Wunsch nach Ausbildung

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      *schmunzel*

      Das es für subs keine offiziellen Schulen gibt und auch keine Ausbildung im herkömmlichen Sinne einer Schulausbildung oder Lehre sollte jedem klar sein.


      Félin schrieb:

      Wir hatten am Mittwoch noch eine Diskussion über das Thema Ausbildung, Erziehung etc.
      Für mich liegt der Unterschied darin, da ich bei Ausbildung ein konkretes Verhalten oder eine konkrete Tätigkeit habe, die ich jemandem beibringe, damit er/sie das fehlerfrei beherrscht.
      Erziehung zielt für mich mehr auf das innere Erleben ab, Anpassen von Wünschen z.B., Änderung der inneren Einstellung und hat kein konkretes Ziel. Für mich würde ich behaupten, dass das nicht zwingend ein Ende haben muss, wohingegen Ausbildung da definierter ist.

      Beispiel für etwas, was ich unter Ausbildung verstehen würde, sind z.B. „Richtiges Bedienen und Servieren am Tisch“ oder sexueller „Blowjob“.
      Der Begriff spielt in unserer Beziehung keine Rolle, aber es gibt durchaus Elemente davon (wobei das, was ich unter Erziehung verstehe, eine deutlich größere Rolle spielt).
      @Félin ihre Erklärung gefällt mir bisher am besten.

      Ich finde das Wort persönlich auch nicht wirklich schön aber Begriffe haben ja nun mal einen Zweck.
      Stellt euch mal vor man hätte diese Begriffe nicht.

      Ein Beispiel ? !

      Originalsatz:

      Mein Dom möchte eine 24/7 Beziehung.

      Ohne Begriff:

      Mein Dingelns möchte ein Dings da.

      Vielleicht unterhaltsam aber verständlich?
      Ich bin nich frech nur verbal überlegen! :D

      Helleschatten schrieb:

      Oder hast du einen Link, der wirklich schwarz auf weiss darlegt, dass 99% der BDSMler der Meinung sind, die Gor Bücher sind ein Regelwerk?

      Norman beschreibt eine Welt in der Dominaz und Unterwerfung eine wesentliche Rolle spielt. Die Parallelen zu BDSM-typischen Verhaltensweisen ist unübersehbar.

      Es steht jedem Menschen frei sich selbst oder Andere zu "BDSM-lern" zu erklären oder je nach Tagesform, wieder unzuerklären. Von daher ist die Bevölkerungsgruppe "BDSM-ler" nicht in Zahlen zu fassen und es ist unmöglich irgendeinen Prozentsatz (51% [absolute Mehrheit], 99% [fast totale Mehrheit] oder 2642,75% [schier unglaubliche Mehrheit]) zu ermitteln.

      Im Übrigen hatte ich den Begriff "Regelwerk" in Anführungszeichen gesetzt und nicht als DAS* Regelwerk bezeichnet. Denn hier geht's ja nicht um das Einhalten der StVO. Obwohl man auch da BDSM-Aspekte erkennen kann :kopfnuss: (dem rechten Emoticon fehlt die grüne Schirmmütze)
      "Die Schwerkraft ist völlig überbewertet, man braucht sie garnicht, wie man ja wohl im Weltraum sieht"

      Peter Licht

      Again schrieb:

      *schmunzel*
      Das es für subs keine offiziellen Schulen gibt und auch keine Ausbildung im herkömmlichen Sinne einer Schulausbildung oder Lehre sollte jedem klar sein.
      In diesem Thread ist das noch nicht so richtig jedem klar... wir sind auf der Suche nach (bzw. bezweifeln ganz stark) Regeln o.ä., die angeblich für _jede_ Sub gelten sollen.

      Again schrieb:


      Ich finde das Wort persönlich auch nicht wirklich schön aber Begriffe haben ja nun mal einen Zweck.
      Stellt euch mal vor man hätte diese Begriffe nicht.

      Ein Beispiel ? !

      Originalsatz:

      Mein Dom möchte eine 24/7 Beziehung.

      Ohne Begriff:

      Mein Dingelns möchte ein Dings da.

      Vielleicht unterhaltsam aber verständlich?
      Mit Dom und 24/7 ist irgendwie irgendwas beschrieben. Aber genauso ist das noch lange keine Definition. Wie das gelebt wird, in welchem Umfang, ist damit auch überhaupt nicht definiert. Die einen nennen es 24/7, die anderen ganz normale Beziehung und weit von 24/7 entfernt. Ich würde es Grundgerüst nennen, wekches von den "Lebenden" ausgefüllt wird.
      Ein Vergleich der mir grad einfällt. Bei Missionarsstellung weiß auch jeder welche Stellung gemeint ist. Aber was die Liebenden draus machen, ist lange nicht definiert ;).
      Allgemeingültige Regeln für Subs sind mir auch nicht bekannt. Aber es existieren auch gewisse Erwartungen an Sub, von denen böse Zungen manche auch als Klischee bezeichnen würden.

      Regeln... sind das nicht sowieso eher Richtlinien? (Zitat aus Fluch der Karibik)

      Beispiele:
      Manche erwarten doch tatsächlich von einer Sub, dass sie sich gegenüber allen Doms devot zu verhalten habe.
      Anderen reicht ein respektvoller Umgang von Sub mit der dominanten Seite

      Problem:
      Was der eine bereits als Majestätsbeleidung auffasst, ist für den anderen lediglich eine gewisse Schlagfertigkeit und hat Herausforderungscharakter.

      Es hilft alles nix. Es gibt kein Regelwerk, mit dem Sub zu einer heißbegehrten und von sämtlichen dominanten Wesen umworbenen "Subernova" werden kann.
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Hmmm, das Thema passt gut, denn mein Herr hat mir erst vor ein paar Tagen auch offenbart, dass er nun eine konkrete Ausbildung/Erziehung für mich vorgesehen hat, da alles bislang noch etwas unstrukturiert war. Ich find das auch ganz gut so, denn die erste Zeit war noch etwas chaotisch, aber gut, es braucht ja auch immer eine Weile, wo man erstmal feststellen muss, ob man zueinander passt und wie der andere tickt....Ich denke, für eine Erziehung/Ausbildung ist es wichtig, den Partner gut zu kennen und auch die Wünsche und Bedürfnisse des Partners zu kennen und darauf einzugehen und diese zu berücksichtigen. Denn jeder Mensch ist ja anders, und was für den einen gut ist muss für den anderen noch lange nicht das Richtige sein....
      Das ist für mich auch sehr wichtig, denn ich muss mich ja auch wohlfühlen in der Beziehung und da ist es mir ja auch wichtig, dass mein Partner auch meine Wünsche, Grenzen und Bedürfnisse beachtet. In einer Beziehung sollen sich beide Partner gleichermaßen wohlfühlen....
      Ich bin mal gespannt, wohin unsere Reise geht....
      Ich hoffe ja auf das Verweilen einiger Schreiber beim Beitrag von Oblomow. Wahre Worte, gut formuliert. Wenn es nur öfter so wäre.

      "Ich höre immer wieder, dass im Ds-Bereich eine"Ausbildung" gewünscht wird."
      Ja, ich auch. Meistens kann die betreffende Person das aber gar nicht näher beschreiben. :) Schade an und für sich. Kligt dann aber vielleicht irgendwie wichtig.

      "Was ist für Euch eine Ausbildung?"
      Es steht für mich für unterstützte Weiterentwicklung".

      "Worin wollt Ihr ausgebildet werden?"
      Gern in allem.

      "Ist eine Ausbildung irgendwann abgeschlossen?"
      Da die Geburt der Beginn des Sterbens ist - ja.

      "Was steckt hinter dem Wunsch nach Ausbildung?"
      Mut für Veränderungen zu haben.


      Gegenfrage: Wer denkt ihr ist geeignet eine Ausbildung zu führen und wie unterscheidet ihr das? :)
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe
      Also ich verbinde mit dem Begriff auch nicht viel positives im BDSM-Kontext.

      Ich denke an Doms, die Subs suchen, denen sie zeigen können, wie richtiges BDSM funktioniert. Die einem beibringen wollen, was echte Subs tun, Grenzen und Tabus verschieben, damit man anschließend überhaupt eine Chance auf einen wahren Dom hat. Es wirkt auf mich wie eine billige Entschuldigung für eine Spielbeziehung, in der schnell möglichst viel Persönlichkeit entfernt werden soll. Sie ist abgeschlossen wenn Dom einen für fertig ausgebildet erklärt oder für sub-untauglich.

      Ja, ich hab Vorurteile.

      Ich finde es schade, dass sich der TE seit dem Eingangspost nicht mehr geäußert hat, was er denn nun genau mit Ausbildung meint und wo er diesen Begriff immer wieder hört.

      Nein, im Forum und auf der Hauptseite wurden mir noch keine derartigen Angebote unterbreitet.
      @Moon und @JamieLyn Ihr habt recht, da ich die Frage gestellt habe, sollte ich mich noch mal dazu melden. Also, mir kam tatsächlich gar nichts zum Begriff Ausbildung in den Sinn. Deswegen habe ich mich in meiner Ratlosigkeit ja an Euch gewandt.


      Ihr habt Euch wirklich viel Mühe gegeben, mir die Sache zu erklären. Ich fasse mal die Antworten kurz zusammen, ohne Zitate anzugeben:


      „Ausbildung“ selbst ist als Begriff nicht durch die Bank akzeptiert, Erziehung trifft die Sache eher und ist von einigen auch erwünscht, andere streiken bei dem Begriff. Noch empathischer wäre dann das „Ritual“. Begrüssenswert wäre jedenfalls in allen Fällen ein Wechselspiel zwischen Dom und Sub. Das entfernt sich allerdings wieder zu weit vom eigentlichen Gedanken. Interessant ist der Ansatz, dass eine Ausbildung irgendwann beendet ist, im Gegensatz zur Erziehung. Und nachvollziehbar ist auch der Wunsch nach Veränderung.


      Nun bin ich in einer Zeit gross geworden, als BDSM nicht im Internet erklärt wurde und alles autodidaktisch aus dem Bauch heraus mit gesundem Menschenverstand erlernt wurde. Ich bin kein Freund von Zweckgemeinschaften, sondern sehe BDSM immer noch als eine Sache an, die von Herzen kommen muss und nur mit einem dementsprechend nahestehendem Partner gelebt werden kann. Damit bin ich aber immer noch in den gleichen Sphären, wie in einer Beziehung ohne BDSM. Denn hier wie dort ist doch Respekt, Achtung und Fürsorge eine Selbstverständlichkeit. Als tolles Addon kommt aber hinzu, dass Wünsche je nach Absprache einforderbar sind. Im Extremfall befinden wir uns tatsächlich in dem angeführten dogmatischen Verhaltenskodex einer Gemeinschaft á la Roissy.


      Ist die Einforderung durch den Partner nicht akzeptiert, dann sind wir in der ursprünglichen Variante der Beziehung, in der der eine Partner versucht, den anderen an sich anzupassen oder schlichtweg zu manipulieren.


      Interessant ist dann auch die Frage nach der Ausbildung der Doms, denn wie viele halten sich für wahnsinnig geeignet, jemanden auszubilden, ohne dass sie selbst eine Ausbildereignungsprüfung absolviert haben. Eine erwachsene Person zu erziehen, liegt mir fern und irgendeine sowieso nicht, liebe @Moon.


      Für mich kann ich mitnehmen, dass es, wie gehabt, eine Frage der Intensität einer Beziehung und der Erwartungshaltung von beiden Beteiligten ist, ob Wünsche durchgesetzt werden oder nicht. Es entscheidet die Wahl der Waffen.

      P.S. Besonders schön fand ich übrigens folgenden Beitrag: „Nett sein, bedeutet noch nicht, devot zu sein.“