Warum seid ihr 'Dom'

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      Warum seid ihr 'Dom'

      Hallo,

      Mich treibt zurzeit die Frage, warum ich die dominante Position einnehme und immer eingenommen habe. Auch wenn ich die Antwort für mich darauf schon halbwegs klar habe, möchte ich die anderen dominanten Personen hier mal fragen, warum ihr seid, was ihr seid, was damit für euch verbunden ist und wo der Reiz für euch liegt.

      Gespannt
      Siggy
      Hallo Siggy

      Das ist ein Thema, das ich erst letzthin mit einer Kollegin diskutiert habe, die mich seit der Schulzeit kennt. Daher ist es ihr auch nicht entfallen..
      Während der Jugend war ich übergewichtig und sehr scheu. Ich traute mich nie etwas mit den "coolen" Leuten zu Unternehmen.
      Vor ca 3 Jahren habe ich fast ein Jahr lang intensiv Sport Betrieben, über 4okg abgenommen und mich selbst besser kennengelernt.
      Ich würde eher sagen das ich jetzt einfach weis was ich will, und eine Menge Selbstdisziplin habe. Das wirkt nach Aussen halt etwas Dominanter...

      Ist jedoch auch Nachteilhaft. Wen meine Kolleginnen ihre Typen mitbringen ( ich gehöre da irgendwie zu ner Frauenklique^^), sind die oftmals am Anfang etwas Eingeschüchtert... Und ich krieg dann wider was zu hören, wen die Herren nicht dabei sind... :dash:
      Aber eigentlich bin ich ein ganz Netter Typ. Ich lehne halt nur Männer ab, die sich gross darstellen, aber nicht mal Augenkontakt halten können...

      LG
      Hmm,

      da ich mich für Bondage interessiere und vorrangig lieber fessel, als gefesselt zu werden, war das ganze recht schnell klar, auf welcher Seite ich stehe.
      Soll jetzt natürlich nicht heißen, dass ich mich nicht auch gern mal ans Bett fesseln lasse, wenn meine Partnerin etwas mit mir anstellen möchte (Bin ja nicht umsonst Switcher ^^)

      :pardon:
      Frei sein heißt wählen können, wessen Sklave man sein will.
      (Jeanne Moreau)
      :gruebel: Dieser Thread macht mich ehrlich gesagt sehr nachdenklich.

      Gerade @BeeKing s Beitrag bringt mich zum Grübeln.

      .. in meiner Vergangenheit war ich ein kleines Mauerblümchen: Schüchtern, Unscheinbar, Lispelte und war Klassenbeste :D Welche explosive Mischung ... Das konnte also nur der blanke Horror werden. Ich wurde Jahrelang gemobbt. Gehänselt. Sogar in die Mülltonne gestopft.

      Irgendwann kam der Wendepunkt und wie soll ich sagen? Ich wurde selbstbewußter, fing an es zu lieben mit anderen zu diskutieren. Sie aus der Reserve zu locken. Aufgrund meiner Vergangenheit habe ich zwar weiterhin eine Abneigung gegen Ungerechtigkeit und Abgrenzug, was wahrscheinlich der Grund dafür ist, warum ich mit "Erniedrigung" nichts anfangen kann, aber ich liebe das Spiel mit der Macht, den Einfluss den ich auf Menschen nehmen kann. Zwar nicht nur auf sexueller Ebene, sondern allgemein.

      Vielleicht dominiere ich ab und zu, um vergangenes zu "kompensieren" - who knows?

      LG, May
      Für wen negativ? :D

      Ich würde es gänzlich positiv sehen. Ich habe mich "neu" definiert und kann aufgrund von Reflektion mich besser einschätzen als vorher. Da ich ein ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit habe, gehe ich auch sehr vorsichtig an die Sache ran.

      Nur, weil ein Mensch beispielsweise schlimme Dinge erlebt hat, wird er dieses nicht gleichtun. Ich empfinde keinen Hass oder Rache. Das Mobben war nicht der ausschlaggebende Punkt für die Wendung, sondern wohl eher die Isolation und die Abgrenzung, die mich ermutigt hat, mich selbst neu zu entdecken und mir "selbst bewußter" zu werden. Und wenn man sich selbst bewußt ist, mit Fehlern und Stärken kann man nun einmal besser mit Menschen umgehen und vieles in seinem Sinne beeinflussen. Diese "Macht" gefällt mir ;) Aber ich nutze sie nicht aus. Warum auch? Ich weiß, wie es ist, wenn man auf der anderen Seite ist.
      Sehr schön :) Danke für diesen Einblick!
      Kann ich auch absolut nachvollziehen und nachempfinden, auch wenn ich nicht auf der dominanten Seite stehe. ;)
      Männer sind wie BLUETOOTH:
      Er ist mit dir verbunden solange du in der Nähe bist, sucht aber nach anderen Geräten wenn du weg bist...

      Frauen sind wie WIFI:
      Sie sieht alle verfügbaren Geräte, verbindet sich aber nur mit dem Stärksten.

      ^^
      Ich kann die Frage leider nicht beantworten, d.h. ich kann für mich selber nicht sagen, warum ich Dom/Top bin - es ist eben so. Im RL bin ich niemand, der sich immer in den Mittelpunkt drängt, also kein all-time-boss. Ich überlasse die Show gerne anderen, solange ich im Hintergrund die RIchtung vorgeben oder wenigstens beeinflussen kann (wenn es mich interessiert).

      Klar, ich könnte jetzt anfangen mit Rollenverhalten, Erziehung, Selbstreflektion, Lebenserfahrungen- und -ereignisse usw. usf. Es ist auch durchaus möglich, dass das alles einen Einfluss auf meine sexuellen Präferenzen gehabt hat aber ehrlich gesagt ist mir das eigentlich... schnuppe :)

      Der Anblick (für mich als hetero-Männchen) einer Frau "in Ketten", dazu noch in einer devoten Körperhaltung ist dazu geeignet, mir den Tag zu versüßen. Mir schmeckt z.B. auch Erdbeerkuchen. Aber auch hier weiß ich nicht, warum das so ist.

      Das Wasser ist naß, der Himmel ist blau, Frauen haben ihre Geheimnisse und ich bin Dom/Top. ^^

      my2ct
      Gute Frage, die auch ich nicht beantworten kann.
      Im sexuellen habe ich, soweit ich denken kann, geführt. Schon zu Zeiten, als ich nicht wusste, daß ich SMler bin.

      Eine andere Frage könnte ich da eher beantworten:
      Wieso ich NICHT Sub/Maso bin.
      Dies habe ich probiert und festgestellt, das es mir überhaupt nichts gibt. Ich beim Ausprobieren sogar Tipps gegeben hab, wie ICH das machen würde. Es wurde zum Comedy-Abend. ;)
      Warum? Na weil ich als Sub völlig ungeeignet bin. :pardon:
      Ich kann mich dabei nur sehr schlecht entspannen und loslassen, geschweige denn die Kontrolle abgeben. Man sagt mir nach, dass ich ein Kontrollfreak bin und mir macht die dominante Seite einfach Spaß.
      Wo liegt der Reiz? Die Frage ist gut und auch gar nicht auf die schnelle zu beantworten... Wenn sich mein Mann, mit dem ich im Alltag auf "gleicher Augenhöhe" bin und der auch sehr dominant sein kann für eine gewisse Zeit unterwirft, ist das schon sehr reizvoll. ;)
      Ein Mann ist nie schöner, als wenn er vor dir auf die Knie geht.
      Warum bin ich Dom? Eine sehr gute Frage, da mich dieses Thema bis heute beschäftigt.

      - Vielleicht weil ich als Kind zeitweise ein Außenseiter war? - Möglich.
      - Weil ich meinen Überzeugungen treu bleibe und auf Missstände hinweise, was mich zuweilen gruppendynamisch in die Omega-Ecke driften läßt? - Vermutlich nicht.
      - Weil ich unter Erwachsenen statt mit Kindern aufwuchs, es dadurch erst lernen musste 'Kind' zu sein. - Spielt evtl. hinein.
      - Ich mir meine Selbstsicherheit erst erarbeiten musste. - Könnte sein.
      - Ich entgegen meiner introvertierten Art aus der 'Not' eine Tugend machte, und einen sozialen Beruf ergriff mit vielen sehr persönlichen Kontakten. - Wer weiß.
      - usw.

      Meine derzeitige Theorie (die sich in ein paar Jahren durchaus wandeln könnte) basiert darauf, dass ich ein recht empathischer Mann bin mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn. Jemand der sich oftmals diplomatisch-schlichtend einbringt. Ich vermute, dass meine dominante Seite eine Art Ausgleich für meine ansonsten relativ sanfte Art ist. Das ich also im Alltag einen Teil meiner Persönlichkeit zugunsten der sozialen Interaktion unterdrücke. Und ich diesen Aspekt meines Wesens in der Sexualität auslebe. Und das bereits seit meinem Eintritt in die Pubertät.
      Der Sinn des Lebens besteht nicht darin ein erfolgreicher Mensch zu sein, sondern ein Wertvoller. (Albert Einstein)

      Mael schrieb:

      Meine derzeitige Theorie (die sich in ein paar Jahren durchaus wandeln könnte) basiert darauf, dass ich ein recht empathischer Mann bin mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn. Jemand der sich oftmals diplomatisch-schlichtend einbringt. Ich vermute, dass meine dominante Seite eine Art Ausgleich für meine ansonsten relativ sanfte Art ist.


      DAS ist ein interessanter Ansatz, den ich so bei mir auch wiederfinden kann und der -möglicherweise- eine Erklärung ist. Danke dafür!
      Warum bin ich DOM?

      Weil es passt. Jede andere Art hinterlässt in meinen Gedanken keine Resonanz.

      Warum? Keine Ahnung. Ist eben so und so wie es ist es gut und fühlt sich auch gut an.

      Viele Grüße
      Thunder
      Ich kann ja mal sagen, warum ich Sub bin - weil ich mit der dominanten Seite im sexuellen Bereich völlig hilflos bin.... ich wüsste gar nicht, was ich machen soll....

      Ich glaube nicht, dass man eines Tages vor der Wahl steht, dies oder das sein zu wollen. Man ist, wer man ist.
      Und irgendwann weiß man, man mag das eine, oder das andere- oder eben einfach beides oder keins davon.
      Das ist keine bewusste Wahl....

      Ich mag ja auch nicht plötzlich Austern oder tannengrün als Farbe- nur weil ich das jetzt wollen will ;) Warum sollte ich?

      Manu
      @SonnyC hat es aus meiner Sicht gut auf den Punkt gebracht.

      Ich konnte mich noch nie unterordnen, schon in Kindergarten und Grundschule musste man mir auf Augenhöhe begegnen, um mich zur Mitarbeit zu bewegen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Und weil ich erst zwei Menschen erlebt habe, die als Chef mit mir umgehen konnten und die ich als Chef respektieren konnte, bin ich heute Selbständig. Da bin ich das Problem los ;)

      Und irgendwie geht es mir im sexuellen Bereich auch so. Entweder ich gebe den Ton an oder es sollte auf Augenhöhe sein. Ich könnte mich hier nicht unterordnen, ich könnte hier keine Schmerzen ertragen.

      Daher gibt es eigentlich nur eine "Rolle", die zu mir passt: Dom
      Ich habe schon immer gerne alles hinterfragt, statt blind zu gehorchen und als kreativer Mensch auch immer konkrete Vorstellungen gehabt, die ich natürlich durchsetzen wollte. Bis mein Vater starb, war es allerdings nicht so einfach, mich wirklich dem Willen anderer zu widersetzen und meinen eigenen durchzusetzen, zumal dann auch noch ein Mangel an Perspektiven hinzukam und dann gab es da auch ständig dieses tiefe Gefühl der Unzufriedenheit und vom Leben, von gesellschaftlichen Konventionen und sogar von Beziehungen gelangweilt oder enttäuscht zu sein. Beruflich hab ich mehr geleistet als gesund war und dabei selbst den Schmerz recht gut und ausgiebig kennengelernt, aber da es in der Arbeit kein Safeword gibt, musste und habe ich gelernt zu kämpfen oder besser, mich dazu entschieden. Seit dem Tod meines Vaters fühle ich mich befreit, ich hole viel nach, entdecke viel über mich selbst und auch über diese Gedanken und Gefühle als Kind und Jugendlicher, die ich jetzt erst verstehe. Es ist so wichtig sich selbst zu kennen und es tut echt gut, wenn Barrieren, die das hemmen, verschwinden. Ich erinnere mich gut daran, dass ich mich schon als Knirps vor irgendwelchen Mantel&Degen-Filmen für die entführte angekettete Prinzessin mindestens genauso interessierte wie für die Degenkämpfe. Ich habe als Teenager auch keine Pornos geguckt (außer ich bekam einen nebenbei auf ner Party mit oder so), weil ich das einfach langweilig fand. Mich um den Finger zu wickeln, hat nie eine Frau geschafft, selbst mit dem besten Hundeblick (hätte sie mal besser ein Hundehalsband genommen xD), weil mir Nein sagen dann mehr Spaß machte. Dank meiner ersten Sub verflüchtigte sich auch die chronische Beziehungsunlust. Inzwischen ist Dom sein für mich, wie hetero oder homo sein für irgendwelche Vanillas und ich könnte mir nichts anderes mehr vorstellen. Wenn ich versuche, an nichts zu denken, mich nicht für ein Verhalten zu entscheiden, sondern einfach ich bin, bin ich dom. Was ist der eine konkrete Auslöser in diesem Gewirr aus Indizien? Sags mir, wenn du ihn gefunden hast, ich hab nämlich kein Plan.

      Wo ist der Smiley, der beim Psychofritzen auf der Couch liegt??
      Hey,
      ich hab mir da auch schon öfter Gedanken drüber gemacht, für mich persönlich hab ich auch eine passable Antwort gefunden ^^

      Im normalen Leben bin ich sehr relaxt, das Gegenteil von einem Kontrollfreak wenn man so will. Ich bin niemand der einen Streit
      provoziert, ich gebe lieber nach. Außerdem treffe ich gerne höchst "weiße" Entscheidungen, brauche ewig um z.B. ein Handy zu kaufen ^^ Alle meine Handlungen sollten rationell sein, einfach logisch begründbar. Ich denke also viel xD

      Als Dom ist das anders. Da kann ich praktisch meine eigene Welt erschaffen. Ich kann bestimmen was Sache ist, muss nicht mal logischen gesetzten folgen. Ich hab die Kontrolle, das genaue Gegenteil von meinem normalen Leben.

      Als Dom kann ich nach meinem Gefühl handeln, nicht nach meinen Gedanken.

      Naja, natürlich mal abgesehen von den Dingen die, die Sicherheit usw. betreffen.

      Bdsm hält die Wage zwischen nachgeben und durchsetzen.
      Mein Mann empfinde ich schon immer als sehr "über den Dingen stehend".... Er ist sehr ruhig,wirkt immer sehr ausgeglichen und hat immer die passende Antwort parat.... Mit seiner Art bekommt er Streithähne schnell mundtod... oder er reizt sie bis aufs Blut. ...
      Er behält fast immer die Fassung und das imponiert mir sehr.... Ein sehr nachdenklicher Typ mit viel Herz und wie ich finde sehr weiser Lebenseinstellung....

      :rolleyes: hach.... Eben ein -mein- :rot: Dom :love: