Erfahrungen bei Ropedown (Absturz) -Aktiv/Passiv-

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      Erfahrungen bei Ropedown (Absturz) -Aktiv/Passiv-

      Erfahrungen bei Ropedown (Absturz) -Aktiv/Passiv-

      Wie vielleicht der/die eine oder andere schon mitbekommen hat bin ich recht versessen mit meinen Seilen... Nun hier möchte ich ein paar Worte verlieren über das danach, dem sogenannten Ropedown oder auch allgemein Absturz. Die Überproduktion von körpereigenen Glücksstoffen während BDSM-Sessions sollte hinlänglich bekannt sein, ebendso das der Körper das nicht lange aufrecht halten kann da es für ihn zusätzlicher Stress ist, der diesen durchaus in eine Ausnahmesituation bringt. Aber wie geht man damit um wenn Körper und Geist ausgelaugt sind von dem Hochgefühl und er sich in eine Regenerationphase bewegt?

      Ernährung

      Was mir auffiel als Aktiv/Passiv -es Wesen ist, dass in der Zeit unheimlich viel verbraucht wird an gesunden und ungesunden Nahrungsmitteln; Stressbewältigung. Ich kann sagen das eine Ernährung mit vielen Vitamin- und Stärkebomben (Früchte, Süssigkeiten und Nährstoffreiches Material) während und danach dazu führt, das der sogenannte Absturz (Ropedown) gemildert werden kann. Denn der Körper braucht die Nährstoffe und den Zucker für den Wiederaufbau bzw. die Reproduktion von den verbrauchten Botenstoffen und "Fettreserven". Durch das Vorratsdenken des Körpers wird er etwas mehr Einlagern aus Angst er könnte auszehren, also sind sogenannte "Fressattacken" nur mit Vorsicht bzw. kontrolliert von einem selbst anzunehmen. Ich rate zu einem bewussten Ernährungsverhalten. Sprich Menschen mit einem entsprechenden Gewichtsproblem sollten entweder zu mehr gesunden Futter tendieren (bei angehender oder bestehender Adipositas) oder zu mehr Süsskram (extrem schlanke bis normal statuierte mit entsprechendem Umsatz).



      Psychologie

      Das "Hochgefühl" in Körper und Geist ist ein bekanntes Phenomen, auch die Ausprägungen das man sich der Welt mitteilen möchte in den verschiedensten (zum Teil) auch unsinnigsten Formen. Ich habe wahrgenommen, das sowohl bei mir als auch anderen Wesen mit diversen Handicaps manche Phasen sich verschieben gegenüber dem BDSM-Volksmund. So kann es passieren das sich die Hochphase bis zu 7 Tage halten kann und dann erst das Tief sich ausbreitet. Desweiteren habe ich feststellen dürfen das auch nach den "Extremphasen" immer noch etwas vulnarabeler reagiert und agiert wird auf der seelischen Ebene. Ob das vom Körper bekannte Handicap darin mit einwirkt kann ich nicht mit Sicherheit sagen, dazu wären Grundlagenstudien nötig oder halt Feldforschung auf privater Ebene mit Erfahrungsberichtsammlungen. Ich kann nur raten; REDET. Mit euren Vertrauenspersonen egal ob privat oder medizinisch. Reden hilft die psychischen Spitzen deutlich abzufangen, oder schreibt es auf und veröffentlicht es in Foren. Je breiter gefächert wird umso mehr hilfe kann entstehen.

      "Ent" fesselt 05/2015
      dadurch das die ropedowns normalweise zeitverzögert einsetzen sollten während der session keine probleme zu erwarten sein. es gibt möglichkeiten ein bunny so zu fesseln das sie im falle eines falles sich selber befreien kann. ich kann jedem aktiv passiv nur raten füreinander da zu sein, ganz wie in dem ehe gelübte ... in guten wie in schlechten zeiten.
      Der Ropedown hmmh mindestens genau so ein emotional tiefgehendes Thema wie das high. Gerade weil beide Seiten recht schwer zu diskutieren sind sowohl das high und sein drauf hängen bleiben (denn auch im high kann man Tage hängen und dann ganz böse ins down fallen usw.) wie auch das down.
      persönlich mache ich das lieber immer
      unter 4 Augen. In Foren gerade wenn es ungesicherte Bondagebereiche sind, weiß man nie wer Antwortet oder wie es aufgenommen wird. In solchen Aufgeladen Situationen dann an einen Holzfäller zu geraten macht es gleich noch mal schlimmer.
      Klar sollte man erwähnen es gibt 3 recht eigene "Zustände" im Bondage aber man sollte schon gucken wo man es schreibt und wie so die Mitleser sind.
      Ich für meinen Teil und meiner eigenen Erfahrung nach kann sagen das gerade Anfänger auf beiden Seiten sehr sensibel sind wenn sie das erste mal mit einem dieser Zustände konfrontiert werden. von da her kann ich echt verstehen das vieles schlicht nicht in entsprechenden Foren zum Nachlesen landet, denn zu oft hat man (berechtigt übrigens) angst als Memme, Weichei, Spinner, schlecht oder sonstwas abgestempelt zu werden. Passiert gerade im Bereich BDSM öfter mal. Ich meine jetzt dieses Zwischenmenschlich grobe das da echt mehr als falsch ist.
      Gerade da man nie weiß an wen man so gerät würde ich nie Texte, hilfestellungen etc. zum down, high und double einstellen einfach weil sowas mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Hose geht. Es braucht nur einen mit nem dummen Kommentar und die sache kippt ganz schnell.

      Aber er mein lieber @Entfesselt Respekt vor deinem Mut es anzusprechen.

      Lg
      Schallgewitter
      Lieber @Entfesselt,

      herzlichen Dank für Deine Offenheit und Deinen Mut uns Deine Erlebnisse anzuvertrauen.

      Nun habe ich beim Lesen von Deinem und @Schallgewitters Beiträgen die Frage gestellt, auf welche Weise sich das Ropedown, das -high und das Hängen bleiben beim Bondage anders gestaltet, als beispielsweise beim SM. In letzterer Disziplin habe ich erlebt, dass nach starken Endorphinausschüttungen auch eine entsprechende Tiefphase eintritt, in der das Endorphindepot des Körpers erschöpft ist und die Hormone erst mal wieder 'nachproduziert' werden müssen. Man kann das genauso abmildern, wie Entfesselt beschrieb: Zucker, viel Wasser und oft hilft auch Bewegung. Reden ist meiner Erfahrung nach eigentlich nicht so wichtig, wie die Gewissheit, dass der ganze Spuk bald wieder vorbei ist. Hier im Forum nennen diesen Zustand viele PostSessionSyndrom (PSS). (Dieser Zustand gleicht eher einem down und hat m. E. andere Ursachen als der 'klassische' Absturz.)
      Desweiteren bin ich auch einmal 'hängen geblieben', als ich während des Weges in den Rauschzustand 'unterbrochen' wurde (der Top hörte auf zu schlagen, um meine Vitalfunktion zu überprüfen). Mehrere Tage hatte ich das Gefühl, auf Watte zu laufen... eine ziemlich unangenehme Erfahrung.

      Weiß jemand, welches die Parallelen und die Unterschiede sind zwischen Ropedown und dem PSS?

      Liebe Grüße,
      Luna
      Liebe @Luna theoretisch könnte ich alle 3"Zustände" beschreiben und aus meiner persönlichen Sichtweise heraus stück für Stück auseinander Bauen und auch einzelne Komponenten und Auslöser beleuchten ich kenne alle 3 am eigenen Leib.
      Tatsächlich werde ich dazu aber nichts in einem Ungeschützen Bereich für jeder Manns Senf verlauten lassen. Es ist einfach für mich viel zu emotional und zu sensibel. Ich für mich persönlich ziehe da die Grenze wo ich weiß das dumme , unqualifizierte oder troll Kommentare die verletzen sollen wirklich tief gehen und richtig böse verletzen können. Und genau da wo man wirklich "blank ziehen " muss um etwas an Außenstehende zu vermitteln ist mein Punkt an dem ich mehr als sehr genau Überlege wo ich etwas schreibe.
      Einfach mal ganz grob umrissen:
      Ein reines down danach lässt sich ganz gut abfangen.
      Etwas schwerer wird es wenn man Tage in einem high festhängt und dann durch irgendetwas ungebremst ins down fällt. lezteres tut seelisch unglaublich weh, dazu bekommt man manchmal als extra noch sowas wie ein echo. Ich hatte das ziemlich am anfang 2 mal. Bei beiden malen hing ich tage lang in einem high fest. Was nach ein paar Stunden wirklich wiederlich wird. Es passt alles und nix. Man ist alle, müde ohne ende aber man kann nicht einschlafen. Irgendwann kommt dann der Punkt wo ich immer mal wieder sowas wie standby hatte. Ich weiß nicht wie ich zB. Von der Küche aufs Sofa gekommen bin und es fehlen mal Minuten dann Stunden in der Erinnerung. Beim Essen passt auch nichts zu einander. Weiches ist zu weich und schon fast abartig, hartes wie zb. ein Apfel fühlt sich aber im mund viel zu hart und scharfkantig an, ich kann nicht richtig schmecken irgendwie schmeckt nichts mehr wie es soll. meine welt ist in diesem Zustand durcheinander aber über scharf. Ich kann mich auf nichts konzentrieren, nicht wirklich denken oder nachdenken. Mit "überscharf" meine ich wenn ich zB. im Alltag mit meinen Fingern über den Küchentisch streiche ist er normal, grobes Holz eben, nichts ungewöhnliches eben. Beim hängen fühle ich überdeutlich jede rille, jede unebenheit usw. die ganze zeit habe ich mal mehr mal weniger deutlich das Gefühl als wären da noch immer Seile auf der Haut. :/

      Und dann kommt irgendetwas und man knallt ganz runter. Beim ersten Mal habe ich mehr mit meinem inneren gekämpft. Ich habe mich mies gefunden, schlecht, unfähig. Alles was nur schief gehen konnte ging schief und manchmal konnte ich selbst nicht mal genau sagen warum ich gerade heule oder wütend bin.
      Beim zweiten Mal war ich einfach nur traurig, und dieses gefühl Seile auf der Haut zu haben komplett von nervig zu schmerz verwandelt. Da wo ich vorher meinte Seile zu fühlen spürte ich ein sehr starkes brennen auf der Haut, das aber nur oberflächlich tiefer war es wie als würde jemand unter meiner haut immer wieder mit etwas das echt wehtut linien ziehen wo vorher oben Seile waren. Ich konnte kaum laufen oder die Arme heben wir dachten erst ich hätte mich verletzt weil einzelne Finger ebenfalls völlig taub waren. Weder mein Hausarzt noch das Krankenhaus das mich wirklich auf den Kopf gestellt hatte konnten was finden. Das Schauspiel lief 3 Tage dann war es plötzlich weg und mir ging es wieder gut.

      Hängen bleiben und auch ein down egal in welcher Kombination wünsche ich niemandem egal wie wenig ich ihn mag. Es ist die Hölle.
      Danke, dass du uns dennoch einen Blick durchs Schlüsselloch gewährt hast, @Schallgewitter.
      Nachdem ich mir wie @Luna nicht wirklich viel vorstellen konnte, waren deine Erfahrungen wirklich lehrreiche, neue Informationen für mich.

      Ich hoffe sehr, dass deine Befürchtungen was negatives Feedback betrifft unbegründet sind und natürlich, dass deine Zukunft möglichst wenig solche und dafür umso schönere Erfahrungen bereithält. :)
      Ich danke Dir, @Entfesselt für diesen Thread, die Erläuterungen und @Schallgewitter für die weiteren Ausführungen.

      Es ist total interessant für mich, dass Ihr genau das beschreibt, was ich mir bei Bondage für die Beteiligten als Möglichkeit immer vorgestellt habe.
      Komisch, dass meine Vorstellung so nah an der Wirklichkeit ist.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Liebe @Schallgewitter,

      was für eine wahnsinnig tolle, überwältigende, berührende Beschreibung! :love: Ich bin immer noch geflasht. Mir wäre es nie gelungen, dieses Gefühl des hängen bleibens so treffend zu beschreiben. Bisher habe ich kaum etwas lesbares dazu gefunden; ein paar Nebensätze in Büchern, das war's.
      Und doch geschieht so etwas. Ich vermute sogar, dass dieses Hängen bleiben und das von mir beschriebene stecken bleiben ziemlich ähnlich sind. In so vielem, was Du schriebst, habe ich meine Gefühle von damals wiedererkannt. Wie sich alles verkehrt anfühlt, man sich selbst verkehrt anfühlt, die Welt nur noch schräg ist, bis dann der wirklich unangenehme Fall erfolgt.

      Beim SM kann man ganz gut vorsorgen, um so etwas zu verhindern, wenn man sich in seinen Reaktionen ein wenig kennt: Ich halte seitdem ein Handsignal, wenn ich mich auf dem Abflug befinde, aber noch nicht angekommen bin. In dieser Zeit darf der Top keinesfalls die Session beenden. Viele würden das als topping from the bottom bezeichnen. Mir ist das aber völlig schnurzpiepegal, wer das wie bezeichnet - es ist meine Rückversicherung, dass ich diesen ätzenden Zustand des stecken bleibens und des danach folgenden Absturzes so selten wie möglich erleben muss.

      Danke Dir nochmals für Deine Beiträge. Sie empfand ich als unglaublich bereichernd, Horizont erweiternd. Ich habe zugegebenermaßen nie so recht verstanden, was so faszinierend ist an der Fesselei... Fixiert werden mag ich, doch ich bin dahingehend durchaus mit recht pragmatischen Lösungen zufrieden zu stellen. Durch Eure Beiträge ist es mir das erste Mal begreifbar, nachvollziehbar gemacht geworden (so seltsam sich das nun bei diesem Threadthema anhören mag).

      Nochmals vielen, vielen Dank Euch beiden. :blumen: <3

      Luna
      Liebe @Luna

      damit das vieles sehr ähnlich ist bist du glaube ich sehr richtig. Ich gehe sogar soweit zu sagen das ganz viel bei genauer Betrachtung deckungsgleich sein dürfte.
      Jeder ist irgendwo in seiner Ecke unterwegs. Jede Ecke hat ihren Namen ob es nun S/M, D/s,B/d oder nur Seilbondage ist (sorry aber alle möglichen und unmöglichen Kombination aufzuzählen währe zu viel des guten) und ich glaube schon das high, fliegen sowie Abstürzen und down irgendwo sehr gleich sind.
      Diese Zustände werden halt dem Spielfeld nach betietelt aus dem sie kommen. Auch wenn ich absolut zu Umständen aus D/s oder S/M spielen nix sagen kann glaube ich schon das sie sich nur minimal unterscheiden und auch extrem individuell sind.
      Meine Gedanken was die Gleichheit angeht kommen daher das man egal wo man nun unterwegs ist immer etwas sehr intensives und sehr Tiefgreifendes macht. auch wenn ich mir zB selbst nicht vorstellen kann das schläge mit einem Rohrstock (ich hoffe doch die Bezeichnung ist halbwegs korrekt) toll sind oder an machen, glaube ich schon das es sehr emotional und intensiv für andere sein kann. und genau da haben wir dann für mich persönlich eben diese gemeinsamkeit auf der fast alles für mich beruht.

      so nun hoffe ich mal ich hab euch nicht zu sehr verwirrt mit meinen Gedanken wenn doch tut es mir leid war nicht meine Absicht.