Auf geht´s!
Ich probiere es einfach und stelle meine aktuelle Situation und Fragen, die für mich damit in Verbindung stehen, hier als neuen Threat ein und hoffe, dass einige vielleicht schon ähnliches erlebt, gelebt oder ausprobiert und dazu eine Meinung oder Tipps haben.

Ich habe mich schon vor einigen Jahren mit meiner dev/mas Veranlagung auseinandergesetzt und damals auch meinen jetzigen Lebenspartner kennen- und lieben gelernt. Unsere Beziehung begann als Spielbeziehung und ich fühlte mich zum ersten Mal in meinem Leben so richtig wohl mit und in meiner Sexualität.
Je stärker die Zuneigung meines Partners wurde, umso mehr trat allerdings BDSM bei uns in den Hintergrund - bis es gar nicht mehr gelebt wurde und wird.
Mein Partner kann es in Verbindung mit Liebe nicht leben, meine Veranlagung ist noch dazu sicher um vieles stärker ausgeprägt als seine Dominanz.

Schon zu Beginn unserer Treffen standen immer polyamore Gedanken im Raum, das Bewusstsein, dass Liebe und Zuneigung nicht unbedingt nur an einen Menschen im Leben gekoppelt sein muss und wir waren uns einig so einen Weg auch vorsichtig und rücksichtsvoll zu gehen.
Für mich konnte ich schon herausfinden, dass ich damit kein Problem habe. Ich verfiel nicht in Eifersucht oder war stundenlang unruhig, wenn sich mein Partner mit einer "ehemaligen" Freundin oä traf. Ich spürte nur, dass das was zwischen uns ist nicht beeinträchtigt wird von Erlebnissen, die außerhalb unserer Beziehung gemacht werden.

Jetzt möchte ich aber nicht mehr auf das Leben meiner Neigungen verzichten und habe in Absprache mit ihm beschlossen nach einem geeigneten Partner für eine "Spiel"beziehung zu suchen und die ersten Weichen gestellt.

Ich würde mich freuen, wenn hier ein Erfahrungsaustausch aus ähnlichen Lebenssituationen heraus entsteht.
Mir ist bewusst, dass viele eine BDSM Beziehung leben, ohne dass der Lebenspartner Bescheid weiß. Mich interessiert aber besonders, wie man es schaffen kann zwei Beziehungen parallel und ohne Lügen zu leben und dabei mögliche Fallstricke vermeiden kann (die ich jetzt wahrscheinlich noch gar nicht sehen kann).

So, jetzt gehe ich ersteinmal arbeiten.Vielleicht hat ja der eine oder andere hier Interesse in dieses Thema einzusteigen

Liebe Grüße, Rabe

Hallo @Schallgewitter,

nicht wir suchen, sondern ich suche für mich einen dominanten Partner zusätzlich zu meiner Beziehung - und das in Absprache und mit dem Einverständnis meines Lebensgefährten. Da ich gerade mittendrin in der Suche bin, herrscht bei mir innerlich und in Gedanken immer wieder leichtes Chaos, weil diese Situation so neu für uns/mich ist.
Andere Gedanken dazu zu lesen, entbindet mich nicht davon diesen Weg allein zu finden und eigene Entscheidungen zu treffen, hilft mir aber dabei immer wieder herauszufinden, was für mich stimmt und was nicht.

Grundabsprache zwischen uns ist sehr wohl, dass wir keine Heimlichkeiten haben und uns nicht belügen.
Was bedeuten wird, dass klar abgesprochen werden muss, wann ich nicht zu Hause bin sondern mich mit jmd treffe.

Danke für deine Gedanken dazu - wie gesagt, manches spüre ich zwar schon, kann es aber noch nicht in Gedanken oder Worte fassen, weil es noch gärt, noch nicht reif ist.

Liebe Grüße und huhu, Rabe

@'mariella

danke für deine Zeilen.
Mir ist bewusst, dass die Beziehungsmuster hier sehr unterschiedlich sind und ich Glück mit einem Partner habe, der nicht dichtmacht, sondern sich mit diesen Gedanken auseinandergesetzt und dann dazu auch noch in meinem Sinne Stellung bezogen hat.
Es geschah aber auch nicht von heute auf morgen. Dass wir heute soweit sind, ist über die vergangenen Jahre gemeinsam "erarbeitet" worden.

Wenn ich wirklich einen zu mir passenden Mann kennen lerne, mit dem ich bdsm ausleben kann, ist es schon auch eine Zielwunschvorstellung von mir, dass "meine" beiden Männer sich auch irgendwann begegnen und kennen lernen können.
Allerdings, das kann aber muss nicht sein. Das würde ich keinem von beiden aufzwingen wollen. Das muss ihre Entscheidung bleiben können.

Kann man das überhaupt vorweg festlegen, wie tief eine Spielbeziehung gehen wird oder soll? Ich glaube das nicht. Jede Beziehung, egal welcher Art, entwickelt sich. Wohin weiß man nie genau, man kann nur in jedem Moment achtsam sein und bewusst mitgestalten, möglichst in eine Richtung die allen gut tut und sodass niemand (zu sehr) verletzt wird.
Ein Risiko ist es, das ist mir klar.
Nichts zu tun ist aber auch keine Lösung und kann schlussendlich auch verletzen.

"Will er wissen was ihr dann macht,oder lieber nicht?!"
Nein, das wollen wir beide nicht - finden es beide auch dem Dritten gegenüber als unfair und eine Grenzüberschreitung (die wir für uns definiert haben).

Liebe Grüße, Rabe

Hallo Liz,

da hast du einiges angeführt, worüber ich mir noch Gedanken machen muss und werde und auch Punkte, die ich dann wirklich mit meinem Partner besprechen muss - Wie er das sieht und gelebt haben will.

"...Absprachen machen und einhalten finde ich wichtig..."
Ja, ich auch! Da werden wir wahrscheinlich immer am Ball bleiben müssen.

"...Auch wenn Zuneigung nicht weniger wird, wenn man sie mit mehreren Menschen teilt, wird die Zeit nicht mehr..."
Uff, ja - der Gedanke ist mir auch schon gekommen. Schon weil ich beruflich auch immer wieder sehr eingespannt bin. Da kann es sein, dass eine gute angemessene Zeiteinteilung einer der wichtigsten Faktoren werden könnte.

"...Will er nur wissen, wenn Du Dich mit jemandem triffst, oder will er auch wissen, was passiert? Gibt es Möglichkeiten, wie es für ihn "angenehmer" wird?..."
Es geht, so wie es bis jetzt besprochen wurde nur darum, dass klar ausgesprochen wird, wann ich mich mit jemandem treffe. Nichts zu sagen und einfach nicht da zu sein ist ein Nogo, er würde sich sofort um mich Sorgen machen.
Er möchte nicht wissen, was passiert und es wird keine Erzählungen zwischen darüber geben. Allerdings ist es für ihn wichtig zu wissen, dass keine Grenzen von mir überschritten werden und dass es prinzipiell safe ist. Über diese uä grundlegenden Dinge wird schon gesprochen werden. Wie es mir geht...Ob alles für mich ok ist...
...Möglichkeiten, wie es für ihn angenehmer wird......Darüber werden wir uns noch Gedanken machen müssen und darüber sprechen müssen!

"...Bei uns ist es z.B. so, dass Top ein besseres Gefühl hat, wenn er die Person kennt..."
Das kann ich absolut nachvollziehen. Das muss ich erfragen. Danke, das ist ein wichtiger Punkt, zwar noch nicht aktuell, aber....uU wichtig!

"...Soll Dein Partner ein Veto-Recht haben, wenn er die Person kennt und es für ihn gefühlt mit dieser Person gar nicht geht?..."
Ohh, das ist ein ganz neuer Gesichtspunkt für mich. Auch danke, aber gleichzeitig knabberknabber...
Mein Ego meldet sich sofort (gar nicht gut!). Wenn ich mein Ego beiseite schiebe, ja, dann wird er dieses Veto-Recht haben müssen. Wichtiger Besprechungspunkt!! Ich werde fragen müssen, wie er es handhaben möchte und es so akzeptieren.
Das fällt dann wohl in den Bereich, wie es für ihn angenehmer sein könnte.
....Wow, dieser Punkt beinhaltet einiges an Absprache, Zurückstecken, EgoEgo, Konfliktstoff - gut, dass mir das jetzt schon klar wird!

"...Geht es Dir auch um Gefühle bzw. wie wird mit diesen umgegangen, wenn sie sich entwickeln?..."
Ohne Gefühle geht bei mir gar nichts, bzw nicht ohne dem Gefühl, dass Gefühle möglich sind
*lach*- sehr kryptisch, hoffentlich noch irgendwie verständlich!
Eine Grundsympathie muss sofort spürbar sein, ein gewisses Schwingen auf ähnlicher Ebene. Das empfinde ich bei vielen Menschen so, also werde ich auch darauf warten und nichts erzwingen. Wenn die Gefühle sich vertiefen sollten?
Darauf werde ich ankommen lassen müssen, denn wenn, dann geschieht das einfach ohne dass ich es beeinflussen kann.
Kann ich mehrere (zwei) Männer gleichzeitig lieben? Ich war noch nicht in der Situation, glaube (befürchte?) aber ja.
Die Liebe zu einem Menschen schließt die Liebe zu einem anderen nicht aus. Offensichtlich in Familien und Freundeskreis lebbar, es wäre also unsinnig anzunehmen, dass die Liebe zu einem Mann sterben oder weniger werden muss, wenn für einen anderen eine weitere Tür geöffnet wird.
Soweit die gefühlte Theorie!! In der Praxis?....Who knows?


Mir gefällt dein Spruch unten sehr : "Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche!"
Er scheint gerade bei uns Motto zu sein!

Nochmals Danke für deine Gedanken, Liz! Da ist noch einiges zum Weiterknabbern für mich/uns drinnen.

Rabe

PS/offtopic: Wie stellt man so einen Spuch unten ein? Diese Funktion habe ich noch nicht gefunden!

@Gentledom

Danke für die Warnung, ich werde sie im Auge behalten und beherzigen!
Wobei ich so gar nicht zum Klammern oder Dinge erzwingen wollen neige. Das könnte vielleicht auch helfen, wenn es denn wirklich soweit kommt.
Mir ist auch bewusst, dass die Überlegungen derzeit noch sehr einseitig, nämlich aus meiner Perspektive heraus, angestellt werden.

1xGefühl.........kompliziert
2xGefühl.........viel komplizierter
3xGefühl.........unüberschaubar (hoffentlich nicht), lebbar (hoffentlich schon)

...mir einen Dom schnappen, mit dem ich außerhalb von bdsm sicher keine Bezeihung führen will?! Das klingt einerseits nach einem sicheren Tipp, aber...will ich mit dem dann bdsm?!
Das wirft bei mir gerade die Frage auf (Threat/Umfrage), nach welchen Kriterien Frau/Sub Mann/Dom wählt und umgekehrt. Möglicherweise sind Frauen da komplizierter als Männer?

LG Rabe

@'boesesLiz

ad Gefühle: Das sehe ich ebenso und du hast für mich auch einige andere wichtige Dinge angesprochen
ad Veto-Recht: Das muss ich mir tatsächlich noch sehr gut überlegen. Derzeit sagt ein Gefühl, dass es fair wäre es zuzugestehen und ein anderes, dass ich das nicht will, weil nur ich selbst entscheiden und spüren kann wer mir gut tut.

Wenn ich Fragen, Bedenken und was auch immer habe, werde ich tatsächlich auf dich zukommen

Liebe Grüße, Rabe


@'Gretchen'

Nein, ein Patentrezept suche ich tatsächlich nicht! Gedankenanstöße und Ratschläge aber sehr wohl.
Auch diese übernehme ich nicht einfach blind, sondern versuche mich hineinzuspüren, sie auf mich und meine Partnerschaft zurückzuwerfen und das, was sich stimmig anfühlt im Auge zu behalten.

So fühlt dein Rat sich auch für mich an. Danke! Ich werde ihn allerdings immer wieder lesen müssen, bis er sich mir ganz erschließt (Mir fehlt hier das meditierende Buddha-Smily!)

Liebe Grüße, Rabe

Hi Sturzfalke,

danke für deine Perspektive!
Deine letzte Bemerkung ist leicht beantwortet. Es wurde und wird ihm bereits zugestanden und war und ist für mich kein Problem.
Es war damals eine interessante Erfahrung für mich, dass es mir tatsächlich keinerlei emotionale Probleme verursacht *hmm* Ausnahme, wenn ich das Gefühl habe, dass von "fremder" Seite Machtspiele um Partnerschaft aufkommen - Das war aber für uns beide ein nogo und da wurden diese Bekanntschaften auch abgebrochen.
Ich habe dann auch keinerlei Bedürfnis irgendetwas wissen zu wollen, er in meinem Fall umgekehrt (derzeit) ebenso wenig. Wir tauschen uns nur in unseren Empfindungen aus, inwieweit es für uns gefühlsmäßig und von den SSC Grenzen her passt.

"...Um Absprachen und Tabus zu definieren, müsst ihr natürlich viel und oft miteinander sprechen. Die können sich auch mit der Zeit ändern..."

Ja, das ist Thema und wird weiterhin Thema sein. Ein kleines Problem meinerseits dabei ist, dass ich erahne, dass meine Grenzen sehr viel weiter sind als ich sie derzeit erlebe. Ich habe gerade ein wenig das Gefühl einen Deckel hoch zu heben und den Grund noch lange nicht sehen zu können.
Was de facto bedeutet, dass es gerade sehr schwierig ist meine Grenzen zu definieren. Da gehe ich einfach langsam einen Schritt nach dem anderen und beobachte mich selbst dabei.
Mit Tabus sieht es anders aus. Da gibt es einige sehr klare und eindeutige Tabus, die sich meines Erachtens auch nicht in Luft auflösen werden.

Nochmals danke für deinen Beitrag
LG Rabe