BDSM Mentor

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      Meine allererste Spielbeziehung damals verwandelte sich irgendwann. Ich habe da ja als Sub "angefangen" *fg* aber nach und nach wurde halt klar da läuft was falsch. Die Spielbeziehung wurde beendet aber er blieb mir dann viele Jahre als Mentor erhalten. Egal welche Fragen ich hatte, egal ob es um Theorie oder Praxis ging, egal wenn es um Dinge ging die manchmal sogar nur indirekt mit BDSM zu tun hatten, ich konnte immer und jederzeit Kontakt aufnehmen, telefonisch, Messenger oder Email. Ohne ihn stünde ich bezogen auf BDSM heute nicht da wo ich stehe, ich verdanke ihm sehr sehr viel. :thumbsup:

      Das heißt für mich:

      Mentor und Mentee haben nicht miteinander zu spielen, wandelt sich eine Spielbeziehung in ein solches Verhältnis ist es in Ordnung, vorausgesetzt jegliche sexuelle Handlung wird eingestellt. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit anders herum, das aus einem Mentor und Mentee Verhältnis eine Spielbeziehung wird aber für mich wäre dann Voraussetzung das der Partner sich einen anderen Mentor sucht sofern er/sie noch einen will oder braucht.

      Trotzdem habe ich dafür gestimmt "Ja warum nicht wenn beide erwachsen sind spricht nichts dagegen" einfach aus dem Grund das ich mir eben sage die sind erwachsen und müssen selbst wissen was sie tun und was andere denken ist wurscht. :pardon:

      Was ist für mich ein Mentor? :gruebel:

      Ein Mentor ist für mich ein Berater, Freund, Wächter, Gewissen usw. eben ein Mensch der seine über die Jahre gemachte Erfahrung in einer Sache an jemand unerfahrenen weiter gibt, diesem hilft seinen Weg zu finden, über ihn wacht, ihn berät, ein Freund ist der zuhört und da ist auch wenn es mal nicht um die Sache geht, ein Gewissen was dem Mentee Dinge in Erinnerung ruft die dieser vielleicht vergessen hat, der den Mentee dazu bringt sich selbst zu reflektieren und der sich einschaltet wenn sich evtl. eine Richtung entwickelt die nicht so ganz berauschend ist.

      Was die Konstellation angeht finde ich sollte es sich immer um Dom und Dom oder Sub und Sub handeln. Ob das dann gleichgeschlechtlich oder verschieden ist spielt in meinen Augen keine Rolle. Als Dom kann man kein Mentor für eine Sub sein und umgekehrt ist das genauso schwachsinnig wobei man klar sagen muss da sind die Switcher fein raus die kennen beide Seiten :D

      Als Mentor muss ich Ahnung haben, nicht nur davon wo von ich rede sondern auch von den Emotionen und Empfindungen die entstehen können, von all dem was es nun mal bedeutet ein Dom oder eben eine Sub zu sein.

      Ausklammern muss man da ganz klar die dominanten Menschen die der Meinung sind einem devoten Menschen erklären zu können was die jeweilige Neigung bedeutet. Woher will Dom wissen wie es ist Sub zu sein ohne es gewesen zu sein? Und umgekehrt natürlich genauso wobei ersteres wohl sehr viel häufiger auftritt.


      Luna schrieb:

      Was ist ein Mentor? Therapeut, freundschaftlicher Lebensabschnittsbegleiter, Ausbilder, Protegé - oder alles zusammen?


      Von all dem würde ich noch am ehesten sagen Ausbilder, vielleicht auch noch freundschaftlicher Lebensabschnittsbegleiter wobei mir das schon zu schwammig ist. Ein Therapeut auf keinen Fall das läuft dann in die ganz falsche Richtung.


      Luna schrieb:

      Was sind daraus abgeleitet die Aufgabe eines Mentors bzw. die Ziele einer Mentorenschaft?


      Aufgabe eines Mentors: (dem Mentee das kleine und/oder große Einmaleins beibringen)

      Heranführen an die Sache, Grundlagen beibringen, erweitern, vertiefen und darauf aufbauen. Wenn das sitzt die fortgeschrittenen Dinge auf die gleiche Art zuführen und danach je nach dem das ein oder andere spezialisieren. Diese Dinge sehe ich als Kern und drum herum sind dann all die anderen Sachen. Da sein, zu hören, leiten, überwachen (zb Umgang mit Schlagwerkzeug) usw. usf. Jedoch ist es schon so das nicht alles, sprich jeder Punkt davon sein MUSS.

      Ziele sind somit das lehren, beraten, unterstützen etc. um am Ende einen nicht mehr ganz unerfahrenen Menschen zu haben der mit seinem erworbenen Wissen und seiner Grunderfahrung nun sein Glück mit einem passenden Gegenstück finden kann. UND das Ziel ist auch den Unerfahrenen vor bösen Fehlern, schlimmen Erfahrungen und dergleichen zu bewahren oder die Gefahr dessen auf ein Minimum zu reduzieren.


      Luna schrieb:

      In welchen Bereichen, Lebensphasen bzw. für welche Problemkonstellationen und/oder Fragestellungen wird ein Mentor hinzugezogen?


      Im Grunde kann es in allen Bereichen und Lebensphasen möglich sein. Hobby´s, bestimmte Neigungen, Vorlieben, Fetische usw., beruflich oder sonst irgendwo und da ist es egal ob man 16, 26 oder 60 Jahre alt ist.

      Bei welchen Problemen oder Fragen ist abhängig davon worum es einem geht da ist vieles möglich.


      Luna schrieb:

      Warum wird immer von einer Zweierkonstellation gesprochen?


      Ganz einfach, zu viele Köche verderben den Brei :pardon:

      Sobald es bei einem Thema mehr als einen Mentor gibt geht es meist schief es sei denn die Mentoren sind sich absolut einig in den Dingen die sie vermitteln. Da die Menschen aber nun mal verschieden sind, verschiedene Ansichten, Meinungen, Vorstellungen usw. haben wird es schwer denn woher soll der Mentee wissen auf wen und was davon er nun hören oder sich nach richten soll.


      Luna schrieb:

      Wie würdet ihr die Frage bzgl. der 'Mentee(s) bespielen' beantworten, hätte ein Paar zusammen einen Mentor, der dieses in ihrer Entwicklung begleiten soll (ggf. ihnen bei der Lösung schwerer Probeleme behilflich sein soll)?


      Hm also wenn ich mir das so überlege... wenn wir jetzt mal beim BDSM bleiben und davon ausgehen das dieses Paar dom/dev ist dann käme als Mentor in meinen Augen nur ein Switcher in Frage da dieser eben beide Seiten kennt. Ist die Neigung des Paares identisch kann der Mentor natürlich auch beide unter seine Fittiche nehmen. Alles andere ist dann ein Tanz auf dem Drahtseil weil es da schon viel mehr Richtung begleitender Therapeut geht finde ich und das hat mit dem Mentor sein wie ich es versteht rein gar nichts zu tun.

      Auch ich selbst habe diese Funktion schon erfüllt bzw. tue es noch aber ich sehe mich bzw. bezeichne mich nur ungern als Mentorin sondern eher als stille Beraterin im Hintergrund ^^



      So, das wäre dann mal MEINE Meinung zu diesem Thema :whistling:


      Übrigens dürfte wohl klar sein das es auch Mentorinnen gibt aber dieses Hin und Her war mir zu lästig, denkt es euch also einfach *fg*.
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      Ein Fallbeispiel, rein fiktiv:

      Die Frau entdeckt in ihrer seit 10 Jahren bestehenden Partnerschaft ihre devote Seite. Sie hat ausgeprägte Fantasien, wünscht sich von ihrem Mann dominiert zu werden - und zwar nicht nur per Popoklaps am Sonntag im Bett. Der Mann, bisher der Auffassung mit einer selbstbewussten, emanzipierten Frau zusammenzuleben, ist wie vor den Kopf geschlagen. Weiß nicht so recht ,was er tun soll. Nun hat er höchstwahrscheinlich 40 Jahre seines Lebens gelernt, dass er als moderer Mann den Müll nach draußen bringt. Nun soll er plötzlich seiner Holden den Befhel dazu geben und ihr nötigenfalls, sollte sie diesem Befehl nicht nachkommen, den Hintern auf denkwürdigste Weise dafür versohlen.

      Könnt ihr euch vorstellen, was da für Konflikte toben?

      Was tun?

      Nach meinem Wissen helfen auch bei solchen Problematiken Mentoren. Wie steht ihr dazu?

      Edit: Sry, ich hatte keinen Bezug zu den tollen Beiträgen genommen. Vielen Dank für diese Sichtweisen. Ich finde es hochspannend, diese zu erfahren. :blumen:

      Luna schrieb:

      Ein Fallbeispiel, rein fiktiv:

      Die Frau entdeckt in ihrer seit 10 Jahren bestehenden Partnerschaft ihre devote Seite. Sie hat ausgeprägte Fantasien, wünscht sich von ihrem Mann dominiert zu werden - und zwar nicht nur per Popoklaps am Sonntag im Bett. Der Mann, bisher der Auffassung mit einer selbstbewussten, emanzipierten Frau zusammenzuleben, ist wie vor den Kopf geschlagen. Weiß nicht so recht ,was er tun soll. Nun hat er höchstwahrscheinlich 40 Jahre seines Lebens gelernt, dass er als moderer Mann den Müll nach draußen bringt. Nun soll er plötzlich seiner Holden den Befhel dazu geben und ihr nötigenfalls, sollte sie diesem Befehl nicht nachkommen, den Hintern auf denkwürdigste Weise dafür versohlen.

      Könnt ihr euch vorstellen, was da für Konflikte toben?

      Was tun?

      Nach meinem Wissen helfen auch bei solchen Problematiken Mentoren. Wie steht ihr dazu?





      Ich glaube das können sich sehr viele vorstellen. Konflikte sind da vorprogrammiert ganz klar.

      Natürlich kann hier ein Mentor zu Rate gezogen werden aber in meinen Augen nicht für Sub sondern für Dom. Bei Sub geht es ja nicht um Grundlagen in dem Sinne denn devot sein kann man nicht lernen, man ist es oder eben nicht. Sie hat immo einfach dieses Bedürfnis und das lassen wir jetzt so stehen. Wer wirklich Hilfe braucht ist der Mann. Klar kann man auch hier sagen entweder ist man dominant oder nicht aber das ist ja eben nicht alles... der Mann kann seiner Frau trotzdem einiges erfüllen, er kann es lernen, Dominanz wäre sehr nützlich muss aber nicht zwingend vorhanden sein. Wahrscheinlich ist dabei, wenn der Mann dann nicht tief in sich drin einen Dom zu Tage fördert das seine Frau als Sub Abstriche machen muss. Die Alternative wäre sonst nur eine offene Beziehung.
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      (Erkenne dich selbst)

      Wie wäre es denn, wenn wir für obiges, fiktives Beispiel annehmen, dass der eine Partner eine devote Neigung hat, der andere eine dominate
      • wobei der devote sich auf Grund der Länge der bestehenden Beziehung erst mal gar nicht vorstellen kann, dass der Partner, der seit 10 Jahren neben ihr im Bett liegt und unter der Bettdecke pupst zu ihrem Herrn 'mutieren' kann?
      • Oder wobei sich der dominante Part anfänglich mit all den gesellschaftlichen, anerzogenen Moralvorstellungen und Überzeugungen konfrontiert sieht, die ihn im Ausleben seiner Neigung hemmen?
      • Und/Oder wobei der dominante Part keine Ahnung hat, worauf er bei welcher Aktion/Reaktion des devoten Partners achten, wie er reagieren kann/soll usw. usf.?
      All dies sind 'Rahmenbedingungen', die mir schon häufiger geschildert wurden. Daher bringe ich dieses Beispiel mit in die Diskussion. Es werden natürlich nicht immer Mentoren hinzugezogen. Doch ich könnte mir vorstellen, dass gerade in solchen Fällen ein Mentor eine große Hilfe darstellen könnte - in Form einer Art BDSM-Paartherapie nebst Schulung... oder so... ;)

      Rozabel schrieb:


      Natürlich kann hier ein Mentor zu Rate gezogen werden aber in meinen Augen nicht für Sub sondern für Dom. Bei Sub geht es ja nicht um Grundlagen in dem Sinne denn devot sein kann man nicht lernen, man ist es oder eben nicht.[...]


      Entschuldigung, aber das ist m.E. im Bezug auf das obige Beispiel absoluter Blödsinn. Sub hat ihre Neigung entdeckt, ja, aber null Erfahrung damit, mit dieser Neigung in einer Beziehung auslebenderweise umzugehen.

      Vorraussetzen sollte man in so einer Konstellation vor allem eines, damit die Mentorenlösung hier Sinn macht: Nämlich, dass beide Partner aufeinander zu gehen und eine Möglichkeit zum gemeinsamen ausleben der Neigungen der Sub finden wollen.

      Klar braucht es an der Stelle jemanden, der dem Dom seine Rolle näherbringt. Aber mal im Ernst, das hört sich jetzt so an als wäre der langjahrige Partner irgendwie auf einmal insuffizient und "verbesserungsbedürftig", damit die arme, unverstandene Sub auch ganz sicher auf ihre Kosten kommt (überspitzt dargestellt).

      Ich denke, in dieser Konstellation kann genauso für die Sub ein Mentor sinnvoll sein, der/die Ihr zeigt, wie sie ihren Mann ein wenig für seine neue Rolle begeistern kann, ihm helfen kann, seine Hemmungen zu überwinden und ihm die in so einer Situation nicht seltenen Verlustängste nimmt. Meines Erachtens ist diese Seite sogar die wichtigere, wenn in so einer Situation die Beziehung in Richtung BDSM entwickelt (und dadurch ggf. gerettet) werden soll.

      Erste Regel wenn Du Dir einen dominanten Mann züchten willst: Sorg dafür, dass er denkt, es wäre SEIN Wille ;)

      Dr. Gaius Baltar schrieb:

      Sub hat ihre Neigung entdeckt, ja, aber null Erfahrung damit, mit dieser Neigung in einer Beziehung auslebenderweise umzugehen.



      So wie ich es dargestellt habe und ich sagte extra es geht bei Sub jetzt nicht um Erfahrung bzw. Grundlagen ist es so das bei Sub die eigentliche Grundlage ja da ist. Nämlich ihre devote Neigung. Die ist da das braucht und kann ihr kein Mentor beibringen. Dies war meine Aussage, selbstverständlich, wenn man nun hingeht und da ausweitet, die fehlende Erfahrung usw. hinzu nimmt... DANN kann auch eine Mentorin der Sub hilfreich sein, würde ich nie bestreiten ^^


      Dr. Gaius Baltar schrieb:

      Ich denke, in dieser Konstellation kann genauso für die Sub ein Mentor sinnvoll sein, der/die Ihr zeigt, wie sie ihren Mann ein wenig für seine neue Rolle begeistern kann, ihm helfen kann, seine Hemmungen zu überwinden und ihm die in so einer Situation nicht seltenen Verlustängste nimmt. Meines Erachtens ist diese Seite sogar die wichtigere, wenn in so einer Situation die Beziehung in Richtung BDSM entwickelt (und dadurch ggf. gerettet) werden soll.



      Ich stimme dir zu bis zu dem Teil wo du schreibst (Meines Erachtens ist diese Seite sogar die wichtigere, wenn in so einer Situation die Beziehung in Richtung BDSM entwickelt (und dadurch ggf. gerettet) werden soll.) denn den halte ich für... wie sagtest du gleich? Ach ja... absoluten Blödsinn :P

      Da gibt es in meinen Augen kein wichtiger. Wenn dann ist es, wenn man deine Aussage nimmt, für BEIDE wichtig. Aber dann brauchen auch beide für sich einen Mentor und keinen gemeinsamen. Was ich mir da auch gut vorstellen kann ist das ein Paar einem anderen Paar als Mentoren zur Seite steht.
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


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      (Erkenne dich selbst)

      Durch die beiden Posts von @Luna und @Rozabel ( zitieren geht mit dem Handy nicht... ) fühle ich mich tatsächlich angesprochen.
      Bei uns brauchte es 15 Jahre bis wir dahinter kamen. Er löste es durch wie Luna so schön schrieb unter anderem durch ' Popo' Klapse aus aber wir machten uns auf den Weg. Ich durch lesen, er zunächst
      aus seinem Bauch heraus. Wie oft dachte ich: Es wäre toll, mal
      alle Fragen, die dabei in mir so aufkommen (und es war ja, als hätte mir jemand das Tor zu einer neuen und trotzdem bekannten Welt geöffnet) , jemandem hemmungslos stellen zu können. (Schließlich war der Schlüssel zu dieser Tür weg und es überrollte mich sehr).

      Und ihm ging es nicht anders. Also las schlussendlich er auch. Wir lernten immer besser darüber zu sprechen. Aber auch untereinander entwickelten sich Fragen, auch mal Zweifel. Denn, wir führten hier über Jahre hinweg eine völlig andere Beziehung und führten Kämpfe, die nicht nötig
      waren.
      Und genau da wäre es klasse, einen Mentor zu haben. Jemand, dem er Fragen stellen kann und jemand dem ich Fragen stellen kann.
      Da finde ich die Idee, mit einem Switcher/ einer Switcherin nicht unsinnig. Wir haben uns den Spaß gemacht, hier mal zu tauschen- um den anderen besser zu verstehen. Wollte irgendwie nicht so funktionieren. :fie:

      Also denke auch ich unter dem Strich, Mentor mit der gleichen Neigung kann mit Sicherheit sehr hilfreich sein. :thumbup:

      Aber- ohne jemandem anzugreifen, ein Mentor, der seine Bedürfnisse mit seinem Tun befriedigt, ist für mich kein Mentor, sondern jemand, der eine Beziehung zu einem Menschen hat, egal ob man es dann Spielbeziehung, Partnerschaft oder Affäre nennt.
      Aber im Endeffekt profitieren beide wie in jeder anderen
      Partnerschaft voneinander auch.
      Und das kann man auf viele Themen übertragen.
      Fängt beim Kochen an, hört beim Ölwechsel des Autos auf.
      Vielleicht denke ich da quer aber das war mein allererster Gedanke, als ich hier vorhin etwas zu diesem Thema las.

      (Allerdings habe ich nicht alle Stimmen gelesen und hoffe, dass sich nichts überschneidet.)
      Ob Mentoren mit ihren "Azubis" spielen dürfen? Frag doch mal jemanden, der sich "ausbilden" (Ich lach mich tot...) lässt. Da wird dir wohl jeder was anderes erzählen, weil jeder was anderes abgesprochen hat. Saublöde Fragestellung.
      Oder zielt die Frage eher auf ein moralisches Dilemma ab? Soll ja Gerüchten zu Folge noch sowas wie Moral geben, sogar im BDSM-Bereich.
      Wer mit mir spielt, ist selber schuld.

      Master Bruce schrieb:

      Da wird dir wohl jeder was anderes erzählen, weil jeder was anderes abgesprochen hat. Saublöde Fragestellung.

      Gentledom schrieb:

      Ich finde die Diskussion ein wenig unsinnig weil es keinen Standard für BDSM Mentoren gibt



      :golly: Sind @Master Bruce und @Gentledom tatsächlich einer Meinung? =O Oder..., da war doch was... :gruebel: *kramt in den Untiefen des Forums*
      Wusste ich doch, dass es wahr ist! 8o Aber psst Leute! Nachfolgendes ist top secret und ausschließlich für eure Augen und Ohren bestimmt: :secret:

      Master Bruce schrieb:

      Schweigt, ihr verlogene Bande! ICH bin Gentledom! Ausserdem bin ich noch Batman, der Kennedy-Attentäter, Orang-Utan-Klaus, Kermitt der Frosch und zwei Öltanks. Ihr wollt Beweise? *Kuchen futter*, *flatter*, *peng*, *uh,uh,ah,ah*, *quak*, *stink*
      Sollte doch wohl reichen...

      Master Bruce schrieb:

      Was wäre das denn, wenn Mentoren Vorgaben hätten?


      Wenn es sich um Sicherheitsrevelante Inhalte geht z.b. Anatomie des Körpers (hinweisung wo nicht geschlagen wird/werden soll etc), würde ich es als zwingendnotwendig betrachten, meine Meinung.

      May schrieb:

      Einen Ausbildungsplan habe ich auch schon einmal zugeschickt bekommen. Ich persönlich fand es albern... (vor allem vergeudete Zeit).. ob das ein Mentor war?


      Das ist bestimmt das gleiche wie Massenanschreibung á la DummDom oder DummSub, da wird höchstens der Empfängername angepasst und gut ist.

      Ich denke, solche "Mentoren" brauchen zuerst selbst einen (seriösen) Mentor, der ihnen erstmal die Grundzüge des freundlichen Kommunizieren beibringt :)

      Master Bruce schrieb:

      Da gäbs dann ausgebildete Doms von der Stange. Wie wünschenswert wär das denn?


      Nun ja, es spricht ja einiges für standardisierte 'Produkte' und Dienstleistungen. Warum sind denn die bekannten Fastfood Ketten so beliebt? Weil das Essen dort so gut schmeckt? :fie: Nö. Weil man weiß, wie das Essen schmeckt und nicht riskieren will, woanders kulinarisch noch mehr auf die Fresse zu fliegen. Bei den bekannten Systemgastronomen kann man sich immerhin recht sicher sein, den Besuch zu überleben. Kalkulierbares Grauen sozusagen.... :D
      Wenn man's so betrachtet, hätte ein standardisiert ausgebildeter, geprüfter McDom doch auch was für sich, nicht wahr? ;)

      Luna schrieb:

      Master Bruce schrieb:

      Da gäbs dann ausgebildete Doms von der Stange. Wie wünschenswert wär das denn?


      Nun ja, es spricht ja einiges für standardisierte 'Produkte' und Dienstleistungen. Warum sind denn die bekannten Fastfood Ketten so beliebt? Weil das Essen dort so gut schmeckt? :fie: Nö. Weil man weiß, wie das Essen schmeckt und nicht riskieren will, woanders kulinarisch noch mehr auf die Fresse zu fliegen. Bei den bekannten Systemgastronomen kann man sich immerhin recht sicher sein, den Besuch zu überleben. Kalkulierbares Grauen sozusagen.... :D
      Wenn man's so betrachtet, hätte ein standardisiert ausgebildeter, geprüfter McDom doch auch was für sich, nicht wahr? ;)


      Wie langweilig, alle gleich. :(

      Kommt mir fast vor wie im vereinten Europa, wo im Laufe der letzten Jahrzehnte viele regionale Besonderheiten ausgemerzt, bzw. angeglichen wurden. :(
      Krönchen zurechtrücken ist für Mädchen. Eine Frau baut aus den Scherben eine Discokugel und tanzt ab. :dance:

      Luna schrieb:

      Was ist ein Mentor? Therapeut, freundschaftlicher Lebensabschnittsbegleiter, Ausbilder, Protegé - oder alles zusammen?

      Falls sich das unter anderem auf meine Aussage bezieht: Ich wollte nicht ausdrücken, dass Mentoren Therapeuten sind. Ich wollte nur sagen, dass auch bei einer Mentorenbeziehung ein enges Vertrauensverhältnis entsteht, das meiner Einschätzung nach ähnliche Emotionen hervorrufen kann. :)

      Also ich hab jetzt nochmal drüber geschlafen und sehe es inzwischen so:

      Das eine sind diese Ausbildungsangebote, die hier ja nun auch thematisiert wurden. Dabei ist von Anfang an klar, das das Mentoring von einer Spielbeziehung begleitet wird. Solange man sich bewusst ist, dass man dabei nicht nur perfekten Sub ausgebildet werden kann, weil es die eh nicht gibt und weil jeder kommende Dom wieder andere Vorlieben haben wir, warum nicht. Alle sind erwachsen und wissen, es ist eine Sache auf Zeit. Einen Spielpartner, den man mit Fragen löchern kann, hat ja auch den Vorteil, dass er nicht nur die erlebte Version des Mentee erzählt bekommt, sondern in vielen Fragen selbst beteiligt war und dem Mentee so auch sagen kann, wie seine/ihre Außenwirkung aussieht.

      Anders sieht es für mich aus, wenn eine Beziehung als Metoring beginnt und sich dann verändert. Auch in diesem Fall finde ich, dass einem ein - von der Neigung her gesehen - potentieller Partner viel nützliches Sagen könnte. Mich interessieren eben gerade auch die Fragen, wie das bei "seinen" anderen Subs war, wie "er" das erlebt hat, wie gewisse Verhaltensweise bei "ihm" ankommen. Solche Fragen kann mir einE Sub nicht wirklich beantworten. Das macht den Austausch mit anderen Subs nicht überflüssig und deren Erfahrungswerte nicht schlechter, es sind eben andere Informationen, die man bekommt.
      Aber erst bei diesen Ausgangsvoraussetzungen sehe ich ein Dilemma. Vermutlich bin ich da gar nicht die einzige, aber zumindest von mir weiß ich, wie sexy ich es finde, wenn jemand sich auf einem Gebiet, das mich interessiert, gut auskennt, mit Leidenschaft dabei ist und dann noch bereit, dieses Wissen weiterzugeben. Da passiert es sicher schnell mal, dass man sich in seinen Mentor verknallt. Sollte das auf der Gegenseite auch der Fall sein, super! Aber wenn nicht, würde ich es schon als ausnutzen empfinden, wenn dann mehr läuft! Seinen Mentee auf diese Art vorsätzlich zu verletzen (weil wie sollte es sonst enden), finde ich schon extrem unverantwortlich und arschig! Und da hilft auch kein "sie/er hätte ja nein sagen können". Mal abgesehen davon, dass "Kein Nein" keine Zustimmung bedeutet, aber das wär wohl eine Konsens-Debatte, und hier OT.
      Ich persönlich finde die Idee, dass ein Mentor eine sexuelle Ebene erwartet, sehr befremdlich. Ich meine, solange es klar kommuniziert ist - bitte. Ich nehme an es gibt auch nicht wenige Neueinsteiger*innen, denen eine sexuelle Ebene vielleicht ganz recht ist. Whatever. Für mich hat das zu sehr einen "bezahlt mit sexueller Verfügbarkeit für fachliche Ratschläge" Touch, ich finde das unseriös und unsexy. Ich hätte beim Wort "Mentor" auch gar nicht von selbst an eine gegengleiche Konstellation gedacht. In meinem Verständnis ist ein Top der Mentor eines Tops, etc.
      Irgendwie versteh ich das nicht.

      Ein Mentor ist doch ein Berater oder Lehrer.

      Also wenn ein Dom-Mentor seinem Mentee-Dom Tipps und Hilfestellung bietet, warum sollten die beiden dann miteinander ... öhm.. also okay, wenn beide es wollen? Sind doch auch nur Menschen.

      Ansonsten kann ich mir einen Mentor vllt. bei Paaren vorstellen, der dem einen Part zeigt, worauf er achten muss.

      Aber einen Mentor nur für Sub? Sprich: Mentor Dom und Sub - warum sollte er ihr die "Domseite" beibringen??? Versteh ich nicht. Das passt doch gar nicht...

      ?(

      May schrieb:

      Aber einen Mentor nur für Sub? Sprich: Mentor Dom und Sub - warum sollte er ihr die "Domseite" beibringen???


      Ich kenne mich auf dem Markt der Mentoren nicht aus. Doch für mich würde die Kombi Dom <-> Sub durchaus Sinn ergeben, wenn Dom beispielsweise so eine Art erste Anlaufstelle, Kontraktor, Qualitätssicherung und/oder Spin Doctor darstellt: Sub Kontakte vermittelt, Szenezugänge verschafft (u. a. zu bestimmten Zirkeln/Kreisen, die sich sonst bedeckt halten) dafür Sorge trägt, dass er/sie geeignete Menschen findet, die den Wünsche/Anliegen/Bedürfnissen entsprechen. Das macht insbesondere dann m. E. Sinn, wenn es um extremere Bereiche des BDSM geht.
      Als Lehrer oder Berater in BDSM-Fragen sehe ich mich eigentlich nicht. Ich weiß auch gar nicht, inwiefern das notwendig sein sollte. Ausnahme: Wenn jemand bestimmte Techniken - zum Beispiel um die Peitsche richtig zu führen oder Bondagetechniken zu verinnerlichen - erlernen will, mag es schon sinnvoll sein, einen Kurs mit einem erfahrenen Lehrer zu besuchen. Aber ganz generell - Wie soll man jemanden dabei beraten können, auf welche Weise er seiner Neigung folgen kann/sollte? Das ist doch immer sehr individuell ... !

      Ich finde es jedoch sehr interessant und spannend, auf welche Weise Subs ihr Devotsein empfinden und erleben - gerade weil dies so indiduell und vielfältig ist. Darum komme ich immer sehr gerne mit Subs ins Gespräch, um hierüber etwas zu erfahren, ohne dabei konkrete Absichten zu haben. Und dabei stelle ich immer wieder fest, dass gewissermaßen Türen einrenne ... viele Subs haben das Bedürfnis, über ihr Erleben und ihre Erfahrungen zu erzählen und freuen sich über ein offenes Ohr, auch wenn dies einem interessierten Dom gehört.

      Gerade Subs, die noch am Anfang ihrer Entwicklung stehen, haben nach meiner Erfahrung oftmals das Bedürfnis nach einem Austausch über das Erlebte. Dies gerade dann, wenn sie ihre ersten Sessions hinter sich haben. Denn die gehen in aller Regel mit extrem starken inneren Kräften und Emotionen, manchmal auch Spannungen einher. Wehr oft habe ich es dann schon erlebt, dass mein offenes Ohr dazu führt, dass Sub das Erlebte besser verarbeiten und annehmen kann. Das mag dann Mentoren-Funktion haben. Aber als "Mentor" würde ich mich dennoch nicht bezeichnen, zumal ich selbst von den Erfahrungsberichten meiner Gesprächspartnerinnen profitiere.

      Die ursprünglich aufgeworfene Frage war ja, ob es verwerflich ist, wenn ein Mentor seine Stellung ausnutzt, um Mentee zu sexuellen Handlungen zu bewegen. Das sehe ich ähnlich, wie einige das schon hier geschrieben haben. Wenn jemand eine wie auch immer geartete Abhängigkeitssituation ausnutzt, fände ich das verwerflich. Wenn man aber - wie wohl in den meisten Fällen - davon ausgehen kann, dass keine Abhängigkeitsbeziehung zwischen Mentor und Mentee vorliegt, sehe ich das als ausschließliche Sache der Beteiligten an, die ich nicht bewerten mag.

      LG Baribal
      @Luna sowas kenne ich auch, aber da wurde es Pate genannt. Das hatte ich auf einer Femdom Party erlebt. Eine Dame hatte einen Sklaven dabei, sie war nicht seine Domme, aber seine Patin und entschied über ihn und gab ihm tipps, wie er sich zu verhalten hatte etc. Aber sie bespielte ihn nicht.

      @Baribal Dein Text wirft bei mir noch mehr Fragen auf:

      1. Bist du nun Mentor? (Das scheint neuerdings Trend zu sein. Auch auf anderen Seiten nennen sich jetzt viele Mentor)
      2. Du sagst es: Wie soll ein Dom, einer Sub ihre Neigung beibringen: Ergo wäre hier kein dominanter Mentor nötig.
      3. Wenn du es spannend findest, wie Sub ihr Devotsein empfindet, kann ich nur empfehlen: Nimm selbst mal die Rolle des Sub ein. Es bietet eine komplett neue Sichtweise und hilft es zu verstehen. Zumindest einen Teil davon ;)

      Allgemein:
      Ich empfinde den Begriff Mentor mittlerweile, wie einen neuen "Trick" um Anfängersubs anzuloggen. Der Begriff Mentor suggeriert eine gewisse Sicherheit, die aber nicht immer gegeben ist (wer prüft denn schon, wer Mentor sein kann/darf/soll?). Einigen Personen traue ich das sicherlich zu, aufgrund ihrer Erfahrung und ihres Wissens.

      Ich möchte also nicht sagen, dass alle Mentoren Scharlatane sind. Im Gegenteil. In einigen Konstellationen und Situationen und je nach Spielart ist es sicherlich hilfreich und wichtig.

      Aber wenn sich jeder xte nun Mentor nennt, nur um sich von der Masse abzuheben, bringt das ja auch nicht viel.

      Wie gut, dass ich nichts auf solche Titel gebe, sondern darauf, wie jemand rüber kommt, was er weiß und wie er sich verhält.

      Edit: Entschärft, da es sonst missverstanden und persönlich genommen werden könnte..