Die Strafe

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      Durch die Eröffnung eines Threads hier im Forum mit dem Titel "Wer zu spät kommt, den bestraft das ... ähm ... der Dom" erinnerte ich mich an eine meiner ersten Geschichten, die ich genau dazu vor einigen Jahren schon schrieb und euch hier vorstellen möchte. Sollte der Text zu hart sein, zu direkt, nicht hier in den öffentlichen Bereich passend, dann bitte ich um Verschiebung in den FSK 18 . Bereich.
      Diese Geschichte ist auch in meinem Blog .sinnlichegedankenfluege.wordpress.com/ zu finde ... diese und noch einige mehr .... Nun aber wünsche ich dem geneigten Leser viel Vergnügen und vielleicht auch den ein oder anderen Denkanstoß.

      ***
      Ich schaue auf die Uhr und mein Herzschlag beschleunigt sich. Ich werde nicht pünktlich sein. Warum nur musste mir Karin über den Weg laufen? Ich mag sie ja ganz gern, doch wenn sie einmal beginnt, von all ihren wilden Flirts, die dann doch jedes Mal wieder in heftigem, aber meist nur kurzem Liebeskummer gipfeln, zu erzählen, findet sie kein Ende. Da sie mir aber in all den Jahren eine zuverlässige Freundin und Gesprächspartnerin war, konnte ich sie nun nicht stehen lassen und trank mit ihr einen Kaffee, bei dem wir beide ein wenig die Zeit vergaßen. Ich mochte sie nicht unterbrechen, denn sie war auch immer für mich da, wenn mir etwas auf der Seele brannte. Und nun würde ich zu spät nach Hause kommen, etwas, was du verständlicherweise gar nicht dulden würdest.

      Hastig steige ich die Treppen hoch und öffne die Wohnungstür. Mit fliegenden Händen hänge ich meinen Mantel auf den Bügel, werfe einen prüfenden Blick in den hohen Garderobenspiegel und sehe dabei meinen gehetzten Gesichtsausdruck. Fast eine Viertelstunde habe ich mich verspätet und ich bin noch nicht einmal so zurechtgemacht, wie du es mir für diese Woche aufgetragen hattest. Sicher wird eine Strafe mich erwarten. Schnell husche ich in mein Zimmer, entkleide mich und ziehe mir das zarte, seidene Hemdchen an. Nun noch die schwarzen Halterlosen. Vorsichtig streife ich sie über meine Beine, bemühe mich um ein wenig Ruhe, damit ich das zarte Gewebe in meiner Hektik nicht zerreiße. Schnell noch etwas dezenten Lippenstift aufgetragen und ein paar Tröpfchen meines Parfums, dessen Duft du so sehr an mir magst, auf Schläfen und in die Halsbeuge getupft. Dann bürste ich mit zügigen Strichen meine langen schwarzen Haare, bis sie in weichen Wellen auf meine Schultern fallen. Fertig. Endlich. Ich hole tief Luft. Ruhig. Bleib ganz ruhig, ermahne ich mich. Wenn ich ihm erkläre, dass ich aufgehalten wurde, wird er mich sicher verstehen und nicht zu hart bestrafen.

      Ich gehe in das Kaminzimmer. Dort sitzt du in einem tiefen Sessel, liest in einem Buch und hast einen Tee neben dir stehen, dessen aromatischer Duft den Raum ausfüllt. Es ist still. Nur das leise Knistern des brennenden Holzes ist zu hören. Du würdigst mich keines Blickes, so trete ich in die Ecke neben dem Kamin, an den Platz, den du mir für diese Woche zugewiesen hast. Ich senke den Blick, stehe ganz ruhig da. Du schaust kurz auf die Uhr, die auf dem Kaminsims steht und wendest dich dann wieder deiner Lektüre zu. Leise raschelt es, als du umblätterst. Ich stehe ganz still, warte auf deine Frage nach meiner Verspätung. Doch du sagst nichts. Ich möchte erklären, doch ich darf in diesem Raum nicht ungefragt sprechen. Wie soll ich mich nur verhalten? Gestern wolltest du, dass ich dich inspiriere, indem ich meinen Körper selbst liebkoste. Könnte es schaden, wenn ich das nun auch wieder täte? Sicher würde es dir gefallen, denn ich weiß, wie sehr du meinen Anblick magst, wenn ich in stiller Versunkenheit die Hände über meine Haut gleiten lasse. Gestern hattest du mich dabei lächelnd betrachtet, bis es dich nicht mehr in deinem Sessel gehalten hatte.

      Zögernd gleitet meine Hand unter mein Hemdchen. Ich beginne, meine Brüste zu streicheln. Die zarte Seide hat sich nach oben geschoben, sodass du meine Nacktheit sehen könntest, wenn du nur einmal zu mir schauen würdest. Doch du gönnst mir keinen Blick. Meine andere Hand liegt auf meinem Bauch, wandert nun zwischen meine Beine. Ich erschaudere, seufze leise, als meine Finger in einer sanften Bewegung meine Scham teilen und die empfindsamen Stellen berühren. Warum nur reagierst du nicht? Gestern machte es dich so geil und längst hattest du deine Hose geöffnet und mich vor dir niederknien lassen, um meinen Mund mit deiner harten Männlichkeit zu füllen. Und heute? Du reagierst nicht, bist in dein Buch vertieft. Meine Berührungen lassen mich erschaudern und ich seufze, lecke mir unbewusst über meine Lippen und streichle mich selbstvergessen weiter.

      Endlich spüre ich deinen Blick auf mir. Ich wage nicht, dir ins Gesicht zu sehen, halte meinen Blick gesenkt. Ich höre, wie du dein Buch weglegst. Meine Augen heften sich auf deine Hände, die die Schnalle deines Ledergürtels öffnen, so, wie du es auch gestern getan hattest. Ich lächle. Doch dann erstarre ich, denn ich sehe, wie du deinen Gürtel aus den Schlaufen der Hose ziehst und sie nicht wie gestern öffnest. Ein angstvolles Beben erfüllt mich. Was hast du vor? Fast spielerisch gleiten deine Hände über das Leder. Dann erhebst du dich geschmeidig aus deinem Sessel und trittst zu mir. Zitternd möchte ich vor dir niederknien, doch du lässt es nicht zu. Mit festem Griff fasst du mir in meinen Nacken, lässt mich erstarren. Schon finde ich mich bäuchlings über der Sessellehne wieder, noch immer deine Hand in meinem Nacken, die mich unbarmherzig festhält und niederdrückt. Ich stütze mich ab, möchte mich wehren, doch kann es nicht. Angst erfüllt mich. Die andere Hand fasst mir zwischen die Beine, um sie ein wenig auseinander zu drücken. Ich gebe nach, stehe dadurch ein wenig stabiler, fühle mich aber offen und verletzlich. Dieses Gefühl verstärkt sich noch, als du mir mein Hemdchen nach oben schiebst.

      Du löst deine Hände von mir und ich wage nicht, mich zu bewegen, spüre nur deine männliche Präsenz neben mir und sehe deine Hände, sehe, wie du langsam einen Teil des Gürtels um deine rechte Hand schlingst. Ich bin wie erstarrt, denke nur noch: ´Nicht der Gürtel. Nicht das, bitte.´ Doch es geht kein Wort über meine Lippen, denn ich darf nicht reden, weiß auch, dass es dadurch nicht besser werden würde. Du trittst zurück und verlässt damit das Blickfeld meiner Augen. Dann trifft mich der erste Schlag. Ein heftiger Schmerz erfüllt mich und ich beiße auf meine Lippen. Das war kein Schlag, der meiner, unserer Lust dienen sollte. Es war ein strafender Schlag. Wieder und wieder spüre ich das Leder auf meiner Haut, die zu glühen beginnt. So strafst du mich. Längst schon laufen Tränen über mein Gesicht, doch es interessiert dich nicht. In einem unbarmherzigen Rhythmus tanzt das harte Leder auf mir, bis dein Handgelenk schmerzt. Noch immer hast du nicht ein Wort zu mir gesagt. Ich wimmere, scheine nur noch aus Schmerz zu bestehen, zittere angstvoll, erwarte die nächsten Schläge, doch du lässt nur den Gürtel vor mir zu Boden fallen und verlässt schweigend den Raum, ohne mich noch eines Blickes zu würdigen.

      Noch immer liege ich über die Lehne des Sessels gebeugt, wage nicht, mich zu rühren. Es ist vorbei, doch mein schmerzender Körper spricht eine eigene Sprache. Langsam versiegen meine Tränen und ich schluchze nur noch leise, nicht mehr vor Schmerz, sondern weil ich spüre, dass diese Strafe sehr gerechtfertigt war. Ich war zu spät gekommen, hatte mich Karin gewidmet und die Zeit und damit ihn vergessen. Ich hatte mein Handy dabei, hätte ihn informieren können. Warum nur habe ich das nicht getan? Und dann? Statt geduldig auf die Anweisungen zu warten, habe ich selbst entschieden, habe mich auch noch lustvoll berührt ohne zu wissen, ob das in seinem Sinne wäre. Eigenmächtig hatte ich versucht, seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Wie anmaßend das doch war. Die Härte seiner Strafe war also durchaus angemessen.

      Was konnte ich nun noch tun? Er hatte mir gezeigt, wo mein Platz ist, hatte mir für diese Woche einen Platz zugewiesen. Noch einmal schüttelt mich ein Schluchzen. Ich richte mich auf, streiche mein Hemdchen glatt und trete wieder in meine Ecke neben dem Kamin. Ganz still und aufrecht stelle ich mich hin, den Blick gesenkt. Ich würde warten, auf ihn warten, egal wie lange. Und ich würde ihm dadurch zeigen, dass ich begriffen hatte, dass es durchaus einmal zu Unregelmäßigkeiten kommen kann, aber Unachtsamkeit und Ungeduld bestraft werden müssen. Noch einmal wird mir das nicht passieren, schwöre ich mir und ein erstes, sanftes Lächeln stiehlt sich in meine Mundwinkel.

      © Selina B.
      Warum ich mich unterwerfe, obwohl ich sonst eine starke Frau bin? - Weil ich es kann!

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