BDSM Mentor

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      BDSM Mentor

      BDSM Mentoren, dürfen diese auch mit ihrem Mentee spielen? 62
      1.  
        Nein, das ist unverantwortlich (10) 16%
      2.  
        Nein, es ist zwar nicht unverantwortlich aber ich finde es ist verwerflich/sehr unpassend (9) 15%
      3.  
        Ja, warum nicht wenn beide erwachsen sind spricht nichts dagegen (17) 27%
      4.  
        Wenn der Mentor klar kommuniziert hat, dass er dies will oder zumindest nicht ausschließt sollte dies nicht verwerflich sein (10) 16%
      5.  
        Wenn es nicht nach einer allgemeinen (Mentorenprogramm) oder individellen (Absprache) Regel ausgeschlossen ist, sollte es erlaubt sein (bedeutet: Keine Regelung dazu getroffen = erlaubt) (16) 26%
      In einer BDSM Facebookgruppe sah ich gerade wie zwei Seiten darüber diskutieren, ob BDSM Mentoren mit ihrem Mentee Sex haben dürfen oder eben nicht.

      Ich finde die Diskussion ein wenig unsinnig weil es keinen Standard für BDSM Mentoren gibt, daher frage ich lieber was ihr von einem BDSM Mentor erwarten würdet? Macht ihr einen Unterschied zwischen Mentoren die sich in einer Gruppe zusammengeschlossen haben und aus denen dann vermittelt wird und solchen die frei ohne Zugehörigkeit zu einem Mentorenprogramm ihre Dienste anbieten? Wie sollten die Aufgaben und Pflichten des Mentors kommuniziert werden?

      Ich kann da auch direkt zwei schöne konträre Beispiele nennen.

      Patenprogramm des Forums und der Com

      Gentledom als Mentor

      Der Unterschied ist eben, bei den Paten ist eine sexuelle oder spielerische Beziehung zwischen den Beteiligten absolut unerwünscht und kam meines Wissens, in all der Zeit in der wir das Programm haben, auch nicht vor. Es geht also um die Unterstützung durch Ratschläge, ein offenes Ohr und was man noch so leisten kann. Bin ich Mentor dann nur in einer BDSM Spielbeziehung alles andere dazu hätte ich keine Lust. Ich helfe Anfängern sehr gerne aber nicht einem Einzelnen über Monate hinweg, das würde ich gar nicht schaffen denn dafür gibt es viel zu viele dieser Anfragen.

      Wie definiert ihr eine Mentorenschaft?
      Also was für Arten von Mentoren kennt ihr?
      Welche Erfahrungen habt ihr jeweils gemacht?
      Was denkt ihr darüber?


      Die Abstimmung läuft unbegrenzt, Stimmen können geändert werden und sie ist anonym.

      Edit: Antwortoption Nr. 2 ergänzt (bis dato 7 Stimmen)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Gentledom ()

      Persönlich mag ich Doms nicht die sich als Mentoren anpreisen und dann das Vertrauensverhältnis ausnutzen um eine Spielbeziehung einzugehen. Wenn es aber eine Spielbeziehung gibt in der ein Dom zusätzlich die Rolle des Mentors ausfüllt finde ich das super.

      Ich habe jedoch eher das Gefühl, dass viele der selbsternannte Mentoren vorwiegend das Vertrauensverhältnis ausnutzen wollen um eine Spielbeziehung oder auch richtige Beziehung mit einer Frau zu starten. Dies finde ich falsch und unfair. Für mich ist ein Mentor jemanden dem man sich öffnet und diese Verletzlichkeit auszunutzen um eigene Ziele zu verfolgen sehe ich als falsch an.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Diese Frage zu beantworten fällt mir ganz und gar nicht leicht. Von einem Mentor erwarte ich persönlich Wissensvermittlung, ein Stück Fürsorge und dementsprechend auch die Übernahme einer Mitverantwortung in der eigenen Entwicklung. Diese Verantwortung erstreckt sich auch auf das emotionale Wohlergehen des Protegés. Gerade im BDSM-Bereich würde ich also auch Hinweis auf Gefahren und Hilfe bei der Beurteilung von Situationen erwarten, sofern dies gewünscht ist.

      Es entsteht in meinen Augen also ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen Mentor und Protegé. Aus dieser Betrachtungsweise heraus würde ich sagen, dass sexueller Kontakt zwischen beiden ethisch nicht vertretbar ist. Protegé ist in meinen Augen Schutzbefohlener.

      Wenn ich jetzt aber mal überlege, wie meine Beziehung aussieht. Ich bin Mentor für meine sub, es existiert ein Abhängigkeitsverhältnis, ich betrachte sie als meine Schutzbefohlene und durchaus haben wir auch Sex. Ich erfülle alle Kriterien, die ich herangezogen habe, um Sex zwischen beiden auszuschließen.

      Wie komme ich nur aus der Situation wieder heraus? Anderen Personen gegenüber übernehme ich auch eine Mentorenrolle, in unterschiedlichster Hinsicht. Bei meiner sub stand die Mentorenrolle jedoch nicht zu Anfang im Raum. Wir lernten uns kennen und irgendwie ergab sich dann alles mit der Zeit von alleine. Ethisch betrachtet, muss ich sagen, dass ich einen solchen Kontakt also nur dann verwerflich fände, wenn die Mentorenrolle mit der bewussten oder unbewussten Zielsetzung übernommen werden würde, den eigenen Vorteil (sei es nur Sex), zu genießen.

      Dennoch bleibe ich in der Abstimmung bei meiner Stimme für 'Nein, das ist unverantwortlich'. Schon alleine deshalb, weil das Abhängigkeitsverhältnis zwischen Mentor und Protegé, aber auch zwischen Dom und sub und einfach zwischen zwei sich sehr nahe stehenden Menschen, unnötig verstärkt werden würde. Natürlich gehe ich meiner Betrachtung davon aus, dass Sex einer gewissen Nähe bedarf, wie das bei mir selbst der Fall ist.

      Jede andere Auffassung hat aber ebenso ihre Berechtigung und wird andere Schlüsse nach sich ziehen. Diese sind dann nicht besser, aber auch nicht schlechter als meine.
      Anonym:

      Mich schrieb jemand hier im Forum an, dass er mich gerne an die Hand nehmen würde und er ein guter Mentor wäre. Wir schrieben viel und trafen uns nach einigen Wochen auch. Auch nach dem Treffen hatten wir einen regen Austausch jedoch verändert sich dieser, wobei ich dies erst später realisiert habe. Beim zweiten Treffen wollte er mir dann einiges zeigen und aus dem Zeigen wurde dann schließlich Sex. Wir hatten danach noch zwei Treffen wo wir spielten und dann verlor er das Interesse an mir. Meine Erfahrung mit selbsternannten Mentoren war nicht ganz mies aber sicher auch keine wirklich tolle Erfahrung. Ich fühlte mich danach ausgenutzt und betrogen denn er blockte meine Kontaktgesuche ab und selbst als ich ihm von einem Problem berichten wollte war er nicht mehr für mich da. Die Einführung durch ihn war sehr schön, sein Verhalten danach hat aber bei mir viel zerstört.


      Nur damit keine Missverständnisse auftauchen, der hier erwähnte selbsternannte "Mentor" ist hier weder Orga noch Mitglied des Patenteams. Wer sonst noch etwas anonym posten mag bitte eine PN an mich einen Mod, Admin, oder VP.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Nein. Da gibts bei mir absolut keine Diskussion. Ganz klar und deutlich einfach Nein.
      Ich Preise mich zwar nicht als Mentorin für angehende Rigger und bunnys an aber habe dennoch hier wie drüben in der Com "meine Schützlinge" und ich gehöre zu denen die keinen Weichspühlgang haben. aber eine Spielbeziehung oder etwas in der Art Nein.
      Ich muss zu 100% objektiv sein und eine liebelei oder ein emotional tiefer gefärbtes Spiel+ hätte die Gefahr das meine neutrale Sichtweise gefärdet würde.
      ganz persönlich ist es so man hat ein Vertrauensverhältnis, man hat einen wirklich ganz tiefen Einblick hier nun etwas anzufangen wäre schlicht nicht richtig denn es hat schon etwas davon eine Machtposition unschön auszunutzen.
      Als mentor egal in welcher Richtung sollte man sich immer klar sein man nimmt einen Menschen ein Stück an die Hand! Man bekommt vertrauen von einer Person das sollte nicht vermischt werden. Man nutzt ein im weitesten sinn gesehenes "Machtverhältnis" nicht aus. Nein macht man einfach nicht!

      Schallgewitter
      Ich definiere einen Mentor/in als einen Wissensvermittler, Ansprechpartner und als einen guten Freund, ja sogar irgendwie väterlich. Warum ich es so definiere? Ich habe meinem Mentor nicht andersder kennengelernt :thumbsup: und würde auch so als Mentor handeln. Es ging in erster linie um den Umgang mit den Whips ("Es muss ästhetisch aussehen, mein lieber butzele. draufschlagen kann jeder, wir machen es kunstvoll!"), aber auch um Beziehungsfragen, wahrnehmung des Bottoms... Ich durfte auch als "Rookie" mal die whip bei seiner ehesub tanzen lassen, damit er mich wieder belehren konnte :) Die SMJG kann halt nichts alles beantworten :) Ob der Mentor Sex mit seinen Mentee haben sollte? Ich sage nein, aber jeder hat andere Vorstellungen und Mentoren sollten ihrer verantwortungsvollen Aufgabe auch ernst nehmen.
      So denn mal warum ich mich als Mentor sehe und dennoch Sex mit meinem Mentee habe.

      1. Ich gehe zuerst die Spielbeziehung ein, das Mentorenverhältnis kann dann später noch hinzukommen. Anders herum würde ich es nicht machen.
      2. Ich habe in einer Spielbeziehung ein großes Vertrauensverhältnis, dies ist sogar für das Mentorenverhältnis förderlich. Auch die praktische Wissensvermittlung ist so viel einfacher. Zumal ich meinen Mentee ermuntere auch zu anderen BDSMlern Kontakt aufzunehmen und sich mit ihnen auszutauschen. Wäre ich dauerhafte die einzige Bezugsperson bei dem Thema hätte ich größere Bedenken, dass es eine gute Idee ist auf die Spielbeziehung dieses Verhältnis draufzusetzen.
      3. Ich helfe meiner Sub, wenn sie es denn will, gerne dabei ihre große Liebe zu finden, dann trete ich auch gerne als Spielbeziehung ab denn Liebe sollte Vorrang haben.
      4. Endet die Spielbeziehung endet das Mentorenverhältnis nicht, bei etwaigen Fragen und Problemen sehe ich mich weiterhin in der Pflicht zu helfen.

      Für mich ist eine Mentorentätigkeit die auf eine Spielbeziehung draufgesetzt wird daher kein Problem, solange das besondere zusätzliche Vertrauensverhältnis nicht ausgenutzt wird. Der Mehrwert für mich ist sehr gering in dieser Konstellation, ich mache das für die Sub und wenn sie lieber einen anderen Mentor hat finde ich das sogar gut. Zum einen weil es einen anderen Blickwinkel gibt und ganz pragmatisch auch ein wenig weil es mir einiges an Zeit abnimmt, da sie ihn/sie löchern kann. Ich sehe einen guten externen Mentoren für meine Sub als Entlastung und noch wichtiger als Person der ihr andere Sichtweisen aufzeigt und ihr ermöglicht ihr BDSM zu entdecken.

      Viel dürfte von der Definition des Mentoren abhängig sein. Für mich ist ein Mentor jemand der über das Wohl einer anderen Person wacht und ihr hilft ohne dabei größere egoistische Interessen zu verfolgen. Es geht also um den Mehrwert für die Person welche unerfahren ist und unterstützt werden soll.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Siggy.Freund schrieb:


      Es entsteht in meinen Augen also ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen Mentor und Protegé. Aus dieser Betrachtungsweise heraus würde ich sagen, dass sexueller Kontakt zwischen beiden ethisch nicht vertretbar ist. Protegé ist in meinen Augen Schutzbefohlener.


      Nee, sorry, aber unter Erwachsenen die auf der Suche nach der Erweiterung ihrer sexuellen Erfahrungen sind weigere ich mich von Schutzbefohlenen zu sprechen. Ab einem gewissen Alter ist jeder selber dafür Verantwortlich, seine Triebe im Griff zu halten und ggf. "Nein" zu sagen. Und wer als erwachsener Mensch glaubt, all die selbstlosen Doms da draußen reißen sich aus purer Selbstlosigkeit darum, als "Mentoren" junge Frauen in die Welt des BDSM einzuführen, ohne zumindest darauf zu hoffen selber ein wenig vom frischen Fleisch abzubekommen, sorry, der glaubt auch dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet. Selbst Schuld.



      Und um mal einen neuen Denkanstoß hier rein zu bringen:

      Wo steht denn, dass der Mentor Mann und/oder Dom/Top in der Konstellation sein muss?

      Dr. Gaius Baltar schrieb:

      Nee, sorry, aber unter Erwachsenen die auf der Suche nach der Erweiterung ihrer sexuellen Erfahrungen sind weigere ich mich von Schutzbefohlenen zu sprechen.


      Volle Zustimmung. BDSMler sind in aller Regel mündige Bürger :)

      Dr. Gaius Baltar schrieb:

      Und wer als erwachsener Mensch glaubt, all die selbstlosen Doms da draußen reißen sich aus purer Selbstlosigkeit darum, als "Mentoren" junge Frauen in die Welt des BDSM einzuführen, ohne zumindest darauf zu hoffen selber ein wenig vom frischen Fleisch abzubekommen, sorry, der glaubt auch dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet. Selbst Schuld.


      Nicht jeder Mensch ist da so abgeklärt und warum gibt es diese Masche wohl, weil sie leider funktioniert. Sub freut sich wen zum Austausch gefunden zu haben, dass der andere Gedanken hat daran wird oft nicht gedacht: BDSM Mentor

      Dr. Gaius Baltar schrieb:

      Wo steht denn, dass der Mentor Mann und/oder Dom/Top in der Konstellation sein muss?


      Finde ich sogar sehr sinnvoll. Ich glaube bei vielen Fragen kann ein Dom eher einem Dom als Mentor helfen und ein Sub eben eher einem anderen Sub.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich finde es sehr gut sich darüber Gedanken zu machen.
      Aber ich bin mir unsicher, was eine grundlegende Frage betrifft: Ab wann ist man denn Mentor?

      Außerdem finde ich es wahnsinnig wichtig und mutig, wen solche anonymen Nachrichten kommen. Danke dafür Anonyme. :)
      Wird da eigentlich irgendwas dagegen getan?

      Mir kommt die ganze Zeit da Konzept von Übertragung und Gegenübertragung aus der Psychoanalyse in den Sinn. Dabei gehts ja darum, dass der Patient romantische (oder erotische) Gefühle für den Therapeuten entwickelt (bzw. umgekehrt). Und bei einer Mentorenbeziehung kann sicher ähnliches passieren.
      Das Problem dabei wäre dann ja irgendwie, dass diese Gefühle nicht echt / nicht von Dauer sind. Also auch wenn von beiden Seiten eine gute Absicht besteht. Das ist also eine Frage, die man sich auch stellen sollte, wenn es einen selbst erwischt hat.

      JamieLyn schrieb:

      Außerdem finde ich es wahnsinnig wichtig und mutig, wen solche anonymen Nachrichten kommen. Danke dafür Anonyme.
      Wird da eigentlich irgendwas dagegen getan?


      Ich finde solche Erfahrungsberichte sehr wertvoll und würde mich freuen wenn solche Schritte mehr geliked werden.

      Zur anderen Frage, nein wir machen nichts dagegen. Hier sind erwachsene Menschen, hier gibt es Paten die helfen, wer dann auf so ein Angebot eingeht tut dies auf eigene Gefahr. Sich als Mentor anzubieten und dann ein Arsch zu sein verstößt nicht gegen die Nutzungsbedingungen. Das mag hart klingen aber wie sollen wir das überprüfen? Wo sollen wir die Grenzen ziehen? Ich kenne hier durchaus einige Kandidaten die schon mehr als 5 BDSM Partner über das Forum gefunden haben und das waren nicht nur Doms sondern auch Subs. Auch hier gibt es Doms die sich sehr gerne bei den Anfängerinnen an der (Frischfleischtheke) bedienen, sollen wir ab dem zweiten Anfänger in 12 Monaten einschreiten, ab dem Dritten und wer hält das nach und wie kriegen wir das raus ohne NSA. Wir können verifizieren, das bedeutet aber nicht die Person hat einen verifizierten Charakter, wir können bei Verstößen rauswerfen, dafür muss aber einer vorliegen und wir können helfen, wenn etwas vorgefallen ist. Sein Mentee im Stich zu lassen nachdem man mit ihm Sex hatte ist aber kein Verhalten das wir hier sanktionieren können und wollen.

      Edit: Wobei es jedem frei steht sich an die VPs zu wenden oder es den Mods zu melden, evtl sehen sie das ja anders als ich und erkennen im Verhalten einen Verstoß gegen unsere Nutzungsbedingungen oder den Verhaltenskodex, wobei auch dann das Verhalten nachgewiesen werden müsste, die Behauptung allein wird da nicht reichen.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gentledom ()

      Ich persönlich kenne die Mentorenschaft im BDSM Bereich nicht.
      Was ich mich aber frage, ist wie sich ein Mentor hier definiert.
      Ein DOM als Mentor für eine Sub empfinde ich nicht als echte Mentorrolle.
      Eine Konstellation wo DOM einem Anfänger-Dom hilft wäre für ich erklärbar gewesen.
      Auch eine SUB/SUBKonstellation OK, aber so wie das hier definiert ist tu ich mich schwer mit der Akzeptanz.

      Naja ich muss mir das noch mal durch den Kopf gehen lassen und über den Tellerrand schauen.
      Ich denke eine sexuelle Seite würde dann vielleicht aber auch mit dazu gehören, wenn beide damit einverstanden sind, denn es geht ja um ein größeres Ziel.
      Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen!
      Für mich schließt sich ein Mentor*innen-Dasein und eine (Spiel-)Beziehung vollkommen aus. Das heißt nicht, dass ich es verwerflich finden würde oder dergleichen, im Endeffekt sind alles erwachsene Menschen, die für sich selbst die Verantwortung tragen.
      Aber für mich ist ein Mentor*innen-Verhältnis klar nicht sexuell und ich finde den Begriff für mich auch in einer (Spiel-)Beziehung unpassend. Klar bin ich Ansprechpartnerin für Sub/Dom, vermittle gerne Wissen etc., das ist für mich selbstverständlich - im Endeffekt sehe ich eine Mentor*innen-Beziehung so, wie @Herr Basti das erlebt hat.

      (Ich finde übrigens generell, dass es nicht schaden würde, wenn mehr Doms sich darauf einließen, ich glaube, davon kann man ziemlich profitieren, aber das ist wohl nicht so verbreitet.)
      Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. (Rut 1,16)

      Umfrage 2 ;)

      Welche Konstellation ist bei Mentoren und Mentees sinnvoll? 23
      1.  
        Gleiche Neigung (devot + devot) (8) 35%
      2.  
        Ergänzende Neigung (devot + dominant) und sexuell kompatibel (FemSub hetro + MaleDom hetro) (2) 9%
      3.  
        Ergänzende Neigung (devot + dominant) und aber nicht sexuell kompatibel (FemDom hetro + FemSub hetro) (0) 0%
      4.  
        Unterschiedliche aber dennoch nicht zueinander passende Neigung (sadistisch + devot) (0) 0%
      5.  
        Die Neigung spielt bei einem solchen Verhältnis eine sehr untergeordnete Rolle, anderes ist weitaus wichtiger (7) 30%
      6.  
        Die Neigung spielt bei einem solchen Verhältnis eine sehr untergeordnete Rolle dennoch sollte nun nicht gerade potentiell passende Partner ein solches Verhältnis eingehen (1) 4%
      7.  
        Switcher sind perfekt, denn sie kennen beide Seiten und können beides vermitteln (5) 22%
      Als Ergänzung zur ersten Umfrage.

      Persönlich finde ich die gleiche Neigung oder einen Switcher der beide Seiten kennt perfekt. Wobei mir Erfahrung und Sympathie noch wichtiger wären als die passende Neigung aber die Neigung ist sicher nicht total unwichtig.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Sorry, aber innerlich rolle ich gerade schon wieder mit den Augen.
      Es mag auch an der Fragestellung liegen, die die Diskussion in eine bestimmte Richtung lenkt, aber ich finde einige teilweise dogmatisch anmutenden Antworten unpassend.

      Irgendwie klingt es so, als gäbe es das Amt des staatlich geprüften BDSM Beibringers oder Ratgebers genannt "Mentor", aus dem nun ein zwingender Verhaltens-Kodex abzuleiten wäre.
      Ich denke schon, es gibt Konstellationen und Verhaltensweisen, die ich nicht für OK halte. Beispiel wäre das im anonymen Beitrag beschriebene "Interesse verlieren" und dann der folgende Abbruch des Kontaktes. Sicherlich keine feine Art und Weise, jedoch auch keine Straftat.
      Die Frage, die ich mir dabei stelle ist: Welche Relevanz hat da, dass bei der Beziehung ein Mentor beteiligt ist?
      Kann im Grunde bei jeder Spielbeziehung ebenso passieren, was dann auch nicht schön ist, oder nicht?
      Vielleicht besteht der Fehler ja auch nur darin, dass der eine Part die Sache als sehr viel unverbindlicher empfindet als der andere.

      Und nun noch zu den "bösen" Doms, die sich der Anfängerinnen "bedienen"... klar das gibt es das, darum macht der Austausch zu dem Thema ja auch durchaus Sinn. Auch gibt es ja Plattformen, die dafür berühmt/berüchtigt sind.

      Aber die Medaille hat meines Erachtens nach auch durchaus zwei Seiten:
      Oft wir ja gerne das Bild der jungen, unerfahrenen Anfängerinnen transportiert, die möglicherweise naiv sind und die es nun unbedingt zu schützen gilt.
      Klar mag es auch geben, aber ich traue den Damen da in der Regel doch sehr viel mehr Urteilsvermögen zu. Oft sind diese sich sehr wohl bewußt, was sie tun und suchen gezielt nach Dom mit etwas Erfahrung... zum Austausch aber auch zum "Spielen".
      Das bringt dann mit sich, dass der erfahrene Part seine Erfahrungen auch weitergibt und anwendet.. ist er dann schon ein "Mentor"?
      Und wenn ein "Mentor" ein selbsternannter Schwätzer ohne etwas dahinter ist... dann ist es für mich eine mögliche Masche zu Blenden und dem Partner etwas vorzumachen von vielen.
      Andererseits frage ich mich, ob wir dadurch, daß wir das Vögeln von Neueinsteigern (ohne dabei ein komplettes Arschloch zu sein) als Mentorentum bezeichen, nicht das Verdienst derer schmälern, die helfen ohne sich davon sexuelle Gefälligkeiten zu erhoffen.

      Und um das gleich klarzustellen: Ich rechne mich durchaus zur "vögeln"-Fraktion - aber ich finde es etwas seltsam, das in ein altruistisches Kleidchen zu hüllen.
      Die Beiträge in diesem Thread finde ich sehr interessant. Doch habe ich zig Fragen, die sich gerade in meinem Kopf formieren. Unter anderem diese:
      • Was ist ein Mentor? Therapeut, freundschaftlicher Lebensabschnittsbegleiter, Ausbilder, Protegé - oder alles zusammen?
      • Was sind daraus abgeleitet die Aufgabe eines Mentors bzw. die Ziele einer Mentorenschaft?
      • In welchen Bereichen, Lebensphasen bzw. für welche Problemkonstellationen und/oder Fragestellungen wird ein Mentor hinzugezogen?
      • Warum wird immer von einer Zweierkonstellation gesprochen?
      • Wie würdet ihr die Frage bzgl. der 'Mentee(s) bespielen' beantworten, hätte ein Paar zusammen einen Mentor, der dieses in ihrer Entwicklung begleiten soll (ggf. ihnen bei der Lösung schwerer Probeleme behilflich sein soll)?
      Was meint ihr?
      Die Tatsache, dass das Thema Mentor derartig polarisiert, spricht für sich. Für mich persönlich hängt meine Antwort davon ab, in welchem Kontext die Mentorentätigkeit zustande kommt. Eine der Fragen von Gentle heißt: Was für Arten von Mentoren gibt es? Arten ... nee, für mich gibt es keine Arten, sondern Kontext. Aber das ist sicher nur eine Frage der Formulierung.

      Als BDSM-Neueinsteiger wäre ich ja eigentlich prädestiniert für einen Mentor. Aber nach einem Mentor für die Praxis habe ich bislang nicht gesucht. Wenn für einen Neueinsteiger eine Beziehung zustande kommt, würde ich das von Seiten des Erfahrenen nicht als Mentorenschaft bezeichnen. In meinen Augen bleibt es eine normale BDSM-Beziehung (vielleicht noch mit der Betonung auf erste BDSM-Beziehung), in der beide wissen, worauf sie sich einlassen (erwachsene Menschen eben). Top führt mich also in das Thema ein (klar, einer muss ja den Anfang machen), ich lasse mich einführen. Ich mache gute oder weniger gute Erfahrungen, je nachdem, an wen ich gerate, und lerne daraus. Punkt.

      Der theoretische Teil (wie soll ich ihn anders bezeichnen? Anlaufphase vielleicht, Einstieg o.ä.) ist da schon anders geartet. Obwohl ich auch hier nicht von Mentorenschaft sprechen würde. Ich habe seit über einem Jahr Kontakt zu verschiedenen BDSMlern - MaleDoms, FemSubs, FemDoms, wie auch immer. Entscheidend ist für mich, dass die Chemie stimmt, weniger die Neigung. Wenn ich Fragen hab, kann ich sie stellen. Und das auch sehr detailliert, wobei die Antworten dann ebenfalls sehr detailliert sein können. Wenn ich Hilfe brauche, weiß ich, dass ich den einen oder anderen fast jederzeit erreichen kann.

      Ich bin immer davon ausgegangen, dass es, um mich im SubSein zurecht zu finden, von Vorteil ist, auch die DomSeite zu hören. Ich möchte nicht nur wissen, wie Sub in bestimmten Situationen empfindet bzw. reagiert, sondern auch, wie es Dom damit geht. Denn letztlich gibt es für den Einsteiger beim BDSM immer zwei Unbekannte, die er kennenlernen möchte (muss?) - Sub und Dom. Insofern auch hier egal, wer die Mentorenschaft (wenn es eben dieser Begriff sein soll) übernimmt.

      Wenn aus der Theorie Praxis wird, ist es schön, den Kontakt zu jenen, die einem in der (theoretischen) Anlaufphase auf die ersten Sprünge geholfen haben, aufrecht zu erhalten. Weil sich mit Sicherheit die eine oder andere Frage ergibt. Oder weil man einfach mal Emotionen loswerden muss, die man noch nicht sortieren kann. Das ist für mich freundschaftlicher Beistand, keine Mentorentätigkeit.

      Und wenn sich dann aus einer x-beliebigen Situation mit einem dieser mir inzwischen nahestehenden Menschen etwas ergibt, was als praktisches BDSM durchgeht - so what. Wir sind erwachsen. Solange das auf einvernehmlicher Basis geschieht, ist das allein eine Sache zwischen zweien.

      Dennoch gibt es für mich eine Art Mentorenschaft. Aber die betrifft einen etwas anders gelagerten Kontext. Bei mir kommt ja hinzu, dass ich ein Schreiberling bin und mich auch als solcher mit dem Thema BDSM auseinandersetze. Und mit manchen meiner Szenen bin ich meinen persönlichen Erfahrungen voraus. Das kann ich, weil ich einerseits sehr empathisch bin. Andererseits aber auch deshalb, weil ich auf mentorenähnliche Aussagen von (BDSM-erfahrenen) Kollegen vertrauen kann, die ich bitte, bestimmte Passagen auf Authentizität hin zu überprüfen.

      Wenn ich bei BDSM von Mentorenschaft sprechen würde, dann eigentlich nur in genau diesem letzten von mir beschriebenen Kontext. Denn Mentorenschaft hat für mich was mit Wissensvermittlung zu tun und ist eher etwas Abstraktes. Eigentlich ist es sogar etwas, was sich gar nicht so richtig definieren lässt. Denn wo fängt Mentorenschaft an? Wie grenzt sie sich zu dem Miteinander zwischen Erfahrenem und Unerfahrenem ab? Ist es nicht immer so, wenn zwei Menschen aufeinander treffen, dass sie sich nicht zwangsläufig auf derselben Erfahrungs- bzw. Wissensstufe bewegen? Dass einer dem anderen Impulse für seine Entwicklung geben kann?

      Ein kleines bisschen erinnert mich die Diskussion um Mentoren an die um Vorbilder. Und danach will ich lieber nicht gefragt werden. Nach Vorbildern zu suchen, mochte ich noch nie.
      Ich bin gerade ziemlich skeptisch.

      In der Mentorenbeziehung geht es meiner Meinung nach um die Vermittlung von Wissen. Bei einer Spielbeziehung um Sex, Erziehung oder die Befriedigung anderer Bedürfnisse. Ich verstehe die Mentorenbeziehung als etwas wie Schüler-Lehrer zwischen Mentor und Mentee. Ja die Beteiligten sind mündige Erwachsene, trotzdem besteht ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis, das würde meiner Meinung nach ausgenutzt werden.

      Ihr dürfte jetzt gerne gleich alle anfangen auf mich einzuhacken, aber soweit ich das sehe, geht beides zu gleich mal so gar nicht. Entweder Mentorenschaft oder Spielbeziehung, alles andere erweckt für mich einen sehr faden Beigeschmack.

      In meinem Verständnis wäre daher die Dom-Dom Mentorenschaft optimal.
      Ich verstehe mich als "Mentor" eher in der Rolle eines Freundes oder eines Vertrauten Menschen. Das ist blöde und liest sich doof ist aber so.
      Ich gehe z.b. nicht hin und würde mich anbieten. Ich warte das die mit Interesse zu mir kommen und wenn jemand fragt ob ich hin auf seinem Weg begleiten oder unterstützen kann und mir diese Person als Mensch sympatisch ist sage ich ja.
      Der Grund warum ich mich z.b. nicht auf Liebeleien in diesem Kontext einlasse ist der das ich will das sich dieser mensch eben so frei wie möglich Entwickeln kann ohne das ich seine Entwicklung beeinflusse oder ihr "meine Note" aufdrücke.
      Ich bin da und das richtig nicht nur Online. Die, die ich begleite haben meine Telefonnummer, die Maiadresse, wissen genau wo ich wohne und bei dem ein oder andren Hilferuf habe ich mich auch schon mitten in der Nacht ins Auto geschwungen und bin zu der Person gefahren zum trösten.

      Als "Mentor" der ich eigentlich nicht bin und sein will verstehe ich mich also als jemand zu dem man kommen kann wenn man z.B. ein Problem mit einer Technik hat, wenn man eine Anleitung braucht, wenn man sich Unsicher ist. Einfach jemand bei dem man sich gleichermaßen mal Auskotzen kann wie Anlehnen.

      Ich will das sich Menschen frei Entwickeln, ihre Richtung finden und wissen hey ich habe jemanden in der Hinterhand zu dem kann ich gehen wenns mal holprig wird.
      Ob das noch immer so Einfluss oder färbungsfrei abgeht wenn ich quer durchs Gemüsebeet alles Flachlege was sich an mich wendet bezweifele ich für mich ganz doll. Zu mal der Beigeschmack des Ausnutzens für mich bleibt. Es wiederstrebt mir einfach einen vorteil aus dieser Sache zu ziehen.