Shades of Grey. Geheimes Verlangen

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      Shades of Grey. Geheimes Verlangen

      So nun ist das Buch auch in Deutschland im Handel... und ich bin gespannt was die Presse nettes dazu schreiben wird, wie es scheint greift von der Bild bis zum Sopiegel jeder dieses Buch auf:
      spiegel.de/kultur/literatur/sh…sen-muessen-a-842489.html
      focus.de/kultur/buecher/e-l-ja…estseller_aid_777060.html
      Hat es jemand schon gelesen (also auf englisch) und was meint ihr wird das Buch einen Einfluss auf (BD)SM haben? Wäre es sinnvoll wenn man die Leute über die Kommentarfunktion auf gute BDSM Seiten oder auch hier aufs Forum aufmerksam macht ;) sind ja evtl einige Neuperverse für uns dabei ;)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      II/III und nicht wirklich überzeugt

      Bin grad am dritten Teil und werd dann nen etwas längeren Beitrag dazu schreiben wenn ich fertig bin. Den ganzen Hype darum versteh ich bis jetzt noch nicht so ganz und meiner Laieneinschätzung nach glaub ich nicht dran, dass sich grossartig etwas ändern wird.
      Der BDSM dient hauptsächlich zur Charaktervertiefung der traumatisierten Hauptperson. Dadurch wird das ganze Liebesdrama einfach noch ein bischen extremer und teilweise natürlich auch erotischer, also es hat auch seine "Seh gut"-Monente. xD
      Bis jetzt würd ich sagen als erotisches Liebesdrama wirklich gut und empfehlenswert, es werden mit den zur Verfügung stehenden Mitteln recht glaubhafte wenn auch etwas zu extreme Charaktere gezeichnet, aber für jemanden der sich etwas mehr mit BDSM beschäftigt als "Fessel mich mit rosa Plüsch-Hanschellen ans Bett, nimm mich und fertig" ist es doch etwas unbefriedigend und hinterlässt einen schaalen Beigeschmack wenn man sieht wie BDSM dazu benutzt wurde um ein Trauma zu kaschieren.

      lg Mooneyes

      PS: Wieviel darf/soll ich hier den eigentlich verraten wenn ich dann fertig bin und meinen "Endbericht abgebe? ?(
      Ich hab mir das Buch heute noch zum Geburstag gewünscht.... von meinen Eltern :rolleyes: . Aber erst nachdem meine Mutter mir gesagt hat, dass das Buch von Jung und Alt in Massen gekauft wird... dann kann ich unschuldiges Ding, das wohl auch lesen, oder? :whip:
      Ich habe ja schon an anderer Stelle im Forum was dazu gesagt. Hier ist ein m. E. recht treffender Artikel zum Phänomen rund um das Buch und en passant zum Problem des erotischen und/oder pornografischen Schreibens: Kabelbinder, wahre Liebe und purpurbehelmte Liebeskrieger und aktuell die Fortsetzung Kabelbinder, Peitschen und Analstöpsel. Der Missbrauch hat mich gerettet ...

      Edit: Fortsetzung ergänzt

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von The Jester ()

      Ich habe Fifty Shades of Grey im speziellen nun nicht gelesen, von dem was ich darüber gehört habe, erinnert es mich aber extrem an alle anderen Bücher dieser Gattung, die ich bisher gelesen habe:
      Sie sind unglaublich albern. Wirklich.
      Es macht Spaß sie zu lesen, da man alle 2 Seiten einen Lachkrampf wegen der unbeholfenen Beschreibung einer Situation bekommt. Aus diesem Grund lese ich sie sehr gerne und habe eigentlich eine recht positive Meinung daher .. auch wenn sie nicht wirklich erotisch sind.
      Aus einem BDSM-Gesichtspunkt sieht das ganze aber anders aus, da es eine bestimmte Problematik für den Massenmarkt gibt:
      BDSM geschieht immer im Konsens. In der Geschichte darf das aber nicht konsensuell geschehen, da das langweilig ist. Die Heldin muss sich wehren. Aber nicht zu sehr, weil Rapestorys sind nicht massenmarkttauglich! Daher hat man irgendeine missbräuchliche Beziehung, bei der ein unglaublich attraktiver und umwerfender Mann ein armes, naives, dummes, kleines Mädchen sexuell ausnutzt. Natürlich ist dieser Typ ansonsten aber total super und das Mädchen Akademikerin, damit der Leser das nicht merkt.
      Das Problem ist kurz gesagt: Es wird kein BDSM dargestellt.
      Wenn nun Stinos, die ja eindeutig die Zielgruppe dieser Schriften sind, den Kram lesen, haben sie eine ziemlich seltsame Vorstellung von BDSM und suchen etwas, dass es nicht gibt.

      Daher sag ich jedem, der mich nach BDSM-Romanen fragt, er/sie soll die Finger von diesem Kram lassen, wenn man wirklich an BDSM interessiert ist und nicht bloß Unterhaltung sucht. Da sind dann die Romane von Chris Dell oder so schon ratsamer, auch wenn die beschriebenen Vorlieben nicht Jedermanns Sache sind.

      Schatten von Grau

      Ich oute mich, ich habe das Buch gelesen.

      Der Stil und die Beschreibungen sind ähnlich der Geschichte der O, weblicher Autor, sehr detailliert, sehr viel Gefühle der "Heldin", manches für einen männlichen Leser vielleicht nicht so nachvollziehbar.

      Wer detailierte Bescheibungen erwartet, wird enttäuscht sein, es ist wie "Hintergrundmusik", unauffällig gefällig geschrieben, leicht zu lesen. Verständlich, dass es hauptsächlich Frauen anspricht, also nichts für "Hardcore"-SMler.

      Ob ich Band 2 und 3 lesen werde, weiß ich noch nicht, als Lektüre am Strand oder in der Hängematte vielleicht.

      Bin ich jetzt ein Soft-Dom? Ich brauche keine Bücher, um meine Phantasie zum Laufen zu bringen. Mein Kopfkino funktioniert auch so sehr gut. Beweise dafür gibt es im Shoutbox-Archiv. Ich lese solche Bücher zur Unterhaltung. Und ihr?
      Auch ich oute mich als Leserin dieses hochgepriesenen Romanes und bin ähnlich wie El-Don enttäuscht. Aufmerksam wurde ich über einen Stern-Artikel (Heft 20) mit dem Titel "Mach mit mir, was ich will", in dem es um das zunehmende sexuelle Selbstbewusstsein der Frauen geht und tatsächlich BDSM beim Namen genannt wird ohne dass eine Abwertung oder Pervertierung erfolgt. Dieser Artikel ist wirklich lesenswert. Der Dreiteiler wird nur am Rande erwähnt und ich dachte mir, bei einem solch niveauvollen Artikel wird das Buch entsprechend ansprechend sein. Aber was für die nach außen hin prüden Amis und Briten fast schon skandalös ist und entsprechend für Aufregung sorgt, empfinde ich mit einem gewissen Anspruch an Tiefe und Schreibstil als platt und oberflächlich.

      Kurz gefasst trifft in diesem ersten Teil ein schüchtern-jungfräuliches Aschenputtelchen auf ihren millionenschweren aber leider in der Kindheit traumatisierten Märchenprinzen, der sie in seine dunkle Welt und die "Kammer der Qualen" einführt und sich plötzlich mit Liebe konfrontiert sieht. Sprachlich-stilistisch strotzt dieser Roman von Wiederholungen und Wendungen, die die Autorin wohl als originell und überall einsetzbar empfindet ("postkoital zerzauste Haare").

      Wer leichte Unterhaltung mit etwas Erotik mag, dem wird die Lektüre gefallen. Wer aber wirklich einen BDSM-Roman sucht, sollte die Finger davon lassen.
      Warum ich mich unterwerfe, obwohl ich sonst eine starke Frau bin? - Weil ich es kann!
      Eigentlich sollte man ja wg. drohendem Leistungsschutzrecht nicht mehr aus der deutschen Printpresse zitieren, und Burda/Focus ist ohnehin fragwürdig - aber für Kathrin Passig mache ich eine Ausnahme; die hat sich "Shades of Grey" nämlich auch mal angeguckt. Money Quote:

      Es wird genügend Rezensionen geben, die darauf hinweisen, dass der Roman nicht gut ist. Das ist nicht schwer, denn Handlung gibt es praktisch keine, und die Textbausteine wiederholen sich derart, dass der Verlag die Übersetzerinnen vermutlich nur für 300 der 600 Seiten bezahlt hat.

      Und Ihre Empfehlung zum Schluss:

      Wenn Sie am schnellen Reichtum teilhaben wollen: Finden Sie eine erfolgreiche Erzählung, die bisher ohne explizite Szenen auskommen musste. „Shades“ wurde zuerst als Fanfiction im Netz veröffentlicht, die Figuren waren ursprünglich Bella und Edward aus „Twilight“. Marge Simpson und Mr Burns bieten sich an, Angela Merkel und Nicolas Sarkozy, die Maus und der Elefant aus der „Sendung mit der Maus“.

      All das wird den Verkaufserfolg allerdings nicht verhindern, und auch die beschriebenen Folgen bzw. Reaktionen bei Verlegern, Literaturagenten und der Kritikerzunft halte ich für plausibel beschrieben.


      Edit: Satzbau

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von The Jester ()

      Ist vorhin bei mir reingekommen, falls es jemanden von euch interessiert?


      Im Moment sorgt das Buch Shades of Grey, eine Art Pretty Woman mit SM
      weltweit für Furore. Für 1 zeitnahes- seriöses - mit normalen Klamotten
      und weisser Wand- Zeitungsshooting suche ich bundesweit drei Frauen, die
      es mögen, wenn der Mann beim Sex- das Sagen hat. Vielleicht auch 1
      Frau, die nach dem Lesen von "Shades of Grey" auf den Geschmack gekommen
      ist. Dann suche ich 1 dominanten Mann, der erklärt, warum er darauf
      steht, Frauen zu dominieren. Es gibt 1 Aufwandsentschädigung + tolle
      Fotos.

      Wenn ihr diese Neigung habt + es berichten wollt +
      könnt, dann bewerbt euch mit eurer Geschichte + aktuellen Fotos bei
      info@030casting.de mit dem Betreff Shades of Grey.
      Ich gebe auch mal meinen Senf übers Buch ab ein wenig Rosamunde Pilcher, aber den noch prickeln, bei aller Kritik sollte man mal auch das gute sehen da schreibt jemand ein Buch über BDSM ein wenig /Ausschnitte) und die ganze Welt spricht drüber, ich denke das Bdsm in vielen Köpfen immer noch als Pervers und unormal gesehen wird. Dieses Buch wird bei einigen vielleicht anderes Denken hinterlassen, und wir wissen der Kreis wird grösser aber das verständnis ist immer noch nicht bei allen da . Vielleicht ändert genau dieses Buch daran ein wenig.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von carolin30 ()

      Es mag durchaus sein, dass das Buch fuer viele eine Einsicht in das Thema BDSM geben kann oder dass sich dadurch viel mehr mit der gesamten Thematik befassen. Aber ich finde auch, dass etwas, dass man publiziert dann auch unverfaelscht und realitaetsnaeher darstellen sollte. Fernab davon, dem Leser die Klischees um die Ohren zu "hauen". ;) Wenn ich damit nichts zu tun haette und das Buch lese, dann erhalte ich einen falschen Eindruck. Und deshalb bin ich nicht sonderlich begeistert davon. :>
      Wer schon am Boden liegt, den soll man nicht mehr treten - aber Katrina Lumsden macht das großartig mit vielen schönen animierten GIFs, die den Tenor ihrer Rezension verdeutlichen. Großes Kino, Teil 1, Teil 2 und Teil 3.

      Ansonsten ist 50SoG wohl eher die Geschichte eines Missbrauchs als eine SSC-Beziehung ...
      Ich habe gerade in meinem Blog etwas dazu veröffentlicht, auch wenn ich Shadows of Grey nie gelesen habe und kopiere mal ein paar Gedanken heraus:

      Kritiken
      Da ich fast nur negative Kritiken gelesen habe, will ich mit diesem Punkt anfangen. Neben der Kritik von Denis Scheck (bedeutender Literaturagent und – kritiker): „[…] eine Leiche von einem Buch und zwar eine sehr, sehr lange im trüben Wasser der Themse dahingetriebenen Leiche, stilistisch unter aller Sau […]“, las ich andernorts auch „das Buch sei schmutzig, obszön und der letzte Dreck“. Wie sagte Woody Allen noch so schön? „Sex ist nur schmutzig, wenn er richtig gemacht wird.“

      Ganz ehrlich, wer es als Mann (oder auch Frau) schafft, dass die Partnerin beim Sex den Kopf ausgeschaltet bekommt, oder noch besser, sich auf den Sex allein fokussiert, der wird ihr viel Freude bereiten können. Shades of Grey hat nicht den Anspruch, Weltliteratur zu sein, sondern es ist ein Mix aus Lovestory und Porno. Bei einem Porno erwarte ich als Mann auch keine Dialoge, die mich dazu anregen, über den Sinn des Lebens nachzudenken. Und Liebe als Emotion bedarf ebenfalls nicht zwingend der großen Worte. Das Buch ist pures fiktives Entertainment, und wenn Literaturkritiker darüber ablästern, haben sie den Sinn dieser Art der Literatur einfach nicht verstanden.


      Was hat das Buch mit SM zu tun?
      Die BDSM Szene selbst ist auch nicht gerade zurückhaltend mit ihrer Kritik an Shades of Grey. Hier reicht es von „Kabelbinder sind nicht zur Fixierung geeignet“ über „Hilfe, das ist doch alles Quatsch und totales Klischee“ bis hin zu „also richtiger BDSM, der kommt in anderen Büchern vor“ oder kurz „darüber kann ich nur lachen“. In dem
      Textauszug, den ich las, wurde eine Gerte genutzt, sie war an Armen und Beinen fixiert, und sie wurde auf ihre empfindlichste Stelle geschlagen. Kurz und knapp, ja, Haue mit einer Gerte ist SM, es muss nicht immer die Bullwhip sein und es ist sogar BDSM, da es um die Macht und Wehrlosigkeit (DS) ging und die Fixierung Bondage (BD) darstellt. Wenn ich nun in Foren lese, es ist aber kein richtiges BDSM, frage ich mich immer wieder, ja was ist denn richtiges BDSM? Da von erfahrenen BDSMlern besonders oft auf den Kabelbindern rumgeritten wird, abschließend noch eine Überlegung. Die meisten SM-Romane sind fiktiv und in jenen Büchern geht es häufig nicht SSC (also alle wollen, dass es ist sicher etc.) zur Sache, Kondome die übergezogen werden, nö, Absprachen die ausgehandelt werden, och nö, immer einvernehmlich, och nö das muss nicht sein… es soll einen ja kicken und es wird dann immer betont, es wäre ja alles nur eine Geschichte. Wenn wir BDSMler also SSC Verstöße in Geschichten tolerieren, sollten wir das mit Kabelbinder auch hinbekommen, denn auch wenn sie nicht geeignet sind, eine große Gesundheitsgefahr oder gar eine Lebensgefahr stellen sie allgemein nicht dar. Shades of Grey ist keine Anleitung für BDSM, es ist und bleibt ein Erotikroman, und dieser kommt ohne Beipackzettel im Text aus.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gentledom ()

      So also ich bin jetzt mit allen drei Teilen fertig und es wird nicht wirklich viel besser. Ich bekräftige nochmal meine Behauptung, dass es als Liebesdrama gut ist, kein literarisches Meisterwerk aber leicht zu lesen und absolut ok.

      Was das Thema BDSM angeht, so werd ich bis zum Schluss das Gefühl nicht los, dass es für ihn primär die Auswirkung und die Verarbeitung seines Kindheitstraumas ist.
      Genauso wie sie bis zum Schluss das Gefühl vermittelt ihm in dieser Geschichte nicht 100% zu vertrauen und es mehr ihm zuliebe zu machen als das sie wirklich von sich aus das Bedürfniss danach hat.
      Ich würde schon fast sagen das Buch lässt eher den Eindruck entstehen, dass BDSM eine Krankheit ist, die mit "wahrer Liebe" geheilt werden kann. Aber ja das ist meine Meinung und sie ist auch etwas überspitzt formuliert xD

      lg Mooneyes

      PS: Ich hab mich bemüht keine Details aus der Geschichte einzubaun um den Lesern/innen nicht die èberraschung zu verderben.
      Gentledom, du hast damit zwar inhaltlich Recht, aber einen gewissen Anspruch (grade in den Bereichen "abwechslungsreiche Formulierungen" und "zweckmäßiger Stil") sollte diese Art der Literatur auch aufweisen. Sonst ist das Buch entweder albern oder langweilig und verfehlt damit seinen Zweck.