Sklavenvertrag

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Sklavenvertrag

      In letzter Zeit bin ich immer wieder über die Erwähnung sog. Sklavenverträge gestolpert. Sei es jetzt in Foren, persönlichen Gesprächen oder in literarischen Exkreten wie "50 shades of grey". Für mich persönlich sind diese "Verträge" so unnütz wie ein Kropf. Zum einen, weil sie in rechtlicher Hinsicht ungültig (weil sittenwidrig) sind. Zum anderen, weil ich als Dom kein Schriftstück benötige das meine Position untermauert.
      [ironie]Und ich kanns mir auch nur schwer vorstellen, daß ich im Verlauf einer Session den Schrieb meiner Sub unter die Nase halte, wenn sie mal nicht so will wie ich das möchte. Oder andersrum: Daß Sub auf einmal aufspringt und nachliest, ob ich ein neues Toy an ihr ausprobieren darf, wenn mir gerade danach ist. Was soll denn bitte passieren, wenn Dom gegen eine Klausel verstößt? Darf Sub dann mal die Peitsche schwingen, oder was? Und wenn Sub vertragswidrig handelt, darf Dom dann mal das Safeword mißachten? :pillepalle: [/ironie]
      Kurzum: Mir verschließt sich der Sinn solcher Schriftstücke. Oder ist das schlicht und ergreifend ein Fetisch, den man eben hat oder nicht? Was verspricht sich Dom/Sub von einem solchen Vertrag? Oder ist es tatsächlich so, daß ein paar Seiten Papier das Machtgefälle mehr beeinflussen als der Wille der Beteiligten?
      Wer mit mir spielt, ist selber schuld.
      Sieh es als eine Art Fetisch, manche mögen das Zerimoniell drum herum. Genauso gut könnte man argumentieren, dass Sub kein Halsband brauch um eine zu sein und doch ist die Geste zu schön um sie weg zu lassen.

      lg redcat
      Also ich denke auch, es ist eine Zeremonie, oder eine Kopfsache...die einen mögens die anderen nicht. Wobei ich mir vorstellen kann, dass für viele das geschriebene Wort ( wenn auch nicht rechtlichbindend) verbindlicher ist als das Gesprochene. Vielleicht liegt ja auch darin mit ein Reiz... das es alles irgendwie in der Vorstellung fester macht...

      Hmm ich weiß es nicht ^^ Wäre auch nur eine Überlegung
      Ich kann dem auch nichts abgewinnen.

      Ich denke, das ist eine weitere Spielart: Ob man nun mit Seilen oder Worten fesselt, mit Leder, Gummi oder Verträgen knebelt...

      Hauptsache ist doch, es macht den Beteiligten Spaß. Und wenn Dom schon beim Verfassen eines Vertrags in's Fliegen kommt, hat er auch etwas davon — nicht nur, wenn er Verstöße bestrafen oder sich an gefügiger Sub erfreuen kann. Dann ist so ein Vertrag wie Überraschungs-Ei — gleich drei Dinge auf Einmal (Spannung, Spiel und Spaß).
      Ein Schriftstück, in dem z.B. die Vorlieben, Tabus etc. festgeschrieben werden, ist doch einfach nur als eine Art der Kommunikation oder Auseinandersetzung des Gegenüber zu sehen. Es kann durchaus mal was anregendes haben, aber letztendlich stimme ich Master Bruce zu....er gibt keine wirkliche Sicherheit, dass Grenzen nicht verschoben/überschritten werden. Zudem wird man sich sicher nicht während einer Session hinsetzten und neue Vereinbarung verschriftlichen oder abändern.
      Ich sehe als ein "Vorspiel" an, welches nicht unbedingt von Nöten ist.
      Ich gehöre wohl zu solchen, die bereits einen Vertrag geschlossen hat.
      Wieso?
      Es war ein Vorschlag und die Tatsache, dass meine Top sich damit auseinandersetzte, ihn umaenderte und auf mich zuschnitt fand ich eine schoene Geste. Es ist mehr eine Ergaenzung, die natuerlich keinen zu irgendetwas verpflichtet und darauf berufen kann man sich auch nicht. Natuerlich muss nicht schriftlich festgelegt sein, dass Sub ehrlich antworten muss oder Dom seine Sub nach seinem Ermessen strafen kann. Das sollte auch unausgesprochen klar sein...

      "...weil Sie in rechtlichtlicber Hinsicht ungültig (weil sittenwidrig) sind."
      Ich denke, dass es allen durchaus bewusst ist, die einen solchen Vertrag schließen. (hoffe ich jedenfalls)

      "...Zum anderen, weil ich als Dom kein Schriftstück benötige das meine Position untermauert."
      Es waere traurig, wenn ein Dom dies noetig haette und wuerde wohl eher auf Unsicherheit schließen? Wer weiß.

      "Oder ist das schlicht und ergreifend ein Fetisch, den man eben hat oder nicht?"
      Also ich habe nun nicht immer das Gefuehl, dass ich einen Vertrag benoetige und wirklich vermissen wuerde ich ihn nicht.
      Es ist ein kleiner und netter Zusatz. ;)

      "Was verspricht sich Dom/Sub von einem solchen Vertrag?"
      Nichts? Oder eine Menge. Das mag wohl ganz von den einzelnen Personen abhaengen.
      Ich fuer meinen Teil verspreche mir davon nicht wirklch etwas.
      Es ist eben das, was man darin sieht und welche Symbolik man ihm zuspricht.

      Ob nun ein Vertrag, andere Regeln, ein Halsband, eine Kette, ein Anhänger oder etwas Anderes. Im Rahmen der Bindung muss man eben schauen, was einem gefaellt und was eben nicht. Jeder ist da anders.

      Ohne ein Halsband wuerde ich eine Bindung zu einer Top/ einem Top nicht eingehen.
      Ohne einen Vertrag kann ich sehr gut leben. ;)

      As You Like it

      Ich finde die Rückmeldungen zu den obingen Antworten sehr interessant und zielführend. Vielleicht ist so etwas wie ein Symbol wird teilweise geschrieben. Ob nun jemand so einen Vertrag braucht oder nicht ist ja erstmal zweitrangig und bleibt eine persönliche Auffassung die jedem oder jeder selbstverständlich zusteht. Aber, die Äußerung mit dem Symbol brachte mich auf etwas, dass uns Menschen sehr eigen ist, kulturhistorisch immer von Belang war und das sind Rituale. Nun, es mag jeder für sich darüber befinden, was ihm gefällt oder nicht, frei im shakespearschen Sinne; As You Like it, wie es Euch gefällt. Dem Gestaltungsrahmen sind ja in jeder Beziehung in Beziehungen kaum fantasievolle Grenzen gesetzt. Höchsten rechtliche. Sei es wie es sei. Ich meine, daß ein Vetrag, wie auch immer, eine Art von Ritual sein kann oder ist. Unsicherheiten werden thematisiert, geklärt und abschließend verabredet, gepudert mit jedermanns/-fraus persönlicher Herzens-Note. Möglicherweise wäre das ein Erklärungsansatz warum sich so etwas wie ein "Vetrag" in der Szene (noch) hält bzw. zur Anwendung kommt. Ich meine dies völlig wertfrei, denn wer wäre ich, mich darüber zu erheben, wie Andere ihr Leben gestalten. Nicht nur etwas warmes braucht der Mensch, sondern auch anscheiend Rituale der/die eine mehr oder weniger. Eben wie William S. schon sagte: "Wie es Euch gefällt!"
      Wir haben ebenfalls kurz über einen Vertrag nachgedacht, und haben uns dann dagegen entschieden. Vertrauen und ständige Kommunikation finden wir beide wichtiger und besser, außderdem muss ja nicht jedes Ritual mitgemacht werden ( und als solches sehe ich es).
      lg
      LadyHawk
      Kein Vertrag!

      Wir haben wohl Absprachen was/wie schon oder nicht geht, aber eben nur mündlich und das reicht. Ich denke bei einem solchen Vertrag geht es bereits um die Einstimmung in die BDSM Beziehung und eben ein Ritual.

      Wir haben so fertige Listen im Internet gemeinsam durchgesehen. Mann da gibts Sachen.... Wer weiß was Amelothaphilie ist? Naja, so kamen wir auf Sachen.... :D teilweise grauslich "für uns"

      Unser Ritual sieht anders aus!

      baba
      Auch wir haben uns gegen einen Vertrag entschieden.

      Dafür gibt es aber ein spezielles Büchlein. Da steht von beiden drinne, was wir mögen, was wir nicht so mögen und was wir uns wünschen.

      ;)
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire: