Anonyme Umfrage zum Thema Persoenlichkeitsstoerungen

    @SkolarOfWorlds sehe ich komplett anderst.
    Ich informiere mich extrem genau bei den Dingen die ich machen will.
    Dinge die mich nicht interessieren, die ich aus moralischen Gründen ablehle über die informiere ich mich eben nicht so tief. Reicht das ich weiß es existiert und hat einen Namen. Ich muss also tatsache nicht jeden pups bis ins aller letzte Detail kennen.

    Was als die Störungen angeht, da ich ein Spiel mit psychisch erkrankten Menschen ablehne, das vorher auch klar sage mache ich mir da auch keinen Kopf drum. Wenn jemand meint er will in meine Seile hat dieser auch SEINEN Teil der Verantwortung zu tragen. So einfach ist das.

    Tut mir leid aber das sich der aktive um alles zu sorgen hat halte ich für eine der blödesten Aussagen überhaupt. Zu einer Session gehören 2 oder mehr und jeder trägt Verantwortung, auch der passive. ich bin Mensch kein Hellseher.
    Es ist nicht so einfach, wie zu sagen, man lehnt das Spiel mit psychisch kranken Menschen ab. Denn diese Personen wissen das oft selbst nicht. Tatsaechlich kann das zu einem grossen Problem werden. Menschen mit PS, die als Konsequenz extreme Erfahrungen suchen und diese nicht in einem sicheren Umfeld bekommen koennen, suchen sich diese Kicks dann eben woanders.

    BDSM kann meiner Meinung nach auch mit Menschen mit leichten PS praktiziert werden, wenn man sich eber der psychologischen Besonderheiten bewusst ist.

    In diesen Faellen scheint es mir ratsam zu sein, eine partnerschaftliche Beziehung mit BDSM Elementen zu fuehren und BDSM nicht zum Lebensmittelpunkt zu machen. Ebenso das Suchen von immer hoeheren Kicks ohne gleichzeitige emotionale Bindung (Spielbeziehung) kann fuer solche Menschen Schwierigkeiten verursachen.

    SkolarOfWorlds schrieb:

    BDSM kann meiner Meinung nach auch mit Menschen mit leichten PS praktiziert werden, wenn man sich eber der psychologischen Besonderheiten bewusst ist.

    In diesen Faellen scheint es mir ratsam zu sein, eine partnerschaftliche Beziehung mit BDSM Elementen zu fuehren und BDSM nicht zum Lebensmittelpunkt zu machen. Ebenso das Suchen von immer hoeheren Kicks ohne gleichzeitige emotionale Bindung (Spielbeziehung) kann fuer solche Menschen Schwierigkeiten verursachen.


    O je....
    "solche" Menschen... wenn ich das schon lese, bekomme ich Bauchschmerzen.
    Und was eine leichte Persönlichkeitsstörung sein soll, kann ich auch nicht so ganz verstehen.

    Es ist immer wieder toll, wenn die Ach-so-Gesunden sich über Persönlichkeitsstörungen austauschen. :popcorn:
    Ich erklaere es dir gerne. PSen sind nicht digital. Es ist nicht so, dass jemand entweder 100% Borderliner ist oder nicht. Sondern die Auspraegung dieser Verhaltensmerkmale ist bei jedem Menschen unterschiedlich stark. Daher haben manche Menschen starke und andere leichte Varianten der Persoenlichkeitsstoerungen.

    Verantwortlich dafuer sind Erbanlagen, unterschiedlich starke Traumata und persoenliche Bewaeltigungstrategien.

    Eine Persoenlichkeitsstoerung ist eigentlich immer eine Persoenlichkeitsentwicklungsstoerung. Die Verhaltensweisen wurden als Ueberlebensstrategien entwickelt und sind aber nach dem Ende der Bedrohungssituation nie wieder abgelegt worden.

    Uebrigens von Krank und Gesund war hier nie die Rede.
    Die Diagnose Persönlichkeitsstörung beinhaltet eigentlich, dass es nichts "leichtes" ist, auch wenn es natürlich die meisten Persönlichkeitsstörungen in unterschiedlichen Ausprägungen gibt. Aber so eine Diagnose bekommt man nicht mal kurz.
    Irgendwie scheinen wir aneinander vorbeizureden. Natürlich gibt es unterschiedliche Ausprägungen. Aber die Diagnose "Persönlichkeitsstörung" beinhaltet schon eine ganze Menge. Die bekommt man nicht mal kurz, sondern nur, wenn man wirklich krank ist. Und ja, ich sage krank und gesund.
    Korrekt. Aber selbst fuer Fachleute ist die Diagnose schwer. Persoenlichkeitsstoerungen sind teilweise durch sich ueberschneidende diagnostische Kriterien definiert. Dazu bestehen hohe Komorbiditaeten mit anderen Persoenlichkeitsstoerungen. Letztlich muss solch eine Diagnose oft hauptsaechlich auf der Eigeneinschaetzung des Betroffenen beruhen, weil keine objektiven Daten zur Verfuegung stehen.

    Bei Borderline gibt es tatsaechlich eine Ausnahme. Die Betroffenen sind empfaenglicher fuer Gefuehlsregungen anderer. Und zwar so sehr, dass man diesen Unterschied unter dem MRT sichtbar machen kann.

    Um eine solche Diagnose zu bekommen, muss man sich natuerlich auch erstmal zu jemandem begeben, der sie stellen kann.
    Na ja, so manche Persönlichkeitsstörung sieht man von außen relativ gut, wenn man die Person einmal so erlebt.... Natürlich nicht alle und immer, aber so manches lässt sich nicht sehr gut verbergen.
    Kann man eine DIS dann auch unter dem MRT sichtbar machen? Das wäre interessant...

    Gretchen85 schrieb:

    Um hier kurz einzugreifen, besonders empathische Menschen sind nicht zwingend borderliner. :thumbup:


    Korrekt, das waere der falsche Umkehrschluss. Aber Borderliner sind ueblicherweise sehr empathisch, dass liegt daran, dass ihre Alarmglocken sensibler fuer die Emotionen anderer sind. Die Amygdala faengt schon viel frueher an zu klingeln als bei anderen Menschen. Teil der Ueberlebensstrategie.

    Lasuya schrieb:

    Kann man eine DIS dann auch unter dem MRT sichtbar machen? Das wäre interessant...


    Kann ich leider nicht sagen. Der oben erwaehnte Test funktioniert ueber Gesichter. Ein Borderliner erkennt sehr viel schneller und zuverlaessiger negative Gefuehlsregungen auf ihm dargebrachten Fotos. Das MRT kann die ungewoehnliche hohe Amygdala Aktivitaet dann messen. (Studie: ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14643096)

    Gretchen85 schrieb:

    Jep, unter bestimmten Vorraussetzungen möglich.


    Magst du uns erklaeren wie das geht? Oder einen Link dazu?
    Hallo, mein Name ist Patrator und ich habe gepflegt einen an der Waffel. :hi:

    Ich habe viele Spleens, Vorlieben, Eigenheiten, Eigenartigkeiten, etc. sprich ich bin häufig eine (gelegentlich auch mehrfache) Erscheinung, die man fast immer in Erinnerung behält... :rolleyes: - Ich würde es gerne als sympatisch verrückt bezeichnen, aber da hat jeder so sein eignes Urteil und vor allem seine Theorie. :sofa: Warum ich so bin? - Keine Ahnung, ich wills nicht wissen und eigentlich auch nicht ändern. Ich bin einzigartig, so hofften zumindest immer die anderen... :rofl:


    Aber mal Spaß beiseite. Das Thema ist ein wichtiges. Deshalb wiederholt es sich auch sehr häufig in verschiedenster Art und Weise sowie Ausprägung. Es ist halt auch ein sehr polarisierendes und vor allem triggerndes Thema. Dementsprechend muss man akzeptieren, dass es immer wieder aufkommt. Aber genauso muss man akzeptieren, dass da einige auf Verteidigung gehen.

    Wenn man einen Psychologen auf sich loslässt, wird man immer mit einer Diagnose rausgehen können, denn was ist schon normal?

    Ich zum Beispiel habe ein nicht gerade kleines Helfersyndrom. Ob das auch pathologisch ist, will ich lieber gar nicht wissen. Aber eben durch jenes Helfersyndrom bin ich des Öfteren mit Betroffenen von schwierigen Lebenssituationen geraten und habe auch selbst meine vielen Archilles Versen. Wichtig für mich ist halt, dass ich dessen bewusst bin und sie anders wahrnehme, damit lebe, sie akzeptiere und erkenne, wenn es mal grenzwertig wird, bzw. ich mal Hilfe brauche und vielleicht nicht alleine damit klarkomme.

    Ich selbst konnte auch keine passende Antwort finden, möchte aber zum Ausdruck bringen, dass mir das Thema psychische Belastungen am Herzen liegt. - Ich glaube auch manchmal zu sehr. Sowohl als passiv als auch als aktiv Betroffener. Aber genug an dieser Stelle. Es gibt hier und da ja noch andere Gelegenheiten mich zu äußern.

    In dem Sinne einen lieben Gruß

    Patrator
    Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
    Finde ich sehr spannend und habe ich gerade gefunden: swr.de/swr2/wissen/borderline-…937446/nid=661224/35799u/

    Da geht es darum, mittels Echtzeit MRT Feedback einen Blick in die eigene Gefuehlswelt zu bekommen. So kann man live, waehrend man sich selbst in`s Gehirn schaut, versuchen welche Methoden zur Gefuehlsregulation am besten funktionieren. Neurofeedback nennen die das. Hier wird es das erste mal fuer Borderliner eingesetzt.
    Nochmal zum Thema MRT. Bei Traumafolgestörungen ist es ja üblich, dass die Informationsverarbeitung über Hypothalamus / Amygdala verändert ist. Das trifft aber ja nicht nur für Borderliner zu, sondern für alle Traumafolgestörungen. Kann man da dann überhaupt noch differenzieren, welchen Namen das Kind hat?
    P.S. Ich weiß schon, dass das hier eigentlich zu weit geht, aber ich finde es gerade wirklich interessant.
    @Lasuya, du sprichst hier tatsaechlich ein haeufiges Problem an: Die Tatsache, dass es viele ueberlappende Definitionen gibt. Aber Borderline wird seit kurzer Zeit auch zu den PTBS gezaehlt und daher erscheint mir deine Beobachtung sinnvoll.

    Und viele dieser Stoerungen treten in Kombination auf und entwickeln sich. Und es geht nicht zu weit, das ist der Diskurs den ich mir erhofft hatte.
    Ich bin die Foren-Ente @Patrator :D und mag jede deiner liebenswert spleenigen Vollmeisen. Aber gut. Ist ja immerhin auch so ein Vogel.

    Auf der anderen Hand: je nachdem wer sich gerade diagnostisch an mir austobt und welchen Hintergrund jener Klapsi hat, bin ich mal völlig plemplem und mal total in Ordnung. Da muss man drüberstehen :D

    Irgendwo hat doch keiner ab einem gewissen Alter mehr alle Latten am Zaun...
    @SkolarOfWorlds
    Die Sache mit den sich überlappenden Definitonen finde ich auch immer wieder spannend, frustrierend, interessant, nervig, je nachdem, von welcher Seite aus ich es mir anschaue. Es wäre so viel leichter, wenn man mal kurz eine Schublade aufmachen könnte und alles wäre klar.
    Ich glaube, das ist auch mein Problem mit diesen häufigen Diskussionen hier im Forum. Die ganzen Traumapatienten, die ich kenne, passen einfach in keine Schublade. Und hier scheinen sie immer wieder eine zu bekommen. Das macht es sehr schwierig, überhaupt offen mit dem Thema umzugehen.