Vorbereitung auf die Session

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      Vorbereitung auf die Session

      Teil 1


      Ihr Herz klopfte lauter als normal. Gerade hatte sie die Position eingenommen, die ihr Dom für sie bestimmt hatte: Sie kniete mitten im Raum, die Hände hinter ihrem Kopf verschränkt. Sie war nur mit halterlosen Strümpfen und High Heels bekleidet. Dazu trug sie Cuffs an den Hand- und Fußgelenken sowie eine schwarze, blickdichte Augenbinde. Im Grunde war sie also nackt und sah nichts, dennoch waren all ihre Sinne geschärft.

      In wenigen Minuten würde er den Raum betreten. Sie war gespannt, was er sich heute für sie ausgedacht hatte. Es war eine freudige Spannung, zumal die letzte Session bereits einige Wochen zurück lag. Da sie sicherlich noch 10 Minuten auf ihn warten musste, ließ sie ihre Gedanken schweifen. Vor ihrem geistigen Auge ließ sie den bisherigen Tag nochmals Revue passieren.

      Gleich nach dem Aufwachen las sie sich den Brief ihres Doms noch einmal genau durch. Dabei hatte sie ihn schon mindestens fünf Mal gelesen. In dem Brief standen genaue Instruktionen, wie sie sich auf die heutige Session vorzubereiten hatte. Natürlich wollte sie nichts falsch machen. Nicht, weil sie Angst vor der unweigerlichen Strafe hatte, sondern einfach weil es ihr wichtig war, die Wünsche ihres Doms genau zu befolgen.

      Wie auch bei den anderen Briefen, die sie von ihm schon erhalten hatte, bewunderte sie die fantasievollen Inszenierungen ihres Doms. Dabei nahm er durchaus Rücksicht auf die Zwänge ihres Alltags. Es gab zwar zurzeit keinen festen Partner in ihrem Leben, aber sie wohnte mit ihrem 14-jährigen Sohn zusammen, so dass sie nicht zu jeder beliebigen Tages- oder Nachtzeit für ihren Dom zur Verfügung stehen konnte. Er akzeptierte dies klaglos. Der heutige Tag war für eine Session sehr gut ausgewählt, denn ihr Sohn war am frühen Vormittag zu einer Klassenfahrt aufgebrochen. Er würde erst in drei Tagen wieder zurück sein. So bestand die Möglichkeit, dass ihr Dom nach der Session bei ihr bleiben konnte. Sie freute sich darauf, dass er diesmal über Nacht und morgen noch zum Frühstück bleiben wollte. Sie war halt nicht nur Sub, sondern auch eine kleine Romantikerin.

      Nachdem ihr Sohn um 8 Uhr aufgebrochen war, begann sie sofort mit den Vorbereitungen. Sie hatte dafür zwar genügend Zeit, weil ihr Dom erst um 12 Uhr bei ihr sein wollte. Das war jedenfalls der von ihm gesetzte Zeitpunkt, von dem an sie in der gewünschten Position mitten in ihrem Wohnzimmer knien musste, die Wohnungstüre nur angelehnt. Es war nun bereits das dritte Mal, dass sie ihn so zu erwarten hatte. Jedes Mal war für sie damit auch ein mulmiges Gefühl verbunden, da ja nicht auszuschließen war, dass jemand anderes den Raum betrat, was sie wegen der verbundenen Augen viel zu spät bemerken würde. Aber genau dies war zugleich sehr aufregend und prickelnd für sie. Und sie vertraute ihm - bedingungslos! Bisher war jede Session, in der sie sich ihm geschenkt hatte, ein besonderes Ereignis. Jedes Mal hatte er sich etwas Neues für sie ausgedacht, stets war es ein intensives und lustvolles Erlebnis für sie. Kein Wunder, dass sie nun wieder sehr erwartungsvoll war. Ja, sie war bereits lustvoll erregt. Ihr Dom würde es sicher sofort bemerken. Bei diesem Gedanken konnte sie seine prüfende Hand an ihrer frisch enthaarten Muschi bereits spüren. Sie war sich sicher, dass sie die Hand ihres Doms sehr bald schon real spüren würde. Sie erschauderte vorfreudig.

      Weil sie wusste, dass er auf eine blank rasierte Möse großen Wert legte, fingen ihre morgendlichen Vorbereitungen genau damit an. Sie nahm ein ausgiebiges Bad, was ihr ein schönes Grundgefühl verschaffte. Sie mochte es, so entspannt in den Tag zu starten. Gerne hätte sie sich dabei eine kleine Lust verschafft, aber das verkniff sie sich natürlich, um all ihre Lust für ihren Dom aufzuheben. Anstatt dessen griff sie zum Rasierer und enthaarte ihre Achseln, Beine und ihre Scham sehr gründlich. Nachdem sie die Rasur beendet und sich abfrottiert hatte, griff sie zu ihrer Lieblings-Bodylotion und cremte sich genüsslich am ganzen Körper ein. Danach betrachtete sie sich im Spiegel, wozu sie mit ihren nackten Füßen zuerst noch in ihre schwarzen High Heels schlüpfte, um einen Eindruck davon zu haben, wie sie auf ihren Dom wirkte. Denn ohne High Heels mit mindestens 12 cm Absatz durfte sie ihm keinesfalls unter die Augen treten. Ihr gefiel, was sie sah. Für Anfang fünfzig sah sie wirklich sehr gut aus - nicht hochgewachsen, aber sehr schlank, mit einem flachen Bauch, langen Beinen, knackigem Po und festen, handtellergroßen Brüsten. Sie war stolz auf ihren schönen Körper und schenkte ihrem Spiegelbild ein Lächeln. Dabei blickte sie in ein freundliches Gesicht, das von halblangem, rötlichem Haar umrahmt war, die braunen Augen blitzen keck.

      Sie überlegte, auf welche Weise sie sich schminken sollte. Sie entschied sich für ein leichtes Rouge, einen dezent bronzen getönten Lidschatten sowie einen mittelbraunen Eyeliner, dazu ebenfalls braune Wimperntusche. Ihre Finger- und Fußnägel hatte sie bereits am Vorabend in einem kräftigen rot lackiert. Sie wusste, dass sie ihrem Dom so gefallen würde - er mochte es eher dezent und rot lackierte Nägel fand er einfach sexy! Sie betrachtete ihr Werk nochmals im Spiegel und war sehr zufrieden mit sich. Da sie lange in der Wanne gesessen und sich mit der Körperpflege und dem Schminken viel Zeit gelassen hatte, waren bereits zweieinhalb Stunden verstrichen. Nun durfte sie keine Zeit mehr verlieren, wenn sie mit allem pünktlich fertig sein wollte. Die Pumps streifte sie wieder von den Füßen und stellte sie neben den kleinen Hocker im Bad, auf dem die Strümpfe, die Cuffs und das schwarze Seidentuch, welches sie als Augenbinde verwenden wollte, schon bereit lagen. Sie zog sich einen leichten Morgenmantel über, dessen weicher Seidenstoff sich sanft an ihren nackten Körper schmiegte.

      Als nächstes galt es, den Raum - ihr Spielzimmer - vorzubereiten. Es war zwar eigentlich ihr normales Wohnzimmer. Aber der Raum war sehr groß und da er sich ganz oben im Haus über zwei Etagen erstreckte, verfügte er über ein massives Gebälk, durch welches das schräge Dach getragen wurde. Unter dem Giebel hatte der Raum eine Höhe von etwa 6 Metern. Ihr Dom hatte in den Dachbalken an verschiedenen Stellen unauffällig Metallösen angebracht, an denen er Ketten und Seile befestigen konnte. Auf diese Weise bestanden diverse Möglichkeiten, die Sub in Position zu bringen und zu fixieren, so dass der Begriff "Spielzimmer" gar nicht so falsch war. Unweigerlich musste sie daran denken, wie sie während der letzten Session sehr lange stehend verbringen musste, die Arme senkrecht nach oben gebunden, an einem der Dachbalken fixiert. Da ihr Dom zugleich ihre Fußgelenke mit zwei Seilen versehen hatte, die rechts und links an zwei Holzpfeilern angebunden waren, waren ihre Beine weit gespreizt. Es war nicht einfach, so zu stehen, erst recht nicht auf den hochhackigen Pumps. Natürlich konnte sie wegen der Seile nicht umkippen, aber bequem stand sie nicht. Dennoch machte ihr das gar nichts aus - nachdem ihr Dom sie für eine Weile mit ihrem Lieblingsflogger behandelt hatte, wobei er nicht nur ihren Arsch bespielte, sondern auch Bauch, Rücken, Brüste und sogar ihren Schambereich mit einbezog, spürte sie den Boden unter den Füßen ohnehin nicht mehr. Sie ließ sich einfach fallen und genoss dieses unbeschreibliche Gefühl: Eine Mischung aus Schmerz, Wärme und intensiver Lust. Als er dann noch mit einem Vib in sie eindrang und mit dem Finger gekonnt ihre Lustperle stimulierte, hob sie regelrecht ab. Da er es wie kein anderer verstand, sie für lange Zeit auf einem hohen Lustlevel zu halten und den herannahenden Orgasmus immer wieder im letzten Moment zu unterbinden, empfand sie sich wie in Trance ohne jedes Zeitgefühl - die pure Lust, sehr intensiv.



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      Teil 2


      Es war schon später Vormittag, als sie an dieses Erlebnis aus der letzten Session zurückdachte. Sie war gerade dabei, ihre Spielzeuge - wie von ihm aufgetragen - auf dem Glastisch vor dem Sofa zu drapieren. Nun riss sie sich von ihren Träumereien schnell wieder los, um sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Zuerst reihte sie die Schlaginstrumente nebeneinander auf: Zwei Flogger mit ledernen Riemen, zwei unterschiedlich lange Klatschen, die lederne Gerte, den verhassten Rohrstock und eine einschwänzige Peitsche mit einer etwa anderthalb Meter langen, geflochtenen ledernen Peitschenschnur. Die war der ganze Stolz ihres Doms, aber er hatte sie - zum Glück - noch nie an ihr ausprobiert und sie hoffte, dass ihr dieses Erlebnis noch für einige Zeit erspart blieb. Davor hatte sie Respekt. Nein, wenn sie ehrlich zu sich selbst war, hatte sie Angst vor dieser Peitsche. Das hatte sie ihrem Dom zwar nie so deutlich gesagt, aber sie nahm an, dass er es wusste.

      Neben die Schlaginstrumente legte sie mehrere Bondageseile sowie andere Utensilien, die ihr Dom zum Fesseln benötigte: Einige Bänder, Ketten und Karabiner in verschiedenen Größen. Gleich daneben platzierte sie diverse Nippelklemmen, ein Nervenrad sowie zwei Vibs, einen Dildo und einen Anal-Plug. Das war ihre stattliche kleine Spielzeugsammlung, die sie noch mit einer Tube Gleitmittel und einer großen, schwarzen Kerze für Wachsspiele ergänzte. Es war logisch, dass ihr Dom auch angesichts der Vielzahl ihrer Toys jede Session aufs Neue sehr abwechslungsreich gestalten konnte. Hinzu kamen seine Kreativität und sein Erfindungsreichtum. Sie genoss das sehr.

      Nachdem die Toys bereit lagen, holte sie einen kleinen Beistelltisch aus ihrem Schlafzimmer, den sie mit einem weißen Tuch bedeckte. Aus der Küche besorgte sie einen Sektkühler, zwei Sekt- und zwei Wassergläser sowie eine große Karaffe mit Leitungswasser und stellte alles auf dem kleinen Tisch ab. Das hatte sie von ihrem Dom bereits in ihrer allerersten Session gelernt: Dass immer genügend Wasser bereitstehen musste. Er achtete sehr darauf, dass sie zwischendurch immer wieder etwas davon trank, damit ihr Flüssigkeitshaushalt ausgeglichen blieb – dies war besonders wichtig, wenn sie von seinen Spielen hart an ihre Grenzen geführt wurde. Der Sekt war das Begrüßungsgetränk, sie durfte nur nicht vergessen, ihn später, kurz vor seinem Eintreffen, noch aus dem Kühlschrank zu holen und schon mal die Flasche zu öffnen.

      Als nächstes begann sie damit, an mehreren Stellen des großen Raums eine Reihe von Kerzen aufzustellen. Mehrere Grüppchen mit jeweils drei oder vier Kerzen, das sah immer sehr stimmungsvoll aus. Zwar war es jetzt in der Mittagszeit sehr hell, aber sie würde den Raum noch abdunkeln. Denn da waren mehrere große Fenster, durch die die Nachbarn ansonsten einen guten Blick gehabt hätten - und den wollte sie ihnen nicht gestatten. Es war es ihr keinesfalls peinlich, dass sie auf BDSM stand. Aber es musste ja nicht unbedingt jeder wissen, erst recht nicht die neugierigen Nachbarn. Wenn sie es sich genau überlegte, wusste eigentlich niemand von ihrer Neigung, noch nicht einmal ihre beste Freundin. Sie fragte sich, warum sie ihr davon noch nichts erzählt hatte, sie hatten doch auch sonst keine Geheimnisse voreinander. Da sie sich auf ihre Vorbereitungen konzentrieren musste, beendete sie ihre Grübeleien wieder. Denn das Verdunkeln erwies sich als nicht ganz einfach, da die schrägen Dachfenster keine integrierten Rollos hatten. Also musste sie passgenau zugeschnittenes Packpapier mit Klebeband an den Fensterrahmen befestigen. Da das Zimmer sechs solcher Fenster hatte, war sie damit für eine gute Weile beschäftigt. Schließlich waren alle Fenster verhangen, es herrschte nun Zwielicht.

      Inzwischen war es Viertel vor Zwölf. Sie war froh, rechtzeitig mit allem fertig geworden zu sein. Gerne hätte sie sich nun noch für eine halbe Stunde aufs Bett gelegt, um sich etwas auszuruhen, denn die Session würde sie bestimmt wieder sehr fordern. Aber dafür hatte sie am Anfang zu sehr herumgetrödelt, nun war keine Zeit mehr übrig. Egal! Sie sah sich noch einmal um, ob alles so war, wie es sein sollte. Dann drehte sie noch eine Runde, um die ganzen Kerzen anzuzünden. Nun sah der Raum sehr stimmungsvoll aus.

      Noch einen Gang ins Bad, um sich anzukleiden. Sie hängte den Morgenmantel über den Haken an der Türe, setzte sich auf den Hocker und zog sich die Halterlosen an. Das ging schnell, weil sie sehr geübt darin war, da sie fast täglich, auch in ihrem Alltag, halterlose Strümpfe trug. Jetzt legte sie sich die Ledermanschetten an, zuerst an den Fußgelenken, dann an den Händen. Zuletzt stieg sie in die Schuhe, warf noch einen schnellen Blick in den Spiegel, fuhr sich mit den Fingern nochmal kurz durchs Haar und war zufrieden mit sich. Mit der stolzen Gewissheit, dass sie ihrem Dom gefallen wird, stöckelte sie zurück uns Wohnzimmer.

      Kurz bevor sie ihre Position einnehmen wollte, fiel ihr gerade noch ein, dass sie die Musik vergessen hatte. Sie ging also zur Stereoanlage und schaltete den Verstärker sowie den CD-Spieler ein. Zum Glück fand sie die gesuchte CD sofort: „Wish You Were Here“ von Pink Floyd – das war IHRE Session-Musik. Mit dieser Scheibe hatte bisher jede Session begonnen. Sie legte die CD nur in das Abspielgerät ein, sie drückte noch nicht auf „Start“. Das würde ihr Dom dann tun, wenn er endlich hier war …

      Jetzt musste sie sich aber wirklich in Position begeben. Sie ging zur Wohnungstüre und öffnete sie einen Spalt breit. Dann ging sie zurück ins Wohnzimmer, holte sich ein großes Sofakissen und legte es mitten in den freien Raum. Nachdem sie darauf niedergelassen hatte, legte sich noch die Augenbinde an. Als sie endlich in der von ihm angewiesenen Position auf dem Kissen kniete, war es bereits kurz vor Zwölf. Das war knapp, puh! Sie wollte es sich nicht ausmalen, was passieren würde, wenn sie bei seinem Erscheinen noch nicht fertig wäre.


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      Teil 3


      Nun kniete sie dort, die Hände hinter ihrem Kopf verschränkt. Ihr Atem ging noch sehr schnell, ihr Herz pocht laut. Sie musste nun zur Ruhe kommen, hoffentlich gab er ihr noch etwas Zeit. Manchmal kam er ja bewusst etwas später, um sie warten zu lassen. Einmal hatte er sie für mehr als eine halbe Stunde warten lassen. Das war hart, zumal sie in dieser Position und wahrscheinlich wegen der verbundenen Augen bereits nach wenigen Augenblicken das Zeitgefühl verlor. Aber nun wünschte sie sich noch ein paar Minuten, um sich auch innerlich auf IHN einstellen zu können.

      Nach vielleicht vier oder fünf Minuten hörte sie, wie unten im Hausflur die Türe ins Schloss fiel, nach einer Weile hörte sie auch Schritte. Jemand kam die Treppe hoch, also war ihr Dom diesmal pünktlich. Aber dann hörte sie, dass eine oder zwei Etagen unter ihr die Wohnungstüre aufgeschlossen wurde und nach einigen Sekunden wieder ins Schloss fiel. Es war also nur ein Nachbar. Sie durfte weiter warten, ihr Atem ging inzwischen ruhiger und gleichmäßiger.

      Plötzlich schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf: Der Sekt! Sie hatte vergessen, ihn aus dem Kühlschrank zu holen. Sie sprang auf, riss sich die Augenbinde runter und lief in die Küche. Schnell die Sektflasche aus dem Kühlschrank und den Verschluss öffnen. Das war leichter gesagt, als getan – sie verhaspelte sich. Endlich war die Folie am Flaschenhals entfernt und der Verschlussdraht geöffnet, da flog auch schon der Korken mit einem lauten „Plopp“ aus der Flasche, ein größerer Schwall des guten Tropfens ergoss sich über den Küchenboden … oh nein, auch das noch! Sie zwang sich, nicht in Panik zu verfallen und hielt die Flasche schnell über die Spüle, so dass der letzte kleine Guss ins Becken ging. Etwa ein Viertel des Flascheninhalts verteilte sich über den Boden und den Küchenschrank. Schöne Scheiße! Das konnte sie doch jetzt nicht aufwischen, ihr Dom würde jedem Moment hier sein. Also nahm sie sich ein frisches Handtuch, trocknete sich die Hände und tupfte die Flasche ab. Dann stöckelte sie in den Flur, verschloss schnell die Küchentüre und lief wieder hinüber ins Wohnzimmer zu dem kleinen Beistelltisch, wo sie die Sektflasche in den Kühler stellte.

      Wenige Sekunden später kniete sie wieder auf ihrem Kissen und legte sich erneut die Augenbinde an. Glück gehabt, ihr Dom war noch nicht da! Sie wusste nicht, wieviel Zeit sie durch dieses Sektmalheur verloren hatte. Egal, sie musste nun wieder zur Ruhe kommen. Sie atmete bewusst - ein und aus … ein und aus … ein und aus. Und tatsächlich gelang es ihr nach wenigen Minuten wieder ruhig und gleichmäßig zu atmen. Sie versuchte, nicht mehr an ihr kleines Missgeschick zu denken. Alles war gut!

      Ganz sicher war es nun schon weit über eine halbe Stunde nach der vereinbarten Zeit, er ließ sie heute lange warten, trotz des Polsters unter ihren Knien wurde es langsam aber sicher ungemütlich. Da – erneut fiel die Haustüre ins Schloss, jemand kam die Treppe hinauf, nun passierte er die zweite Etage und betrat zielstrebig den letzten Treppenabsatz, der zu ihrer Dachgeschosswohnung führte. Das war ihr Dom, ihr Herz schlug schneller. Sie kniete sich aufrecht hin, zog den Bauch ein und streckte die Brust etwas raus, nun noch eine kleine Korrektur ihrer Armhaltung und sie kniete stolz und voller Erwartung.

      Endlich hörte sie, dass die Wohnungstüre geöffnet wurde. Nur noch wenige Schritte, dann würde er bei ihr im Raum stehen. Aber er verweilte zunächst noch im Flur, wahrscheinlich hängt er seinen Mantel an die Garderobe. Jetzt hörte sie wieder Schritte, er betrat den Raum … für einige Sekunden war es ganz still … dann hörte sie seine Stimme. Seine Worte trafen sie wie ein Blitz: „Mama … ?! Ist alles in Ordnung mit Dir … ?“


      *** Ende ***
      Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, nur das Ende war mir zu vorhersehbar.
      Ich hätte es mir ganz offen gewünscht.
      Dann hätte jeder für sich entscheiden können ob nun der Herr, der Sohn oder der Nachbar in der Tür steht.
      die Mutter wäre auch noch ganz lustig ;)
      vielen Dank für ein paar Minuten herrliches Kopfkino
      You seem to be
      Everything I need

      Rob Grill