DS - das Spiel mit der "Hingabe"

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      DS - das Spiel mit der "Hingabe"

      DS – Das Spiel mit der „Hingabe“

      Vorab möchte ich nur sagen, dass dies keine hochwissenschaftliche Abhandlung ist, sondern nur meine Gedanken. Ich werde versuchen meine Gedankengänge dazu zu erklären. Wenn etwas unklar ist, fragt gern nach.

      Oft liest man von Hingabe. Das größte Geschenk an Dom. Allein in dem „Schlagwörter Thread“ wurde der Begriff Hingabe 15mal genannt. Das heißt jeder 11. Post beinhaltete diesen Begriff. (Zum Vergleich: Gentledom wurde genauso oft genannt, wie Sex. Genau dreimal. )

      Zurück zum Thema. Ich stelle mir also folgende Fragen:
      1. Was ist Hingabe?
      2. Welchen fiktiven und tatsächlichen Stellenwert hat „Hingabe“ in einer DS-Konstellation?
      3. Ist „Hingabe“ eine Charaktereigenschaft? (Sie ist hingebungsvoller Mensch)

      Definition lt. Duden.de:


      1.
      a. rückhaltloses Sichhingeben für/an jemanden, etwas
      b. große innere Beteiligung, hingebungsvoller Eifer; Leidenschaft

      2. (gehoben verhüllend) sexuelles Sichhingeben der Frau

      3.
      a. (selten) das [Hin]geben
      b. (gehoben) das Hingeben, Opfern


      Nach dieser Definition passt es aber nicht, wenn Sub von „Hingabe“ spricht. Bzw. nicht immer. Rückhaltlos werden sich die wenigen Subs dahingeben. Wie ich darauf komme?

      Was ist mit den Tabu-Listen? Den Grenzen? Den Safewörtern? Den Ampelcodes? All das ist eine Absicherung. Ein Rückhalt. Keine Sub wird sich opfern. Warum auch? Die meisten haben ihre Grenzen.

      Zusätzlich ist anzumerken, dass „Hingabe“ nicht unbedingt immer vernünftig ist. Nehmen wir noch die Sicherheitskonzepte im BDSM dazu: SSC und Rack. Schlagwörter wie: Eigenverantwortung, menschlicher Verstand, Risikobewußt. Weitere Sicherung, weiterer Rückhalt.

      Schauen wir uns noch einmal Synonyme zu Hingabe an:
      • Ergebenheit
      • Überzeugung
      • Aufopferung
      • Fleiß
      • Opferbereitschaft
      • Verzicht

      Hingabe bedeutet doch, keine Sekunde zu zögern, um den Menschen den man liebt zu schützen, oder?

      Stellen wir uns das einfach mal bildlich vor: Ein Vater wirft sich vor ein Auto, um sein Kind weg zu stoßen und es zu retten. Keine Sekunde denkt er an sein Wohlbefinden, kein Rückhalt, mit Leidenschaft, er ist bereit sich zu opfern. Wo macht das Sub?

      Gibt sich Sub nicht hin in dem Wissen, Dom achtet auf sie, wird sie auffangen, sie nicht überanspruchen? Verlangt sie es nicht regelrecht? Alles andere wäre doch ein Dummdom, oder?

      Ich möchte niemandem absprechen, dass er mit vollem Eifer dient und leidenschaftlich Aufgaben erfüllt. Ich selbst war auch mal eine brave Sub (auch wenn man mir das wohl nicht immer glauben mag ). Aber ich glaube, der Begriff „Hingabe“ ist nicht korrekt. Wo ist mein Denkfehler? Oder ist er wirklich unpassend?

      Ist es nicht eher ein Geben und Nehmen?

      Sub ermöglicht Dom Macht in einem gewissen „Raum“ auf Sub auszuüben. Im Gegenzug schenkt Dom Sub Beachtung (sowohl durch Lob und Tadel / Strafe).

      Wie ein kann ein „Geschäft“ dieser Art hingebungsvoll sein? Leidenschaftlich – Ja! Schön, erfüllend, wahrhaftig – mit Sicherheit! Aber hingebungsvoll ist es nicht, da etwas „erwartet“ wird.
      Allein die Tatsache, dass „ignorieren von Sub“ als Strafe so vehement in der Vergangenheit abgelehnt wurde., bestätigt doch, dass es eben nicht rückhaltlos ist.

      „Gesunder“ Egoismus lauert in uns allen.

      Am Anfang dachte ich, Hingabe sei die Quintessenz einer funktionierenden DS-Konstellation. Mittlerweile glaube ich, dass es nur eine fiktive Rolle ist, die (vor-)gespielt wird und mit wahrer Hingabe lt. Definition nichts zu tun hat. Vielmehr sollte Konsequenz ( Dom führt konsequent, Sub lässt sich konsequent führen) die Basis im DS.

      Ich glaube auch nicht, dass Hingabe eine Charaktereigenschaft ist und somit ein Zeichen von Devotion oder sonst. Ist. Warum erklärt sich, glaube ich, oben ganz gut.

      Aber was meint ihr? Drehe ich mich im Kreis? Vergleiche ich Äpfel mit Birnen?

      Ich bin gespannt.
      @May: Ich gebe dir damit vollkommen recht, es ist ein schwammiger Begriff und wahrscheinlich nicht ganz passend. Ich stelle mir nur gerade die Frage, ob er das sein muss, oder ob die Verwendung des Begriffs "Hingabe" einfach nur Teil der Illusion BDSM-Beziehung ist. Zum Vergleich: Im Kontext einer regulären Beziehung spricht man auch oft von "bedingungsloser Liebe", ein Konstrukt, dass sich damit sehr gut vergleichen lässt, denn welche Liebe ist schon vollkommen selbstlos?

      Ich glaube, zu viel Nüchternheit würde unser Leben farbloser machen, ein paar Illusionen und Träumereien tun ihm eigentlich ganz gut.
      @May: Natürlich ist, wie sooft, das Maß sehr wichtig. Das kann man sicherlich anprangern und ein Appell für gesunden Menschenverstand hat auch noch nie geschadet. Wohl und Wehe einer verantwortungsvollen Beziehung würde ich allerdings nicht allein an diesem Begriff festmachen, sonst verfehlt man andere Aspekte des Problems wie z.B.: Unerfahrenheit, ein zu schnelles Tempo oder Missbrauch.

      Deine andere Perspektive, "Konsequenz des Doms als Basis für DS", wirft bei mir die Frage auf, wie du das gemeint hast. Dom kann auch konsequent Fehler machen, das führt nicht zu einem "gesunden" Miteinander, oder meintest du es anders?
      @robinhoodjun Das ist hier kein Appell :) Es sind Gedanken, die mich seit Wochen beschäftigen. Schaut man sich die Threads an, wird des öfteren von Hingabe gesprochen und ich konnte nichts damit anfangen. Deshalb diese Gedanken jetzt.

      Und nein mit Konsequenz ist folgendes gemeint:
      Dom muss konsequent führen und Sub muss sich konsequent führen lassen in einer DS-Konstellation. Sobald die Konsequenz auf einer der beiden nachlässig wird, hat es überspitzt ausgedrückt - keinen Sinn mehr.

      Natürlich können Fehler gemacht werden. Konsequenz heißt nicht, dass man seinen eigenen Weg stur geht. Es heißt nur, dass man bereit ist den Weg überhaupt zu gehen ;)
      Interessante Frage, die ich mir in den letzten Wochen oft gestellt habe. Sie ließ mich manchmal an mir selber zweifeln. Man las es so oft- es klang so schön.
      Es machte mich traurig und führte mich entweder zu: Es scheint für mich ( in diesem Maße) der falsche Weg zu sein, bis hin zu: was kann er besser/ anders machen/ was könnten wir verändern/ was machen wir falsch?

      'Das Beispiel mit dem Vater finde ich sehr gut. Denn genau da fand für mich als Mama immer der Zweifel statt.
      Der Unterschied ist denke ich, dass die Kinder unsere Schutzbefohlenen sind- auf unsere Hilfe angewiesen. Sprich- es ist unumgänglich zu handeln, wenn es darauf ankommt. Das fängt bei kleinen Dingen an und hört bei deinem Beispiel auf.
      In einer Dom/Sub Beziehung ist es
      ja " eigentlich " nicht von Nöten.
      Es dient ja dazu, eben seine Neigung auszuleben. Freiwillig, weil es beide so möchten, weil es beiden Spaß macht- eben doch ein " Spiel" ist?
      Wie man es auch immer sieht, es wäre auf jeden Fall nicht Lebensnotwendig während die Fürsorge oder Hingabe zu seinen Kindern dies eben ist.

      Trotzdem ist die Illusion schön und man darf ja träumen. ;)
      Ein Beispiel...Jemand liebt es, anderen durch die Befriedigung ihrer Bedürfnisse zu dienen..ist das selbstlos? Ich finde nicht. Denn der/die Diener (in) erhält dafür etwas.. Die Freude des Dienens. Kleines Beispiel am Rande.. Ich mag es anderen in meinem Umkreis eine Freude zu machen aber als selbstlos würde ich es nicht bezeichnen. Denn ich fühle mich dabei glücklich und somit habe ich etwas zurückerhalten. Tja, das war's dann mit der Hingabe. Würde man sich jemanden hingeben, ohne das man etwas dafür als Gegenleistung erwartet und auch keine erhält, dann wäre es zwar von der Bedeutung her die Hingabe schlechthin aber so etwas würde niemanden auf lange Zeit erfüllen, also mich jedenfalls nicht. Es wäre etwas Einseitiges, was mich verkümmern lässt. Insofern gebe ich mich nicht ohne Weiteres hin und schon gar nicht ganz und gar. Damit würde ich nicht mehr ich sein. Ich finde es ist eher ein Zusammenspiel, bei dem jeder gibt und auch nimmt.
      ~Es ist das Unbekannte was so reizt. Reizt es immer noch, wenn es bekannt ist, dann ist es das Besondere~ Author: Unbekannt

      May schrieb:

      Hingabe bedeutet doch, keine Sekunde zu zögern, um den Menschen den man liebt zu schützen, oder?

      Hmhmm würd ich jetzt nicht so stehen lassen.
      Was gebe ich hin, mich, meinen Körper, meine Seele, mein ich ?
      ich kann mich dem Moment hingeben, dem jetzt, das vergleiche ich dann mit dem sich fallen lassen.
      Ich gebe nicht mein Leben hin, bin ja nicht blöde.

      Man kann Hingabe auch mit zur Verfügung stellen vergleichen, natürlich nur bis zu einem gewissen Punkt.

      Oder wir geben uns der Liebe hin, auch mit der Gefahr verlezt zu werden, denn jede Liebe, jede Vereinigung birgt diese Gefahr.
      Hingabe bedeutet für mich auch Risiken und wenn es die der Verletzlichkeit ist in Kauf zu nehmen.
      Es gibt eine, in meinen Augen, wundervolle Beschreibung, Erklärung, Sichtweise auf das Wort Hingabe und seine Bedeutung und ich teile diese absolut.

      Weil ich das jetzt nicht einfach rüber kopieren will hier der Link dazu:


      https://www.sein.de/hingabe-der-schritt-ins-ungewisse/


      Vielleicht hilft dies ein wenig dabei Hingabe nicht als bedrohlich oder allumfassend zu sehen sondern als etwas das man mit großer Begeisterung macht.

      spirituelle Grüße ;)

      Rozabel
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


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      (Erkenne dich selbst)

      May schrieb:

      Was ist Hingabe?


      Sehr interessant finde ich in dem Zusammenhang folgende Definition aus dem esoterischen Bereich (ohne BDSM-Bezug):
      sein.de/hingabe-der-schritt-ins-ungewisse/

      Insbesondere dies:
      Wenn wir uns hingeben, löst sich unsere Ego-Bezogenheit langsam auf, nicht aber unsere Intelligenz, unser Unterscheidungsvermögen, unsere Stärke. Hingabe bedeutet, uns dem Leben gegenüber voller Vertrauen, nackt und schutzlos zu präsentieren. Eine solch offene Haltung ermöglicht es uns, alle Bedingungen des Augenblicks mit einzubeziehen.


      Wenn man jetzt das Wort "Leben" durch "Dom" ersetzt, ist, denke ich, ist das genau die Art von "Hingabe", die viele Subs meinen, wenn sie Hingabe in einer D/S-Beziehung erwähnen.

      Hingabe ist meiner Meinung nach nicht gleich Hingabe, sondern nur im Kontext richtig zu interpretieren. Mit einer nüchteren Defininition aus dem Duden kommt man da nicht weit.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      @Lately Danke für deinen Post. Ja, so ging es mir auch oft. Ich dachte: "was mach ich falsch?" Wenn ich mich dominieren lasse, dann auch aus rein egoistischen Gründen: Ich bekomme das, was ich "brauche". Ich gebe mich nicht hin. Ich stelle mich zur Verfügung, um an mein Ziel zu kommen: Bestrafung, Lust, usw. (ja, ich egoistisches Miststück ;) ) Aber es ist schön zu lesen, dass es nicht nur mir so ging :) Vielen Dank

      @bastet Danke für deine Sicht der Dinge. Aber das was du beschreibst, empfinde ich eher als das konsequente Bestreben einen Weg zu gehen oder es zumindest versuchen (Beziehung, Liebe, usw.). Und warum würdest du diesen Weg gehen wollen? Um deine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, oder? Weil du den Typen "heiss" findest oder er dich zum Lachen bringt :D also irgendetwas, das DIR gefällt und dich anspricht. Des Weiteren würdest du nicht eine Sekunde dein eigenes Wohl unter das eines anderen geben.

      @Rozabel Ja auf diesen Text bin ich in meiner Recherche auch gestoßen, fand ihn aber zu idealistisch und romantisch und weit ab von der Realität. Hier ein Auszug:

      „Wahre Hingabe ist eine stetige Empfänglichkeit für die Wahrheit. Wahre Hingabe hat ihre Wurzeln in einer ehrfurchtsvollen Dankbarkeit, die zugleich klar, geerdet und intelligent ist.“ (*)
      In diesem Sinne verstehe ich Hingabe als einen Akt der vollständigen Überantwortung an das Leben, als eine Einwilligung in das Leben. Wenn wir uns hingeben, löst sich unsere Ego-Bezogenheit langsam auf, nicht aber unsere Intelligenz, unser Unterscheidungsvermögen, unsere Stärke. Hingabe bedeutet, uns dem Leben gegenüber voller Vertrauen, nackt und schutzlos zu präsentieren. Eine solch offene Haltung ermöglicht es uns, alle Bedingungen des Augenblicks mit einzubeziehen.


      Ego-Bezogenheit lösen: Das ist im BDSM doch nicht möglich. Bzw. wird immer wieder darauf hingewiesen sich Covern zu lassen, Safewort , Sicherheit, Reflektion usw. Man muss also im BDSM einen Bezug zu sich selbst haben. Das eigene Wohl soll nie in den Hintergrund rücken, wird zumindest oft gepredigt.

      Ich kann mir vorstellen, dass das Erreichen der o.g. Hingabe zeitweise möglich ist. Aber eben nicht grundsätzlich. Dafür ist jeder Mensch einfach auch zu sehr Egoist. Beispiel: Wenn jemand konstant keusch gehalten wird besteht nicht umsonst die Gefahr der Frustration.

      LG, May

      (Mensch, das ist total spannend :D danke euch allen.)
      Ich würde Hingabe im Beziehungskontext wörtlich verstehen. Ich gebe mich, meinen Körper und ein Stück auch meinen Geist dem Partner in die Hände, stelle mich ihm zur Verfügung. - Nicht nur, damit ich selbst befriedigt werden, sondern zum großen Teil auch, weil ich weiß, dass der Akt der Hingabe selbst und alles, was er dadurch mit mir tun darf, auch ihn befriedigen.
      Selbstverständlich erwarte ich, dass er mit dieser (Hin)Gabe verantwortungsbewusst umgeht. Wie in jeder Art Beziehung besteht auch im BDSM ein Geben und Nehmen, mit dem Unterschied, dass hier die Bedürfnisse komplementär sind und man nicht auf genaues Gegeneinander-Aufrechnen schauen kann. Die Duden-Definition hinkt also in diesem Kontext tatsächlich, aber wer lebt schon nach Duden-Definitionen?! :pillepalle:
      Auch das Abdriften während eines Spiels sehe ich als eine Art Hingabe an. Ich überantworte mich in diesem Moment (im vereinbarten sicheren Rahmen) so sehr dem Spielpartner, dass ich mich vom rationalen Denken verabschieden und leidenschaftlich hingeben kann.
      Wenn ich spontan aus dem Bauch heraus sagen müsste, wo und wie sich in meiner Beziehung Hingabe findet oder auch nicht: Beide geben sich hin. Nicht nur der passive, sondern auch der aktive Teil. Und damit begegnet man sich wieder auf einer Ebene, die zulässt, zu empfangen, zu reflektieren. Ich wertschätze den anderen so sehr, dass ich sehr wohl Dinge tue, die mich auch ins Kreuzfeuer rennen lassen, um ihn da raus zu holen und er ebenso. Nur tut das jeder auf seine Weise. Ich gebe mich hin, ich emfange seine Hingabe und wir haben eine Mittelebene, die, wie ich glaube, der einer intensiven nichtBDSMigen Liebesbeziehung ziemlich gleich kommt.
      @May diese Beschreibung von Hingabe auf der verlinkten Seite hat keine Allgemeingültigkeit und ist vor allem nicht DIE eine korrekte Darstellung. Es ist eine von vielen Sichtweisen die man an Hingabe haben kann.

      Ja man kann Hingabe per Definition sprich Wiki beschreiben. Doch dies gilt nicht für jeden. Ich glaube Hingabe bedeutet für jeden etwas anderes, sie ist individuell wie so vieles andere auch.

      Ich habe die ganze Zeit jetzt überlegt mit welchem Synonym ich deinen Beitrag über mir beschreiben könnte um mal zu zeigen wie er teilweise auf mich wirkt... jetzt hab ich eins... dein Beitrag und damit auch du wirken sehr nüchtern. Man könnte meinen alles was nur den Hauch von Spiritualität besitzt umkreist du misstrauisch. Natürlich weiß ich das du sehr wohl ne Menge Emotionen in dir hast und ganz und gar nicht nüchtern oder gar kalt bist. Aber du hast eine gewisse Art der Herangehensweise die eben auch nicht jeder teilt.

      Was ich damit sagen will, ich sehe Hingabe als etwas für das man sich bewusst entscheidet. In dem Text steht unter anderem auch:

      "Die Vorstellung von Hingabe wird häufig verbunden mit Auslieferung, ja Kapitulation" und dem ist nicht so finde ich.

      "In diesem Sinne verstehe ich Hingabe als einen Akt der vollständigen Überantwortung AN das Leben, als eine Einwilligung IN das Leben"

      "Will ich also Hingabe üben, brauche ich ein Gewahrsein dessen, was im jeweiligen Moment geschieht. Dafür ist es hilfreich, die Wahrnehmung meiner Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen zu verfeinern. Es geht darum, sozusagen ein Lauschen nach innen und nach außen zu praktizieren."

      "Ein Großteil unseres Verhaltens zielt darauf ab, Hingabe zu vermeiden, um das Gefühl der Ohnmacht, des Ausgeliefertseins, der Nacktheit nicht erleben zu müssen. Wenn es uns gelänge, Gefühle von Ohnmacht anzunehmen und sie grundsätzlich zu bejahen, würden wir erkennen, dass Hingabe ohne Verletzlichkeit nicht zu haben ist. Dann könnten wir aufhören, uns selber ständig zu „schützen“."

      Diese Aussagen und noch viele mehr findet man auf dieser Seite die ich verlinkt habe. Wenn man den gesamten Text liest wird man feststellen das nicht jedes Wort eins zu eins akzeptiert werden muss. Das ist aber auch gar nicht nötig denn man muss eigentlich nur verstehen das Hingabe etwas ist das wir individuell an unser Gegenüber verschenken können. Etwas das man nicht mit Händen greifen kann aber das dadurch nicht weniger intensiv und bedeutend ist.

      Verstehst du was ich meine?


      :)
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      (Erkenne dich selbst)

      @KASub nein, eine Definition ist nur der kleinste gemeinsame Nenner. Ich glaube, was eher hinkt, ist der Menschliche Wunsch nach Individualität. Wie wir hier sehen, wird "Hingabe" von vielen Anders definiert. Was an sich nicht schlimm ist. Nur der kleinste gemeinsame Nenner sollte konstant bleiben. Was er hier aber nicht ist. Deshalb ist der Begriff eindeutig falsch.

      Stellt euch vor wir haben das Thema Äpfeln. Einer beginnt dann von Birnen zu reden, der andere von Erbeeren und wieder ein anderer von Bananen.

      @Pfauenauge Das nennt man doch eigentlich nur eine emotional-innige Verbindung zwischen zwei Menschen oder?

      Warum muss alles mit "Hingabe" definiert werden? Ihr bringt mich ernsthaft zum Nachdenken. :gruebel:
      @Rozabel ja, aber auch das steht in der allgemeinen Definition lt. Duden nicht drin. Es geht nicht um Kapitulation oder um Aufgabe. Wie in deinem Post beschrieben, wird es aber oft so wahrgenommen. Ich nehme es so jedoch nicht wahr. Ich bin da stets bemüht Dinge sachlich zu betrachten (funktioniert aber nicht immer :D)

      Der Mensch und seine Individualität in Ehren. Aber wie soll man sich von etwas unterhalten und beispielsweise Anfängern etwas erklären, wenn man mit solchen Begrifflichkeiten, die zu sehr dazu neigen, die individuelle Wahrnehmung zu transportieren, um sich wirft?

      Wie wir gesehen habe, geht es nicht nur mir so, dass man durch Begriffe wie Hingabe, falscher Romantisierung zum Nachdenken gebracht wird und sogar Zweifel entstehen.

      In meinen EP habe ich versucht meinen Gedankengang zum Thema "Hingabe" zu schildern, um Euch einen Einblick zu geben, wie es jemanden geht, der das Ganze nüchtern und nicht emotional oder esoterisch betrachtet.

      Ich bin auch der Meinung, dass Definitionen zwar nicht "Ausschlaggebend" sind, aber sie sollten schon die Grundlage bilden. Hier ist es jedoch nicht.

      Normalerweise müsste man bei jedem 3. Post nach der individuellen Ansicht und Wahrnehmung des Posters fragen, um den Post auch inhaltlich korrekt zu interpretieren. Das ist nicht möglich :)

      Versteht ihr was ich meine?

      May schrieb:

      Ich bin auch der Meinung, dass Definitionen zwar nicht "Ausschlaggebend" sind, aber sie sollten schon die Grundlage bilden.



      DAS ist der Knackpunkt. Warum muss das so sein? Warum muss es eine Grundlage geben die für jeden gilt? Warum muss es eine Definition geben an die sich jeder hält? Damit man es besser erklären kann? Damit man sich wohler fühlt und nicht so... hmm... freigeistig? Warum muss immer alles in eine Form gepresst werden?

      Du sagst selbst du betrachtest die Dinge nüchtern, nicht emotional oder esoterisch... gut, dann ist das so. DU siehst es für dich so aber warum müssen alle anderen es auch so sehen? Das meintest du nicht? Ja aber... genau DAS ist doch Individualität! Ein jeder hat das Recht Dinge für sich selbst zu definieren und eine evtl. Allgemeingültigkeit sprich Grundlage abzulehnen. Eine Grundlage ist steif und starr sie bietet nicht die Möglichkeit auf den jeweiligen Menschen einzugehen. Sie kann sich nicht anpassen.

      Hach... :D @May ich finde das hier gerade extrem inspirierend :D
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      (Erkenne dich selbst)

      @Rozabel :D ich auch :D

      Ich bin der Meinung, dass Definitionen nur die Grundlage bilden. Nehmen wir das Apfelbeispiel:

      Thema Apfel.

      Da kann man über Apfelkuchen, Apfelmus, Apfelweitwurf :D und solche Dinge reden. Jeder weiß, es geht um Äpfel. Der Apfel ist unsere Basis, unsere Definition. Unsere Kreativität, Individualität ist jedoch nur von uns selbst eingeschränkt. Wir können also alles erzählen, was uns gerade einfällt, wenn es mit Äpfel zu tun hat. Beispielsweise könnte man Äpfel an einen Sub hängen. Wie? ;) Lasst Eurer Kreativität freien lauf.

      Was hier gerade passiert, ist folgendes:

      Thema Apfel.
      Aber wir reden von Schokoladenkuchen, denn er hat ja nichts mit Äpfeln zu tun. (also hat er ja doch irgendwie was mit Äpfel zu tun, weil eben keinen beinhaltet.)

      Und jetzt hab ich hunger :D ahahaha.