Anzeichen/ Neigungsindikatoren – Hätte man sich schon früher bewusst werden können, dass man ein bisschen anders ist?

      @Urmel

      wir haben ähnliche bzw. vergleichbare Geschichten, ich kann vieles von dem was du schreibst nachvollziehen bzw. verstehen. Auch mir hat meine Vergangenheit es schwerer gemacht zu meinen Neigungen zu stehen und diese auch auszuprobieren.
      Ich glaube, und spüre auch das dem so ist, das es sehr viel innere Stärke braucht sich trotzdem der eigenen Neigung zu stellen und so viel Mut zu haben diese auszuprobieren :)
      Liebe @Patientia.
      Manchmal ist es gar nicht schlecht einen steinigen Weg gehabt zu haben, denn ich für meinen Teil bin mir sicher in den Dingen, die ich für mich als wichtig definieren kann.
      Ich habe um vieles kämpfen müssen, lebe daher so wie ich es für richtig empfinde.
      Dieses Credo gebe ich auch meinen beiden Jungs mit auf dem Weg, lebt so dass jeder Tag auch euer letzter sein könnte. :sekt:
      In diesem Sinne
      Urmel
      Sage nicht, "wenn ich Zeit dazu habe", vielleicht hast du nie Zeit dazu.
      Wenn nicht jetzt, wann dann?


      aus dem Talmud
      Bei mir haben sich Ansätze BDSM-Neigungen auch schon in der Pubertät angebahnt. Der Hintergrund ist zunächst kein schöner, denn als Kind musste für mehrere Jahre in einem Heim aufwachsen. Dort erinnere ich mich an eine Erzieherin, die sich einen Spaß daraus machte, uns Kinder hin und wieder mit Worten zu ermahnnen wie: "Ich leg euch gleich alle übers Knie!".

      Sie hat das allerdings so erkennbar scherzhaft gesagt, dass allen klar war, dass das nicht als ernsthafte Drohung zu verstehen war, sondern als Scherz; als eine Art Spiel. Trotzdem: Die Vorstellung, bei Verfehlungen tatsächlich mal von besagter Pädagogin übers Knie gelegt zu werden, hat mich irgendwie faszieniert. Das war noch keine sexuelle Erregung so wie heute, aber faszieniert und berührt haben mich solche Gedanken dennoch.

      Es gab auch andere Erzieherinnen, die waren wirklich bösartig und haben uns Kinder wirklich erniedrigend behandelt, hauptsächlich mit psychischer Gewalt. Das fand ich überhaupt nicht erregend, sondern Schrecklich. Aber ab und zu ein augenzwinkerndes "Du kommst gleich übers Knie!" das mochte ich - solange es als Spiel erkennbar war und nicht als ernst gemeinte Drohung. Überhaupt fand ich symbolische Züchtigung (z.B. eine angedeuten Klaps auf den Hintern) etwas Faszinierendes. Richtig harte Schläge (als Kleinkind von meinem Vater) fand ich allerdings schlimm, das hatte überhaupt nichts Faszinierendes.

      Zu dieser Zeit hatt ich auch ein leicht sadistische Phase, wo ich mir ein Spaß daraus machte, einem anderen Jungen, über den ich mich geärgert hatte, mal - im wahrsten Sinn des Wortes - ein paar auf die Finger zu geben. :D Der fanden das längst nicht so faszinierend wie ich, da kam nur ein überraschtes "Ey, was soll das???" Wirklich böse war er mir zum Glück nicht. Später überwogen dann wieder die masochistischen Tendenzen.

      Als 17-Jähriger lebte ich in einer heilpädagogischen Einichtung. Eines Tages hatte ich Mist gebaut und wurde entdeckt. Da kam eine Erzieherin herbei und befahl mir in strengem Ton: "Komm, bück dich mal...". Ich ging auf das Spiel ein, die Erzieherin nahm Anlauf gab mir einen angedeuteten Tritt in den Allerwertesten, damit war die Sache erledigt. Eine wunderschöne Erinnerung, über die ich heute vergnüglich schmunzeln kann! :thumbsup:

      Zur Klarstelllung: Keinesfalls möchte ich real erlebte Gewalterfahrungen, die ich als Kind erlebt habe, herunterspielen oder romantisieren. Solange sich solche Spiele um Züchtigung und Bestrafung erkennbar auf der spielerisch-sybomblhaften Ebene abspielten, konnte ich das als Pubertierender aber duchaus genießen. Erst mit 16 oder 17 Jahren kamen dann Fantasien auf, wo ich davon träumte, auch mal richtig versohlt zu werden. Ich wusste aber auch, dass das niemals passieren würde (zumindest nicht von Pädagoginnen), umso mehr habe ich die symbolhaften Spaßaktionen genossen, wenn sie denn mal vorkamen.