Was genau ist eine D/S- Beziehung?

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      Was genau ist eine D/S- Beziehung?

      Hallo, ich stellte die Frage heute schon im Chat. Was versteht ihr unter einer DS-Beziehung? Wie würdet ihr sie leben wollen und wie nicht?

      Superneugierige Grüße

      Patientia

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von nightbird () aus folgendem Grund: Link gesetzt

      Uh es traut sich keiner :D -----

      Und ich glaube ich weiss warum ;)

      D/S ist ein sehr sehr seeeeeehr breites Spektrum und dieses kann man nicht in ein, zwei Sätze unterbringen. Hinzu kommt das der grad der Beziehungen im D/S Bereich sehr breit ist.

      Und ich denker jede Beziehung läuft da anders , jede hat seinen eigenen Weg gefunden ... und da gibt es kein Schema F. Jeder sieht es da anders und jeder wird sagen das dies oder jenes der richtige weg ist.

      Wird sehr spannend :D
      Norden, Süden, Krieg und Frieden, Chaos, Ordnung, Liebe, Hass
      Unwahrheiten, Ehrlichkeiten bringe ich in jede Stadt
      Trauer, Freude, Tod und Leben, will ich nehmen, will ich lassen
      wenn der Narr dann weiterzieht, wird man ihn lieben oder hassen
      ( R.I.P. Schelmish 15.12.2012 )
      Für mich ist eine D/s-Beziehung eine Beziehung, die auf einem Machtgefälle zwischen den Partnern beruht. Das muss nicht dauerhaft sein, kann sich auch nur auf den Sex beziehen (EPE), aber eben auch 24/7 laufen.

      Ich würde sie ziemlich genauso leben wollen wie ich sie lebe ;) Habe da schon den passenden Gegenpart gefunden, der ähnliche Vorstellungen hat. Nicht zu viel Micromanagement, aber schon einschränken, so als Beispiel.
      Regeln und Rituale sind mir dabei sehr wichtig.
      Wenn er möchte, kann er in alles eingreifen und überall Entscheidungen treffen.
      Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. (Rut 1,16)
      Naja, ich würde jetzt mal ganz plump sagen, dass ich sie so leben möchte, dass es mir und meiner Partnerin gefällt. - Also in aller erster Linie beide glücklich und zufrieden macht und sich beide gegenseitig beim anderen geborgen fühlen können.

      Und wie Félin so schön sagte. Ob man das nun ausschließlich auf horizontaler Ebene und/oder andere Bereiche des Lebens auslebt, das sei dem jeweiligen Paar überlassen, sie sollten sich nur einig sein. Und ein Machtgefälle ist für mich beim D/S selbstverständlich, das mögen sicher einige ähnlich sehen, aber das müssen halt nicht alle. Und auch das ist in Ordnung und gut so.

      Wie ich es lebe, bzw. leben möchte? - Naja. Zumindest nicht ausschließlich auf das Bett beschränkt. Das kann ich nicht mal verhindern, selbst wenn ich es wollte, es ist einfach ein Automatismus bei mir :pardon: - Sobald ich weiß, wie weit ich bei einem anderen Menschen gehen darf, bzw. er mich gut kennt und ich ihn gut kenne, dann passiert es einfach. Und wenn sich das dann so in einer Beziehung ergibt, dass beide spontan und völlig unverkrampft D/S leben können, verläuft das Ganze für mich ideal. Und wie viel sich dann daraus entwickelt, wie "extrem" man das dann treibt, ist für mich persönlich unwichtig. Ich muss kein Wettpinkeln mit anderen DSlern gewinnen, denn solange es sich sowohl für mich als auch für meinen Partner intensiv und richtig anfühlt, ist alles prima und ich wunschlos glücklich. Da können andere noch so viel mehr machen, das ist mir schnuppe. Und sich neu entdecken kann man ja immer wieder. - Tag für Tag. Aber man muss es halt nicht. Von daher lasse ich mich in meinem Leben einfach überraschen.

      In dem Sinne einen lieben Gruß

      Patrator
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      @Patrators Sichtweise und Einstellung teile ich. Ergänzend dazu poste ich unten Auszüge aus meinem offenen Brief, welcher auf der Hauptseite veröffetlicht wurde (gentledom.de/community/paten-b…-tuecken-und-freuden-522/).
      Weiterführend möchte ich Dir die Lektüre des Aufsatzes Der Kristall empfehlen, da dieser (natürlich mit gewissen Abweichungen) wesentliche Aspekte dessen beschreibt, was ich unter einer DS Beziehung verstehe.
      (Anmerkung der Moderation: Der Blog ist leider nicht mehr online)

      "DS-Beziehungen sind a) Beziehungen, bei denen b) ein Machtgefälle besteht.

      Jegliche Beziehung (a) zwischen Menschen lebt von Interaktion. Vielmehr: Beziehungen sind Interaktionsketten oder –loops. Einer Aktion folgt eine Reaktion folgt eine Reaktion usw.. Es ist ein Geben und Nehmen – auf sämtlichen Ebenen. Das Zusammenspiel muss stimmig, die Bilanz von Geben und Nehmen im Mittel für jeden der Beteiligten nach ihrer individuellen, subjektiven Wertung/Wahrnehmung ausgeglichen sein (zu kurzfristigen Ungleichgewichten kommt es immer). Ansonsten kündigt der Benachteiligte die Beziehung. Das ist eine Art Naturgesetz. Einzig die Frage, wann dem Benachteiligten der Geduldfaden reißt, bleibt offen.

      Kommen wir zum DS (b)… der DS-Beziehung: In jeglicher DS-Beziehung bestimmen die "Untergebenen", wer ihr Herrscher ist - zumindest langfristig. Die Untergebenen übertragen die Macht - sie erhalten den "Mächtigen" mächtig – und sie entscheiden, wann er es nicht mehr ist. Nämlich dann wenn sie ihm die Macht wieder entziehen. (Vgl. hierzu Simon, Fritz B., Einführung in die Systemtheorie des Konflikts, S. 98.). Petra Jenner, CEO Microsoft Schweiz, formuliert das folgendermaßen: "Die Macht ist immer nur eine geliehene Macht“ und “Eine Führungskraft darf nie die eigene Position ausnutzen und andere klein machen oder Entscheide fällen, die nicht nachvollziehbar sind und denen die Mitarbeitenden hilflos ausgeliefert sind." (.schweizamsonntag.ch/ressort/menschen/2553/)

      Und wenn diese Regeln schon im Business gelten - wie stark werden sie wohl in einer Liebesbeziehung wirken? Vor allem, weil man hier bei Fehlentscheidungen oder gar Machtmissbrauch seine Verantwortung nicht negieren kann. Nicht vor dem andern. Und überaus schmerzlich: auch nicht vor sich selbst. Der Mächtige ist der Mächtige und somit verantwortlich. Aus dieser "Nummer" kommt er bei BDSM nicht raus.

      DS-Beziehungen sind Beziehungen, in denen ein Machtgefälle bewusst herbeigeführt und gelebt wird - mal mehr oder weniger stark ausgeprägt. Ganz nach Gusto der Beteiligten. ABER: die Bedürfnisse aller in der Beziehung involvierter Menschen müssen dabei befriedigt werden. Somit kommt es zur paradoxen Situation: der Mächtige muss sich am (vermeintlich!) "Machtlosen" orientieren, seine Entscheidungen, seine Handlungen auf dessen Bedürfnisse hin abstimmen. Und noch mehr: er muss die Bedürfnisse tatsächlich auch "treffen". Bedeutet: liegt er mit seinen Einschätzungen hinsichtlich der Bedürfnisse des "machtlosen" Parts falsch, sieht er also diese Person "nicht richtig". Fühlt er sich nicht in ausreichendem Maße ein... dann fällt er die "falschen" Entscheidungen, vollzieht Handlungen, die den Interessen des "Machtlosen" zuwiderlaufen.... Somit frustriert er den "Unterlegenen" und beraubt sich auf diese Weise seiner Macht. Weil ihm seine geliehene Macht wieder entzogen wird. Keiner dieser sogenannten unterwürfigen/machtlosen/devoten Menschen hat zum Ziel, sich möglichst klein zu machen, eigene Bedürfnisse nicht befriedigt zu bekommen etc.. Es geht den in einer Beziehung Stehenden immer um einen Zugewinn - zu allseitigem Vorteil.

      Der Mächtige muss sich somit immer seiner Macht als würdig erweisen. Die Bewertung (= ob er der Macht würdig ist) erfolgt durch den "Machtlosen". Liefert der Mächtige in der Wahrnehmung des "Machtlosen" eine miese Performance ab… dann ist der Mächtige mächtig gewesen: er wird zum Ex-Mächtigen degradiert. ;) - Und vielleicht ist mit dieser Erläuterung nun offensichtlich, weshalb ich überall diese Anführungszeichen setzen musste. ^^

      Da von DS-Beziehung und Zugewinn oben die Rede war, so sollte auch die Frage beantwortet werden: Was ist dieser Zugewinn - in Hinblick auf DS? Nun kommen wir zu einem wirklich bösen Wort für die therapeutische Zunft…. Denn es geht nach meinem Dafürhalten um eine Intensivierung der Gefühle, der Beziehung – durch eine bewusst herbeigeführte SYMBIOSE.

      Pfui!? - Für manche sicherlich … Aber für mich: Schön, denn ich liebe so.

      Bei BDSM geht es meiner Meinung nach nicht in erster Linie um Macht - das wäre doch recht wenig Output für die ganze Mühe, die man da reininvestiert. Hier geht es um die Menschen. Um Gefühle, die sie sich wechselseitig bereiten, um deren Beziehung, Bindung, die in Ko-Kreation aufs intensivste etabliert, gelebt, zelebriert werden. Bei manchen, wie bei mir, um eine sehr besondere Ausdrucksform der Liebe – Verehrung, Stolz, Anbetung, Respekt, Empathie, Nähe – von Beiden für Beide.

      DS-Beziehungen sind ungleichberechtigte Beziehungen… sagt man gemeinhin. Ich bin mir da aber nicht mehr ganz so sicher…. Der dominante Part hat andere Rechte als ich. Inhaltlich sind sie verschieden. – Aber habe ich zugleich weniger Rechte als er? Bezieht sich nun ungleichberechtigt auf ein qualitatives oder quantitatives Ungleichgewicht? Diese Frage kann ich nicht beantworten. Genauso wenig, ob ich nun hinsichtlich der Quantität der Rechte "gleich auf" mit einem Partner liege. Denn Rechte lassen sich einfach schwerlich zählen. ;(

      Nur so viel: ich bin nicht Mutter Theresa. Ich knie vor und für meinen Partner – als Ausdruck meiner UND seiner Verehrung für ihn und für mich, unserer Hingabe, uns. Das ginge nicht, fühlte ich mich (dabei) klein."

      Edit: Link eingefügt.

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      @Luna: Schöner Beitrag, dem ich so auch nur zustimmen kann. Was mir in deiner, etwas nüchternen, Beschreibung jedoch fehlt ist der Aspekt der "Verführung". DS ist für mich nicht nur ein symbiotischer Vertrag, bei dem beide Parteien ihren Nutzen abwägen und aushandeln, was sie von der anderen Person bekommen können bzw. dieser anbieten können. Du schreibst, dass es nicht in erster Linie um Macht geht, für mich ist das alles ein wichtiger Aspekt. Mir geht es darum, die Macht zu spüren, wenn ich meine Partnerin zum DS hin verführen kann, nach und nach die Widerstände umgehe, verbiege, bis sie schließlich aufgibt und sich hingibt. Natürlich hat sie das Recht und die Möglichkeit, mir jederzeit meine Rechte zu entziehen, sie aber dazu zu bringen, dass sie das auf gar keinen Fall möchte, ist für mich als Dom unbezahlbar. Nur eine kleine Ergänzung. :)
      Lieber @robinhoodjun,

      Macht ist ein wichtiger Aspekt, wobei ich denke, dass es ein 'Mehr' als 'nur' die Macht gibt. Macht kann jeder von uns auch auf andere Weise erleben. Wozu also mittels BDSM? Warum nicht auf anderem Wege Macht erfahren? Dafür gibt es meiner Meinung nach die unterschiedlichsten Beweggründe. In meinem Fall geht es um die Symbiose mit dem Partner - um wundervolle, magisch, tiefe, intensive Erlebnisse. Im Beitrag von der Kristall wurden DSler als Beziehungsfetischisten bezeichnet; überaus passend finde ich diese Wortkreation - für mich.

      Doch in einem Punkt möchte bzw. muss ich Dir widersprechen:

      robinhoodjun schrieb:

      sie aber dazu zu bringen, dass sie das auf gar keinen Fall möchte, ist für mich als Dom unbezahlbar.

      Du wirst meiner Meinung nach keinen Menschen dazu bringen, langfristig immer wieder für Dich in hingebungsvoller Liebe genau das zu tun, was dieser Mensch nicht möchte. Kein Mensch bei Verstand lebt langfristig glücklich sowie zufrieden, indem er seinen eigenen Bedrüfnissen sowie Motive missachtet. Jedoch kannst Du durchaus einen Menschen dazu bringen, eine Handlung zu vollziehen, die er ohne Dich keinesfalls vollzöge - weil es diesem Menschen im Grunde seines Herzens darum geht, genau dazu gebracht zu werden, sich selbst zu überwinden und seine Grenzen auszuloten, auszuweiten sowie zu verschieben.

      Indem Du sie also dazu bringst, für Dich das zu tun, was sie "auf keinen Fall möchte", befriedigst Du zugleich ein extrem wichtiges Bedürfnis von ihr. Du gibst ihr die Möglichkeit, das zu tun, was sie ganz unbedingt möchte und benötigt - nämlich sich Dir auf eine bestimmte Weise hinzugeben. <- Auf dieses Paradoxon bei DS-Beziehungen zielte mein obiger Beitrag ab. ;)

      Liebe Grüße,
      Luna
      @Luna und @robinhoodjun vielen Dank für eure Beiträge, dafür reicht ein Like gar nicht aus. Sie decken sich sehr mit meiner Vorstellung und meiner Meinung. Wirklich sehr schön in Worte gefasst.

      Es geht nicht darum jemanden zu unterdrücken, Macht zu missbrauchen, sondern darum folgen zu wollen und das Folgen anzunehmen, und das zu geben was der andere braucht. Auf der einen Seite eine riesige Verantwortung und auf der anderen Seite gelebtes Vertrauen zusammen in einer Symbiose.
      Grüße Mr. Mendor

      Vertrauen, Verantwortung und Respekt sind es worauf es ankommt. Ohne Vertrauen kannst du dich nicht geben, ohne Verantwortung darf ich nicht nehmen und ohne Respekt können wir beides nicht und das ist all unsere Magie. (unbekannt)
      Liebe @Luna,

      ich denke, wir meinen Beide so ziemlich dasselbe.
      Du wirst meiner Meinung nach keinen Menschen dazu bringen, langfristig immer wieder für Dich in hingebungsvoller Liebe genau das zu tun, was dieser Mensch nicht möchte.


      Selbstverständlich nicht, aber deswegen habe ich es auch eine "Verführung" genannt. Beide Seiten wollen doch genau so ein Verhältnis, niemand setzt sich über den Anderen hinweg. Das was du ein Paradoxon nennst, ist für mich die Illusion eines Machtverhältnisses. Jedem anständigen Dom sollte klar sein, dass sie ein Geschenk ist, aber so, wie Sub sich einbildet, manchmal keine Wahl zu haben, so lebt Dom eben die Vorstellung, Macht ausüben zu können. Aber, wie gesagt, wir scheinen uns da ansonsten einig zu sein. ;)

      Liebe Grüße,

      Robin
      Vielleicht ein wenig Offtopic oder nicht gerade passend im Fluss hier.

      Aber ich sage immer eine D/S Beziehung ist tiefer, inniger und Vertrauter als jede Vanillabeziehung. Auch wenn das ne harte Aussage ist. Wenn man tief in sich hineingeht weiss man das ich recht habe. ;)
      Norden, Süden, Krieg und Frieden, Chaos, Ordnung, Liebe, Hass
      Unwahrheiten, Ehrlichkeiten bringe ich in jede Stadt
      Trauer, Freude, Tod und Leben, will ich nehmen, will ich lassen
      wenn der Narr dann weiterzieht, wird man ihn lieben oder hassen
      ( R.I.P. Schelmish 15.12.2012 )
      @Rimsbold Das ist Unsinn. Eine D/S-Beziehung kann, muss es aber nicht ;) Und ich WEIß das du Unrecht hast ;)

      Eine D/S-Beziehung sagt grundsätzlich nichts über tiefe, Emotionalität, Liebe oder ähnliches aus. Es sagt lediglich, dass innerhalb dieser Beziehung ein Machtgefälle herrscht. Sprich: Dominierender Part und Unterwerfender Part.

      Nicht mehr und nicht weniger.

      Meine Meinung.
      LG, May
      Liebe @Vicky Vanilla,

      diese Frage kann nur jeder für sich beantworten. Eine allgemein gültige Aussage wird es dazu wohl nicht geben (können), schließlich handelt es sich hier um individuelle Neigungen, Bedürfnisse und Motive.

      Sehr schön finde ich dazu jedoch die Absätze aus dem oben empfohlen Aufsatz Der Kristall, welche mMn zugleich @Mays obigen post bestärkt:
      Facette: Asymetrie. Eine Frage bleibt: Warum die Asymmetrie. Warum Herr und Sklavin. Kann man diese positiven Effekte nicht anders auch erzielen? Die Antwort ist: man kann. Weil 24/7 D/S eben kein Patentrezept ist und nicht für jeden funktioniert bzw. optimal ist. Aber für manche paßt es eben genau so. Und deshalb ist die Frage "Warum Herr und Sklavin?" falsch gestellt. Sie sollte lauten "Warum nicht Herr und Sklavin?".
      Facette: Faszination und Geilheit. Es gibt noch einen ganz wichtigen Punkt bei der Sache: Auf B (Bottom) und T (Top) übt das "Herr und Sklavin"-sein eine unheimliche Faszination aus. Und es beschert B und T eine Lust, eine Geilheit, ein Prickeln, die sich hier in diesem Text weder beschreiben noch begründen lassen. Leider, denn dies ist so unglaublich wichtig. Aber wenigstens erwähnt sollten es werden. Hiermit erwähnt. Es ist einfach schön "dieses kleine geile Geheimnis ihm zu gehören bzw. mit ihr jederzeit alles tun zu können" mit sich herumzutragen. Es ist einfach schön sich in eine gute Beziehung tief und tiefer hineinfallen zu lassen - so eine Beziehung kann unheimlich faszinieren. Vielleicht sollte man B und T "Beziehungs-Fetischisten" nennen.

      @Luna - weil du in deinem Zitat die Begriffe Herr und Sklavin ins Spiel bringst ... Ich frage mich weiter, inwiefern eine Sklavin zwangläufig das Gefühl braucht, genau das, nämlich eine Sklavin, zu sein, um sich ihm, dem Herrn, zu unterwerfen. Für mich ist das eine Sache des Wordings, des Bedürfnisses, dafür einen Namen zu finden, weniger eine Sache der Verinnerlichung. Ich lese allerdings seeeehr oft genau diese Formulierungen. Dass der Top von seiner Sklavin spricht, während der Bottom seinen Herrn erwähnt.

      Braucht es das Gefühl, eine Sklavin oder ein Herr zu sein, um D/S zu leben? Ich frage das selbst auf die Gefahr hin, dass ihr jetzt alle mit den Augen rollt :/ Ich kann ja nicht aus meiner Haut. Ich habe einfach dieses Sklavengefühl nicht, mag D/S deswegen aber trotzdem ...
      Es ist ja schön wie mich hier alles disliked, aber haben wir nicht schon festgestellt das das jeder für sich irgendwo sehen muss wie er eine D/S Beziehung sieht ;)
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      wenn der Narr dann weiterzieht, wird man ihn lieben oder hassen
      ( R.I.P. Schelmish 15.12.2012 )
      Genau ... wir sollten es alle festgestellt haben ... leben und leben lassen ... jeder nach eigener Fasson.
      Allerdings drückt der Post, den auch ich disliked habe aber etwas völlig anderes aus .

      Darin behauptest du nämlich, dass es Beziehungen im BDSM Kontext grundsätzlich intensiver und inniger wären ... und wir alles wüssten, wenn wir nur tief genug in uns hinein horchen.

      Egal wie tief ich auch horche, meine eigne innere Stimme flüstert mir aber ganz anderes ... in erster Linie liebe, achte ich den Menschen ... egal, ob ich ihn schlagen, demütigen oder benutzen darf ... und auch ohne diese BDSM Komponente ist eine innige, tiefgründige und tiefe Verbindung möglich.
      Ich bin zwar nicht @Luna, hau jetzt aber trotzdem meine Gedanken raus...

      @Vicky Vanilla ich denke schon, dass ich weiß was du meinst, ein(e) Sklav(e)(in) zu sein bedeutet im allgemeinen Sprachgebrauch immer auch Unfreiwilligkeit. Und genau diese Unfreiwilligkeit ist bzw. sollte bei einer D/S Beziehung nicht sein. Der Bottom-Part in einer D/S Beziehung lebt so, weil er so leben will und unterscheidet sich dadurch vom Sklaventum.

      Ich sehe das etwas differenzierter. Ich spreche jetzt mal von der weiblichen Form, da ich aus meiner Sicht schreibe. Eine reale Sklavin ist und bleibt eine Sklavin, in den meisten Fällen auf Lebenszeit, meine Sklavin in Form der D/S Beziehung ist für mich ganz allein Sklavin, und sie entscheidet ob sie meine Sklavin sein möchte, und wenn sie die D/S Beziehung beendet, entscheidet sie ganz allein, ob sie wieder eine Sklavin sein will.

      Von daher passt der Begriff Sklavin für mich in dieser Hinsicht nicht so ganz. Auf der anderen Seite passt er aber doch, da sie eben meine Sklavin sein kann, wenn wir uns entschließen unsere (D/S)-Beziehung so zu leben.
      Grüße Mr. Mendor

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      @Vicky Vanilla

      Glücklicherweise gibt es nicht nur Herr/sklavin bei D/s-Beziehungen, sondern unzählige weitere. Ich fühle mich auch von Sklavin nicht so recht angesprochen, für mich ist das nur eine Facette unseres D/s, aber da gibt es noch viel mehr. Ich bin lieber Eigentum (oder Kätzchen).

      Mich würde gerade mal interessieren, was du mit Sklavengefühl meinst. Kannst du das irgendwie beschreiben?

      @Rimsbold Eigene Meinung schön und gut, dein Post war sehr allgemeingültig, vor allem mit dem letzten Satz.
      Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. (Rut 1,16)
      Ich danke euch allen für eure Antworten, dir besonders @Luna für die ausführliche Antwort. Jede einzelne hat mich innerlich ein wenig weiter gebracht :)

      Ich brauche für mich Bilder um Dinge zu verstehen ich denke in Bildern und frage mich ob mein inneres Bild eben D/s darstellt oder nicht, es scheint auf jeden Fall in die richtige Richtung zu gehen. Ich muss immer an Yin und Yang denken, das Bild drängte sich mir auf, wer jetzt welche Seite ist, ist mir gleich, wie beide geben uns aufeinander bezogen einander hin (ich denke das auch der dominante Part sich hingibt ebenso wieder submissive Part), sind in Bewegung und tanzen umeinander und das geht nicht ohne den anderen zu lesen und in sich zu tragen. Es klingt noch etwas hölzern da ich am Anfang stehe und gleich mit einer D/S Beziehung beginne ;)

      Eine D/S Beziehung ist also sehr nüchtern betrachtet ein reines Machtgefällte, das konsensual ist.

      Aber der gegenseitige Kick der Möglichkeiten, das breite Spektrum an Gesten, Tonfall, bestimmten Worten, die dieses im Alltag herstellen wird von der nüchternen Definition nicht eingefangen. Diese Möglichkeiten, dieses innere Bewusstsein des Machtgefälles, meiner Lust an meiner Hingabe, seiner Lust, meine Liebe zu ihm und seine zu mir, macht unseren Tanz miteinander aus, ein wunderschöner Zauber, der meine kleine kreative Seite in mir zum Klingen bringt und mich innerlich erfüllt :)

      Grübelnde und für mich noch um Worte ringende Grüße

      Patientia
      @VickyVanilla da sind wir noch dabei, Worte zu finden, für unser Spiel, vor allem ich. Was bin ich, was fühle ich, wie fühle ich mich... . Sklavin spricht mich nur teils an, Sub mehr, Bottom gar nicht, Zofe ein wenig (aber das ist zu speziell).