Verantwortung beim Spiel mit einem Borderliner

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    Ich kann meinen vorherigen Eintrag irgendwie nicht editieren und möchte es auch nicht wirklich, weil ich nicht weiß, ob der Zusatz auch geliked werden würde.

    Hier also noch ein kleiner Zusatz:

    Wenn jemand zu euch kommt und sagt er hat Borderline ist das schonmal ein sehr großer Schritt, in mehr als einer Hinsicht.

    Erstmal hat sich derjenige damit beschäftigt und scheinbar auch die Diagnose angenommen. Als nächstes ist sich derjenige sogar schon bewusst, dass er es hat und nicht ist! Man ist nicht Borderline, man hat es. Es ist eine Krankheit und keine Identität. Das kann zu Beginn sehr schwer zu unterscheiden sein, da Menschen mit Borderline ja durchaus auch Identitätsprobleme haben können.

    Als nächstes, wenn man sich entscheidet weiter mit der Person in Kontakt und evtl auch spielen zu wollen, hier ein paar Fragen die helfen können:

    • Bist du in Therapie? Welche?
    • Wie sieht eine Krise bei dir aus? (Geht es nach außen , also wütet derjenige oder geht es ehr nach innen und derjenige macht sich selber fertig?)
    • Gibt es bestimmte Trigger die ich beachten muss? (Wie bei mir mit der Augenbinde zum Beispiel.)
    • Wie soll ich mich in einer konkreten Situation verhalten? (Vorallem in Krisen, klärt das vorher, mitten drin ist jemand mit Borderline nicht aufnahmefähig.)
    Klare Ansagen sind sehr wichtig. Seit nicht ambivalent, keine vielleichts, unter Umständen oder sowas. Unser Kopf kann daraus sonst was machen.

    Fragen nach Bedürfnissen, Wünschen oder Grenzen können sehr schwer zu beantworten sein und sich innerhalb von fünf Minuten ändern, dass ist zumindest für mich so. Hier hilft es immer wieder zu reden, auszuloten was gut ist und was nicht.

    Dissoziation ist ein großes Thema. Kann gewollt sowas wie Fliegen oder eben Subspace sein oder ungewollt eben wie ein Absturz. Redet drüber wie sich das äußert und was man tun kann.

    Macht klar das der Mensch mit Borderline immer noch selbst für sich verantwortlich ist! D/s ist eine schöne Sache für solche Menschen, weil man so viel Führung bekommt und kann sehr schnell darin enden, dass derjenige die Verantwortung komplett abgibt. Seit hier klar in welchen Bereichen und in welchen nicht.
    Wenn man gerade auf eine Krise zu läuft, kann mehr Führung hilfreich sein. Auch wenn der Mensch mit Borderline gerade überfordert ist, zum Beispiel mit der einfachen Frage was es heute zu essen geben soll, kann hier Top/Dom helfen und Struktur geben. Ist eine Gratwanderung, aber wenn derjenige in Therapie ist und sich selber schon etwas kennt, kann man das ganz gut abschätzen.

    Eine gute Ressource ist auch die SET- Kommunikationsstrategie. Gerade wenn eine Krise am laufen ist, kann man so an jemanden mit Borderline ran kommen.

    Validiert denjenigen. Er mag vollkommen über das Teil hinausschießen, aber es fühlt in dem Moment so und daran lässt sich erstmal nicht viel machen.

    Alltagsbeispiel: wenn mein Zug ausfällt geh ich für gewöhnlich in Panik Modus und bin vollkommen aufgelöst und wütend und frustriert. Da hilft es nix mich mit "kommt dich bald die nächste, reg dich nicht so auf" zu kommen, im Gegenteil. Sowas wie "ich sehe du bist wütend, dass verstehe ich, ist auch doof. Die nächste Bahn kommt bald und keiner macht dir einen Vorwurf, weil du kannst nix dazu." So validiert man die Erfahrung des anderen und kann gleich eine Lösung dazu packen, die auch ankommt.

    Sie SET- Methode ist generell eine gute, finde ich. Nicht nur im Umgang mit Boxerline.

    Ich hab hier in einem Beitrag gelesen, Borderline entsteht immer aus Trauma. Ich finde die Aussage so schwierig stehen zu lassen, weil alle damit sofort sexuellen oder physischen Missbrauch in Zusammenhang bringen.
    Ja das mag bei vielen zutreffen, aber nicht bei allen. Ein Trauma kann für jeden etwas sehr unterschiedliches sein.
    Das geht von emotionaler Vernachlässigung über körperlichen und psychischen bis hin zu sexuellem Missbrauch. Auch wenn ein Elternteil nicht zur Verfügung stand ( nicht nur durch Scheidung oder Tod sondern auch weil emotional nicht erreichbar oder immer auf Arbeit) kann es zu Borderline beitragen. Ich denke viel hat mit der Entwicklung als Kind zu tun, wie man validiert wurde oder eben auch nicht.

    Tut mir leid für die Wall of Text aber ich fand diese Zusätze noch wichtig.