sie empfinden. Und selbstverständlich wird das Gehirn wesentlich vom Erlebten geprägt das bestreite ich doch keineswegs, aber so zu tun als gäbe es so gar keine angeborene Tendenz und alles sei nur durch Prägung entstanden ist auch kompletter Unsinn, nach der Logik wäre ein Hund auch nur deswegen kein Mensch weil er nicht so erzogen worden ist.

      Zumal es sich doch schon im Alltag leicht beobachten lässt - Bei Intelligenztests gibt es klare geschlechtsspezifische Tendenzen, Männer schneiden in einigen Bereichen besser ab als Frauen und in anderen Bereichen schlechter. Bei EQ Tests erzielen Frauen im Schnitt deutlich höhere Ergebnisse als Männer. Bei Universitäten schreiben sich Männer überwiegend in "logisch - technische" Felder ein und Frauen belegen überwiegend Studiengänge im "sozial - kreativen" Bereich, man muss auch kein Genie sein um zu merken, dass Mädchen andere Spiele und soziales Verhalten bevorzugen als Jungs. Und auch das ist nicht anerzogen - es gab dazu einige Experimente in denen Kinder von Geburt bis Volljährigkeit absolut geschlechtsneutral erzogen wurden und das überraschende Ergebnis - Kinder die ohne sozial vorgegebene Geschlechterrolle aufwachsen identifizieren sich NOCH STÄRKER mit "geschlechtstypischen" Verhaltensweisen als Kinder die in klaren Rollenbildern aufwuchsen.

      Auch interessant sind Ergebnisse der Intelligenzforschung - Frauen schneiden etwa bei Tests zu räumlichen Vorstellungsvermögen nicht schlechter ab weil sie den Raum schlechter wahrnehmen als Männer sondern weil sie sich mehr Gedanken machen. Ein Mann sieht eine geometrische Figur und schreibt die Antwort hin, das Frauengehirn sieht die Form, weiß die Antwort aber überlegt was die Figur bedeuten, darstellen oder meinen könnte - sie überlegt länger weil für sie die Welt komplexer ist als für den Mann. Der Mann sieht eine Situation und handelt, eine Frau sieht die Situation und wägt erst ab - sie stellt sich mehr Fragen und braucht daher länger um zu Antworten zu kommen. Bei guten Tests wird darauf Rücksicht genommen.

      Und da sind wir wieder beim Selbstbild - wer sich selbst mehr hinterfragt wird kritischer sein und wer kritischer ist, findet mehr Fehler, und wer mehr Fehler findet, fühlt sich schlechter. Und die Leute denen man folgt haben ein gutes Selbstbewusstsein. Nicht, dass nicht auch Frauen ein überragendes Selbstbewusstsein haben können, oder Männer sich ganz klein und voller Fehler empfinden können aber im Schnitt - wir reden ja über Tendenzen sind Männer die mit dem grösseren Selbstwertgefühl was sich auch damit begründen lässt, dass Männer ihr Selbstbewusstsein überwiegend aus ihrer beruflichen Karriere ziehen bzw. ihrer Bedeutung in der Gesellschaft durch etwa Geld oder Talent, wohingegen Frauen ihr Selbstbewusstsein sehr oft dadurch definieren, wie die Gesellschaft sie sieht und was ihr Umfeld von ihr denkt. Auch das leicht begründbar durch die evolutionäre Entwicklung des Menschen, da Männer eben den Wert zugemessen bekamen den sie für das Überleben der Gruppe als Jäger oder Krieger hatten und selbst überleben konnten während Frauen auf die soziale Gruppe angewiesen waren und ihren Wert dadurch bekamen, was ihnen von der Gruppe an Wert zugewiesen wurde. Das prägt schon das instinktive Verhalten bei sozialen Interaktionen, das schon Kleinkinder ohne Prägung zeigen.

      Und wer dafür Seitenweise Belege haben will...soll ich einfach Quellen aufzählen die sowieso keiner Nachschlagen wird weil vermutlich die Werke dazu nicht extra gekauft werden oder reichen logische Begründungen in Einhergang damit, dass ich einige Jahre als psychiatrischer Pfleger gearbeitet habe und später psychotherapeutisch tätig war?

      Ich weiß, wenn man das Thema geschlechtsunterschiede anspricht wird sofort polarisiert und kaum einer will wahrhaben, dass das Geschlecht mehr bestimmt als den grundlegenden Körperbau und die Geschlechtsorgane, aber es ist nun mal so, dass es klare geschlechtsunterschiede auch im Denken und Fühlen gibt und eigentlich merkt das auch jeder im Alltag wenn Mann "Frauen einfach nicht verstehen kann" oder Frau merkt, dass egal was sie versucht, Mann einfach nicht kapiert was sie will - Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus. Und diese Unterschiede auf der neurologischen und hormonellen Ebene sind es was die meisten Probleme zwischen de Geschlechtern hervorrufen weil man eben die Welt auf verschiedene Weise sieht und erlebt. Und das heisst doch nicht, dass man nicht anders sein kann - es gibt Frauen die sehr gut in IT sind und Männer die hervorragende Kinderbetreuer sind aber im SCHNITT sieht man doch sehr schnell die Tendenzen, da muss man nur mal ein bisschen Hingucken

      Aber es zeigt sich wohl nirgends deutlicher als in der speziellen Forschung - Autismus und Hypersensibel. Nicht nur, dass Autismus unter Männern 10 mal häufiger Auftritt als bei Frauen und Hypersensibilität bei Frauen 10 mal häufiger ist als bei Männern, nein hypersensible Männer verhalten sich ganz anders als hypersensible Frauen und in Autismuskreisen ist die Diskussion im Gange, ob man nicht weiblichen Autismus als eigene Kategorie einführen müsste (neben frühkindlich, Hochfunktional, Asperger und Kanner) da weibliche Autisten doch sehr stark von männlichen Autisten unterscheiden was ihr verhalten angeht.

      Und im Rahmen der Autismusforschung findet man auch schnell den Grund - Autismus ist nichts anderes als ein "extrem männliches" Gehirn und Hypersensibilität ist auf ein "extrem weibliches" Gehirn zurückzuführen - ein Autist hat noch weniger Vernetzungen als der typische Mann und ein Hypersensibler mehr Vernetzungen als die typische Frau und das führt zu den ganzen Symptomen und Problematiken...und wen wunderts, dass Männer öfter Autisten sind, wenn ihr Gehirn ohnehin schon eher im männlichen Bereich angesiedelt ist und daher anfälliger - und autistische Frauen sich dennoch deutlich von autistischen Männern unterscheiden.

      Erneut, es sagt keiner, dass Prägung keine Rolle spielt das wäre lächerlicher Unfug, aber genauso lächerlicher Unfug ist es wenn man so tut, als würden Männlein und Weiblein haargenau gleich in die Welt starten. Wie stark die Rolle angeborener Gehirnvernetzungen im Vergleich zu später erlernten Vernetzungen ist darüber kann man fantastisch streiten und diskutieren was man in Fachkreisen auch tut, aber es lässt sich nicht leugnen dass der Mensch eben nicht nur das Produkt seiner Erziehung ist sondern auch seiner angeborenen Struktur.

      Als kleines unwissenschaftliches Beispiel - ich kenne 2 Frauen die im IT Bereich tätig sind und Beide sind Autistinnen - also "Männergehirne" und immerhin drei Erzieher in Kitas - und welch Witz der Evolution, die sind allesamt Hypersensibel (Frauengehirn) das ist natürlich nur subjektive Beobachtung aber ich wette, wenn man dazu Statistiken erhebt zeigen sich die Tendenzen genauso deutlich wie sie es bei Untersuchungen zu "welches Geschlecht belegt welche Studiengänge" es zeigen
      So und da "Seitenweise" Belege gefordert wurden bringe ich die selbe Antwort wie im Thema Sind Frauen eher maso als Männer?

      @Kleanthes wie erwähnt habe ich einige Zeit im psychotherapeutischen Bereich und als psychiatrischer Pfleger gearbeitet, wenn du dieses Jahr zum Autismusseminar in Köln kommst siehst du mich da einen 2 - 3 stündigen Vortrag vor Fachpublikum halten, warst du letztes Jahr da hast du mich schon als Redner erlebt. Wie der Beruf, bevor ich aus gesundheitlichen Gründen aufhören musste, es mit sich bringt, hat man auch allerlei Kontakte zu Fachleuten - Neurologen, Psychologen, Psychiatern, Psychotherapeuten, Dozenten dieser Fächer, Betroffenen etc.


      Zumal ich hier nichts schreibe das man nicht als erweitertes Allgemeinwissen bezeichnen könnte - zu der Thematik gibt es ja keinesweges nur Studienmaterial, Forschungsergebnisse und trockene Dissertationen sondern auch populäre Bücher für die Allgemeinheit zumal wie gesagt, das Meiste sogar aus dem alltäglichen Erleben offensichtlich ist, oder willst du mir sagen, du hättest noch nie was davon gehört, dass Frauen und Männer anders ticken?
      Und selbst eine kurze Internetrecherche wird dir sehr viel Material liefern.


      Wenn du wissenschaftlich werden willst sprengt das jeden Rahmen eines Forums, da es ein komplexes Thema ist.


      Aber wenn du dich einlesen willst ohne gleich von Fachkauderwelsch erschlagen zu werden empfehle ich ein Abonnoment bei Spektrum der Wissenschaft die haben dazu oft Artikel die man auch als Laie gut verstehen kann, bei gutem Englisch auf jeden Fall auch das The Scientist Magazine.


      Wenn du aber genaue Zitationen, Experimentdaten und Co willst wirst du um riesige Schinken die zur Hälfte aus Quellenangaben bestehen nicht herum kommen - und die wirst du dann auch lesen müssen also das ist nicht mal "kurz" zu erläutern, das ist ein eigener Wissenschaftszweig wo du Jahrelang lernen kannst bis du die Grundlagen hast...


      Hilfreiche Stichpunkte sind die Ethologie beim Menschen in Bezug auf die Kognition und der Anlage-Umwelt Kontroverse, die Auswirkungen von Androgenen insbesondere Testosteron und Östradiol auf die Gehirnentwicklung menschlicher Embryonen und ihrer Folgen für die frühkindliche Entwicklung - besonders weil sich vorgeburtliche Gehirnveränderungen nicht mehr nachträglich beeinflussen bzw. verändern lassen, geschlechtsspezifische Problemlösungsstrategien und die Morphologie in Bezug auf das Diencephalon im Hypothalamus, das bei allen Säugetieren wesentlich an der Bildung geschlechtsspezifischer Unterschiede beteiligt zu sein scheint, jedenfalls haben versuche mit Ratten gezeigt, dass eine Manipulation des Selbigen nicht nur geschlechtsspezifisches Verhalten sondern auch den Körperbau inklusive Körpergrösse grundlegend verändert während man diesen Versuch beim Menschen noch nicht gemacht hat, wäre es absurd anzunehmen, dass es bei uns wirklich anders wäre. Aber es gibt auch dahingehend genug Forschungen etwa aus dem Hormonbereich.


      Wenn du Fachlektüre willst empfehle ich:


      Cahill:half-truth is a whole lie: on the necessity of investigating sexinfluences on the brain. Endocrinology. 153(6), 2541–2543
      GieddJN, Raznathan A, Mills KL, Lenroot RK. Review: magnetic resonanceimaging of male/female differences in human adolescent brain anatomy.Biology of Sex Differences
      GoldsteinJM, Seidman LJ, Horton NJ, Makris N, Kennedy DN, et al. Normal sexualdimorphism of the adult human brain assessed by in-vivo magneticresonance imaging. Cerebral Cortex. 11, 490-497
      McCarthyMM, Arnold AP, Ball GF, Blaustein JD, De Vries GJ. Sex differences inthe brain: the not so inconvenient truth im The Journal ofNeuroscience. 32(7), 2241-2247
      oderverdaulicher:


      Sexon the Brain: The Biological Differences Between Men and Women vonBlum
      Cahill:Why Sex matters in neuroscience
      Cahill:His brain, her brain.
      undmein Liebling da ich einen der Autoren persönlich kenne: De Bruin,De Vries Uylings: Sex differences in the brain.


      Und jetzt würde ich gerne Wissen worauf du dich stützt, bzw. jene die der Meinung sind, dass meine Aussagen hier fehlerhaft sind.
      Lieber @Arphen,
      so, jetzt nach dem literarischen Fachgeplänkel mal Butter bei die Fische. Ich habe nicht behauptet, dass es KEINE geschlechtsspezifischen Unterschiede zwischen Männer- und Frauenhirnen gibt, dennoch scheint mir deine Auswahl ein wenig einseitig....alles, wo es heißt, dass Frauen eher das emotionalere Gehirn haben, dass sie anfälliger macht für kritische Emotionen und (siehe anderer Thread) masochistische Tendenzen passt gut in deinen Kram, aber wir wissen beide, dass sich jeder genau die Literatur suchen kann, die er braucht.
      Mir ist dieses Denken zu unflexibel und dogmatisch. Schwarz und weiß.
      Du scheinst ja grundsätzlich eher mit dem Thema Autismus beschäftigt zu sein, nicht wahr? Und wenn es um Vorträge auf Seminaren geht...ähäm...ja, ich verstehe, dann haben wir dich gefälligst ernst zu nehmen.
      Wuhu... mal wieder ein heiß diskutiertes Thema.

      @Arphen hat sich womöglich ein wenig ungünstig ausgedrückt, als er schrieb: "Frauen neigen, nicht nur aus gesellschaftlichen Gründen somndern schon wegen Hormonen und Neurologie, mehr zur Selbstkritik als Männer. Frauen sind nicht primär wegen der Gesellschaft mit schlechterem Selbstwertgefühl ausgestattet - und die Frauen wirken mehr darauf ein als die Männer - das hat schon gründe aus der Evolution heraus und Menschen mit Selbstwertgefühl wirken generell dominanter - und jemand mit weniger ordnet sich bereitwilliger unter."
      Und man muss sagen, dass das nicht so ganz von der Hand zu weisen ist, insofern, dass Frauen diese negativen Aspekte ihrer Psychologie weitaus deutlicher "Ausleben" - sie verleihen dem Ausdruck; sind kommunikativer, müssen darüber sprechen. Männer und sry, wenn ich das jetzt auch einfach mal so plakativ sage, tun dies nicht. Sie haben in der Regel weniger Mitteilungsbedürfnis und ja, ich kann das durchaus aus Erfahrung so sagen.

      Zum Feminismus/Gender:

      Als Kunsthistorikerin und insofern auch Geisteswissenschaftlerin, habe ich das Recht und nehme es mir auch heraus zu sagen, dass mich dieses permanente darauf rumgereite extrem abnervt. Insbesondere in der aktuellen Kunstszene scheint es neben Politik und Gesellschaftskritik nur noch Feminismusdebatten zu geben und es gibt viele Künstler/innen die durchaus nur aus Marketinggründen darauf rumreiten. Es gab eine Zeit, da war es durchaus sinnvoll für die Rechte der Frauen zu kämpfen, ich denke an die 60er und 70er - Alice Schwarzer etc. Als es per Gesetz verboten war, dass Frau ein eigenes Konto hatte und dergleichen.

      Für mich als Ostfrau erschließt sich die Debatte nicht so recht. Einen wirklichen Feminismus gab es hier bei uns nicht, warum? Weil Frauen den Männern als Arbeiter und Mitglieder der Gesellschaft sowieso gleichgestellt waren. Familie und Arbeit haben sich nicht kategorisch ausgeschlossen.

      Heute wird mit Gender und Feminismus sehr stark polarisiert und hier wäre ich mal stark dafür, die Kirche im Dorf zu lassen.
      Es gibt biologische, psychologische und auch physiologische Unterschiede, die einfach nicht von der Hand zu weisen sind. Das sagt nichts darüber aus, dass A besser als B ist aber zu sagen, dass Frau generell unterwürfiger ist, kann man doch schon anhand der Verteilung hier im Forum nicht derart festmachen. Ich würde mal behaupten, dass sich Domse und Subbies bei den Frauen hier die Waage halten, oder?
      Das ist meine Ansicht.
      @Gegengift

      Ich hab das ja nicht zuerst geschrieben und hatte gehofft, es bei einer einfachen Diskussion belassen zu können ohne gleich wieder Belege und Kompetenzen zu klären bevor man drüber redet was einer behauptet. Aber scheinbar können einige nicht sachlich drüber reden wenn es nicht von jemandem kommt der mehr Ahnung von der Thematik hat als sie selbst und das finde ich schade.

      Zu schwarz weiß und dogmatisch - ich habe immer von TENDENZEN gesprochen nicht von "das ist so und fertig" - es gibt viele Faktoren die einen Menschen prägen und da Frauen mehr prägende Faktoren zu Masochismus und schlechtem Selbstbewusstsein haben als Männer, gibt es statistisch auch mehr Frauen die masochistisch sind und schlechteres Selbstbewusstsein haben als Männer.
      Das ist nunmal so - heisst aber nicht, dass Männer nicht masochistisch sein oder schlechtes Selbstwertgefühl haben können oder Frauen nicht göttergleiche Idole sein können. So wie Männer eher gewaltbereit sind als Frauen (physisch) das heisst ja keinesweges das Frauen nicht zuhauen, aber sie tun es seltener.