Anfang und Ende Masochismus/Sadismus

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      Anfang und Ende Masochismus/Sadismus

      Hallöchen liebe Community,

      es gibt schon ähnliche Threads zum Thema, aber direkt diese Frage wurde noch nicht behandelt- zumindest konnte ich nichts dazu finden. Falls doch reicht auch der Link.

      Ich überlege schon seit längerem, wo Masochismus (und auch Sadismus) eigentlich beginnt und endet. Als ich klein war habe ich meinen Eltern mal erzählt, dass ich Bauchschmerzen ganz gut finde, jetzt dagegen erachte ich diese als störend. Schnittwunden, wie zum Beispiel durch die Kanten von Papier, sind auch "angenehm". Im Widerspruch dazu kann ich größere Wunden (z.B. Platzwunden) gar nicht sehen oder ertragen, weder bei anderen noch bei mir selbst. Klar liegt das wahrscheinlich auch an dem Schrecken.

      Die Frage richtet sich nun mehr an alle Subs/Bottoms, aber auch die Meinung von Doms/Tops ist interessant. Mich würde einfach interessieren, wie das bei euch ist. Könnt ihr, wenn ihr einen Unfall hattet, Lust aus dem Schmerz ziehen? Oder aus Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, etc.? Wie masochistisch/sadistisch denkt ihr zu sein? Könnt ihr als sadistisch veranlagte Menschen auch bei solchen Szenerien wie Unfällen oder Beschwerden über Schmerzen eines Kollegen/Freundes/wem auch immer Lust/Befriedigung ziehen?

      Lieben Gruß,
      StillederNacht.
      Ich zieh aus alltäglichen Verletzungen bzw. Schmerzen gar keine Lust. Schmerzen können sich bei mir nur im sexuellen Bezug in Lust umwandeln. Um zu beurteilen wie weit es reicht, steh ich noch zu sehr am Anfang. Doch nach meiner bisherigen Einschätzung bin ich wohl eher weniger maso und mir bringt Schmerz hauptsächlich etwas, wenn ich ihn für ihn "ertrage". Schade eigentlich, aber Bauchweh oder Zeh anstoßen tut einfach nur weh und ist unangenehm ;)

      (ich hoffe es ist einigermaßen verständlich, weiß es gerade nicht besser auszudrücken)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von nightbird ()

      Schmerzen wie Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder mit dem kleinen Zeh irgendwo hängenbleiben, empfinde ich nach wie vor als unangenehm und unnötig. Ich denke aber, dass man sehr wohl besser damit umgehen bzw es besser ertragen kann, wenn man masochistisch veranlagt ist. Einzige Ausnahme sind Kopfschmerzen. Die machen völlig gaga.

      Was ich aber schon immer sehr mochte ist das auf Hämatomen rumdrücken. Erregen tut es mich zwar auch nicht, finde es aber irgendwie angenehm, völlig egal durch was diese entstanden sind. Diese Macke habe ich eigentlich sein klein auf.

      Wenn andere (wirkliche) Schmerzen haben, empfinde ich es trotz meiner sadistischen Zügen als schlimm. Nur weil man Sadist ist, ist die Empathie nicht flöten gegangen. Was anderes ist die Schadenfreude, die ich z.B. beim angucken von Pannenvideos habe, oder wenn ein Freund in nen Türrahmen knallt etc...etc...

      Schmerz muss nicht immer gleich Lustschmerz sein. Ich differenziere hier schon sehr stark.
      Ich schließe mich @nightbird an, Alltägliche Schmerzen tun einfach nur weh. Dabei ist überhaupt kein Lustgewinn.

      In wie weit ich Schmerzen, bei einer Session, ertragen kann, kommt auf mehrere Details an.
      - Tagesform
      - Grad der Erregtheit
      - Kopfkino
      - Art des Schmerzes
      - Spielart

      Wenn alle Komponenten stimmen, darf es gerne etwas mehr sein. ;)
      Vor ein paar Wochen hatte ich mit einem Magen-Darm-Infekt zu tun, mit tagelangen Bauchkrämpfen.
      Das war alles andere als angenehm, nur nervig! <X
      Das sind Schmerzen, die will man einfach nicht haben.
      Wenn ich mich irgendwo stoße bin ich eher so, dass ich nicht laut aufschreie, weil ich den Schmerz ziemlich gut unterdrücken kann. Erregen tut mich das jetzt nicht, aber ich kann gut damit umgehen, könnte ich irgendwie schon immer. :D
      Erregung erlebe ich durch den Schmerz eher in unseren Sessions.
      Das sind dann aber auch andere Auslöser, wenn man so will. :)
      Grüße

      Mrs. Mendor

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      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)
      Ich unterscheide zwischen angenehmen Schmerz und unangenehm.

      Unangenehm: Kopfschmerzen etc. daraus kann ich keine Lust ziehen das ist einfach nur Schmerz.

      Angenehm: Tattoo stechen, oder eben während einer Session, diesen Schmerz kann ich und will ich in Lust umwandeln.

      Wenn ich mich im Alltag an Papier schneide oder irgendwo anhaue merke ich das gar nicht, erst später wenn ich dann mal wieder nen Blauen Fleck entdecke und wie ne blöde drauf rum drücken muss ^^

      Bei Unfällen schalte ich ehrlich gesagt auf Erste-Hilfe Modus, bei Freunden ist es eher Schadenfreude kommt aber natürlich darauf an wie schlimm der Schaden ist.

      Jade schrieb:

      Schmerz muss nicht immer gleich Lustschmerz sein. Ich differenziere hier schon sehr stark.


      :yes: Ich auch.

      Meiner Meinung nach haben Masochisten recht eindeutige Schmerz-Vorlieben. Nicht jeder steht auf jede Schmerzart oder jeden Schmerz-Zufüg-Rythmus (Schlagrythmus wäre ja zu kurz gefasst) oder jede Intensität im sexuellen Kontext. Von Schmerzen im Alltag ganz zu schweigen. Hier habe ich noch niemanden kennengelernt, der darauf abfährt, wenn er sich den Zeh anstößt.
      Jedoch hat sich bei mir durch meinen krankheitsbedingten, chronischen Schmerz mein masochistisches Verlangen verstärkt. Für mich ist die Lust am Schmerz eine wunderbare Strategie den Frust am Schmerz zu bekämpfen.

      Während einer Session finde ich den Schmerz selbst mitunter ziemlich ätzend. Und nicht nur den Schmerz, sondern auch, dass ich ihn dennoch so sehr will und darauf und aufs Spannungsfeld der dabei entstehenden Gefühle abfahre. Da denke ich oft sogar noch währendessen: :facepalm: Wie doof kann man sein, so etwas unbedingt zu wollen? (<- dies ist eine rethorische Frage und muss wirklich nicht beantwortet werden :D )
      Ansich stimme ich mit Etanas Beschreibung gut über ein.

      Ich unterscheide zwischen angenehmen Schmerz und unangenehm.

      Unangenehm: Kopfschmerzen etc. daraus kann ich keine Lust ziehen das ist einfach nur Schmerz.

      Angenehm: Tattoo stechen, oder eben während einer Session, diesen Schmerz kann ich und will ich in Lust umwandeln.

      Wenn ich mich im Alltag an Papier schneide oder irgendwo anhaue merke ich das gar nicht, erst später wenn ich dann mal wieder nen Blauen Fleck entdecke und wie ne blöde drauf rum drücken muss


      Wenn jemand geschlagen wird oder sich verletzt habe ich Mitleid, fühle mit und helfe wenn ich kann.
      Wenn es allerdings um Filme, Serien geht kommt es auf den Kontext an, da kann ich aus einer im Film "sehr ernsten" Szene schon auch mal Lust empfinden auch wenn ich da dann innerlich meist irritiert bin da in real mich so was niemals erregen würde etc.
      Natürlich gibt es Schmerz, den ich grundsätzlich auch als schmerzhaft empfinde. Verletzungen oder Krankheiten machen mich ganz sicher nicht rattig.

      Aber manchmal schaffe ich es, Schmerz, auch außerhalb einer Session, "umzuleiten". Das ist bei mir eine Frage der Konzentration.
      Wenn ich also zum Beispiel beim Zahnarzt bin und mich konzentriere, wird es erträglich.

      Beim Tätowieren klappt das mit der Konzentration in der Regel auch ganz gut und macht fast sowas ähnliches wie Spaß.

      Damit ich aber den Schmerz so richtig genießen kann muss das Umfeld stimmen und Dom sollte mich dabei begleiten.
      Die Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstbewusstseins
      -Marie von Ebner-Eschenbach-
      Damit auch mal die "Gegenseite" vertreten ist, schildere ich meine Empfindungen in der Hinsicht.

      Als bekennender "kleiner Sadist" empfinde ich selbstverständlich Erregung durch den Lustschmerz meiner Partnerin. Und gerne auch Schmerz über ihre Lust hinaus, in dem Bewusstsein dass sie es für mich erträgt. Kann es einen größeren Beweis ihrer Hingabe geben?
      Doch auch ihr Schmerz, wenn ich z.B. Verspannungen wegmassiere, erregt mich. Doch ausschließlich wenn ich diese Schmerzen auslöse, nicht wenn sie wegen anderer Dinge leidet.
      Natürlich sprechen mich auch Filme in diesem Kontext an, d.h. BDSM oder wenn Frauen in diesen Fiktionen "ausgeliefert" sind.

      Das reale Leiden anderer Menschen kickt mich hingegen in keinster Weise. Ganz im Gegenteil musste ich wegen meines Berufsstandes erst lernen, mein Mitgefühl zu verdrängen. Wie sonst kann man sich überwinden, wenn man um Wunden zu versorgen, weitere Schmerzen zufügen muss. Oder sie ihre tragischen Lebensgeschichten / Erlebnisse erzählen. Wahrt man da nicht eine professionelle Distanz, vermag man diesen Menschen keine adäquat Hilfe zuteilwerden zu lassen,
      Der Sinn des Lebens besteht nicht darin ein erfolgreicher Mensch zu sein, sondern ein Wertvoller. (Albert Einstein)
      Was mir im sexuellen Kontext zugefügt wird verknüpfe ich letzten endes mit lust. Sprich aus einem ehemals ätzenden schmerz wir z.b. der gerte wurde inzwischen lustschmerz.

      Mich kickt nur, was mir bewusst durch meinen Dom zugefügt wird bzw was er schon "verknüpft" hat. Wenn ich mir also versehentlich die gerte über meinen Schinken ziehe, statt den anvisierten equiden zu treffen...ja das ist kurz geil. Wobei mir das als bewusste handlung verboten ist...mein Schmerz ist sein recht.

      Ich bin bei schmerz außerhalb irgendeiners Lustgewinns im alltag recht.. zäh? Mir fällt eher auf, wenn mal nix weh tut. Maso finde ich mich nicht soooo besonders, hängt aber klar vom submodus ab und dem stand des mondes, dem wetter, dem zyklus und ...natürlich vom Dom. Wie wohl bei den meisten.
      Grob definiert bedeutet Masochismus "Lust, selbst Schmerz zu erleiden". Welche Art des Schmerzes, Intensität, Umfeld während des Erleidens etc. etc. ist alles individuell und Menschen abhängig.

      Mir wurde mal von einem angeblichen "echten Sadisten" vorgeworfen, ich wäre gar nicht masochistisch, nur weil ich bestimmte Schmerzarten für mich ablehne.
      Auch die Bewertung, was ist Masochismus/Sadismus, ist subjektiv, weil es nun einmal von Menschen mit unterschiedlichen Charakteren, Vorlieben und Einstellungen geprägt und gelebt wird.

      Ich mag den Schmerz, die eine Bullwhip auf Rücken und Po hinterlässt, kneife jedoch beim Abziehen eines Pflasters von der Haut die Augen zusammen und zische durch die Zähne, weil ich den Schmerz gar nicht ab kann.
      Ich liebe Nippeltorturen, pienze aber rum und muss das Muffensausen runterschlucken, wenn mir die Nadel für's Blutabnehmen in den Arm geschoben wird.

      Nur weil ich bei vielen alltäglichen, Schmerz verursachenden Situationen und Handlungen ein bekennendes Weichei bin, stellt das meine masochistische Neigung doch nicht in Frage.
      Und Der-/Diejenige, die das doch tun, gehören nicht zu meinem Neigungs-/Freundeskreis, also geht mir deren Meinung sozusagen tangential...etc. :D
      Mh dann muss ich anfügen, reinen oberflächen hautschmerz mochte ich schon immer, genau wie tiefendruck (also von Kindheit an und auch im alltag) Zum trigger macht(e) mein Dom eben jene dinge, die davon abweichen...
      Ich ziehe aus allgemeinen Verletzungen oder Schmerzen auch absolut keine Lust. Schließlich geht es meinem Körper in dem Moment schlecht und benötigt "Hilfe". Da kann ich leider nichts positives abgewinnen. Sowas funktioniert nur, wenn der Schmerz in einer bestimmten Situation sexuell heraufbeschworen wird. Dann kann ich mich komplett darauf konzentrieren und es auch genießen .... im Gegenzug empfinde ich aber bei kleinen Schnittwunden durchaus ein freudiges kribbeln. Wenn ich mich am Papier schneide und an meinem Arm diese feinen roten Linien auch noch Tage später zu sehen sind gibt mir das ein unglaublich befriediges Gefühl. Was aber nicht heißt, dass es in dem besagten Moment nicht wehtut. Die Lust kommt dann erst wesentlich später. Warum auch immer.... ;)