Aus welchem Grund schlagen?

Adrian_2015 schrieb:

Es geht hier eben nicht (zumindest nicht primär) um Wissenschaft, sondern um Menschen und ihre ganz persönliche Art, Sexualität zu erleben.

Word!

Ich glaube aber schon, dass man mit wissenschaftlichen Erkenntnismethoden auch zu einem so persönlichen Thema viel Interessantes herausfinden kann. Einen fachgerechten geisteswissenschaftlichen Artikel über Strafe im Bdsm-Kontext würde ich sehr interessiert lesen! Vielleicht fühlt sich ja ein waschechter Philosoph und Masochist angesprochen, sich die Arbeit freiwillig zu machen, so einen zu verfassen?



@Pamina, ich finde wissenschaftliche Erkenntnismethoden ziemlich genial. Aus deiner Art, hier zu argumentieren, kann ich nur bisher kein "wissenschaftliches Denken" herauslesen.

Du schreibst weiter vorne: "Rein von der Definition her empfindet ein Masochist nun einmal Lust durch Schmerzen und Demütigungen", ohne uns mitzuteilen, wo in der Fachliteratur wir diese Definition nachlesen können. Bestimmt ist das nicht die einzige Definition von Masochismus, die sich finden lässt. Trotzdem belässt du es bei dieser einen, ohne weitere zusammenzutragen. Dabei wäre interessant, warum du dich in deinen Ausführungen auf genau diese Defionition beziehst und nicht auf die eines anderen Autoren oder Lexikons. Selbst wenn es nur diese eine Definition gibt, hat jeder das Recht, sie zu kritisieren und ggf. eine neue zu entwickeln. Gerade in Bereichen, über die nicht schon abertausende von Abhandlungen existieren (z.B. Bdsm), halte ich die Neu- und Weiterentwicklung von Definitionen für wichtig und oft überfällig. Womöglich ist die Definition von Masochismus, auf die du dich beziehst, nicht mehr State oft The Art - und womöglich hat sich nur noch kein Wissenschaftler die Arbeit gemacht, sie fachgerecht zu aktualisieren.

Sorry, aber ich muss jetzt mal ganz ketzerisch fragen: Deine Sub hat nichts von den Schlägen, sondern leidet wirklich, oder? Und sie macht das nur mit, damit Du glücklich bist?
Finde ich jetzt irgendwie schwierig - bist Du sicher, dass Du sie nicht doch irgendwie emotional manipulierst? Dass sie das wirklich möchte?

Alsooooooo... bei mir ist das so das ich definitiv maso bin, ich genieße Schläge und brauche das auch einfach, es ist eine andere Art Befriedigung als durch Sex. Auch beim "normalem" Sex habe ich durchaus meinen Spaß, aber es ist einfach was Anderes auf das ich auch nicht mehr verzichten wollen würde.

Aber mein Dom ist sehr viel ausgeprägter sadistisch als ich maso bin, bis zu einem gewissen "Punkt" finde ich es super, danach ist es einfach nur noch aua
Wir handhaben das so das wir unterscheiden zwischen Spankingsessions in denen es darum geht das ich genießen darf und Spankingsessions in denen er sich "austoben" darf. Wen er sich "austobt" ziehe ich daraus keine Lust, zumindest auf den Maso Aspekt bezogen, da liegt dann für mich der Fokus nicht mehr im SM sondern ganz klar im DS, ich ertrage es für ihn aus der Lust heraus ihm zu dienen, ihn glücklich zu machen.

Oder ganz einfach zusammengefasst,
Spanking innerhalb meiner Komfortzone kickt mich auf SM-Ebene
Spanking außerhalb meiner Komfortzone kickt mich auf DS-Ebene

kitten schrieb:

Alsooooooo... bei mir ist das so das ich definitiv maso bin, ich genieße Schläge und brauche das auch einfach, es ist eine andere Art Befriedigung als durch Sex. Auch beim "normalem" Sex habe ich durchaus meinen Spaß, aber es ist einfach was Anderes auf das ich auch nicht mehr verzichten wollen würde.

Aber mein Dom ist sehr viel ausgeprägter sadistisch als ich maso bin, bis zu einem gewissen "Punkt" finde ich es super, danach ist es einfach nur noch aua
Wir handhaben das so das wir unterscheiden zwischen Spankingsessions in denen es darum geht das ich genießen darf und Spankingsessions in denen er sich "austoben" darf. Wen er sich "austobt" ziehe ich daraus keine Lust, zumindest auf den Maso Aspekt bezogen, da liegt dann für mich der Fokus nicht mehr im SM sondern ganz klar im DS, ich ertrage es für ihn aus der Lust heraus ihm zu dienen, ihn glücklich zu machen.

Oder ganz einfach zusammengefasst,
Spanking innerhalb meiner Komfortzone kickt mich auf SM-Ebene
Spanking außerhalb meiner Komfortzone kickt mich auf DS-Ebene

Danke @kitten - gute Erklärung. Jetzt kann ich das zumindest versuchen, intellektuell nachzuvollziehen.
Zu diesem DS Kick den Du beschreibst kriege ich emotional null Zugang, verstehe den Reiz nicht - aber jedem Seins. Und solange Du im Endeffekt eben doch glücklich bist, ist es doch super

@kitten Danke, besser hätte ich es auch für meinen Herrn und mich nicht schreiben können. Genauso ist es bei uns auch. Es gibt Sessions für mich und welche für ihn. 'Meine' reizen die Masoseite, 'seine' die DS Seite in mir.
Evtl. Schläge durch Strafen sind dann die 3. Kategorie, da sie keinen von uns reizen, sondern der von uns gewählten Beziehungsform entspringen und (für uns) zu dieser gehören.

@kitten
Das hast du wunderbar beschrieben.
Manchmal hatte ich schon das Gefühl, irgendwie ticke ich nicht richtig. Wenn ich versucht habe den Ds Kick zu beschreiben.

Warum quält sich jemand zu Fuß auf den Mound Everest, statt den bestimmt preiswerteren Hubschrauber zu nehmen?
Warum foltert sich eine Frau mit einem Korsett?

Zumindest für mich ist es das, was uns von Realquälerei unterscheidet. Wenn meine sub ein paar auf den Hintern kriegt, dann kickt mich auch die Situation als solche, viel mehr aber das große Drumherum unserer Beziehungskonstellation. Irgendwelchen armen Schweine in Drittweltstaaten mit ernstzunehmender Quälerei haben dagegen echtes Mitleid bei mir ausgelöst. Das ist ein anderes Ding. Ja, ich will eine Frau, die sich mir unterwirft. Nein, ich will keine Frau, die das nicht wollen würde.

Ob eine Feministin nicht zu mir passen würde, weiß ich nicht. Vielleicht, wenn sie auch mal loslassen kann, aber niemals eine Kommissarin, die immer im Dienst ist. :-))))))))

kitten schrieb:

Spanking innerhalb meiner Komfortzone kickt mich auf SM-Ebene
Spanking außerhalb meiner Komfortzone kickt mich auf DS-Eben

Sehr interessant zusammengefasst.

Heißt das, wer eine rein masochistische Neigung hat (ohne nennenswerte devote Anteile) lässt sich vornehmlich aus Lustbefriedigung strafen, wärend ein ausschließlich devoter Mensch (ohne masochistische Anteile) eher die echten Strafen ohne Lustgewinn sucht?

In der Realität lässt sich das wahrscheinlich nicht immer so eindeutig auseinander halten, aber könnte man das ganz vereinfacht, als grobe Orientierungshilfe, so sagen?

Adrian_2015 schrieb:

El.Topo schrieb:

kitten schrieb:

Spanking innerhalb meiner Komfortzone kickt mich auf SM-Ebene
Spanking außerhalb meiner Komfortzone kickt mich auf DS-Eben

Sehr interessant zusammengefasst.

Heißt das, wer eine rein masochistische Neigung hat (ohne nennenswerte devote Anteile) lässt sich vornehmlich aus Lustbefriedigung strafen, wärend ein ausschließlich devoter Mensch (ohne masochistische Anteile) eher die echten Strafen ohne Lustgewinn sucht?

In der Realität lässt sich das wahrscheinlich nicht immer so eindeutig auseinander halten, aber könnte man das ganz vereinfacht, als grobe Orientierungshilfe, so sagen?

klingt für mich sehr sinnvoll

Adrian_2015 schrieb:

Heißt das, wer eine rein masochistische Neigung hat (ohne nennenswerte devote Anteile) lässt sich vornehmlich aus Lustbefriedigung strafen, wärend ein ausschließlich devoter Mensch (ohne masochistische Anteile) eher die echten Strafen ohne Lustgewinn sucht?

In der Realität lässt sich das wahrscheinlich nicht immer so eindeutig auseinander halten, aber könnte man das ganz vereinfacht, als grobe Orientierungshilfe, so sagen?

So wuerde ich das nicht sagen, wer erhaelt schon gern Strafen? Aber bei einem rein devoten Menschen ueberwiegt, wenn er (nicht einer Strafe wegen) geschlagen wird, dann doch vermutlich eher der 'ich moechte ihn/sie stolz machen & es aushalten fuer ihn/sie'-Gedanke, als der 'ich brauch das grad fuer mich & find es geil'-Gedanke

Adrian_2015 schrieb:

El.Topo schrieb:

kitten schrieb:

Spanking innerhalb meiner Komfortzone kickt mich auf SM-Ebene
Spanking außerhalb meiner Komfortzone kickt mich auf DS-Eben

Sehr interessant zusammengefasst.

Heißt das, wer eine rein masochistische Neigung hat (ohne nennenswerte devote Anteile) lässt sich vornehmlich aus Lustbefriedigung strafen, wärend ein ausschließlich devoter Mensch (ohne masochistische Anteile) eher die echten Strafen ohne Lustgewinn sucht?

In der Realität lässt sich das wahrscheinlich nicht immer so eindeutig auseinander halten, aber könnte man das ganz vereinfacht, als grobe Orientierungshilfe, so sagen?

Ich persönlich finde ja, dass man auch mit dem Begriff 'Strafe' vorsichtig sein sollte bzw. da ebenfalls unterscheiden muss. Für mich ist eine Strafe die Konsequenz für ein Vergehen, ein Fehlverhalten. Ich habe etwas falsch gemacht, gegen Regeln verstoßen, bin einer Anweisung nicht nachgekommen usw., also werde ich dafür bestraft.

Insofern ist es für mich ein Widerspruch, sich zur Lustbefriedigung 'strafen' zu lassen....es wäre also dann ja eher eine Belohnung als Strafe.
Und auch auf der DS-Ebene empfinde ich es nicht als Strafe, wenn ich mit dem Ertragen meinen Herrn glücklich mache, ihm diene und dabei auch einen gewissen Stolz empfinde. Seine Dankbarkeit dafür ist eben wiederum eher eine Belohnung für mich.

Und in beiden Fällen ist es zumindest bei mir so, dass ich es möchte, brauche, gerne derart diene, ohne dass ich zuvor etwas falsch gemacht haben muss, nur damit man mich dann mit Schlägen 'strafen' kann. Ich persönlich fände das sogar, aus vorbenannten Gründen, höchst albern.

Bei mir sind die Gründe für Schläge also genau so, wie sie kitten schon so treffend beschrieben hat: es kickt mich...auf beiden Ebenen aus unterschiedlichen Gründen. 'Strafen' brauche ich nicht....

Es sind keine Strafen, wenn mein Herr mich mit verschiedenen Peitschen bzw verfügbaren Gegenständen "haut". Ich freue mich, dass es ihm ein Riesenvergnügen bereitet. Und wenn er dann noch zufrieden grinst, weiil ich um etwas mehr bitte, bin ich einfach nur glücklich (allerdings lässt er sich, wenn, dann sehr bitten)

Exakt das ist mein Verständnis von Dom/Sub!
Ich darf alles machen was mich glücklich macht, wenn es die gesteckten Grenzen der Sub nicht überschreitet und sie wird alles aushalten was mir Spaß macht.

Ich bin rein maso ohne einen D/s Anteil. Mein Mann schlägt mich weil es uns wuschig macht. Das ist für mich keine Strafe sondern reine Lust.
LG
Aggies

Chardonnay schrieb:

Sepherim schrieb:

So das folgende immer im Kontext das ich aufpasse und das ich weis das Little genießt zu sehen wie ich Glücklich bin und daraus ihren Genuss zieht:

Ich schlage gerne um sie leiden zu sehen. Nicht aus bestrafung.. sondern aus dem Gefühl heraus der Person die mir mehr als ich selber bedeutet leid zuzufügen.
Ich liebe das Geräusch wenn sie vor Schmerzen stöhnt und den Anblick ihrer tränen, wenn sie ihre Wangen herunterlaufen.
Einzig ihre zuneigung und das glück was ich empfinde wenn wir zusammen sind ist schöner als ihren geschundenen körper zu betrachten.

Ich bin einfach sehr sadistisch. Es macht mir weniger spass wenn ich einen Grund dazu habe.. z.b. Strafe.
Wenn sie darum bittet das ich weniger doll mache und die tränchen laufen.. wird es leider nur noch schlimmer für sie.

Für mich ist das Spiel meist unterteilt in verschiedene Bereiche. Für mich ist einer das Stumpfe mishandeln ihres körpers auf die gemeinste weise die mir einfällt (natürlich immer im kontext aller unserer sicherheitsregeln... z.b. leidet sie fast am allermeisten beim nervenrad... was nun wirklich niemanden schwer verletzt ) einer davon.

(danach bekommt sie noch sehr viel spass keine sorge.. aber es ging ja ums schlagen hier)

Das abstrakteste.. ich habe einen unglaublichen Beschützerinstinkt.. der jeden Schlag auch irgendwie zur qual für mich macht. Hach sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?

Sorry, aber ich muss jetzt mal ganz ketzerisch fragen: Deine Sub hat nichts von den Schlägen, sondern leidet wirklich, oder? Und sie macht das nur mit, damit Du glücklich bist?Finde ich jetzt irgendwie schwierig - bist Du sicher, dass Du sie nicht doch irgendwie emotional manipulierst? Dass sie das wirklich möchte?

Die frage habe ich sie auch schon gestellt. Ich glaube ihr masochismus bezieht sich weniger auf die einzelnen schläge.. als auf das Gefühl benutzt zu werden. Ich glaube sie liebt das gefühl einfach nur misshandelt zu werden zu meiner Erheiterung? Ja ich fand es am Anfang auch sehr abstrakt. Ich fragte immer wieder.. aber bis jetzt läuft es sehr gut.. und sie liebt die spuren an sich, die dadurch entstehen.

Potetiell ist so wie sie das auslebt so unglaublich gefährlich.. wenn man nicht aufpassen würde.. der falsche Dom.. und man könnte sie glaube fast zu tode prügeln.
Ich bin eigentlich jedes mal glücklich das sie uns gefunden hat.. weil wir sind da echt vorsichtig.

Ich verstehe deine sorge aber total. Nein ich manipuliere sie nicht.. eher das Gegenteil. Ich probiere sie dazu zu bringen mehr auf sich zu achten.

Danke für Deine Antwort - und sorry wenn Du das Gefühl hattest, ich horche Dich aus oder unterstelle Dir was.
Ich selbst verstehe es bloß einfach nicht (Dank Deiner offenen Antwort aber schon ein gutes Stück bisschen besser) - freue mich aber ehrlich für Euch.
Klingt, als hätten sich zwei gesucht und gefunden.

Ich bin leider auch fast zu zufrieden.. aber dafür kämpft man an anderen Fronten

Völlig ok wenn du Fragt.. wenn ich was schreibe.. dann erwarte ich ja auch nicht nur beifall sondern auch kritische fragen.

ich habe noch nicht so viel Erfahrung, aber, das ist der Punkt an dem ich noch arbeite... es kann sein, dass ich meinen Masochisten noch nicht getroffen habe... aber ich schlage auch ehe aus Genuss. Das bestrafen macht mich nicht sonderlich an.
Auf der anderen Seite, wenn ich merke, dass mein Gegenüber mit sich hadert und zu unsicher ist, ist der Spaß für mich vorbei. ..

Same same
Schläge sind für mich reiner Lustgewinn und ich zeige meiner Sub dass Sie eine Stufe unter mir steht!
Strafen finde ich seltenst körperlich gut! Da habe ich andere Ideen!