BDSM Mentor

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      Echt interessant, dass man hier meiner unmaßgeblichen Meinung so viel Beachtung schenkt, dass man mein Posting so auseinandernimmt und gleich mehrfach nachfragt ...

      Da ich davon ausgehe, dass Dich meine Meinung tatsächlich interessiert, liebe Luna, mag ich nochmal nachlegen.

      Ich glaube tatsächlich, dass es im BDSM-Kontext wahrscheinlich nur in wenigen Fällen wirklich erforderlich ist, einen Mentor zu haben. Denn auch wenn für Sub (ggf. auch für Dom) das BDSM-Erleben - z. b. nach den ersten Sessions - sehr heftig, ungewohnt, irritierend oder was auch immer ist, fände ich es etwas vermessen, Sub/Dom es nicht zuzutrauen, dies alleine verarbeiten oder "in den Griff" bekommen zu können. Ggf. mit Hilfe des offenen Ohres einer Vertrauensperson, die ich wie aber nun schon mehrfach erläutert NICHT als Mentor bezeichnen mag.

      Wenn die betroffene Person das durch BDSM Erlebte und Ausgelöste letztlich nicht aus eigenen Kräften bewältigen kann, dann ist möglicherweise ein tieferes Problem vorhanden, zu dessen Bewältigung tatsächlich die Hilfe eines professionellen Experten ratsam oder vielleicht sogar nötig wäre.

      Sich in dieser Grauzone zwischen diesen Polen als Mentor zu betätigen bzw. sich als solcher anzupreisen, finde ich nicht ganz ungefährlich. Es birgt die Gefahr, dass der Mentor - mangels eigener Spezialausbildung - nicht rechtzeitig erkennt, dass vielleicht professioneller Rat angebracht wäre. Und in den letztlich unproblematischen Fällen wird dem Mentee aus meiner Sicht die Fähigkeit und Kompetenz zur "Selbsthilfe" zu schnell abgesprochen. Das "offene Ohr" eines wohlgesonnenen und neutral Interessierten, der sich selbst nicht als Mentor sieht, reicht m. E. als kleine Hilfestellung durchaus aus. Aber das schrieb ich ja schon ...

      Hinzu kommt die hier schon öfters ausgesprochene Gefahr, dass Mentee eventuell in ein Abhängigkeitsverhältnis geraten könnte. Nicht jeder Mentor erkennt dies, andere (Pseudo-)Mentoren legen es vielleicht sogar darauf an, um dies in ihrem Sinne ausnutzen zu können. Dies fände ich dann verwerflich.

      Keine Ahnung, ob dies nun verständlicher war. Besser kann ich es wirklich nicht erläutern.

      Außerdem: Es ist einfach nur meine Meinung ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Andere Meinungen lasse ich ebenfalls gerne gelten. Erst recht solche von Subs, die für sich das Bedürfnis empfinden, sich an einen Mentor wenden zu wollen. Sie sollten dann nur gut aufpassen, nicht an den Falschen zu geraten - gerade wenn es stimmen sollte, was manche hier gemutmaßt haben, dass es inzwischen nahezu schon eine kleine Mode geworden ist, dass viele Doms sich als Mentor anpreisen.

      Es war nicht meine Absicht, Mentoren generell abzulehnen. Wenn sich jemand ernsthaft als Mentor betätigen mag, hat er allerdings eine sehr große Verantwortung.

      Falls jetzt immer noch jemand ernsthafte Nachfragen haben sollte, bitte ich um eine PN, zumal ich nicht davon ausgehe, dass eine weitergehende Differenzierung meines Standpunktes von allgemeinem Interesse wäre.

      LG Baribal

      Baribal schrieb:

      Wenn die betroffene Person das durch BDSM Erlebte und Ausgelöste letztlich nicht aus eigenen Kräften bewältigen kann, dann ist möglicherweise ein tieferes Problem vorhanden, zu dessen Bewältigung tatsächlich die Hilfe eines professionellen Experten ratsam oder vielleicht sogar nötig wäre.
      ... Genau. Und dieser professionelle Experte ist dann wohl weniger ein Mentor, sondern ein ausgebildeter (Gesprächs)Therapeut o.ä. Da stimme ich mit dir überein, @Baribal.

      Und in den letztlich unproblematischen Fällen wird dem Mentee aus meiner Sicht die Fähigkeit und Kompetenz zur "Selbsthilfe" zu schnell abgesprochen. Das "offene Ohr" eines wohlgesonnenen und neutral Interessierten, der sich selbst nicht als Mentor sieht, reicht m. E. als kleine Hilfestellung durchaus aus.
      ... Das finde ich eine wichtige Aussage. Kompetenz und Fähigkeit zur Selbsthilfe implizieren letztlich das Vermögen, sich selbst zu reflektieren. Und das kann man aus meiner Sicht nicht genug tun. Dafür braucht man auch m.M.n. nicht unbedingt einen Mentor, aber sehr wohl einen Gesprächspartner.

      Das kennt jeder wohl aus eigener Erfahrung. Man trägt sich tagelang mit einem Problem, denkt es vor und zurück, findet keine Lösung und peng - dann kommt ein Impuls von außen. Von einem Freund, aus der Familie oder vor mir aus auch von einem Kollegen. Dieser Impuls setzt das Räderwerk in unserem Hirn in Gang und sorgt letztlich dafür, dass wir wieder etwas Neues über uns lernen.

      Allerdings sollten wir bei all dem bedenken, dass die Menschen verschieden sind. Ein ausgemachter Autodidakt wird einen Mentor wohl immer ablehnen. Ein anderer fühlt sich mit sicherer. Wie wir mit neuen Erfahrungen umgehen, hat auch damit zu tun, was wir durch frühere Erfahrungen gelernt haben. Und wenn wir gelernt haben, mit entsprechender Hilfe schneller ins Ziel zu kommen, neigen wir sicher eher dazu, uns in unbekannten Situationen einem Helfer anzuvertrauen. Egal, ob der Mentor heißt, oder auf eine andere Bezeichnung hört.
      Mentor ... aha. Nun ja, auf jedes Bedürfnistöpfchen gibt es wohl ein passendes Deckelchen.
      Ich halte allerdings nicht viel von Rängen, Titeln und Regeln im SM. Das riecht mir alles nach Normierung. Gut, vielleicht bin ich zu sehr Alphatier, als dass ich selbst so eine Führung annehmen würde, ich würde für mich aber auch die Rolle des Mentors nicht annehmen. Das liegt in meiner Geschichte begründet: Die ersten 20 Jahren unserer SM-Tätigkeit waren wir auf uns selbst gestellt, sozusagen 'learning by doing'. Wir haben uns halt herangetastet. Ratgeber gab es nicht einmal in Buchform, wir lasen '120 Tage von Sodom' und den 'korrekten Sadismus'. Erst 2003 hatten wir Kontakt zur Szene. Und ich war zuerst überwältigt, dann schockiert über diesen gewaltigen Überbau an Regeln und (Binsen-)Weisheiten, an Klassifizierungen und Schubladen, die dort gewachsen waren, während wir unseren Spaß hatten und unsere Kicks.
      Klar, es gibt ein paar Dinge theoretischer wie praktischer Natur, die nicht verkehrt sind zu wissen. Aber das Meiste an dieser SM-Szene erinnert mich an einen beliebigen Verein, der dringend Pöstchen für die Honoratioren braucht. Und ein Urgestein der Szene wird man offensichtlich sehr schnell, so nach 3-5 Jahren ...
      Ich will das nicht grundsätzlich verdammen, es ist wohl menschlich, dass Hierarchien und Pöstchen aufgebaut werden. Dass Titel und Ränge vergeben werden, dass Trainerfunktionen (was ist ein Mentor anderes) installiert werden. Es gibt hier wohl Bedarf.
      Aber für mich ist es nichts. Und es geht wohl auch ohne.
      *meld, meld* *Finger in der Luft rumfuchtel* *hibbel*
      Ich hab' noch was....! :D
      Mir ist ein weiteres Beispiel eingefallen - wieder rein fiktiv:

      Angenommen, ihr wärt absoluten Anfänger und habt extremere Fantasien. Dabei kann es sich beispielsweise um eine möglichst realitätsnahe Vergewaltigung durch mehrere Personen, Entführung, Wegsperrung oder intensivere Versklavungsformen o. ä. handeln (ich führe nicht weiter aus, da wir uns nicht im Veri Bereich befinden). Diese 'Fantasien' (bzw. Bedürfnisse) wollt ihr unbedingt ausleben bzw. befriedigen. Doch wie vorgehen, wenn ihr bisher noch nie Berührungspunkte mit BDSM oder gar der Szene hattet?

      In meiner Vorstellung können bei solcherlei 'diffizileren' Anliegen 'seriöse' Mentoren ein Segen sein. Wobei ich überhaupt nicht wüsste, was ich tun bzw. an wen ich mich wenden müsste, um mir so jemanden zu organisieren. :pardon:

      Wie seht ihr das? Findet ihr, dass in obigem Fall ein Mentor Sinn macht? Wisst ihr, wie man einen seriösen Mentor findet?
      Ich glaube da gibt es weitaus mehr Leute die damit Erfahrungen haben als man denken mag. Meist wird damit aber nicht geprahlt sondern sie behalten es für sich und teilen sich maximal im kleinen gleichgesinnten Kreis mit. Ich selber bin in BDSM Kreisen außerhalb des Forum so gut wie nicht aktiv dennoch kenne ich in fast jedem Bereich einige Leute die das schon ausgelebt haben, ob sie aber auch nur aus Nettigkeit denn als Mentor für wen anders fungieren würden, weiß ich nicht. Ich selber kenne mich zum Beispiel mit Rapegames ein wenig besser aus, würde aber nicht Mentor sein wollen. Es ist schon eine Menge Arbeit die man hat wenn man Beteiligter ist aber dann hat man auch was davon, als Mentor nunja es wäre mir zu viel Verantwortung, allgemeine Fragen gerne jemanden durch ein solches Spiel mit Vor- und evtl Nachbereitung begleiten, nein da wäre ich nicht für zu haben.

      Realitätsnahe Vergewaltigung
      Kenne ich vier Personen mit Erfahrung und vermute sie recht sicher bei fünf weiteren Personen, einige davon halte ich für geeignet, ob davon auch jemand motiviert wäre, keine Ahnung.

      Entführung
      Vermute ich die entsprechende Erfahrung bei vier Personen recht sicher, zwei halte ich für geeignet als Mentor zu fungieren, ob sie es machen würden, keine Ahnung.

      Wegsperren (Dauerkäfighaltung, Entzug von sozialen Kontakten, kurz TPE plus längere Isolierung)
      Kenne ich eine Person diese wäre aber sicher nicht mentorengeeignet

      "Normales" TPE (also ohne Isolierung, Entmenschlichung, etc)
      Fallen mir sechs Personen ein bei denen ich es weiß oder es recht sicher vermute. Ich glaube bei denen wären sogar welche dabei die den Mentor machen würden und das auch könnten.

      Mentoren würden in diesen Fällen sehr viel Sinn machen, nur kommt da auch weitaus mehr Verantwortung rein als bei anderen Mentorenprojekten und dann dürften sie auch beratungsintensiver sein. Da ich schon kein normaler allein beratender Mentor außerhalb einer eigenen Spielbeziehung sein wollen würde, würde ich bei solchen Themen zum Beispiel ganz sicher passen.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich finde deinen Gedankengang echt spannend und interessant. Ich als absolute Anfängerin versuche mal deinen Gedanken zu folgen. :rot: Du gehst in deinem Beispiel davon aus, dass es noch keine Berührungspunkte mit BDSM gab, dann würde ich es etwas heftig finden, diese Phantasien gleich im vollen Umfang auszuleben. Aaber ich würde lügen, wenn ich sage, es reizt mich nicht. Ich könnte sowas allerdings nur mit jemanden erleben, dem ich vertrauen könnte. Das wär ja sonst von 0 auf 100.

      Würde ein Mentor Sinn machen? Mal überlegen. Ich denke mal, um diese Phantasien mit einer neutralen Person zu besprechen, ganz ohne Druck, könnte helfen, die Dinge etwas klarer zu sehen.

      Wie findet man einen seriösen Mentor? Genauso wie den geeigneten Dom/Spielpartner/Lebenspartner. Durch Kontakt. Schriftlich und dann halt durch persönliche Treffen. Aber auch hier würde ich mich covern lassen.

      Ich bin aber gespannt auf die weiteren Ansichten und danke fürs Grübeln. :gruebel: ;))
      ~Es ist das Unbekannte was so reizt. Reizt es immer noch, wenn es bekannt ist, dann ist es das Besondere~ Author: Unbekannt

      Luna schrieb:

      Angenommen, ihr wärt absoluten Anfänger und habt extremere Fantasien.
      ...
      Doch wie vorgehen, wenn ihr bisher noch nie Berührungspunkte mit BDSM oder gar der Szene hattet?


      Hmmm ... Ich wage ja fast zu bezweifeln, @Luna, dass absolute Anfänger, die noch nie Berührungspunkte mit BDSM hatten, die Umsetzung solcher ausgefalleneren Phantasien tatsächlich in Angriff nehmen wollen würden. Aber es gibt nichts, was es nicht gibt. Ob sie sich dafür allerdings Mentoren suchen oder in Unkenntnis der Gefahren, in die sie sich begeben (wie gesagt: Keinerlei Kontakte zur Szene bisher), eher zugreifen, wenn sich die erstbeste Gelegenheit ergibt? ...

      Wo man Mentoren suchen sollte, wüsste ich, ehrlich gesagt, auch nicht. Ich als Neueinsteiger habe mich durchs Internet gekämpft, immer wieder erschreckt von der einen oder anderen Webseite, von Videos, Fotos, Texten und Anzeigen, und letztlich hier auf gentledom gelandet. Das war ein Glücksfall, kann ich immer wieder nur betonen. Nicht nur, weil ich auf diese Weise einen unglaublichen Topf ohne Boden an Informationen entdeckt habe. Sondern besonders deshalb, weil ich, ausgehend davon, den Mut hatte, Kontakt zu "echten" BDSMlern aufzunehmen. Dabei ging es mir nicht um Mentoren, aber schon um Menschen, die bereit waren, mir meine Fragen zu beantworten und mich als wissbegierigen Neueinsteiger zu akzeptieren :)
      @Vicky Vanilla das von mir gewählte Beispiel ist zwar rein fiktiv - aber sehr realtitätsnah. So etwas kommt vor. Menschen, die ganz am Anfang stehen und solcherlei Fantasien haben, schämen sich mitunter dafür, wissen nicht, wie sie damit umgehen, an wen sie sich wenden, wem sie sich anvertrauen können. Das kann ganz schön schief gehen, wenn man an die falschen Leute gerät (was leider auch vorkommt).
      Ja, das denk ich auch @Luna, dass das richtig schief gehen kann, weil man eben nicht die richtigen Leute kennt. Es kann ja selbst dann immer noch schief gehen, wenn man sie kennt, aber nicht die richtigen Entscheidungen trifft ...

      Ich frage mich nur, wie entstehen solche Phantasien, wenn man vorher gar keinen Kontakt zu BDSM hatte? Stelle ich mir das wie eine Neigung vor, derer ich mir noch nicht bewusst bin und für die ich noch keine Bezeichnung habe? Von der ich nur ahne, dass sie in meinem Kopf ist? So ist diese Phantasie also in meinem Kopf und ich kann nicht erkennen, woher sie kommt? Sie ist eben einfach da?
      Wie kommt man darauf, dass es dem eigenen Bedürnfnis von einem entspricht, sich jemanden zu unterwerfen oder jemand anderen sadistisch zu quälen? Ich denke, das dürfte derselbe Mechanismus sein. Wer von uns hatte nicht schon konkrete Szenen im Kopf, bevor er Kontakt zur Szene hatte und/oder sich seiner Neigung bewust gewesen ist?
      Noch bevor ich mit BDSM etwas zu tun hatte oder den Begriff als solchen kannte (ich kannte nur SM und das war ein böses Wort! ;) ) hatte ich schon derbe Fantasien. Unter Anderem von Auspeitschungen und ähnlichen Dingen, die ich hier lieber nicht schreiben möchte.. Diese habe ich damals aber auch nie im Verhältnis zu SM kombiniert.. komisch eigentlich.. :gruebel:

      Jetzt brauche ich eine Tasse Kaffee und muss mal darüber nachdenken, warum das so war..

      und @Luna und @Gentledom danke für diese Beispiele. Da stelle ich mir einen Mentor auch wirklich extrem wichtig vor. Einfach zu Absicherung.
      Den Mechanismus verstehe ich, @Luna. Aber eben nicht diese konkreten Phantasien, wie sie auch @May beschreibt. Bei mir ist es eher diffus. Ich komme nur Stück für Stück dahinter, was mir den Kick gibt. Aus meiner Kindheit kenne ich, das muss ich an der Stelle allerdings zugeben, auch Phantasien, die mit dem Gefühl des Ausgeliefertseins zu tun haben. Das hab ich allerdings erst festgestellt, als ich mir meine Geschichten von damals noch mal bewusst angeschaut habe. Diese Phantasien tauchen immer wieder auf. Allerdings auch eher diffus. Aber vielleicht bin ich an der Stelle auch nicht ganz ehrlich zu mir selbst? Oder ich seh den Wald vor lauter Bäumen nicht? :gruebel:

      Nici schrieb:

      Aber zum Beginn sollte man ganz langsam machen. slowly but destinctly


      Meines Wissens sind für manche o. g. Beispiele wirklich nicht das Ende der Fahnenstange. Manche können nicht langsam machen. Es handelt sich nicht um meine Welt. Doch ich möchte gerne für diese Themen sensibilisieren.

      Was bringt es jemanden zu sagen "mach langsam" wenn man überhaupt keine Ahnung davon hat, wie es sich anfühlt, solch starke Bedürfnisse zu verspüren oder Fantasien zu haben? (Bitte werte das nicht als Angriff auf deine Aussage, ich meine es neutral.)

      Luna schrieb:

      Angenommen, ihr wärt absoluten Anfänger und habt extremere Fantasien. [...schnippschnapp...]

      Luna schrieb:

      Wie seht ihr das? Findet ihr, dass in obigem Fall ein Mentor Sinn macht? Wisst ihr, wie man einen seriösen Mentor findet?


      Die Frage ist für mich, ob sich hier ein seriöser Mentor nicht sowieso ausschließt. Und ich meine das völlig wertfrei und auch gar nicht nur auf den BDSM-Bereich beschränkt: ich denke es gibt in vielen Bereichen Menschen, die von null auf hundert wollen, weil es starke Bedürfnisse gibt. Und in manchen Bereichen zeigt sich die Seriosität dann darin, dass man man sagt, "Ja, ich verstehe dass Sie sich das wünschen, aber aus einer professionellen Sicht möchte ich das nicht verantworten."
      @Elsa: in o. g. Fällen schließt sich meiner Meinung nach nicht ein seriöser Mentor per se aus. Auch ist es nicht zwingend so, dass man jedem davon abraten muss (meiner Meinung nach). Es kommt auf den Einzelfall an - und wie der Mentor damit umgeht. Ich bin keine Spezialistin und habe keine Ahnung von diesem Gebiet. Doch nur wenn jemandweiß wovon er spricht, kann er zu- oder abraten bzw. anraten, wie vorzugehen ist. Daher finde ich genau bei so etwas es extrem wichtig, nicht einfach pauschal zu urteilen und zu sagen "zu heftig" "ja nicht" oder ähnliches... sondern beispielsweise Wege aufzuweisen, wie damit umzugehen ist.

      Um aber deiner Argumentationslinie zu folgen: In jüngster Zeit scheint sich beispielweise Waterboarding einer großen Beliebtheit auf der Fantasie-Hitliste zu erfreuen. Auf einer anderen, recht bekannten Plattform scheinen Bilder darüber im Umlauf zu sein, die viele ansprechen. Wer dies ernsthaft für sich in Erwägung zieht, sollte mMn. mit jemanden sprechen, der sich auskennt. Ich bin mir sicher, dass es bei jemand seriösem entsprechendes Feedback geben und auf die Gefahren hingewiesen wird (nebst der Schwierigkeit, jemanden zu finden, der bereit ist, all diese Dinge im Bewusstsein der Konsequenzen zu verantworten bzw. sich ggf. strafbar zu machen). Die damit verbundenen 'Risiken' sind meines Wissens nicht unerheblich. Es geht los bei realer Todesangst sowie Knochenbrüchen, bis hin zu massiven psychischen Störungen, die einen längern Aufenthalt in der Psychatrie erforderlich machen und endet mit dem Tod. Alles andere als witzig, diese sog. 'Praktik'. Doch jemanden zu sagen "lass es lieber" wenn man selbst keine Ahnung hat und das noch nie in irgendeiner Weise erlebt, ist m. E. sinnlos, da unglaubwürdig.

      Edit: @Gentledom, würdest du bitte kurz prüfen, ob ich mich noch im Nicht-FSK 18 Bereich bewege? Falls ich da reingeschliddert bin, bitte ich um Löschung meines Posts.

      Luna schrieb:

      Doch jemanden zu sagen "lass es" wenn man selbst keine Ahnung hat und das noch nie in irgendeiner Weise erlebt, ist m. E. sinnlos, da unglaubwürdig.


      @Luna, was das Ernstnehmen und Durchsprechen betrifft, bin ich ganz bei dir. Meine Überlegung war aber auf die Kombi keine Erfahrung + ganz extremer Einstieg bezogen weil sich - um bei deinem Beispiel zu bleiben - meiner Ansicht nach jemand, der seriös und verantwortungsvoll ist, nicht darauf einlassen würde einen kompletten Neueinsteiger zu waterboarden oder das in die Wege zu leiten. Jemand, der sich darauf einlässt, kann wiederum (ebenfalls in meinem Verständnis) nicht seriös sein. Daher schließt es sich für mich Ich aus. Ich bin dabei bereits von dem Gedanken ausgegangen, dass ein Mentor jemand wäre, der sich in der Materie auskennt.
      Jep. Aber er könnte sagen, weshalb er es nicht macht. Es wirkt anders.

      Desweiteren könnte eine Konstellation vorliegen, die so ist, dass man unter bestimmten Bedingungen es dennoch erwägt. Diese möchte ich nicht weiter ausführen, da ich mir mit meinem Vorpost schon recht unsicher bin, ob ich mich unter Gesichtspunkten des Jugendschutzes zu weit aus dem Fenster gelehnt habe.

      Ein Mentor ist aber auch nach meiner Auffassung kein Erfüller der Fantasien seines Mentees, sondern hat diesem gegenüber eine vorwiegend protegierende Funktion.

      Luna schrieb:

      Desweiteren könnte eine Konstellation vorliegen, die so ist, dass man unter bestimmten Bedingungen es dennoch erwägt. Diese möchte ich nicht weiter ausführen, da ich mir mit meinem Vorpost schon recht unsicher bin, ob ich mich unter Gesichtspunkten des Jugendschutzes zu weit aus dem Fenster gelehnt habe.


      Nachdem es schwierig ist, alle individuellen Situationen mit einem Statement zu erfassen, magst du wohl recht haben. Für mich ist das so als würde ich mich fragen, ob ein seriöser Tauchlehrer (beliebiges jugendfreies Beispiel ;) ) mit einem Nichtschwimmer durch eine anspruchsvolle Höhle tauche würde. Ich würde sagen - ebenfalls überwiegend nein, egal wie stark das Bedürfnis da ist. Es ist nicht so leicht, mir Umstände vorzustellen, unter denen das jemand eventuell doch in Erwägung ziehen würde und wenn, dass sich das für mich ausgeht diese Person dann trotzdem noch als seriös einzustufen. Ich vermute aber du hast vielleicht eine konkrete Situation im Kopf, die hier nicht so passend ist aber an die du dabei denkst. Ich glaube nämlich eigentlich nicht, dass wir hier meinungsmäßig so weit auseinanderliegen. :gruebel:
      Hm also ich habe keine Erfahrungen mit mentoren aber ich kann mir sehr sehr gut vorstellen, dass wenn man über eine längere Zeit viel vertrauen entwickelt und eine gewisse Nähe aufbaut, man vielleicht auch das Verlangen entwickelt demjenigen auch körperlich nahe zu kommen. Und wenn das schön ist und klappt ist das doch schön.

      Aber auch ich würde mir lieber eine sub wünschen. Obwohl mir ein Dom sicherlich auch gut helfen könnte das andere Geschlecht zu verstehen.