Definitionen, Definitionen, Definitionen bei BDSM, sinnig oder unsinnig?

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      Wenn ich so an meine ersten Anfänge denke, da hätte ich mir gern mehr definitiven Konsens gewünscht. Ich habe gut ein halbes Jahr gebraucht, um mir im Netz und bei Leuten überhaupt erstmal so viele Meinungen und Ansichten anzueignen, bis ich mir über die ganzen Begrifflichkeiten und Bedeutungsreichweiten so weit einen Überlick verschafft hatte, dass ich mir daraus allmählich einen verständlichen Durchblick zusammen basteln konnte. Auch heute noch stolpere ich immer wieder mal über gänzlich Unbekanntes oder ganze andere Verständnisse. Es mangelt wirklich nicht an Hilfestellungen, jeder hilft gern und nach bestem Wissen, nur erzählt dir jeder was anderes. Immer wenn du denkst, du hast es endlich geschnallt, steht schon der nächste parat, um dich wieder völlig aus dem Konzept zu bringen. Im gelebten BDSM ist gerade die Freiheit der Vielfalt toll, aus Sicht des Doms ist es natürlich auch richtig, wenn er seinen persönlichen Willen durchsetzt, aber einsteigerfreundlich ist das alles nicht. Deshalb und wegen den bereits angesprochen Missverständnissen fände ich einheitliche Definitionen gar nicht schlecht. Man könnte sie ja als Basis verstehen, auf der jeder dann aufbauen kann wie er will.

      Was Subs und Sklavinnen angeht, dachte ich eigentlich, dass Sklavinnen 24/7 und TPE machen, wogegen Subs ihre Tabus bzw. Hardlimits haben. Im allgemeinen Sprachgebrauch wirft natürlich trotzdem jeder mit den Begriffen rum wie es ihm passt. Ist einfach ein schwieriges Thema, sinnstiftende Definition vs. freiheitliches Chaos.
      Ich bin kein großer Fan von Definitionen im BDSM Bereich. Sie mögen z.B. in den Naturwissenschaften Sinn machen. So ist wissenschaftlich definiert was elektrische Spannung ist und wie man sie misst. Ich kann das lernen und mich mit anderen Menschen austauschen, die gleiches Wissen haben.

      Im BDSM Bereich gibt es diese Normen nicht. Ich wüsste auch nicht wozu. Selbst wenn ich Definitionen aufstelle oder von anderen erlerne, mein Gegenüber kennt sie nicht oder interpretiert sie anders.

      BDSM findet zwischen Menschen statt. Und jedes Mal ist es etwas individuelles. Etwas das sich entwickelt, ändert und immer wieder neu gestaltet. Es ist Leben.
      Das lässt sich nicht in Normen pressen. Statt viel zu diskutieren ob jemand eine Sub oder eine Sklavin ist, was 24/7 bedeutet und wo TPE beginnt... da ich sehe ich mir lieber den anderen Menschen an, rede mit ihm und habe viele schöne, spannende Sessions in denen es keine Rolle spielt, ob wir Worte wie Hingabe und Leidenschaft identisch definieren.

      Tom Bauer schrieb:


      da ich sehe ich mir lieber den anderen Menschen an, rede mit ihm und habe viele schöne, spannende Sessions in denen es keine Rolle spielt, ob wir Worte wie Hingabe und Leidenschaft identisch definieren.
      Die Anzahl der Leute, mit denen ich "Sessions" habe (wobei ich das Wort nicht mag, aber gut, persönlich Vorliebe) ist allerdings deutlich(!) kleiner als die Anzahl der Leute, mit denen ich über BDSM rein allgemein rede. Dementsprechend sehe ich da pers. durchaus den Sinn, im Gespräch mit den Leuten ein gemeinsames Vokabular zu haben, zumindest grundsätzlich.

      Klar, wie zwei (oder mehr) Leute sich gegenseitig bezeichnen, die miteinander agieren, ist deren Ding, völlig ok. Da kann der devote Kerl gerne die dominante Frau als Subbie bezeichnen - die Beteiligten wissen ja, wie es gemeint ist (hoffentlich). Aber darum geht es ja bei Definitionen normalerweise nicht. Solange man nicht versucht, persönliche Vorlieben über Definitionen als "besser" darzustellen, halte ich grundsätzliche Definitionen durchaus für sinnig. Naturgemäß geht das eh nur bis zu einem gewissen Grad, ab dort sind dann die Menschen einfach zu unterschiedlich um in irgendein gemeinsames Schema zu fallen.
      Sollte jemand ein Problem mit mir, meiner Meinung oder meiner Art, diese auszudrücken haben... Aller Wahrscheinlichkeit nach sind wir zwei erwachsene Menschen, die tatsächlich miteinander reden können... Folglich: Schick mir einfach eine Nachricht und wir reden darüber.
      UUUiiiii u dabei dachte i hätte i ein wenig durchblick ... :bahnhof:

      i glaub i bin ein Typ, der nicht ganz so zu definieren ist ... i bin i ... :D

      kann man das alles so streng u klar definieren ?


      "Manche bemühen sich lebenslang, das Wesen des Anderen zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen, zB der Relativitätstheorie"
      ein "du schaffst das" ist schön ... ein "wir schaffen das" ist mir aber lieber
      das leben ist schön - von einfach war nie die rede