Gemeinsamkeiten zwischen Yoga und BDSM?

      Gemeinsamkeiten zwischen Yoga und BDSM?

      Als ich mich heute mal wieder in einer äußerst unbequemen Haltung auf der Yogamatte verdrehte, kam mir der Gedanke, dass es vielleicht Überschneidungen zwischen Yoga und BDSM geben könnte - zumindest für Sub. :D

      Bestimmte Haltungen sind unbequem bis sehr unangenehm. Das Konzept dahinter "Finding comfort in discomfort", zum Beispiel durch tiefe Bauchatmung, sich fallen lassen, nicht dagegen halten - könnte Sub bestimmt in mancher Session hilfreich sein. Und auch wie im BDSM (zumindest so wie ich es bisher verstanden habe), geht es um ein Ausloten der Grenzen. Mit jedem Training werde diese ausgeweitet. 8o

      Was haltet ihr von diesem Gedanken? Ist es völlig abwegig? Und gibt es hier vielleicht Subs, die Yoga betreiben und während einer Session davon profitiert haben? :)
      Hahahaga ich mache seit Jahren Yoga... dank dir muss ich meine Einstellung dazu noch mal prüfen :D

      Wenn mein Freund total fertig vom Krafttraining kommt, sag ich aber auch "Jedem sein Masochismus."

      Vielleicht hat Sport generell etwas masochistisches. Wenn ich mit wackeligen Beinen aus dem Schwimmbecken steige, grinse ich auch wie nach meinem 5. Orgasmus.
      Interessante Frage.
      Ich geh auch schon mehrere Jahre ins Yoga und auch Zuhause gerne mal freiwillig auf die Yogamatte. Ich brauch das definitiv um mich wohl zu fühlen. Ohne die Bewegung beim Yoga fühl ich mich wie betoniert und versteinert steif (und das trotz noch weiterem Sport) Dazu muss ich aber sagen das mir spontan nicht eine Übung einfällt in der ich mich quäle oder wo die Bewegung wirklich unangenehm ist.
      Ich freu mich immer wie ein kleines Kind wenn ich nach 90 min Yoga heim komme, sämtliche Körperteile geschmeidig bewegt und die Muskeln vorgewärmt sind und wir dann noch eine Runde spielen :) Danach bin ich allerdings so müde das ich innerhalb von Sekundenbruchteile im Land der Träume schlummere.
      Allerdings habe ich vor einiger Zeit einen Bericht gelesen laut dem Yoga das Liebesleben generell bereichere aufgrund trainierterer Beckenbodenmuskulatur. Ob da wirklich was wahres dran ist kann ich nicht sagen, vorstellen jedoch schon. Bei uns heißt es das die Atmung in allen Asanas weiter fließen muss. Wenn der Atem angehalten wird ist die Übung zu anstrengend gleichzeitig soll man aber auch nicht in einer Komfortstellung verweilen. Dadurch lernt man seinen Körper sehr gut kennen was sicher auch bei beim BDSM nützlich ist.
      @Revelation Bin gespannt, ob Du jetzt neue Erkenntnisse beim Yoga hast :D

      @Vergissmeinnicht Ja, so richtig als Qual würd' ich Yoga jetzt auch nicht bezeichnen. Aber, wenn's bei bestimmten Übungen in die Dehnung geht, kann das schon unbequem sein. Vor allem, wenn man sich nicht drauf einlässt. Ist so ein Dehnschmerz, der angenehm ist aber auch zwirbelt. 8| :D
      Ich bin jetzt nicht soooo die Sportskanone (bissl Joggen, bissl Schwimmen...- alles mal mehr, mal weniger :D )... aber kenne das auch, dass man sich danach dann einfach gut fühlt. Gemeinsamkeit zu BDSM, die mir eingefallen ist, nicht direkt zu Yoga, sondern zu Sport ist das Runners High (kenn´ ich aber nur vom Lesen :D )
      Always be yourself, unless you can be a unicorn, then always be a unicorn...
      Oh, das ist eine wirklich sehr interessante Frage!

      Ich denke das Yoga ganz klar Vorteile bei Bondage bringt. Nicht nur das sich die Geschmeidigkeit der Muskeln, Sehnen und Gelenke stark verbessert, so ist es mMn auch, dass sich die Muskeln an anstrengende (vgl. z.B. Hogtie) Stellungen gewöhnen und nicht anfangen zu verkrampfen und Sub sich so wirklich in die Fesselung fallen lassen kann. Hinzukommt natürlich der "sportliche" Aspekt beim BDSM, d.h. man ist einfach "belastbarer". Durch die Konzentration und Achtsamkeit ist es dann auch für Dom als auch Sub besser und schneller möglich, Schwierigkeiten im physischen / psychischen Wohnlbefinden zu erkennen und diese zu kommunizieren, zu verstehen und dann abzustellen. BDSM soll ja schließlich Spaß machen, und soll nicht nur eine Tortur sein. ;)
      Ansonsten bringt Yoga ja auch viel für die innere Ausgeglichenheit und das "zur Ruhe" kommen. Einzelne Ruhepositionen erinnern ja auch stark das knieen vor dem aktiven Part. Ich empfinde Yoga nicht nur als eine Bereicherung meines Lebens, sondern auch meiner Sexulatität. Ich kann jedem Menschen Yoga nur wärmstens empfehlen! :yes:
      Yoga ist auch ein zentrales Element tantrischer Praxis... spannend finden ich, dass hier von vornherein Bezug auf den physisch-praktischen Aspekt genommen wird - und die bisherigen Antworten aus der etsprechenden Erfahrung berichten. Tantrische Praktiken und Rituale scheinen darüber hinaus viel mit denen aus den vielseitigen bdsm-welten gemeinsam zu haben...
      @minaharker:
      1:1-Übereinstimmungen gibt es im herkömmlichen Sinne erst mal nicht...
      Taucht man aber etwas tiefer in das Gebilde "Tantra" ein, kann man feststellen, dass es auch hier um das Herführen und Erleben von Grenzsituationen und den daraus resultierenden Effekten von Körper und Geist geht (Yoga bedeutet grob übersetzt u.a. auch "Joch" / "Vereinigung" ;) ). Revelation hat ja richtigerweise auf das Herbeiführen von Trance hingewiesen.
      Es geht hier ja ebenso um das sich Hingeben, Loslassen, Versenken und natürlich das gemeinsame Erleben... Gut vorbereitete und "sensibel zelebrierte" Sessions werden ja auch nicht einfach mal so nach Lust und Laune vollzogen, sondern weisen, ebenso wie tantrische Rituale, eine innewohnende Dramaturgie vor, in denen allen Beteiligten gewisse Rollen einnehmen. Im Tantra und BDSM spielen ein geschärftes Bewußtsein aller Beteiligten eine wichtige und zentrale Rolle (Ausnahmen bestätigen in beiden Welten die Regel).
      Manche tantrische Strömungen arbeiten auch ganz bewußt mit Dominanz und Unterwerfung sowie Schmerz aber auch Grenzüberschreitungen (u.a. durch Erfahren/Überwinden von Ekel, Angst, Schocks) und selbsterklärt den "dunklen Aspekten" des Daseins. Sie stehen im absoluten Kontrast zu dem, was in unseren Breitengraden mit "Tantra" assoziiert und verkauft wird.