Sub verleihen!?

Mein Mann und ich denken momentan genau in diese Richtung: Verleihen, aber während mein Mann dabei ist und das letzte Wort bei allem hat. Dafür sind genaue Absprachen zu dritt und zwischen den Doms nötig, damit es eben kein Konkurrenzkampf wird, sondern Spiel und Spaß.
Reizvoll finde ich die Vorstellung definitiv, befürchte aber auch, dass es für Sub (mich) eine anstrengende Sache wird, die mich an neue Grenzen bringt.

also, ein Verleihen meiner Sub käme erstmal grundsätzlich nur in Frage, wenn sie es will.

Ich persönlich finde alle drei Hauptbereiche des BDSM, BD, SM, DS, irgendwo sehr interessant, im Bereich SM oder DS kann ich mir ein teilen meiner Sub nicht vorstellen. Meine Sub ist und bleibt mein!
Im Bereich Bondage, hätte ich da nicht unbedingt ein Problem, wenn ich den Rigger kennen und vertrauen würde. Wenn sich das Bondage in bestimmten Bereichen bewegen würde.

SM und DS ist für mich persönlich sehr sexualisiert, von daher kommt ein Teilen da nicht in Frage. Bondage ist für mich etwas anderes, klar besteht auch dort eine Innigkeit und ggf. auch eine Intimität, geht es für mich dabei aber nicht primär um Sex. Also wenn Subbie Bondage mit einen guten und vertrauenswerten Rigger betreiben möchte, hätte ich da erstmal keine Probleme mit.

Tja, ich dachte mich würde dieses Thema nie betreffen.
Eigentlich wollte ich mich vor diesem Thema drücken, aber es wird Zeit, dass ich mich dazu bekenne. Mehr vor mir selbst, als hier vor den Menschen.

Als ich mich das erste Mal fesseln ließ, habe ich nicht darüber nachgedacht. Weil es für mich nie in Frage kam. Alleine dieses Wort "Verleih", es haften alle mögliche und unmögliche Vorstellungen daran. Bei anderen fand ich es in Ordnung, wenn beide Lust daran haben. Aber ich habe für mich diesen Begriff weit von mir gewiesen. Und jetzt ?
Mein Mann ist damit einverstanden, dass ich einen Rigger habe. Bzw. hat er, mein Rigger und noch eine Freundin auf mich eingeredet. Das ich Bondage ausprobiere als Bunny. Seit dem habe ich auch einen Rigger. Ich kann es drehen und wenden wie ich will. Mein Dom verleiht mich an meinen Rigger. Auch wenn es sich für mich nicht so anfühlt. Es ist "Verleih".
Damit muss ich wohl oder übel zugeben, dass ich verliehen werde.
Mich stört im Bezug auf Bondage dieser Begriff. Nur werde ich nichts daran ändern.

Ich habe nun eine ganze Weile zu diesem Thema gegrübelt und finde für mich persönlich einen Verleih nicht mal im Ansatz akzeptabel.
Vielleicht bin ich zu konservativ, ein alter Romantiker oder einfach nur besitzergreifend,
aber mein ist mein.
Das ist bei mir schon (nach einer kurzen Sturm- und Drangphase als knapp 20-jähriger) auch immer so gewesen.
Ob ein Verhältnis oder Beziehung, ich bin absolut monogam und erwarte das auch von meinen Partnerinnen.
Für mich würde sich die Frage aufwerfen "Was kann ich ihr nicht geben,dass sie es woanders sucht?"
Mag aufgrund mangelnder Erfahrung im Bereich BDSM ein dummer Gedanke sein, der sich irgendwann verflüchtigt,
aber mir auch nur ansatzweise vorzustellen, meine Partnerin/Spielgefährtin in andere Hände abzugeben...geht nicht mal ansatzweise.

Krat schrieb:

Für mich würde sich die Frage aufwerfen "Was kann ich ihr nicht geben,dass sie es woanders sucht?"

irgendwas wird es da schon geben. Oder bist du Experte auf allen Gebieten?

ne im Ernst, hast du dir die bisherigen Antworten durchgelesen? Für einige Subsegibt es Fantasien, die von dem eigenen Dom nicht erfüllt werden können, z. B. Bondage oder das bespielt werden von mehreren Doms. Da kann der Kick darin bestehen, dass man (verbundene Augen vorausgesetzt) nicht weiß, ob man grad vom eigenen oder von fremden Dom bespielt wird.

Es es gib so viele Szenarien, die der eigene Dom nicht (allein) erfüllen kann.

@Krat
na, zum Beispiel bei einer Switcherin, die in einer Beziehung mit einem Dom lebt (ich zum Beispiel ). Wenn dort dein Switchlock auf ein Mal nicht mehr hält. Dann kannst du als Dom ohne Switcheranteil (taufe ich das Kind mal) deiner Partnerin nicht geben wonach sie sich in diesem Fall sehnt. (ich spar mir mal den er/sie, Dom/Sub, etc., denkt es euch rein)
Entweder muss die Betroffene den inneren Dom zurückpfeifen, begraben und verdammt hoffen das es hält...oder man öffnet (in Form von wie auch immer).
Und beide Möglichkeiten könnten darin enden, das mindestens eine Seite glücklich und/oder unglücklich ist.

[Edit: Typo...Grammatik..ich schlaaaafe ]

@MrGsKitty
Selbstverständlich habe ich die Antworten gelsen, ich schrieb aber auch, dass es für "mich persönlich" nicht infrage kommt.
Es kann immer Fantasien geben die nicht erfüllt werden, da unterscheidet sich eine BDSM-Beziehung aber nicht von einer Vanillabeziehung.
Wenn ich nen Dreier mit 2 Mädels wollte würde ich meine Partnerin auch nicht unbedingt bitten mal ne Freundin anzukarren.
Aber auf diese Fantasie könnte ich verzichten,wenn es ansonsten passt.
Ich glaube sehr wenige Menschen können wirklich alle Fantasien ausleben und sind dennoch glücklich oder zumindest sehr zufrieden.
Wie andere das handhaben müssen sie selber entscheiden,ich habe hier lediglich meine persönliche Ansicht mitgeteilt

@darkness_s
Bei Switchern dürfte das in der Tat erhebluich schwieriger sein oder gar unmöglich.
Wenn die Neigung bekannt ist wird man das hoffentlich erfahren, bevor sich eine Beziehung bildet und ich würde von der Beziehung dann Abstand nehmen.
Wenn es sich später herauskristallisiert....Tja, dann hat man in der Tat ein gewaltiges Problem.
Wie ich mich einschätze,würde ich beim Wunsch beide Seiten ausleben zu dürfen auch hier die Beziehung beenden.
Ich hoffe allerdings auch nie in eine solche Situation zu geraten....

@Krat Das ist auch dein gutes Recht. Du hattest allerdings die zitierte Frage in den Raum gestellt und auf die habe ich geantwortet

Mir ginge es tatsächlich auch darum Erfahrungen zu machen, die zu zweit nicht möglich sind, wie von MrGsKitty beschrieben. Das hat gar nichts damit zu tun, dass ich nicht glücklich mit meinem Mann wäre oder mir was fehlt. Es ist reine Neugierde, wie es sich mit vier Händen, unter der Kontrolle zweier Doms und mit zwei ihr wisst schon was anfühlt. Wenn mein Mann das nicht wollte oder könnte, wäre es eben so. Aber wir versuchen uns diesen Ideen und Wünschen beider Seiten zu öffnen.

Wenn es für beide ok ist halte ich das für eine wunderbare Möglichkeit neue Erfahrungen zu machen und den Horizont zu erweitern.

Ich glaube, der Begriff "Verleih" ist das eigentliche Problem. Ein paar haben es ja schon gesagt, dass der Begriff einen negativen Beigeschmack hat. Kann ich verstehen - nicht jeder steht auf Objektifizierung. Der Mensch neigt einfach zu sehr dazu, seine eigene Individualität in den Vordergrund aller Dinge zu stellen (mal überspitzt formuliert und keineswegs negativ gemeint).

Im Endeffekt: Leben, ausprobieren, erleben - ob mit oder ohne Verleih, "gemeinsamen Erfahrungen +" oder ganz exklusiv ohne Zuschauer und Zeugen

Übrigens kann man "Verleih" oder "spiele" zu dritt auch sehr schön durch ein Mindgame "erleben" Ich war auch schon mal teil eines Spiels obwohl ich Kilometer weit entfernt war. Das Gute: Ich hab gehört, ich war gut

Hmmm ... wie wäre es denn im umgekehrten Fall ?

Sprich Sub kennt und mag eine andere Sub, welche vielleicht eine Erfahrung machen möchte, die der eigene Partnerschaft nicht abdecken kann oder es eben keinen Partner gibt.
Quasi der Top hätte die Erlaubnis eine andere Sub zu bespielen ... wie sehen die Meinungen dazu aus.

@Darkness-s Ja, bei ausgeprägtem Switchertum könnte ich mir vorstellen, dass es ein Drahtseilakt sein dürfte, wenn der eigene feste Partner dem rein gar nichts abgewinnen kann.

Und es gibt ja eben auch Vorlieben gleichgeschlechtlicher Sexualität, welche auch nicht vergessen werden darf .

Ich hätte da mal eine Definitionsfrage:

Was genau ist Verleih, und wo ist die Grenze zum einvernehmlichen Dreier auf Wunsch aller?
Und wo ist die Grenze zwischen Verleih und erlaubter Spielbeziehung?


Für mein Verständnis wird beim Verleih ein "Objekt" verliehen, dass wenig bis keine Mitsprachemöglichkeit hat.
Der Verleiher leiht "es" dem Leiher zwecks Benutzung nach Absprache.
Ein Vertrag zwischen Entleiher und Leihendem. Kein Wunschkonzert des "Verliehenden".

Für mich war Verleih immer ein Teil von besonders heftigem DS.

Wo zieht ihr die Grenze?

Ne, so kenne ich das nicht. Ich kenne das so, das alle das wollen bzw. der verliehene jederzeit abbrechen kann. Es werden grenzen fest gelegt - was ist erlaubt, was nicht.

Beispielsweise: Ich peitsche einen Sklaven. (Übernehme die Bestrafung des Sklaven im Auftrag seiner Herrin).

Ich genieße über einen gewissen Zeitraum (Dauer der Bestrafung), das Recht den Sklaven im vorgegebenen Rahmen zu bestrafen (in diesem Fall: peitschen). Aber wie gesagt: Er kann jederzeit abbrechen. Es ist ja einvernehmlich und gewünscht - nicht nur von Dom, sondern auch von Sub.

LG, May

Ich muss jetzt echt in die Wanne, sonst muss ich noch mit Gesichtsmaske zur Party xD

Also ich für mich würde es nur in Betracht ziehen, wenn alle Beteiligten damit einverstanden sind.

Wer bin ich denn ,dass ich mir rausnehmen würde, meinen innig geliebten Partner zu verleihen,wie einen leblosen Gegenstand ?!
Auch würde ich niemanden bespielen, der es nicht aus eigener Überzeugung tut, sondern dadurch erhofft, seinem eigentlichem Partner noch besser und devoter gegenüber zu stehen.

Klar, im Kopf mag so eine Phantasie vielleicht reizvoll sein ... jupp, da gefällt mir der Gedanke sehr gut.
Aber in der Realität würde ich persönlich davon absehen, da ich nicht gewillt bin emotionale Scherben vom Boden aufzukehren.

"hardcore"-DSler finden das vielleicht reizvoll. Ich denke jetzt an Debris, TPE, RitualDS, etc.

Da ist es doch Teil der Beziehung, alles zu verlangen. Auch Verleih. Aus Dominanz heraus


Wenn sich zwei gemeinsam (!) einen dritten aussuchen, dann ist das für mich eher ein Dreier.
Wenn man die Erlaubnis bekommt, jetzt etwas ausserhalb der Partnerschaft zu machen, dann ist es erlaubte Außerbeziehungs-Spielerei.


Ich will hier nichts bewerten, ich finde nur, das der Begriff Verleih bei einigen Beispielen nicht das beschreibt, was ich mir darunter vorstelle.

Das Thema steht hier unter DS.

Ich hab mir das auch immer eher so vorgestellt wir @Bärbel.

Natürlich mit grundsätzlicher Zustimmung/Erlaubnis der Sub.

Ich würd gern mehr schreiben, hab aber den Verdacht, dass das dann kein FSK16 mehr wäre. Da sollten wir hier alle aufpassen.

Ich verstehe durchaus was du damit meinst.
Ja, so wird es von der härteren Fraktion unter uns sicherlich gelebt.
Wenn es in dieser Form von allen Beteiligten ohne größere seelische Blessuren erfüllend ist, finde ich dem nichts gegenzusteuern.

Verleih oder gemeinsame Beispielung definieren mein Partnerschaft und ich etwas anders.
Grenzen würden besprochen und die Möglichkeit aufzusteigen oder abzubrechen wäre immer gegeben .
Jedoch hätte ich das letzte Wort dabei, an wen ich " ausleihen " oder wen ich ins Boot holen würde.

Ok, ich habe es ja schon immer geahnt ... ich bin eine Kuscheldomse

Auch härtere Fraktionen würden darauf konditionieren und mit einvernehmen. Ich meine, wer sich bewußt für beispielsweise debris entscheidet, wird sich ja schon im Vorfeld darüber Gedanken machen und diese Entscheidung bewußt fällen (zumindest gehe ich davon aus).

@Bärbel Und genau da liegt das Problem: Definitionen werden so aufgeweicht, das man nicht mehr von einer Sache sprechen kann, ohne, das jeder seine individuelle Ansicht / eigene Definition versteht.

Ich sehe jegliche zeitlich begegrenzte Machtabgabe von Dom über seine/n Sub an einen anderen Dom als Verleih an. Wie und unter welchen Spielregeln ist eben nur unterschiedlich. Bei einem Dreier ist eine Verschiebung des Machtverhältnisses ja nicht unbedingt Voraussetzung.

Vielleicht liege ich damit auch auf dem Holzweg....