Gedanken zur Nacht #1 - "Der Kuscheldom" oder "BDSM und Hunde" :-)

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      Gedanken zur Nacht #1 - "Der Kuscheldom" oder "BDSM und Hunde" :-)

      Gestern Abend fragte mich eine Sub ob sich Dominanz und Kuscheln nicht gegenseitig ausschliessen. Ich habe meine Gedanken dazu in der Nacht niedergeschrieben und stelle das einfach mal (ungekürzt) hier zur Diskussion:

      Gedanken zur Nacht: "Der Kuscheldom" oder "BDSM und Hunde" :)

      Ich habe einige Erfahrung im Umgang mit Hunden und ich denke vieles, wenn nicht das meiste davon, kann man auch auf Menschen übertragen. Insbesondere Kindererziehung hat viel mit der Erziehung von Hunden gemeinsam. Provokant? Nee. Warte ab.

      Für Hunde ist es wichtig eine klare Rangordnung zu haben. Irgendjemand im Rudel hat das Sagen, und alles was darunter ist ordnet sich unter. Ist der Rudelführer gut und stark, gibt es unter ihm keine Rangkämpfe.
      In der Regel ist der Rudelführer ein Mensch. Zeigt er den Hunden ihre Grenzen auf, ist Ruhe im Karton. Lässt er es schleifen, gibt es Gerangel in den unteren Rängen.
      Bekommen Hunde diese Grenzen nicht deutlich aufgezeigt, verunsichert sie das, weil das Gefüge im Rudel ins Wanken gerät, es deuten sich Rangkämpfe an, sie müssen sich positionieren und bereiten sich auf den Kampf "Wer ist der Stärkste" vor.

      Je intelligenter der Hund, umso enger müssen die Grenzen überwacht werden. Ich hatte mal einen Australian Shepherd. Wenn ich den zu Beginn herangerufen habe, hat er sich jedesmal ein wenig weiter von mir entfernt hingesetzt. Lässt man das zwei, drei Wochen lang durchgehen, setzt er sich irgendwann ausser Reichweite und man bekommt es nicht mehr korrigiert, oder nur mit enormem Aufwand.
      Der Fehler dabei liegt nicht beim Hund, sondern beim Herrchen. Der Shepherd ansich liebte es, von Beginn an, aufmerksam zu sein und Kommandos zu lernen. Er liebte es gelobt zu werden, dabei war noch nicht einmal nötig ihn mit Leckereien vollzustopfen. Einfach ein wenig die Tonlage erhöhen und loben und der Hund war glücklich. Ich musste die Kommandos nur flüstern, niemals schreien. Und die Kommandos waren wichtig, man kann einen Hund in der Größe nicht unerzogen lassen, dann wird er zur potentiellen Gefahr für Kinder, Kaninchen und alles was sonst noch so kleineres herumläuft.
      Hätte ich seine Versuche durchgehen lassen und ihn nicht direkt jedesmal sanft korrigiert, hätte ich irgendwann Gewalt anwenden müssen.

      (Wusstest Du übrigens, dass wenn ein Hund abhaut um zu jagen, "Sitz" das Kommando ist, was ihn am ehesten zum Stoppen bringt? Weil es i.d.R. das erste Kommando ist, was er gelernt hat und es ihn vor allem wesentlich weniger Aufwand kostet als "Hier", wozu er sich ja bewegen müsste und damit seinem Herrchen noch mehr entgegenkommen müsste, was deutlich devoter ist, als sich einfach hinzusetzen. Finde ich im BDSM Kontext auch spannend. Man kann ja auch mal Kompromisse eingehen, ohne dass Sub es merkt.)

      Kinder funktionieren sehr ähnlich. Man setzt ihnen Grenzen und sie versuchen diese zu erweitern. Ist man inkonsequent, versuchen sie die Grenzen beim nächsten Mal noch mehr zu erweitern. Dabei werden sie immer unsicherer und instabiler. Fasst man die Grenzen von Beginn an so, dass sie sich in vernünftigem Rahmen bewegen und achtet danach konsequent auf die Einhaltung der Grenzen, wird der Diskussionsbedarf geringer, weil es eh aussichtslos ist zu diskutieren. Das Wichtigste dabei ist allerdings Lob, denn das ist es wonach Kinder streben. Sie tun letztlich alles, ihren Eltern zu gefallen. Lobt man allerdings nun alles was die Kinder tun, werden sie auch unsicher und können Gutes nicht mehr von Alltäglichem unterscheiden.

      Beim BDSM (insbesondere beim D/s) geht es aus meiner (ganz persönlichen) Sicht um ähnliches und ich glaube das ist auch der Grund, warum das in den letzten Jahren in der Pop-Kultur angekommen ist.

      Die Rolle von Männern und Frauen hat sich in den letzten 40 Jahren deutlich verändert. Die - absolut richtige und notwendige - Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau hat dazu geführt, dass heute Frauen "ihren Mann stehen" und Männer ihrer angestammten Rolle als Oberhaupt der Familie beraubt wurden.
      Das hat für mich folgende Konsequenzen, und jetzt wird es etwas deftiger: Vor 100 und selbst vor 50 Jahren musste die Frau sich in der Regel nicht um die Ernährung einer Famile kümmern. Es war also kein Leistungsdruck da. Sie musste sich nicht im Job gegen Kollegen durchsetzen. Das tat der Mann. Zum Ausgleich "nahm" der Mann sich nach Feierabend seine Frau und befriedigte seine Bedürfnisse um den Druck des Tages abzulassen, ohne dabei besonders Rücksicht darauf zu nehmen, ob die Frau auch ihren Spass dabei hatte. Im Gegenzug wurde die Frau begehrt, ihre Schönheit hervorgehoben mit Kleidern, Schmuck und Aufmerksamkeiten, also: Lob.
      (Das habe ich mir jetzt nicht an den Haaren herbeigezogen, in weniger entwickelten Ländern, z.B. Afghanistan, da habe ich einen engen Bezug zu, läuft das heute noch so.)

      Die Gleichberechtigung hat nun dazu geführt, dass sowohl der Mann, als auch die Frau in der Regel dem gleichen Druck ausgesetzt sind. Geldverdienen geht einher mit Karrierekämpfen im Job. Die Ausgangsposition ist also bei beiden die Gleiche. Und das führt dazu, dass es im Alltag ein ständiges Machtgerangel gibt. Es gibt kein klares Gefüge, das führt zu Unsicherheit auf beiden Seiten.
      Beim Sex ist das genau so. Beide wollen ihren Spass haben. Beide stehen unter Leistungsdruck. Und jetzt sind wir an der Stelle, wo ich spekuliere: Ich glaube, dass es für einen Mann wichtiger ist seine Triebe zu befriedigen und für eine Frau wichtiger ist, sich geborgen und beschützt zu fühlen. Ich glaube das ist etwas, was wir genetisch in uns tragen, weil es immer so war und erst seit der letzten 1/1000 Sekunde der Zeitrechnung nicht mehr so ist.

      Und genau dieses Gefüge kann insbesondere D/s in meinen Augen wieder herstellen. Ich glaube D/s lässt Frau sich wieder mehr als Frau fühlen und Mann mehr als Mann.
      Es ist spät, und ich lasse den letzten Satz jetzt einfach mal so stehen, ohne das weiter zu begründen.

      Was hat das mit Hunden zu tun?

      Naja, ich habe mit meinen Hunden immer gerne gekuschelt und sie mit mir auch. Und wer in einer D/s Beziehung nicht mit seiner Sub kuschelt, ist kein Sadist, sondern ein Arschloch.

      Guten Morgen. :)
      Puh, ich bin ganz und gar entzückt...

      Du sprichst mir aus der Seele und nimmst mir die Worte quasi aus dem Mund. Ich finde es gar nicht provokativ zu sagen, dass Hunde- und Menschenerziehung sich ähneln. Ich bin genau derselben Meinung. Lustigerweise habe ich ua gemerkt, dass DS etwas für mich wäre, weil ich an meinem Hund gesehen habe, wie gut es IHM tut. Er ist ein sehr intelligenter Hund, der leicht zu Stress neigt und rumhibbeln würde, wenn ich ihm freien Lauf lassen würde. Bevor ich gelernt habe, mit ihm umzugehen, ist es sogar soweit gegangen, dass er angefangen hat sich aus Überforderung selbst zu verletzen. Mittlerweilse ist er ein super entspannter Hund. Mir wird zwar manchmal noch gesagt, ich sei zu streng, aber ich weiß genau, dass ich ihm mit der Konsequenz und Strenge gut tu, ich seh ja, wie er vorher und nachher war/ist.

      Bei Kindern funktioniert das natürlich ähnlich. Grenzen sind wichtig. Ich habe schon mit Menschen gesprochen, die kaum Grenzen in ihrer Kindheit hatten und die sagen im nachhinein, dass sie total verloren waren und irgendwann nicht wussten, was richtig und falsch ist. Das hatte Auswirkungen auf ihr ganzes Leben und diese konkreten Menschen mussten in psychiatrische Behandlung. Natürlich kann ich einem Kind aber Dinge erklären. Zum Beispiel kann ich sagen "Kannst du bitte aufhören, mit dem Hammer auf den Tisch zu hauen? Der Tisch geht sonst kaputt." Meinem Hund würde ich niemals sagen: "Könntest du bitte hierher kommen? Da drüben kommt ein Auto und ich mag nicht, dass du da ausversehen vor rennst." Da kommen schnelle und eindeutige Komandos. Die Reaktion bei nicht befolgen wäre aber in beiden Fällen gleich: Ich sage es kein zweites Mal, ich setze es durch.
      Kinder streben nicht danach ihren Eltern zu gefallen. Je nach Alter gilt ihr Streben den Eltern (dann aber aus der Abhängigkeit heraus) oder ihnen selbst. Das sollte auch genau so sein und nicht absolut unterbunden werden.Ein Hund bleibt in der Abhängigkeit, eine/ein Sub auch solange beide es wollen, ein Kind entwächst dieser und sollte dabei unterstützt werden.
      @lou, ich glaube Du hast da was in den falschen Hals bekommen. In erster Linie geht es mir um Konsequenz. Lob war nur ein Teilaspekt.
      Und ich für meinen Teil kann sagen, dass mir das Lob meiner Eltern immer wichtig war und auch heute noch ist. Im Gegensatz dazu kenne ich eine Menge Menschen, die auch im Erwachsenenalter noch damit hadern von ihren Eltern nie Anerkennung bekommen zu haben.
      @lou
      Also.. Ich weiß ja nicht, was du für Menschen kennengelernt hast, aber ich glaube die meisten Kinder (und sogar die erwachsenen, die aus ihnen werden) streben danach, ihren Eltern zu gefallen. Sie handeln natürlich nicht ständig um sie herum und natürlich führen sie ihr eigenes Leben und NATÜRLICH treffen sie eigene Entscheidungen. Das ist ja sehr wünschenswert. Man muss als Eltern sehen, wann man langsam locker lassen muss. Aber irgendwie ändern sich dann ein paar Dinge doch nicht. Ich weiß, dass ich sehr lange bemüht war, meinen Eltern zu gefallen und sich auch mein Handeln sehr lange darum drehte, ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. So langsam schaffe ich es, mich davon zu lösen, aber es ist nicht leicht. Und dabei haben sie dieses Verhalten noch nichtmal besonders gefördert..
      Nur meine Meinung und meine Erfahrungen :)
      Lieber @Easy,

      Dein Beitrag ist sehr schön geschrieben, doch inhaltlich gespickt mit Klisschees und Vorurteilen - meiner Meinung nach.

      Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb man

      a) meint, dass ein Mensch (sofern nicht völlig traumatisiert) körperliche Nähe (= kuscheln) ablehnt. Damit ist m. E. auch die Frage beantwortet, ob ein(e) Dom(me) kuscheln mag. Denn... tada!... welch Überraschung! ...ein(e) Dom(me) ist ein Mensch.

      b) der Auffassung ist, dass Frauen einen guten Fick weniger zu schätzen wissen, wie das Gefühl von Geborgenheit und Nähe. Warum kann nicht alles drei wichtig sein?

      c) proklamiert, die Mehrheit der Männer würden das Gefühl von Geborgenheit nicht so sehr zu schätzen wissen, wie das Befriedigen ihrer sexuellen Triebe.

      Warum muss man sich solcher Klischees bedienen (Gender, Tarzan-Jane, domSubGedönse), wenn es schlicht um zwischenmenschliche Bedürfnisse bzw. Themen geht?

      Viele Grüße,
      Luna
      Ich suche mir mal einen anderen Aspekt aus deinen Nachtgedanken heraus @Easy. Er passt nämlich so wunderbar zu dem Thema, das mich seit etwa einem Jahr intensiv bewegt, auch im Zusammenhang mit der Rezeption des von vielen BDSMlern gern gemiedenen Themas SoG. Nämlich:

      Easy schrieb:

      Die Gleichberechtigung hat nun dazu geführt, dass sowohl der Mann, als auch die Frau in der Regel dem gleichen Druck ausgesetzt sind. Geldverdienen geht einher mit Karrierekämpfen im Job. Die Ausgangsposition ist also bei beiden die Gleiche. Und das führt dazu, dass es im Alltag ein ständiges Machtgerangel gibt.
      ... und alles, was danach folgt, finde ich ausgesprochen interessant.

      Es gibt Scharen von Psychologen und Phiolosophen und sonst welchen Leuten, die dieses Phänomen zu erklären versuchen. Das Phänomen, dass die Gleichberechtigung der Frau letztlich dazu geführt hat, dass Mann nicht mehr Mann sein darf, wie vor Jahrzehnten. Du lieferst eine simple Erklärung dafür - das gefällt mir. Und selbst, wenn sie nicht der Stein der Weisen sein sollte, sie ist logisch nachvollziehbar und bedenkenswert.

      Man könnte den Faden sogar weiterspinnen, indem man sich fragt: Warum hat BDSM gerade jetzt eine so große Chance, von vielen Paaren interessant gefunden zu werden? Vielleicht, weil der Druck so extrem geworden ist, dass es relevanter wird, marginal auf alte Verhaltensmuster zu setzen, um Dampf ablassen zu können? Und um so den Moment zu erwischen, wo es wieder einmal nur um Triebe geht, um das Bedürfnis, einfach nur zu sein, und nicht alles und jeden von einer Metaebene aus zu betrachten? BDSM als Ausweg aus der Einbahnstraße Machtverteilungskämpfe?

      Luna schrieb:

      Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb man

      a) meint, dass ein Mensch (sofern nicht völlig traumatisiert) körperliche Nähe (= kuscheln) ablehnt. Damit ist m. E. auch die Frage beantwortet, ob ein(e) Dom(me) kuscheln mag. Denn... tada!... welch Überraschung! ...ein(e) Dom(me) ist ein Mensch.


      Liebe @Luna,

      ich geh mal nur auf das Zitat ein, der Rest erklärt sich dann vielleicht ein bisschen besser.
      Mein Schreiben war eine Antwort darauf, dass mir eine Sub berichtete, sie hätte sich genau darüber Gedanken gemacht und verschiedene Doms gefragt, wie sie dazu stehen. Einige davon meinten Kuscheln ginge gar nicht. Darauf bezieht sich der Text. Vielleicht wird es mit dem Hintergrund etwas ersichtlicher was ich meine.

      LG, Easy

      Easy schrieb:

      Einige davon meinten Kuscheln ginge gar nicht.


      :rofl: Danke für diese Erläuterung. Natürlich! :facepalm: Wie konnte ich es vergessen...?: Ein Dom ist an das durch alle weltweit bestehenden BDSM Communities ratifizierte Dom-Regelwerk gebunden :lesen: , welches ihm Kuscheln und andere menschliche Verhaltensweisen sowie Bedürfnisse strengstens unter Androhung drakonischster Strafen :huntsman: untersagt! :D

      Doch warum nur ist es so schwer zu verstehen, dass jeder hier unabhängig von seiner Neigung in erster Linie Mensch ist? Es scheint für manche mitunter recht schwer zu sein, sich diese Tatsache zu vergegenwärtigen... ;(
      Das Problem der Gleichberechtigung liegt eventuell darin, dass das was Frau geleistet hat, als nicht gleichwertig angesehen wurde und dadurch ein ausbrechen aus den alten Rollen vorprogrammiert war.

      Wie du auch schreibst, sie standen angeblich nicht unter dem Leistungsdruck wie der Mann. Ob das wirklich stimmt, wage ich zu bezweifeln.

      Inwiefern die Gleichberechtigung der Frau ausschließlich positiv zu werten ist, kann ich nicht sagen. Meiner Meinung nach gibt es auch genug Nachteile. Auch wenn ich froh bin als Frau alleine "meinen Mann stehen" zu können, so hat die klassische Rollenverteilung auch in manchen Bereichen durchaus Vorteile. Und zwar für beide Seiten. Genau so, wie die Freiheit, die wir zumindest oberflächlich gesehen genießen, alles tun zu können, was wir wollen.

      Vielleicht klingt es abgedroschen aber auch da ist ein gesunder Mittelweg mein Wunschziel.

      Was das eigentliche Thema betrifft, da bin ich voll bei dir. Warum soll ein dominanter Mensch nicht kuscheln wollen? Ich finde, das widerspricht sich überhaupt nicht.
      Es macht auch nicht schwächer. Im Gegenteil. Ich finde es eine wunderbare Möglichkeit um Kräfte zu sammeln. Für beide Seiten.
      Sorry @Easy nein. Ich gehe hierbei nicht konform.
      Es mag sein, bei einigen der Gedankengänge kann man Parallelen erkennen (Mensch/Hund oder deren Erziehung), aber Männer befriedigen ihre Triebe und Frauen wollen Geborgenheit? Nein. Mit Sicherheit nicht. Beide Seiten brauchen Geborgenheit und auch beide Seiten befriedigen ihre Triebe.

      Man muss auch bei dem Kuschelgespräch in Hinblick auf Doms weniger auf das "WER führt die Beziehung?"blicken, als eher auf das "wer führt WELCHE ART" von Beziehung.

      Wenn ich einen festen Partner an meiner Seite habe, dann habe ich zu diesem natürlich eine anders geartete Beziehung als mit jemandem, mit dem ich eine Spielbeziehung führe.
      Und hier wird das "wer" wieder wichtig. Genau wie das "wie".
      Spielbeziehungen: lasse ich Nähe zu, oder kann und will ich hier eine klare Grenze, es geht mir ausschließlich um Spiel und dann aus die Maus? Das kommt ganz klar auf die einzelnen Persönlichkeiten und deren Bedürfnisse an.
      So sehe ich das zumindest.

      Edit:Typo
      Interessanter Artikel. :)
      In einer Hinsicht stimme ich nicht ganz zu, bzw sehe die Grundlage nicht in natürlichen Gegebenheiten, sondern in jahrtausendealtem Patriarchat, das immer noch überall latent bis deutlich (Gehalt!) spürbar ist. Eine Frau will außerdem für das, was sie leistet, auch geschätzt und anerkannt werden, und im Berufsleben ist das selten genug der Fall.
      Ich bin beruflich selbständig, weil ich mir diesen Mist nicht mehr antun wollte.
      Ich bin unter anderem aus dem selben Grund Domme. Ich finde den Anblick eines Mannes auf allen Vieren zutiefst befriedigend (ganz anders als den einer Sub).
      In beiden Fällen steckt dahinter: Wenn du etwas von mir willst, bitte darum. Selbstverständlich mag ich auch kuscheln. :D

      Ich wäre schwer interessiert daran, wie das in den wenigen nicht patriarchalen Kulturen gesehen wird, deren es ja in Folge von Kolonialisierung kaum noch welche gibt. Vielleicht ist es ein bisschen genetisch bedingt (im Jahrmillionenbereich)? Leider dürfte es schwer fallen, einen Australopithecus dazu zu fragen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von nightshade ()

      Interessantes Thema, über das ich auch schon nachgedacht habe.
      Ich glaube D/s lässt Frau sich wieder mehr als Frau fühlen und Mann mehr als Mann.
      Ich glaube, da könnte was dran sein. Diesem Absatz würde ich aber nicht unbedingt zustimmen:
      Ich glaube, dass es für einen Mann wichtiger ist seine Triebe zu befriedigen und für eine Frau wichtiger ist, sich geborgen und beschützt zu fühlen. Ich glaube das ist etwas, was wir genetisch in uns tragen, weil es immer so war und erst seit der letzten 1/1000 Sekunde der Zeitrechnung nicht mehr so ist.
      Und genau dieses Gefüge kann insbesondere D/s in meinen Augen wieder herstellen.

      Ich denke, auch Frauen geht es darum, ihren Trieb zu befriedigen, auch wenn (im Durchschnitt) bei Männern dieser Trieb vielleicht stärker ausgeprägt ist. Bei d/s geht es ja nicht nicht nur um beschützt werden und Geborgenheit, sondern auch zu einem großen Teil um Sex. Und ich glaube, dass viele Frauen es beim Sex einfach geiler finden, wenn ein Mann dominant ist, ein bisschen grober mit ihnen umspringt und sich nimmt, was er will, statt (klischeehaft formuliert) ein "nettes, rücksichtsvolles Weichei" im Bett zu haben. Möglicherweise ist dieses Verhalten von Frauen auch z. T. genetisch bedingt.
      @Silbern ich möchte diesen Thread nicht OT laufen lassen ...aber ich habe nicht behauptet, dass Kinder ihren Eltern nicht gefallen wollen, das glaube ich jedenfalls . Sie beginnen aber an verschiedenen Entwicklungsphasen erkennbar, sich selbst als Individuen und unabhängige Wesen zu sehen. Bsp. Trotzphase, sie dient dazu sich von den Eltern zumindest ein Stück weit abzugrenzen. Ähnliches passiert um das siebte Lebensjahr und dann mit großer Sicherheit in der Pubertät. Wenn die Handlung eines Erwachsenen nun dem folgen soll, was @Easy schrieb, müsste jeglicher Wiederstand gebrochen werden. Stattdessen und das hast du selbst geschrieben, geht es bei einem Kind darum Grenzen aufzulösen. Bei einem Hund oder Sub wäre das Ziel der Mündigkeit wohl fehl am Platze.

      Was die Menschen angeht, die ich kenne, ich lasse mich ungern auf diese Diskussionen ein und das wäre OT.
      Also wie immer ist das doch alles sehr individuell und wir ticken alle unterschiedlich, haben unterschiedliche Bedürfnisse. Ich finde den Eingangsthread sehr interessant, weil er den Aspekt der positiven Verstärkung hervorhebt. So funktioniert Erziehung, in vielen Fällen kommt man so einfach für alle Seiten besser ans Ziel.

      Der andere Aspekt ist halt der, der individuell ist. Ich für mich kann nur sagen, dass da durchaus der Wunsch nach Sicherheit und Geborgenheit eine große Rolle spielt, das wird mir aber mit der Zeit immer mehr bewusst und ist für mich selber auch nicht leicht einzugestehen, weil ich durchaus mit beiden Beinen im Leben stehe und auch niemanden brauche, der mein Leben führt.

      Und ja, sicherlich sucht man auch in jeder Beziehung, Vanilla oder nicht, nach Geborgenheit. Bei mir wird das Gefühl halt durch diese bestimmte Konstellation ausgelöst. Und, vielleicht fühlt sich der Dom ja auch sicher und geborgen (auch wenn er es so niemals sagen würde, weil es als unmännlich gilt), wenn er mit seiner Neigung so angenommen wird wie er ist. Auch wenn er der Dom ist. Der Gedanke der klassischen Rollenverteilung macht mich sehr an, auch wenn ich mein Berufsleben dafür nicht aufgeben möchte. Aber warum sich nicht führen lassen, wenn es sich so unendlich gut anfühlt?

      Da spielen doch so viele Facetten eine Rolle, die nicht alle im Eingangsthread abgebildet werden konnten, aber ich fand ihn sehr treffend. Wie man jetzt was individuell ausgestaltet ist doch immer Sache der Beteiligten und nicht auf alle übertragbar. Die einen mögen Bondage, andere nicht, andere können nichts mit einer D/S Beziehung anfangen, es ist doch so vielfältig.

      Danke Easy für den Beitrag, ich hab ihn gerne gelesen und viel entdeckt, was ich gut nachvollziehen kann.
      Hallo Easy,

      danke für deinen Post. Hier mal meine Gedanken dazu:

      Easy schrieb:

      Für Hunde ist es wichtig eine klare Rangordnung zu haben.

      Klar, sind auch Rudeltiere. Hier kann ich dir folgen.

      Easy schrieb:

      Kinder funktionieren sehr ähnlich. Man setzt ihnen Grenzen und sie versuchen diese zu erweitern. Ist man inkonsequent, versuchen sie die Grenzen beim nächsten Mal noch mehr zu erweitern. Dabei werden sie immer unsicherer und instabiler.


      Das stimmt so überhaupt nicht. ;) Kinder brauchen einen geregelten Tagesablauf. Mit Sicherheit, am Anfang mehr, später weniger, um sich und ihre Persönlichkeit zu entfalten. Ein Kind, das konsequent erzogen wird kann unter Umständen massive Probleme haben, wenn mal etwas "nicht nach Plan" läuft. ;) Menschen sind eben "Gewohnheitstiere" und man muss ein Kind auch Selbstständigkeit "angewöhnen" bzw. ihnen die Möglichkeit geben, sich selbst und ihre Fähigkeiten auszutesten. Somit ist der Vergleich zu Hunden völlig fehl am Platz.

      Easy schrieb:

      Die Gleichberechtigung hat nun dazu geführt, dass sowohl der Mann, als auch die Frau in der Regel dem gleichen Druck ausgesetzt sind.


      Seh ich nicht so. Fakt ist, das Frauen im Durchschnitt weniger für die selbe Position verdienen, oft auch mehr leisten müssen. Somit ist der Druck eben nicht gleich. Spielt aber auch hier eher weniger die Rolle.
      Trotzdem finde ich zum Thema Gleichberechtigung von Dana diesen Part sehr wichtig (vielen Dank Dana, besser kann man es nicht ausdrücken :blumen: )

      Dana schrieb:

      Das Problem der Gleichberechtigung liegt eventuell darin, dass das was Frau geleistet hat, als nicht gleichwertig angesehen wurde und dadurch ein ausbrechen aus den alten Rollen vorprogrammiert war.


      Und nun zum Schluss:

      Easy schrieb:

      Naja, ich habe mit meinen Hunden immer gerne gekuschelt und sie mit mir auch. Und wer in einer D/s Beziehung nicht mit seiner Sub kuschelt, ist kein Sadist, sondern ein Arschloch.


      Was hat das alles mit dem Topic zu tun?

      Weil du mit Hunden kuschelst, sollte Dom mit Sub kuscheln?

      @Luna hat es ganz deutlich gesagt: Dom / Sub / Top / Bottom / Switcher sind in erster Linie Menschen und Menschen sind gesellig. Sie brauchen Nähe. Manche mehr, manche weniger.

      LG, May
      Hallo @May,

      Danke für Deine Antwort.

      May schrieb:

      Das stimmt so überhaupt nicht. Kinder brauchen einen geregelten Tagesablauf. Mit Sicherheit, am Anfang mehr, später weniger, um sich und ihre Persönlichkeit zu entfalten. Ein Kind, das konsequent erzogen wird kann unter Umständen massive Probleme haben, wenn mal etwas "nicht nach Plan" läuft. Menschen sind eben "Gewohnheitstiere" und man muss ein Kind auch Selbstständigkeit "angewöhnen" bzw. ihnen die Möglichkeit geben, sich selbst und ihre Fähigkeiten auszutesten. Somit ist der Vergleich zu Hunden völlig fehl am Platz.

      Natürlich kann man Kindererziehung nicht mit Hundeerziehung gleichsetzen, denn da stimme ich sowohl Dir als auch @lou zu, das Ziel der Kindererziehung ist die Selbstständigkeit des Kindes.
      Darum ging es mir aber, wie gesagt nicht. Ich nenne mal ein Beispiel. Wenn ich mit einem Kind eine Vereinbarung treffe vor dem Schlafen noch 10 Minuten zu lesen und dann das Licht auszumachen und nicht sanktioniere, dass nach 15 Minuten das Licht immer noch brennt, wird das Kind eine Woche später sagen, es hätte aber immer 15 Minuten lesen gedurft. Weisst Du was ich meine? Das war es was ich im Kopf hatte, als ich von Grenzen spach. Und glaube mir, ich habe genug eigene Erfahrung mit Kindern gemacht, um zu wissen, dass das so ist.

      May schrieb:

      @Luna hat es ganz deutlich gesagt: Dom / Sub / Top / Bottom / Switcher sind in erster Linie Menschen und Menschen sind gesellig. Sie brauchen Nähe. Manche mehr, manche weniger.


      Ja genau, Was anderes habe ich an keiner Stelle behauptet.

      LG, Easy
      @Easy warum dann so kompliziert? :D

      Deine Erfahrungen spreche ich dir nicht ab, dann war es nur etwas missverständlich ausgedrückt. Obwohl ich persönlich nicht jede "überschreitung" sanktionieren würde. Aber das liegt ja eh bei jedem selbst und gehört hier nicht hin. :)

      Aber gut, dass wir darüber geschrieben haben.

      Danke und LG, May
      Ich muss meinen Post nochmal irgendwie umformulieren....

      Natürlich bin ich für Gleichberechtigung. Aber eher im Sinne von gleicher Anerkennung dessen, was jeder einzelne tut. Auch, oder gerade, weil es unterschiedliche Dinge sind, die sich wunderbar ergänzen können. Nicht im Sinne von Frauen müssen alles machen, was Männer machen oder Männer müssen alles machen, was Frauen machen.

      Es soll nur jeder machen können dürfen... ;)