BDSM und Psychotherapie

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    Ich würde so ein Angebot zu einem privaten Treffen wahrscheinlich gar nicht annehmen und wäre hoffentlich auch stark genug, mich nicht in so etwas hineinmanipulieren zu lassen, denn entweder jemand ist mein Therapeut oder mein Freund, aber beides zusammen geht nicht.
    so bevor ich jetzt gleich in bester Schall Gewohnheit los Gewittere (mist Nick scheint heute Programm) möchte ich denen die hier sehr tief blicken lassen meinen Respekt bekunden. Auch wenn meine persönliche Meinung zu diesen Themen sehr klar ist und Nachgelesen werden kann, erkenne ich den Mut und auch die Überwindung einiger an ein solches Thema auf den Tisch zu hauen.

    So nun zum Gewitter.

    Ich konnte noch nie über Witze lachen die auf Kosten von Minderheiten, Haarfarben oder Berufsgruppen gehen. Ich mag durch aus schwarzen Humor und so weiter aber das da oben ist Niveaulos. Respektlos denen gegenüber die sich hier ein Herz gefasst haben, und mit Sicherheit ist es nichts was witzig ist, oder etwas normales für Therapeuten (egal welcher Fachrichtung) im allgemeinen.
    Meist ist es so, angestellte Kliniktherapeuten ALLER FACHRICHTUNGEN in Kliniken haben in ihren Verträgen gewisse Klauseln die sowas wie weiter oben beschrieben klar Regeln. meist mit der Konsequenz das man seinen Hut nehmen darf (steht zumindest klar in meinem Arbeitsvertrag drinnen was passiert)
    Therapeuten in freiher Wildbahn müssen auch zusehen wie sie den Arsch jeden Monat an die Wand bekommen. Klar gibt es ab und an schwarze Schafe wie überall auch, aber wenn sowas bekannt wird hat er oder sie ganz schnell Probleme mit der Praxis zu bestehen. ein Mediziner der das Abhängigkeitsverhältnis ausnutzt bekommt eben plötzlich keine Patienten zuweisungen mehr etc. pp und in einer Klinik anfangen, nun dürfte nur zu extrem miesen Konditionen bis garnicht gehen.
    Ich habe ja nun gleich 2 Weißkittel. Keiner von beiden würde an mir Rumdoktern. Das überlassen sie schön ihren Kollegen.
    Mediziner die sich mit Patienten einlassen gibt es keine Frage, aber sie sind nicht an der Tagesordnung.

    Ich konnte damals schon bei dem
    Schülerin/Lehrer Märchen schon nur mit dem Kopf schütteln, und dieser angebliche scherz hier ist im Kontext zum Fred und seiner Thematik einfach nur voll daneben und , nun denkt euch noch ein paar Unfreundliche und unflätige Worte die meinen absolut tiefsten Missfallen bekunden.

    Manchmal frage ich mich ganz ernsthaft ob es nicht bei einigen hier besser wäre erst die Gehirn.exe zu initialisieren welche das große Kunstück Nachdenken beherrscht. Bzw man muss nicht ALLES ins Netz blasen, wer den virtuellen Mülleimer sucht sollte mal Facebook googlen

    Schallgewitter
    Gut gebrüllt @Schallgewitter.
    Da ich selber auch in einem sensiblen Bereich der Psychiatrie arbeite, kann ich mit einem solchen "Humor" auch nichts anfangen.
    Es gibt einfach Themen bei denen sollte ein Jeder mehr Finderspitzengefühl zeigen. Besonders da hier Menschen sich bei Gleichgesinnten förmlich psychisch entblößen, und sich auch dann auch hier sicher fühlen sollten.
    Sage nicht, "wenn ich Zeit dazu habe", vielleicht hast du nie Zeit dazu.
    Wenn nicht jetzt, wann dann?


    aus dem Talmud
    Doch, es ist verboten, private (vor allem intime) Kontakte zu Klienten zu haben. Zwar sind Therapeuten auch Menschen, aber jeder Mensch sollte zu einer gewissen Selbstkontrolle in der Lage sein. Vor allem, wenn er eine therapeutische Ausbildung hat.
    Geahndet wird ein Verstoß zwar nicht unbedingt strafrechtlich (obwohl auch das, so weit ich weiß, durchaus möglich ist) aber berufsrechtlich; z.B. mit dem Entzug der Approbation. Und das finde ich völlig richtig so.
    LG
    Roseanne
    Ei, da habe ich aber Empfindlichkeiten berührt. *lächel

    Wie schrieb ich in meinem Beitrag, der hier so genüsslich seziert wird?

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    Als ich meiner Psychologin von meinen sexuellen Vorlieben berichtete, lud sie mich zum Essen ein. Heute sind wir ein Paar und haben einen gemeinsamen Pornokeller, in dem wir all das tun, was mich einst so belastete!!
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    Schade, dass so viele sich daran stören, dass ich einen kleinen Scherz gemacht habe, der bei den meisten Menschen aus Erfahrung doch recht gut ankommt.
    Doppelt schade, dass die vorgebliche Pflichtverletzung der Therapeutin höher gewichtet wird, als das gemeinsame Lebensglück, dass wir gefunden haben.
    Und dreimal schade, dass hier deswegen so viel Gift verspritzt wird. Ich lese in den Reaktionen auf meinen Kommentar viel Hass, Neid, Wut und Hilflosigkeit.

    Schade, schade, schade ...



    Beste Grüße

    Achim, der sich hier zu dem Thema nicht mehr äußern wird.
    Das ist doch Quatsch, @burgbesitzer. Wo liest du hier Neid und Hass raus?

    Es gibt lediglich eindeutige Hinweise darauf, dass man deine scherzhaft gemeinte Äußerung deplatziert findet. Und in der Tat - sich in diesem Thread und zu diesem Thema zu äußern, braucht ne Menge FINGERSPITZENGEFÜHL. Vor allem sollte man wissen, wie viel Witz man einem so ernsten Thema zumuten darf. Hier und vor allem in diesem Stadium des Austausches ist er vollkommen unangebracht und führt maximal dazu, dass sich die, die sich öffnen möchten (oder es schon getan haben), wieder zurückziehen.

    NICHT gut gebrüllt, Löwe!

    burgbesitzer schrieb:

    Davon abgesehen sind Therapeuten auch nur Menschen. Und sie dürfen durchaus private Kontakte zu ihren Patienten pflegen. Eine professionelle Therapie ist ab einer gewissen Gefühlstiefe natürlich nicht mehr möglich. Aber verboten ist es nicht!


    So leicht ist das nicht... ich hatte zufällig letzte Woche das Thema mit meiner besten Freundin, weil sie eben Therapeutin ist und vor einigen Jahren gab es genau den Fall in unserer Stadt: nw.de/lokal/4272765_Sexueller-…er-Psychotherapeuten.html wir finden beide das Urteil zu hart, laut ihr (im Verband wurde wohl viel drüber geredet) war es sogar eine Beziehung in der es geschah. Ein Berufsverbot finde ich da nur mehr als angemessen, eine Gefängnisstrafe fand ich unter dem Hintergrund einer (On/Off) Beziehung (und glaube ich einem anderen Therapeuten dann hatte die Dame "nur" eine Borderlinestörung als keine psychische Krankheit wo ich als Laie sagen würde sie ist hilflos) der beiden schon sehr hart und dann noch 4 Jahre. Naja da verstanden die Richter wohl keinen Spaß.
    "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
    Ich habe das Thema BDSM ebenfalls im Rahmen meiner verschiedenen Therapien (die ich wegen anderen Krankheitsbildern machte) thematisiert. Interessanterweise konnten wirklich nicht alle Therapeuten damit umgehen. Den Vogel schossen sie in Potsdam in der Klinik ab. Nachdem ich BDSM im Rahmen eines Einzelgesprächs ansprach, luden sie mich zu einer Familienaufstellung, wo ich schon angemeldet war, wieder aus. Begründung: ich könne durch meine erhöhte Aggression (ach was!) die Veranstaltung vielleicht stören.

    Meine Haupttherapeutin reagierte ganz entspannt, aber auch interessant. Alles, was mit der SM-Szene zu tun hat, blockte sie rigoros ab. Den ganzen SM-Überbau der Szene wollte sie nicht hören. Sie versuchte immer, BDSM-Themen zum Kern, also zur Ursache zu führen, was manchmal gelang, manchmal nicht.
    Spannend und wirklich hilfreich war, dass sie mir als Sadisten das Wesen und die Mechanismen des Masochismus nahegebracht hat. Schließlich lebe ich mit einer zusammen.
    Auch wenn solche Sätze wie: 'Es ist immer der Masochist der führt' für einen Dom wie mich nur schwer verdaulich sind :)
    Eine junge Therapeutin meine mal ganz locker in einem Nebensatz: Als Dom brauchen Sie ja viel Einfühlungsvermögen -aber das haben Sie ja.
    Eine andere konnte überhaupt nicht über das Thema reden, das war mir fast peinlich.
    Und die beiden männlichen Therapeuten, mit denen ich zu tun hatte, die interessierten sich fast schon sensationslüstern für das, was ich mit Frauen tue - das fand ich eigentlich unangenehm.

    Fazit für mich: Für Therapeuten ist das Thema SM relativ unwichtig. Eine Art Nebenschauplatz.

    Gelig schrieb:

    Sie versuchte immer, BDSM-Themen zum Kern, also zur Ursache zu führen, was manchmal gelang, manchmal nicht.


    Die Erfahrung habe ich auch gemacht und empfinde es zum Teil als eher ermüdend.
    So bin ich zum Beispiel weder gewalttätig, bzw. nutze mit Sicherheit auch keine Gewalt um meine Wut zu kanalisieren, hasse keine Männer und versuche mich auch nicht an meiner Mutter zu rächen.

    Therapie an sich allerdings, finde ich, ist ein guter Weg um von außen Ansätze angezeigt zu bekommen.
    Oder Fragen zu sich selbst gestellt zu kriegen, auf die man in dieser Form von alleine nicht gekommen wäre, weil man einfach einen völlig anderen Blickwinkel auf die eigene Person hat.
    Damit kam ich für mich selbst auf Schlüsse, die mir verborgen geblieben wären, die aber für mich wichtig waren und mir Antworten gegeben und Richtungen gezeigt haben.
    Es hilft einem sich selbst zu helfen.
    Und wenn man das Gefühlt hat die Bodenhaftung zu verlieren, oder sich langfristig stabilisieren will, weil man an Aktuellem oder Vergangenem zu beißen hat, dann ist die "begleitete Zeit mit sich selbst" mit absoluter Sicherheit ein guter und unterstützenswerter Weg.
    BDSM darin thematisch unter zu bringen hat (zumindest in meinem Fall) nicht wirklich Sinn gemacht.
    Aber ich will trotzdem eine Freud-Action-Figur :D