Negative Dominanzfaktoren

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      Hallo zusammen,

      ich kann jetzt nicht mehr still sein und möchte das auch nicht mehr. Mein Partner und ich sind seit 6 Jahren zusammen und ich habe Ihn vor 3 Jahren versaut. :D Das was in mir war wollte dann endlich raus. Ich tendiere mehr zur Sub, aber wir Switchen auch.

      Generell obliegt es dem eigenen Empfinden was störend ist und was die Beziehung auch belasten kann.
      Mich stört es nicht ob jemand erfolgreicher ist, stärker( was er definitiv ist, aber wenn ich es wäre, würde ich es als Sub nicht auszunutzen) oder kleiner/größer solange er die entsprechende Ausstrahlung hat.

      Zumindest ebenbürtig (das macht es spannend) sollte man bei den Punkten Bildung und Rhetorik sein.

      Bei gefestigt und erfahrener heißt es dann dem anderen Zeit zu geben und sich dem anzupassen.

      Und genau da stehe ich gerade. Ich habe das Gefühl ich laufe Ihm in der Entwicklung fort. Ich wusste das es nicht leicht wird, weil ich die ersten Fantasien mit 14 hatte und immer unterdrückt habe und er sich damals gar nicht mit dem Thema beschäftigt hatte. Es war mein Geheimnis, das keiner weiß. Mich Ihm zu öffnen war für mich schwer. Bislang wissen nur 2-3 weitere Leute davon was wir machen.

      Heute finde ich es schwierig dabei als Sub Ihm zu zeigen, das er weiter gehen kann als bislang. Nach Gesprächen traut er sich dann einmal und wir reden, beiden gefällt es und dann zerfällt alles wieder in alte Muster. Ich habe mich sogar schon hingesetzt und alle "Bereichabsteckungen" schriftlich zusammengetragen. Und er kommt auch immer mit neuen Ideen, aber mir fehlt noch was.

      Habt Ihr vielleicht auch mal eine solche Erfahrung gemacht und hat jemand vielleicht einen Rat für mich?

      Viele Grüße
      Katzenwölfchen

      Gentledom schrieb:

      Sub (deutlich) gebildeter ist
      Sub rhetorisch überlegen ist


      Dazu möchte ich was erzählen.
      In meinen Anfängn als sub, schrieb ich mal einen "Herrn" an, der eine Sklavin suchte. Er wohnte nicht weit weg. Ich dachte das wäre ja super.
      Wir kamen dann ins Gespräch. Im Chat tauschten wir uns dann aus. Er wolle ein paar Fragen stellen, um mich zu beurteilen.
      Wie alt?
      Wie groß?
      Körbchegröße?
      Usw usw.
      Dann kam die Frag......... Bist du intelligent?
      Ich bejahte diese Frage und wollte dann auch wissen, ob das denn wohl wichtig wäre.
      Aber ja, sagte er. Dumme Frauen könnte man besser verprügeln!

      Bähm, das wars dann. Er ward nie wieder gesehen.

      sub-Mia schrieb:

      Dann kam die Frag......... Bist du intelligent?
      Ich bejahte diese Frage und wollte dann auch wissen, ob das denn wohl wichtig wäre.

      Gibt es irgendjemanden auf diesem Planeten der diese Frage verneinen würde? Wenn er darauf wartet, auf diese Frage ein "Nein" zu bekommen, wird er noch sehr lange suchen :dash:
      Listen, smile, agree and then do whatever the fuck you were gonna do anyway.
      Zumal ich die "Intelligenz-Frage" eigentlich nur für mich herausfinden kann, indem ich mit dem anderen interagiere. Allein die plumpe Frage "Bist du intelligent?" beweist mir persönlich gegenteiliges über meinen Gesprächspartner. Wer das nicht selbst rausfinden kann, hat diese meiner Meinung nach selbst nicht.

      Es ist verdammt individuell, was man als intelligent empfindet oder nicht. (Mal ganz abgesehen davon, wie "intelligent" man selbst sein mag) Es ist halt sehr schwammig da etwas zu sagen, sodass das von jedem zu jedem unterschiedlich ist.
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      Für mich stechen aus Gentles Aufzählung vor allem zwei Aspekte heraus, die bei mir als negative Dominanzfaktoren wirken.

      Zum einen wenn ich körperlich stärker bin als mein Dom. Klar eine "Fesselung" mit Worten funktioniert und ist reizvoll, aber wenn ich wüsste, dass ich ihn jederzeit überwältigen könnte, wenn ich wollte, dann würde mir das Gefühl des Ausgeliefertseins fehlen. Es ist eine ganz andere Frage, ob ich das jemals ausnutzen würde, aber alleine die Gewissheit, dass ich es könnte, krazt für mich ganz schön an seiner Dominanz. Es kickt meinen Kopf einfach weniger.

      Zum anderen, da mich Worte und Gesten unfassbar triggern, wäre es für mich problemtisch, wenn ich ihn rhetorisch dauerhaft an die Wand reden könnte, ohne dass er dem etwas entgegenzusetzen hat. Es geht nicht darum, dass ich nicht auch mal das letzte Wort haben kann, oder Diskussionen nicht auf Augenhöhe führen möchte. Aber zum einen finde ich Schlagfertigkeit und sprachliche Eloquenz bewundernswert. Zum anderen sind die ausgesprochenen Worte Spiegelbilder der Gedanken- und Gefühlswelt einer Person. Wie heißt es doch so schön: "Gewalt ist die Sprache der Dummen". Wenn Dom also nur die Peitsche schwingen und Subbie nicht auch mit Worten Paroli bieten kann, dann suche ich ganz schnell das Weite. :fie:

      Was den beruflichen Erfolg angeht mag ich mich nicht wirklich festlegen. Es hängt einfach viel davon ab, wie beide damit umgehen. Wenn Dom super eingeschüchtert ist, weil Subbie eine Wahnsinnskarriere aufs Parkett legt, dann wäre es für mich wahrscheinlich ein Problem. Wenn es aber beide hinbekommen, dass es a) nicht für Subbie zum bestimmenden Faktor wird und sie sich deswegen überlegen fühlt und b) Dom sich davon nicht beedinrucken lässt, dann wäre es für mich kein Thema. Es kann doch sehr reizvoll sein, zu Hause mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt zu werden... *didum* :rot:

      Gentledom schrieb:

      Dominanz ist für mich etwas was in einem Menschen entsteht und auf eine menschliche Beziehung ausstrahlt.

      Jedoch meine ich beobachtet zu haben, dass es Punkte gibt die einer DS Beziehung auch im Wege stehen können und die nichts mit dieser inneren Dominanz zu tun haben...

      Aus meiner Beobachtung heraus kann es schädlich sein, wenn...

      Sub (deutlich) gebildeter ist
      Sub beruflich (deutlich) erfolgreicher ist
      Sub (deutlich) erfahrener ist
      Sub stärker ist als Dom (besonders für FemSubs)
      Sub größer ist als Dom (besonders für FemSubs)
      Sub mehr in sich gefestigt oder mental stärker ist
      Sub rhetorisch überlegen ist

      Nein ein Dom muss nicht in allen Bereich besser als sein(e) Sub sein, ganz sicher nicht. Jedoch scheinen gerade starke Abweichungen hier durchaus problematisch sein zu können.



      Dass das ein spezielles DS-Beziehungsproblem ist war mir neu, aber ok... ;)

      Ach je, jetzt muss ich wieder mal aufzeigen, dass wir BDSM-ler mal wieder nichts Besonderes sind. Denn ob ihr es glaubt oder nicht, bei den Vanillas läufts genau so. Da hat auch einer immer die Hosen an. Bzw. bestehen Abhängigkeiten, wenn meist auch nur durch gesellschaftliche Norm definierte Abhängigkeiten.
      Der Verdienst z.B.: Geld wird meist mit Macht gleichgesetzt. Dabei sichert Geld nur einen gewissen Lebensstandard, was nichts über die tatsächliche Macht aussagt. Aber es schafft eine Unabhängigkeit, die es schwerer macht, den Partner über einem einzuordnen.
      Meist geht auch der Verdienst mit einer höheren Bildung einher. Wissen schafft ebenfalls Unabhängigkeit.
      Körperliche Überlegenheit, naja... Da regiert uns unser Urinstinkt.
      Rhetorik und mentale Stärke sehe ich jetzt nicht als Störfaktoren. Rhetorik ist etwas, das bewusst eingesetzt werden kann. Wenn Sub ihre Rhetorik nicht dazu einsetzt, Dom dauernd als Idioten hinzustellen, dann seh ich da kein Problem. Und wenn doch, setzt es halt was.
      Und was mentale Stärke angeht: Ist ja nicht verkehrt, wenn Sub zu ihren Überzeugungen steht und konsequent handelt. Und natürlich auch mal ihren Willen durchsetzt. Ein Spiel, das man immer nur verliert, verliert an Reiz. Auch wenns "verlieren" der gewünschte Ausgang ist. :P

      Ich hab schon öfter im Netz den Spruch "A sub needs to feel wanted, a dom wants to feel needed." gelesen. Da steckt viel Wahres drin. Wenn Dom seiner Sub in nichts überlegen ist und folglich nicht gebraucht wird, dann siehts finster aus mit einer dauerhaften Bindung. Der Spruch ist zwar sehr pauschalisierend, aber auf den Großteil der BDSM-ler trifft das wohl zu. Genauso wie auf die Vanillas.
      Wer mit mir spielt, ist selber schuld.
      Ich glaube für alle diese Faktoren und deren Auswirkungen spielt eben auch mit rein von welcher Art von Ds-Beziehung wir sprechen.

      Dinge, die bei "only in the Bedroom" Varianten gar kein Thema sind, werden es bei TPE eben dann doch. Und da wären das für mich alles Ausschlusskriterien.
      Wie könnte ich jemandem, der viel unerfahrener ist die Entscheidungsgewalt über meine Berüfliche Zukunft in die Hände legen? Wie sollte er für mich entscheiden können, wenn ich merke, dass er weniger intelligent ist oder weniger Weitsicht hat?
      Wenn derjenige mich nur mal haut, dann ist das kein Faktor.

      Hat er die komplette Kontrolle über mein Leben und sämtliche Entscheidungsgewalt ist es eine ganz andere Nummer.
      Äußerlich könnte ich mir nur schwer vorstellen, wenn Dom kleiner ist als Sub. Ist Dom weiblich und Sub männlich ist das wahrscheinlich Gang und Gäbe, klar, aber ein kleinerer männlicher Dom, das würde sich für mich komisch anfühlen. Aber wo die Liebe hinfällt lässt sich schwer beeinflussen. Im Gegenzug fühl tsich Dom bestimmt noch ein bisschen mächtiger^^
      Generell sehe ich das ansonsten wie die meisten hier. Ich fände es sowohl in Liebes-als auch in Spielbeziehung kritisch mich einem Dom komplett unterzuordnen, wenn er weniger reflektiert und durchblickt als ich, denn dann würde ich ihm weder blind vertrauen können und noch aufhören zu hinterfragen ob er auch das richtige tut und ihn ggf. verbessern.
      Vorweg: Ich bin ein klarere Vertreter der Only-in-the-Bedroom Variante, und auch da kein DSler sondern SMler. Für 24/7 und TPE etc. mögen ganz andere Mechanismen gelten.

      Ich bin in Beziehungen langfristig regelmäßig beim aktiven Part gelandet. In vielen dieser Beziehungen haben wir es auch mal andersrum probiert, es hat jedoch nicht so recht funktioniert, weil sich das notwendige - Macht ist denke ich das falsche Wort - Führungsverhältnis nicht einstellen wollte. Und das, obwohl wenigstens eine der Damen mir in allen genannten nicht-körperlichen Attributen damals klar überlegen war.

      Ich hatte jedoch auch zwei Beziehungen, in denen wir nach einer Einspielphase wirklich regelmäßig geswitched haben. Die Liste:

      Gentledom schrieb:



      Sub (deutlich) gebildeter ist
      Sub beruflich (deutlich) erfolgreicher ist
      Sub (deutlich) erfahrener ist
      Sub stärker ist als Dom (besonders für FemSubs)
      Sub größer ist als Dom (besonders für FemSubs)
      Sub mehr in sich gefestigt oder mental stärker ist
      Sub rhetorisch überlegen ist



      Hätte man in beiden Fällen ganz klar komplett abhaken können. Es hat sich jedoch überhaupt nicht auf den Bereich BDSM ausgewirkt. Ich kann nicht sicher sagen warum, ich denke aber die Antwort findet sich im unbedingten festen Willen der beiden Mädels, diesen arroganten selbstverliebten Typen ab und an einmal richtig leiden zu lassen. Es ist in so einer Konstellation schwer, insbesondere als der weniger Erfahrene, Das Führungsverhältnis durch die Session hindurch aufrechtzuerhalten. Möglich ist es immer, denn schließlich erzeugen Dinge wie Ketten ganz schnell ein recht reales Machtgefälle. Doch dieses dann auch zu Nutzen und in ein authenthisches Führungsverhältnis umzusetzen fordert letztendlich die entsprechende Ambition und Konstitution.

      Dr. Gaius Baltar schrieb:

      Ich kann nicht sicher sagen warum, ich denke aber die Antwort findet sich im unbedingten festen Willen der beiden Mädels, diesen arroganten selbstverliebten Typen ab und an einmal richtig leiden zu lassen


      :gruebel: Öhm... ich habe eine Verständnisfrage: bezieht sich das Leiden lassen darauf, dass anfänglich geswitcht wurde oder darauf, dass Dir irgendwann die schweißtreibende Rolle des Aktiven zugewiesen wurde, während sich die Mädels der Passivität hingaben? 8| :D