Mein Zwischenfazit oder "Sielmanns Bericht über Neudömchen"

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      Mein Zwischenfazit oder "Sielmanns Bericht über Neudömchen"

      Es ist nun ziemlich genau 3 Monate her als ich entdeckte wie ich mich nennen, bezeichnen bzw. meine Neigungen klassifizieren sollte.
      Gewisse Neigungen an mir kannte ich schon immer.
      Es gab nie in Gedanken ein "Oh, mit der Frau will ich schlafen."
      In meinem Kopf war es eher ein "Fick die Schlampe durch."

      Über lange Jahre war es definitiv eine Abwertung meinerseits, das hatte weder was mit Dominanz zu tun, noch mit Respekt.
      Ich wollte sie am Boden haben, weil es mir damit besser ging.
      Auf der Eben konnte ich agieren, da war ich zuhause.
      Ein widerliches Arschloch, dass sich nur wohl fühlte wenn es anderen sein erbärmliches Verhalten aufzwingen konnte.
      Dann kam das Jahr 2010.

      Ich kannte vorher nur Gefühle wie Hass, Wut und Frustration.
      Alles andere habe ich nicht empfunden oder in diese Kanäle geleitet.
      Da ich wusste, dass es so nicht funktionieren kann, begann ich eineTherapie.
      Ich bin nicht so aufgewachsen wie man sich das so vorstellt, daher gab eseinige Weichen die umgestellt werden mussten.
      Krat geht also zur Therapie.

      Nach ca. 6 Monaten gehen dermaßen viele Türen auf, dass nichts mehr geht.
      Burnout nennt man das wohl.
      In der ersten Woche stand meine Mutter vor mir, die müsse ins Krankenhaus,Magenschmerzen.
      OK, nervte mich natürlich und war sackschwer, aber es ist Mutti, also macht man so nen Mist.
      2 Wochen später habe ich sie beerdigt.

      Sie war der letzte Mensch aus meiner Familie mit dem ich wirklich Kontakt hatte.
      Das Gefühl in der Konstellation Burnout und ihrem Tod kann ich nur folgendermaßen beschreiben:

      Ich stand nackt vor der ganzen Welt
      .
      Keine Handhabe mehr mich zu verstecken, kein Schlupfloch...ich musste ich sein.
      Korrektur, ich musste funktionieren.
      Denn es gab einiges zu erledigen, Behördengänge undundund
      Auch wenn ich grundlegend wieder auf die Füße fand, es dauerte bis Ende 2014 bis ich so langsam wieder anfing zu leben.
      Ich wurde so langsam ich.

      Ende Mai erfuhr ich aus einem Zufall heraus, wie ich wirklich ticke.
      Es war eine Onlinespielerei, 2 "Idioten" ohne Erfahrung, aber unfassbar gierig.
      Fehler waren Tagesgeschäft, das war abenteuerlich.

      Ich habe es beendet, mich hier angemeldet und erst einmal gelesen.
      Stundenlang, jedes Thema brachte neue Infos, Erkenntnisse und Aha- Momente.
      OK, ich bin dominant und sadistisch.

      Aber ich kann das nur in einer Beziehung ausleben, ich bin dermaßen verkorkst, ich brauche eine gewisse Vertrauensbasis.
      Mich nahm anfangs jemand an die Hand,
      @die neu-gierige dafür danke ich dir wirklich von Herzen!

      Nach und nach bekam ich neue Erkenntnisse, viele Fragen kamen auf,Unsicherheiten wurden beseitigt, neue entstanden.
      Ich brauchte eine Pause.

      Also erstmal nur noch gelesen, Bloß niemanden kennen lernen.
      Ich bin ja auch fett, das ist so unsouverän.
      Oder dies, oder das...irgendwie kamen mir alle Unzulänglichkeiten in den Kopf.
      Alle meine Fehler tanzten auf einmal in meinem Kopf.
      Ich kann nicht tanzen und ich will nicht tanzen!

      Aus irgendeinem Grund packte ich dann mein Foto in den Fotovorstellungstread.
      Bei den Likes habe ich nur ungläubig auf den Bildschirm gestarrt und dachte"Haben die ne Sehschwäche"?
      Danach gabs noch persönlicheres Feedback per Konversation und ich war platt.
      Eine der Konversationen entpuppte sich als meine Kleine.
      Wir kamen ins Gespräch und ich begann nachzudenken.

      Über sie, über mich und darüber, wie richtig sich das Ganze anfühlt.
      Das ist nun wenige Wochen her, aber sie hat mich ohne es zu wissen mehr zum Guten beeinflusst als sie auch nur erahnen kann.
      Vieles was ich anfangs als "Das muss ein" erachtete, ist unwichtig geworden,
      Tabus oder Grenzen sind zu Staub zerfallen.

      Gestern machte sie wiederholt einen Fehler und statt sie zu bestrafen wollte ich, dass sie sich selber Gedanken über eine Strafe macht.
      OK, Strafe ist zu hart ausgedrückt, aber ich wollte, dass sie über ihr Fehlverhalten reflektiert.
      Sie war zuerst völlig überfordert und wollte wissen in welche Richtung es gehen soll.
      Sie bekam zwar einige Denkansätze, aber die waren so schwammig, sie musste sich selbst etwas ausdenken.
      Nicht lange danach präsentierte sie mir das Ergebnis ihrer Gedanken.

      Und es war so unfassbar viel besser als alles was ich mir hätte ausdenken können!

      Für sie war es eine Überwindung, aber eher eine kleine Geste, für mich wares so unglaublich schön, dass ich wirklich um Worte ringen muss um es zu beschreiben!
      Und schon wieder ein Problem, wie soll ich diesen unfassbar tollen Menschen bitte erniedrigen?
      Ich will sie nur noch in den Arm nehmen und vor der ganzen Welt beschützen....
      Glücklicherweise sagte eine Stimme in meinem Kopf:

      "Sie gehört dir, ist dein Eigentum. Es ist völlig ok, sie zu benutzen,erniedrigen und gleichzeitig beschützen zu wollen."
      Tage wie diese sind es, die mir zum einen zeigen, dass ich noch gar keine Ahnunghabe wo ich hinwill, tausend Fragen aufwerfen und mir gleichzeitig zeigen,
      dass dies der einzig richtige Weg für mich ist, egal wie holprig er sein mag!

      Mein Fazit nach bislang 3 Monaten Perversion:

      Ich geniesse jeden Tag,
      liebe es meine Kleine zu verunsichern, ich mag es selber verunsichert zu sein,
      lerne unfassbar viel dazu, führe und werde in gewisser Weise geführt und lerne mich selber besser kennen.

      Nachdem ich den Text nochmal geelsen habe weiss ich ehrlich gesagt garnicht mehr ob es wirklich die Beschreibung meines Weges ist oder eine
      Liebeserklärung an meine unfassbar tolle Kleine.

      Vielleicht beides, abes es musste raus!


      Ich bin angekommen und gehe nicht mehr weg!

      P.S: Word hat da wohl leider einige Formatierungen und Worttrennungen übersehen, sorry!
      Da will man nur mal schnell gucken und entdeckt dann so eine Kostbarkeit von Gedanken. Ich sage "Danke , für den Einblick in deine Gefühlswelt." So ich werde mich aber einfach wieder dezent und stumm in den Hintergrund verkrümeln mit deinem wundervollen Fazit im Kopf. :blumen:
      ~Es ist das Unbekannte was so reizt. Reizt es immer noch, wenn es bekannt ist, dann ist es das Besondere~ Author: Unbekannt
      @Krat vielen Dank für diesen ehrlichen, unglaublich tollen Bericht! Du wirkst auf mich immer 100% authentisch, ein Mensch mit Ecken und Kanten, das macht dich so sympathisch! Ich konnte es ja nicht lassen deiner "Kleinen" neulich schon zu schreiben wie sehr ich mich für euch freue.
      Bleib wie du bist. :)
      Und gerade dadurch, dass man sich irrt, findet man manchmal den Weg.

      Vincent van Gogh
      Gerade heute, jetzt in diesem Augenblick wollte ich mich eigentlich von - der BDSM-Welt, Dom suchen, meine Neigung und mein wahres Ich leben - verabschieden.

      Danke @Krat Deine Offenbarung Deines Seelenlebens, Deines Weges - hat mich davon abgehalten, eine vorschnelle Entscheidung zu treffen, die mich in die falsche Richtung gebacht hätte.

      Wunderbar, das es auch anders sein kann.

      PS: und bitte keine Kommentare an mich - das verkraft ich nicht.
      Dankie für Eure Rückmeldungen.
      Ich wiess noch wie verwirrt und verunsichert ich anfangs war und vielleicht kann ja jemand damit etwas anfangen und macht die gerade geöffnete
      BDSM-Tür nicht wieder zu.

      @magenta Das hatte sie mir erzählt, danke für die netten Wünsche.Ich quäle sie für dich ne Runde extra :D

      @againstallodds Danke! Ich hatte wirklich unsagbares Glück, direkt auf meine Kleine zu treffen, den meisten laufen erstmal die Deppen über den Weg.
      Aber dein Wahres Ich wirst du damit nicht los, ich drück dir die Daumen!
      Danke für diesen wunderschönen Bericht :)

      Krat schrieb:

      Aber dein Wahres Ich wirst du damit nicht los
      An dem Satz bin ich eben hängen geblieben. Der gefällt mir. Und ist so wahr. Ich hatte sogar kurz überlegt, dazu mal ein Thema aufzumachen, aber das sprengt den Rahmen hier.
      Es fühlt sich so gut an, sein wahres Ich nicht mehr zu verleugnen, nicht mehr zu versuchen, etwas zu sein, das man nicht ist. Vielleicht gibt es mich noch oft ohne Partner, keine Ahnung. Aber bestimmt nicht mehr ohne das Bewusstsein, dass BDSM ein ganz wichtiger Teil meines Lebens und auch einfach von mir ist.
      Lieber Krat...
      ich freue mich sehr darüber, dass Du Deinen Weg gefunden hast...ich hab unsere ersten Gespräche gut in Erinnerung und ich hab gern Dein Händchen genommen.... ^^
      Ich wünsche Dir und Deiner *kleinen* alles Liebe und Gute....
      ich mag Dich!
      ;)
      Hallo krat
      Ich habe deinen Bericht auch mit großem neumut gelesen. Es macht mich überaus froh und mutig das zu lesen.
      Danke für deinen Einblick in deine gefuhlswelt und was für eine Liebeserklärung.
      Alles Glück der Welt