Kick

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Ich hatte nur noch wenige Augenblicke. Eine Anhäufung aufeinander folgender Sekunden bis ich die Person wiedersah, die mein Handeln und vor allem meine Gedanken dermaßen beherrschte. Den ganzen Vormittag hatte ich bereits damit verbracht, die Wohnung herzurichten, hatte sein Lieblingsgepäck gebacken, falls ich aufgrund meines Dickkopfes eine Besänftigung benötigen würde. Über die Kleidungsauswahl musste ich an diesem Tag nicht lang nachdenken, denn ich hatte die Anweisung erhalten, nackt, lediglich mit Schminke meine Augen zu betonen und die Haare offen über meine Schultern fallend zu tragen. So sah er mich am Liebsten und nur dies war von Bedeutung. Sein Wille. Sein Wunsch.

      Gerade noch gedankenverloren grinsend, versetzte mich das unüberhörbare Klingeln an der Tür in einen Rausch der offensichtlichen Nervosität, die sich im Auf- und Abrennen bemerkbar machte. Ein letztes Mal schaute ich in meinen Wandspiegel, überprüfte den Strich des Eyeliners, die geschwungenen Wimpern und den dunklen Liedschatten. Alles war perfekt.

      Reflexartig bediente ich den Summer der Haustür. Es würde noch einige Sekunden dauern, bis er bei mir war, schließlich musste er noch das Treppenhaus durchqueren und einige Stufen erklimmen. Genug Zeit also die letzten Vorbereitungen zu treffen. Zügig und dabei fast über meine Füße stolpernd, betrat ich wieder das Zimmer und schloss die Tür zum Flur. Inmitten des Raumes kniete ich mich mit dem Rücken zur Tür auf den Boden. Ich nahm eine aufrecht kniende Haltung ein, setzte mich dann teils auf Fersen und auf meine Waden und öffnete abschließend meine Knie. Die Handflächen nach oben zeigend, legte ich sie auf meine Oberschenkel. Der Oberkörper blieb dabei möglichst gerade und die Brust herausgestreckt. Desweiteren schloss ich die Augen und senkte meinen Kopf leicht. So verharrte ich also. Ich hielt die Luft an. Seine Anwesenheit endlich zu spüren, konnte ich nicht länger abwarten.

      Dann war es da. Das erlösende dumpfe Geräusch von Schritten, wenn diese durch die Tür nur zu erahnen waren. War er bereits da oder spielte mir mein Gehör nur einen Streich? Die darauf folgende zuknallende Haustür bestätigte meine erste Vermutung. Ein letztes Mal allein in diesem Raum atmete ich tief ein. Erfüllt von Erwartungen hielt ich inne, während mein Herr die Tür öffnete, scheinbar durchquerte und etwas leiser, als die Haustür, hinter sich schloss. Er schien links an mir vorbeizugehen. Wortlos folgte dann ein Geräusch, das ich dem Abstellen seiner Tasche zuordnete. Direkt neben mir befand sich ein kleiner Beistelltisch, auf dem mein Halsband lag.

      Bis jetzt hatte ich mich in seiner Anwesenheit keinen Zentimeter gerührt. Erst eine Aufforderung seinerseits würde mich aus meiner vorrübergehenden Starre befreien. Dann spürte ich seine Nähe direkt hinter mir. An meinem Hals spürte ich das Leder, dass sich um meinem Halsschloss. Er legte meine Haare beiseite und verschloss es. Um einen Seufzer zu unterdrücken, biss ich mir auf die Unterlippe. Schließlich wollte ich ihn nicht seinen Unmut beschwören.

      Wortlos folgte nun ein fester Griff in meine Haare, der mich auf die Beine zog. Möglichst elegant kam ich seiner Forderung nach und nahm die stehende Grundhaltung an, so wie er es gerne sah. So wie mich gerne vor sich hatte. Wieder höre ich deine Schritte. Gerade noch hinter mir, scheinst du mich nun zu umrunden. Betrachtest du dein Eigentum? Ich hoffe ich kann dich erfreuen, dich stolz machen und das was du gerade siehst, stellt dich zufrieden.

      Ein leichter Schmerz durchfährt meinen Körper. Du kneifst mir in die Brust, in die Seite und piesackst mich an sämtlichen Stellen auf ähnliche Art und Weise und umkreist mich weiterhin. Der Intensität nach zu urteilen, werde ich an einigen Stellen bereits Rötungen aufweisen. Tapfer bleibe ich weitgehend reglos stehen. Zucke nur hin und wieder zusammen nur um dann wieder in meine Ausgangsposition zurückzukehren.

      Ganz plötzlich umfasst du meine Taille. Streichelst meinen Oberkörper, während du mich an dich presst. Ich kann deine Wärme spüren, lehne mich an, während sich deine Erregung gegen meinen Po drückt. Zärtlich wandert nun deine Hand weiter über meinen Oberkörper und dann hinauf zu meinem Hals. Es fällt dir nicht schwer meinen Hals direkt unter dem Halsband zu umfassen und leichten Druck auszuüben. Nun ist es um meine Selbstbeherrschung endgültig geschehen. Ich stöhne auf und beiße mir auf die Unterlippe. Mein Puls beschleunigt sich merklich und ganz langsam spüre ich den leichten Schwindel. Während ich bei vollem Bewusstsein ein kleines Stück zusammensacke, fängst du mich auf. Noch immer habe ich die Augen geschlossen.
      Als ich wieder bei Kräften bin und nicht mehr von Dir auf den Beinen gehalten werden muss, sondern selbständig stehen kann, höre ich ein Lachen.“Da haben wir das kleine Miststück in eine tolle Falle gelockt nicht wahr?“ Es stammt allerdings nicht von der Person, dessen Mund gerade an meinem Ohr weilt, sondern kommt von mindestens zwei Metern Entfernung irgendwo vor mir. Es ist deine Stimme, die ich identifiziere.

      Ich beginne zu zittern, will dem Mann entfliehen, dem ich mich scheinbar sorglos hingegeben hatte. Scham überkommt mich. Wer ist er, der mich festhält, der mich auffing und der mich nun nicht gehen lässt? Meine Arme hält er mir auf dem Rücken fixiert. Meine Versuche mich aus seinem Griff zu befreien, scheint er mühelos zu ignorieren. Dann öffne ich die Augen. Ich sehe in ein freundliches, dennoch mir vollkommen fremdes Gesicht.