Bahnstreik, eure Meinung dazu

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Naja wir diskutieren drüber und schon ist der Streik beendet :D

      Hmmm wenn das so leicht geht sollten wir hier den Hunger der Welt, ISIS, Atomwaffen, Spionage und Co zum Thema machen, wenn sich durch uns die Probleme so leicht lösen lassen :D
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      So genug Offtopic ;)

      Also denn mal meine Meinung, immerhin habe ich den Thread gerade ein wenig ins Offtopic geführt.

      Ich bin gegen das Tarifeinheitsgesetz in der aktuellen Form. Ich sehe hier wichtige Grundrechte in Gefahr. Jedoch bin ich durchaus dafür, dass einheitliche Regelungen in einem Betrieb vorherrschen müssen. Es darf nicht sein, dass immer kleiner Gruppen immer intensiver ihre Interessen vertreten, damit haben wir in Deutschland in Weimar schon schlechte Erfahrungen machen müssen. Deswegen haben wir zum Beispiel in der Politik die 5% Hürde. Also ich fände es gut wenn Bereiche sich frei organisieren können in einem Unternehmen auch gewerkschaftlich und dazu gehört auch ein Streikrecht. Für einen Bereich darf dann aber nur eine Gewerkschaft streiken. Wenn die Lokführer also in der Mehrheit in der Gewerkschaft GDL sind, dann sollen diese auch unter der Fahne von der GDL streiken dürfen, selbst wenn die Mehrheit der Angestellten ihres Arbeitgebers in einer anderen Gewerkschaft organisiert sind. Können sich die innerbetrieblichen Gewerkschaften nicht einigen wie man den Betrieb streikrechtlich aufteilt muss eben ein Gericht entscheiden welche Struktur passend ist.

      Grundsätzlich kann ich die GDL gut verstehen, dass sie gestreikt hat. Ich hätte an ihrer Stelle unter den zukünftigen politischen Vorzeichen nicht anders gehandelt. Es geht ums Überleben der Gewerkschaft. Jedoch ist sie auch der Grund warum das Gesetz (welches ich in anderer Form begrüßen würde, nicht aber in der aktuellen) überhaupt auf den Weg gebracht wird. Sie hat sich also selbst in diese Zwickmühle manöviert und zudem eine echt dämliche PR gemacht und alle gegen sich aufgebracht. Hätten sie nur den Schienengüterverkehr bestreikt, was der deutschen Bahn durchaus sehr schadet machen sie 39 Milliarden Umsatz damit und müssen bei Ausfällen durchaus heftig bluten, wäre Druck auf die Bahn da gewesen und weit weniger Menschen hätten sich aufgeregt.

      Wobei ich sagen muss, wenn wir wollen, dass wo nicht gestreikt wird müssen wir diese Bereiche, wo es denn möglich wäre, eben mit Beamten besetzen, die sind aber teurer und können nicht einfach mal so entlassen werden. Also wo es keine Beamten gibt, da darf gestreikt werden. Dennoch sollten wir darauf achten die Verhältnismäßigkeit zu wahren, auf Streiks wie in Frankreich oder Griechenland habe ich keine Lust, also muss es auch die Möglichkeit geben unverhältnismäßige Streiks gerichtlich anzufechten (was in Deutschland theoretisch möglich ist aber wo die Hürden, durch den Grundrechtsschutz, so hoch sind das es praktisch nicht geht).
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Flexible Arbeitszeiten? Wo?

      Wir Arbeiten von morgends 8 bis 23 Uhr oder noch länger, 7 Tage die Woche an dem Forum.
      Ich glaube wenn wir beide mal nicht da sind, steht das Forum nach 24 Stunden in Flammen.

      I know that there are some who want to see it burn :evil:
      [IMG:http://www.greensmilies.com/smile/smiley_emoticons_aufsitzrasenmaeher.gif]
      Sämtliche Schreibfehler sind volle Absicht.
      Addiert ergeben sie eine unterschwellige Botschaft, mit der wir die Weltherrschaft an uns reißen werden.
      :sofa:

      Nun, ich habe mit "ich bin stolz auf die GDL" gestimmt. ... aber ich würde mich bei guten Argumenten auch zu der Antwort mit dem "gesunden Menschenverstand" umentscheiden.

      Mir geht es erstmal um's Prinzip. Ich bin ein sehr idealistischer Mensch und wenn die Sache, um die es geht, groß genug ist, bin auch gerne bereit, persönliche Nachteile in Kauf zu nehmen (wobei ich das bei anderen nicht voraussetze - ich kann Euren Ärger gut verstehen!).
      Grundrechte sind, meiner bescheidenen Meinung nach, eigentlich immer eine große Sache. Und es ist auch gut und richtig, dass es recht große Hürden für Grundrechtsänderungen gibt.

      Offenbar haben auch die Väter (und die eine Mutter) des Grundgesetzes Gewerkschaften für so immens wichtig gehalten, dass sie einen Artikel geschaffen haben, der die Bildung von Arbeitnehmervertretungen erlaubt und aus dem sich das Streikrecht ableiten lässt.

      Welches Druckmittel hat man denn sonst als Arbeitnehmer? Ich leide selbst unter schlechten Arbeitsbedingungen, bin eine Art Arbeitnehmervertreterin und muss ständig erleben, dass auf Gespräche zumeist nur Lippenbekenntnisse folgen.

      Natürlich kann ein Streik immer nur letztes Mittel sein. Auch für die Gewerkschaften ist der Streik keine tolle Sache. So muss die GDL ihren Mitgliedern Streikgeld auszahlen, im schlimmsten Fall könnte sie dabei pleite gehen. Im Übrigen entscheidet Herr Weselsky ja nicht alleine über einen Streik. Die Mitglieder müssen schon zu drei Vierteln hinter ihm stehen, sonst wäre das kaum möglich.
      Für die Mitglieder bzw. Arbeitnehmer ist das streiken auch nicht so wirklich lustig. Streik ist kein Urlaub. Sie riskieren Einkommenseinbußen und so mancher Arbeitgeber merkt sich gut, wer gestreikt hat und wer nicht.

      Das Gesetz zur Tarifeinheit ist m. E. der Tod der kleinen Gewerkschaften. Und dass sich die GDL das selbst eingebrockt habe, stimmt so nicht. Auf das Gegenargument bin ich selbst auch schon gekommen :whistling: , bevor ich dann herausgefunden habe, dass die Idee der Tarifeinheit schon im Koalitionsvertrag steht. ^^
      Daher kann ich verstehen, dass die GDL mit allen Mitteln kämpft, sie hat ja nicht mehr viel zu verlieren.

      Klar, dass die Bahn wenig Lust hat, sich mit mehreren Parteien auseinander zu setzen. Aber es ist auch unser gutes Recht als Arbeitnehmer, uns diejenige Gewerkschaft auszusuchen, von der wir uns am besten vertreten fühlen (die EGV soll ja sehr bahnfreundlich agieren).
      Und wo ich grad Nachrichten gehört habe - es geht also doch! :)
      Also mir hat es auch gereicht.... unser Sohn steckt mitten in den Prüfungen. ....weil wir umgezogen sind, musste er zur alten Schule und ca. 25 km mit dem Zug fahren und das täglich... weil die Bahn strrikte, mussten wir ihn jeden Tag zum Bahnhof in die 12 km entfernte Stadt bringen, von der ein Zug guhr und wieder holen... die Fahrkarte kostete uns schon ca. 100€ und dann konnten wir sie nicht einmal nutzen. .. wer bezahlt uns die Fahrerei und die Zeit .... ganz abgesehen von dem Stress, den mein sohn deshalb hatte...statt zu lernen war er unterwegs. ... ich fand es schrecklich und den Bürgern gegenüber unfair. ...