Lässt sich SM-Neigung besser erkennen als DS-Neigung?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Lässt sich SM-Neigung besser erkennen als DS-Neigung?

      Aktuell beschäftigt mich (noch immer im Anfängermodus) die Frage nach persönlichen Neigungen. Ich glaube, dass es SMler leichter als DSler haben, ihre Neigung zu erkennen. Warum? SM ist für mich irgendwie plakativer. Wenn ich im erotischen Kontext auf Schmerz stehe, dann ist das ein Fakt, der sich relativ schnell relativ deutlich zeigt. DS dagegen ist so subtil, dass es für Anfänger oft gar nicht oder nur schwer erkennbar ist. Oder ist es nicht die Schwierigkeit, eine DS-Neigung zu erkennen, sondern die mangelnde Ausgeprägtheit derselben, die dann zu Erkenntnisschwierigkeiten führt?

      Hmmm, könnt ihr nachvollziehen, was ich meine? :gruebel:
      Also ich kann nur von mir reden.
      DS finde ich VIEL einfacher zu erkennnen als SM.
      Ich habe schon immer halbe Orgasmen gehabt, wenn in Filmen jemand niederknien musste (unabhängig davon, ob Mann vor Frau oder Frau vor Mann).
      Subtil war da nichts dran, es war immer klar und eindeutig, ;)
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Ich kann nur sagen, dass ich meine - extrem ausgeprägte - Maso Neigung erst im Laufe der Zeit festgestellt habe. Das war nicht von Anfang an da. Oder vielleicht doch aber ich habe es nicht als solche erkannt. Als ich mit BDSM in Kontakt gekommen bin, zunächst in Form von Geschichten, die ich gelesen und die mich erregt haben, dann war es defitiv des devote, das unterwürfige, das mich angemacht hat. Dass ich inzwischen dermaßen auf Schmerz stehe, hätte ich mir vor einem Jahr, als ich sozusagen angefangen habe, im Leben nicht vorstellen können. Ganz im Gegenteil habe ich das für mich vollkommen ausgeschlossen.
      Für mich ganz klar nein.
      Ich konnte mich viel früher im DS- und danach immer mehr im BD-Kontext wiederfinden, während Schmerzen von Anfang an blöd waren. Bis ich ein Schlüsselerlebnis hatte, nach welchem mich mein Partner immer wieder damit neckte, dass er schon gemerkt habe, wie es mir so überhaupt gar nicht gefallen hätte, Schmerzen zu begegnen. *hust*
      Diese Neigung zur Schmerzlust zu erkennen, hat viel länger gebraucht, als beim BD- und DS-Teil. Auch als ich jünger war, hatte ich in diese Richtungen keine Fantasien. Schmerzen waren da ausschließlich negativ und als Strafe besetzt. Zur Lust dahinter habe ich erst vor kurzem gefunden und auch nur bei sehr leichten Schmerzen. Und es war auch ein nicht zu vernachlässigender Schritt, überhaupt zu akzeptieren, dass es diese "perverse" SM-Neigung gibt. BD und DS waren schon so sehr Teil von mir, dass ich sie nicht mehr als Solches empfand. Aber schöne Schmerzen mussten wir mir erst einmal erarbeiten.
      Kann jetzt nur aus meiner d&m- Sicht sprechen.
      Ich war schon immer eher devot veranlagt, das hat sich sehr früh gezeigt und wurde mir aber erst später im Kontext BDSM klar. Zum Beispiel habe ich gerade als Kind fast immer getan was mir Ältere/Erwachsene gesagt haben, wenn's mir eben nicht komplett gegen den Strich ging (konsequente Boykottiererin des Sportunterrichts^^). Bei Gleichaltrigen war das ein bisschen anders. Auch beim Einkauf habe ich immer schon die Tüten gepackt, anderen an Durchgängen den Vortritt gelassen, auch Stunden auf andere gewartet ohne ihnen wirklich böse zu sein, etc.. Mag natürlich sein, das bleibt offen, dass ich das im Nachhinein so deute.
      Dass ich masochistisch bin hätte ich dagegen nie gedacht, da bin ich generell der totale Jammerlappen gewesen. Trotzdem habe ich sehr schnell darum gebeten, dass er fester zuschlägt. Vorher jedoch hatte ich nie Fantasien davon Schmerz zu "erleiden", daher würde ich sogar sagen, dass sich eine dominante/submissive Neigung eher erkennen lässt.

      Aber: Irgendwo habe ich gelesen, dass Verhaltensweisen wie sich selbst zu zwicken, an den Haaren zu ziehen/raufen, auf die Zunge/Lippe zu beißen und Nägel kauen auf eine masochistische Ader hinweisen. Bestimmt ist nicht jeder Nägelkauer masochistisch und wird das natürlich auch nur so deuten, wenn er denn irgendwann feststellt, dass er eine solche Neigung hat, aber daran würde es sich relativ offensichtlich zeigen.
      Bei mir war schon länger die SM-Neigung klar, da die in direkten sex. Kontext standen. Wobei deutlich mehr M statt S, im DS sehe ich mich ausschließlich auf der devoten Seite, wobei ich nicht weiß ob ich das überhaupt ausprobieren möchte.

      Wohingegen DS-Vorstellung/Fantasien nicht wirklich sex. Bezug hatten und diffus waren und ich daher nie den Zusammenhang gesehen habe. Ich hab mich zwar immer über die eigenen Träumereinen/Fanatsien gewundert, habe aber mir nix weiter dabei gedacht. Zudem wusste ich, bis ich hier in das Forum kam, ja noch nicht einmal was von DS und was es Alles noch so gibt.

      Inzwischen seit dem ich mich mehr damit auseinandersetze, ändert sich das. Die Frage ist natürlich in wie weit das in mir schlummerte oder doch nur beeinflusst/in eine andere Richtung gelenkt wurde, durch das mitlesen hier. Wie weit kann man eigentlich den sex. Zusammenhang bei DS ausblenden?
      Warten zu können ist eine Kunst, nichts zu erwarten eine noch viel größere.
      Also ich habe jetzt seit gestern Abend über dieses Thema nachgedacht und war erst der Meinung,
      dass ich meine DS-Neigung eher erkannt hätte. Aber wenn ich es genauer reflektiere, muss ich dies
      revidieren und doch sagen, dass ich meine SM-Neigung eher erkannt habe. Das mag zwar nicht mit der
      Holzhammer-Methode stattgefunden haben, aber es hat sich bereits vor ein paar Jahren bei mir bemerkbar gemacht, dass ich eher auf die härtere Gangart stehe und lieber fester angepackt werden möchte.

      Ich glaube, aber auch nicht, dass das eine leichter als das andere zu erkennen ist. Ich finde, es kommt auf die jeweilige Persönlichkeit an.
      Grüße

      Mrs. Mendor

      ______________________________________________________________________________

      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)
      Bei mir war zu Beginn klar, dass ich d/s will.

      Schmerzen konnte ich mir zu Beginn überhaupt nicht vorstellen. Was hatte ich Angst vor den ersten Hieben. Tja und dann war sehr schnell klar, dass ich ziemlich maso bin. Vermutlich noch mehr als devot.

      Aber ich brauch auch die Mischung. Stumpfes regelmäßiges Hauen bringt mir nix.
      Mmmh... ich finde die Frage ziemlich gut. Ganz ehrlich. Und ich sehe das auch als sehr schwierig bis unmöglich an darauf eindeutig zu antworten bzw. eine Antwort zu finden.

      Aus meiner Perspektive: als dominanter Part war DS für mich natürlich eher offensichtlich und ich wäre daraus alleine nie auf die Idee gekommen, dass ich Spaß am Hauen hätte haben können. Das war eher "Zusatzausstattung" die sich beim spielen ergeben hat. Es war so eine kleine Reaktion meiner Partnerin auf ein eher versehentlich gröberes Vorgehen währenddessen, für welches ich mich beinahe entschuldigt hätte. Auch bei ihr war dann wohl auch eine gewisse Verwunderung darüber vorhanden, dass sie das subjektiv als wesentlich angenehmer empfunden hat, als es für mich objektiv aussah.
      Als neugierige Menschen haben wir das dann einfach mal weitergesponnen und inzwischen habe ich bei mir eine sehr eindeutige Neigung zum "sanften Sadismus" (fern ab jeglicher Hardcore-Praktiken) festgestellt. Soll heißen: alleine der Gedanke daran ihr den Hintern zu versohlen macht mich rattig. DAS hätte ich früher ganz gewiss niemals für möglich gehalten und es war am Anfang auch eine gewisse Scham meinerseist da.

      Fazit: SM ist sicher "plakativer" in der Ausführung. ICH aus meiner Sicht würde allerdings eher dazu tendieren, dass DS -als eher mental gelagerte Komponente- früher entdeckt wird, als eine "handwerklich" orientierte SM-Neigung. Zumindest in der Praxis. Wie gesagt: my2cents

      Pfauenauge schrieb:

      Aber schöne Schmerzen mussten wir mir erst einmal erarbeiten
      ... wenn ich das jetzt alles noch mal so nachlesen ... Es scheint tatsächlich was dran zu sein, dass man SM erst nach und nach für sich entdeckt, nachdem man D/S mental schneller realisieren kann.

      Doch könnte das nicht auch neigungsabhängig sein? Dass jemand, der eher auf SM steht, das eben eher wahrnimmt als seine DS-Ader? Und umgedreht? Obwohl der Kommentar von @Feder ja dagegen spricht.

      Oder, noch anders: Erkennt man DS eher, weil man sich dem Thema BDSM immer erst auf mentaler Ebene nähert? Und dann eben zunächst DS-Signale wahrnimmt?

      Echt schwierig ...
      Muss denn unbedingt die D/S- oder S/M-Neigung pauschal eher erkannt werden? Vielleicht ist das ja einfach individuell ;)

      Dass jemand, der eher auf S/M statt auf D/S steht diese Neigung auch schneller erkennt, finde ich sehr plausibel.
      Ich kann mir aber vorstellen, dass unheimlich viele Faktoren mit einwirken, wie das persönliche Umfeld.
      Suggerieren einem z.B. die Freunde, dass man ja immer so brav ist, sich immer an die Regeln hält, viel zu nett ist, etc. könnte man eher entdecken devot zu sein als masochistisch. Vielleicht traut man es sich dann auch schneller einzugestehen, weil man ja schon so wahrgenommen wird. Wobei es sicher auch viele devot Veranlagte gibt, die sich nicht an alles gehalten haben, das sollte nur ein Beispiel darstellen. Masochismus war vorher für mich ein rotes Tuch.

      Für sadistisch und dominant veranlagte Menschen kann ich mir echt gut vorstellen, dass es viel schwerer ist die sadistische Neigung zu entdecken, da Sadismus eigentlich immer als etwas Negatives wahrgenommen wird (ich dachte da immer an Serienmörder, Teufel, Schadenfreudige, Triebtäter, usw.) und sie somit vielleicht viel mehr verdrängt wird. Dominanz dagegen ist eigentlich nichts schlechtes sondern sogar eher gut und wird deshalb möglicherweise früher entdeckt.

      ...bin ich jetzt am Thema vorbeigeschrammt? :D
      Letztendlich ist es aber so: man wird im Alltag doch mal eher dominiert als geschlagen. Zumindest als Erwachsener. Woher soll man also wissen dass man maso ist? Wie soll man vorher wissen wie die eigene Reaktion darauf ist?

      Ich hab das für mich damals ausgeschlossen komplett und hatte Angst vor ner Rosshaarpeitsche. Nach und nach habe ich dann Erfahrungen gesammelt und mittlerweile sind wir ganz woanders....

      Letztendlich ist alles sowieso egal . Ob ich nun devot, maso, das eine mehr oder weniger oderr sonstwas bin, letztendlich macht man das worauf man Lust hat.

      Ich finds immer schwierig Gefühle zu analysieren. Ich probiere was aus und entweder es gefällt mir oder nicht. Warum und wieso das ganze so ist, ist letztendlich völlig egal. Hauptsache es gefällt.
      Nix für ungut, @Feder, aber selbst als ich noch kein Erwachsener war und im Alltag durchaus des Öfteren mal geschlagen wurde (oder andere geschlagen habe) so empfand ich das doch als eher wenig lustvoll und hätte davon nie auf eine masochistische oder sadistische Aber im sexuellen Sinne geschlossen.

      Und Sadismus etwas negatives? Hmmm..., kann ich so nicht bestätigen @Merci, allerdings fand ich auch schon als Kind Darth Vader bei StarWars viel cooler als die Jedi und Hannibal Lecter war mir einfach nur sowas von sympathisch....

      ....Ok, vieleicht bin ich wirklich einfach gestört? :D
      Ich überleg wie das bei mir war aber so genau kann ich das gar nicht sagen...ich wusste immer schon, dass ich "anders" bin. Nachdem ich zufällig ein ziemlich hartes Buch gelesen hatte und dieses mich doch sehr erregte, kam die Ahnung, dass ich auf die härtere Gangart steh. Jedoch habe ich es nicht als SM oder DS benennen können, ich wollte einfach benutzt werden. ;)

      Erst viele Jahre später und dank eines Buches das viel Wirbel erzeugt hat ;) konnte ich dem ganzen einen Namen geben und hab mich konkret in die Thematik eingelesen können. Wobei ich erst dachte ich wäre mehr Maso, DS gehörte für mich bis zu einem gewissen Grad irgendwie dazu. Aber ich hatte zb riesige Angst davor gedemütigt zu werden.
      Naja...zum Glück hat mein Herr da um einiges mehr Erfahrung und auch das bessere Feingefühl und so stellte sich ziemlich schnell heraus, dass ich doch sehr auf Demütigungen reagiere, wobei ich es wiederum als benutzt werden empfinde, da Demühtigung für mich noch immer negativ behaftet ist.

      Mein Fazit...ich glaub es ist sehr schwer etwas so umfangreiches auf ein paar Buchstaben zu minimieren. Und genauso schwer ist es auf einmal den Umfang der eingenen Neigungen zu erkennen. Da gehört viel Feingefühl, Probierlust und oft auch Überwindung dazu um das herauszufinden. Und wir alle sind anders, der eine ist ein Bauchmensch, der andere ein Kopfmensch, wir alle haben unterschiedliches erlebt und unterschiedliche Gedanken, da ist es nicht verwunderlich wenn jeder eine andere Neigung als erstes entdeckt ;)
      Des öfteren bin ich Kreativrechtschreiberin :lustig: