Wunsch nach Ausbildung

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      Wunsch nach Ausbildung

      Guten Morgen, alle zusammen.

      Mich würde mal Eure Meinung und Eure Erfahrungen zum Thema "Ausbildung" interessieren. Ich höre immer wieder, dass im Ds-Bereich eine "Ausbildung" gewünscht wird. Was ist für Euch eine Ausbildung? Worin wollt Ihr ausgebildet werden? Ist eine Ausbildung irgendwann abgeschlossen?
      Was steckt hinter dem Wunsch nach Ausbildung?

      Ich freue mich jetzt schon auf Eure Antworten,
      King
      Und wird man nach der Ausbildung in die Wüste geschickt und was passiert, wenn man die Abschlussprüfung nicht besteht? :D

      Sorry, man merkt, ich kann mit dem Begriff zu überhaupt nix anfangen. Ich bin aber auch auf Eure Antworten gespannt!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von XTina ()

      Hmmm....das kommt jetzt wohl wieder darauf an, wie man das Wort "Ausbildung " für sich definiert.
      Ich mag das Wort persönlich gar nicht und auch die Assoziationen die ich damit verbinde nicht.
      Aber ich denke in einer intensiven D/S Beziehungen "erzieht" der dominante Part sein Gegenstück durchaus ein klein wenig zu dem Verhalten, dass er erwartet und das im Rahmen der Absprachen für Beide gewollt ist. Ob man das Kind nun wirklich Ausbildung, Erziehung oder sonstwie nennen mag....naja.... ich für mich würde es so absolut nicht nennen...vielleicht bin ich dazu auch zu stur. :pardon: .. oder sehe mein BDSM zu sehr als Wechselspiel in der Verantwortung beider Partner und nicht oktroyiert.

      Aber sicherlich gibt es Beziehungsformen in denen es auch eher als das verstanden wird was man typischerweise Ausbildung nennen würde....jedem das wonach ihm beliebt und was sich gut anfühlt.
      Ich kann mich @MissGilmore nur anschließen und den Beitrag so unterschreiben. Ich glaube der Sinn der 'Ausbildung, Erziehung oder des Trainings' bleibt immer derselbe :pardon:
      Bezeichne es aber genauso als Wechselspiel. Wenn ich mit meiner Subbi Dinge mache und möchte das sie manche Dinge beachtet, passe ich dieses Verlangen natürlich auch wieder auf ihre Persönlichkeit, ihren Charakter und ihre Individualität an.
      Ob ich das nun benenne, dass ich ihr lehre was ich mag, was mir gefällt und was ich gerne von ihr beachtet haben will, steht glaube ich den Partnern zu.
      Ich gebe zu das Wort manchmal zu verwenden, aber dann im richtigen Kontext und der richtigen Bedeutung die darauf aufbaut.

      Ansonsten sehe ich selbst keinen Sinn dem eine zu große Gewichtung zuzuschreiben. ;)

      Ich denke also wie beim Beitragsersteller erwähnt wurde, dass dieser Wunsch nach "Ausbildung" schlichtweg eben dieser Wunsch nach Dominanz, Führung und solchem ist und mit dem Wort nur eine "Abkürzung" für den ganzen "Weg" geschaffen wurde. :rolleyes:

      MfG
      Jason



      "I'll always aim for the moon, even if I miss, I'll land among the stars."
      Wir hatten am Mittwoch noch eine Diskussion über das Thema Ausbildung, Erziehung etc.
      Für mich liegt der Unterschied darin, da ich bei Ausbildung ein konkretes Verhalten oder eine konkrete Tätigkeit habe, die ich jemandem beibringe, damit er/sie das fehlerfrei beherrscht.
      Erziehung zielt für mich mehr auf das innere Erleben ab, Anpassen von Wünschen z.B., Änderung der inneren Einstellung und hat kein konkretes Ziel. Für mich würde ich behaupten, dass das nicht zwingend ein Ende haben muss, wohingegen Ausbildung da definierter ist.

      Beispiel für etwas, was ich unter Ausbildung verstehen würde, sind z.B. „Richtiges Bedienen und Servieren am Tisch“ oder sexueller „Blowjob“.
      Der Begriff spielt in unserer Beziehung keine Rolle, aber es gibt durchaus Elemente davon (wobei das, was ich unter Erziehung verstehe, eine deutlich größere Rolle spielt).
      Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. (Rut 1,16)
      ich kann mit Ausbildung auch nichts anfangen, klingt für mich auch eher nach Job.
      Auch Erziehung trifft nicht meinen Nerv.
      Als erwachsene Frau muss mich keiner mehr erziehen.
      Unter Erziehung verstehe ich eher das man einen Menschen(Kind) hilft heranzuwachsen,
      Ihm die Möglichkeit gibt sich zu entfalten, zurechtkommen in der Geslllschaft die eigene Meinung zu stärken, das es lernt diese zu vertreten....
      Dabei spielen meine eigenen Bedürfnisse keine Rolle, auch nicht das dieses Kind dann nach meinen Vorstellungen lebt, handelt
      :hi: ,

      es gibt durchaus Dinge, die so allgemein im DS-Bereich gelten, dass Kenntnis über diese Dinge durchaus wünschenswert ist. Eine Ausbildung im herkömmlichen Sinne ist jedoch meines Erachtens irreführend. Dom und sub werden sich im DS-Bereich genau so aufeinander einspielen müssen wie in jedem anderen Bereich und in jeder anderen Neigungsart ebenfalls. Durch Werke wie Shades of Grey fühlen sich jedoch viele Leute vom (B)DS(M)-Bereich angezogen, die gerne die Vorzüge in Anspruch nehmen, aber dafür nichts geben wollen. Auf Dom- wie auf sub-Seite. Da verstehe ich den Wunsch nach Ausbildung - oder nennen wir es lieber Aufklärung - durchaus.

      Gruß & weg
      :hi:
      Ich für meinen Teil würde sagen, dass das primäre Hauptproblem die Frage der Bezeichnung, bzw. der Beschreibung der Handlungen und Inhalte von DS (natürlich auch alle anderen Bereichen des BDSM) ist.

      Was ich ausdrücken möchte. Man ist bestrebt sein Tun und Handeln zu beschreiben, bzw. zu erklären, sowohl für sich als auch für andere. Problem ist aber, dass man dafür kaum geeignete Worte finden kann. Nicht unbedingt deshalb, weil es sie nicht gibt, sondern weil sie einem teilweise auch nicht gefallen (Und man es nicht nüchtern wahrnehmen/betrachten mag).

      Ich mag Worte wie "Erziehung", "Ausbildung" in diesem Zusammenhang genau so wenig wie die meisten hier. Und sie beschreiben es auch nicht so, wie es die meisten empfinden, aber einige Definitionen und Eigenschaften beider Worte passen nun mal (leider). Damit muss man nun mal leben, auch wenn ich diese Worte in dem Zusammenhang nicht verwenden würde. Nächstes Beispiel: "Konditionierung" - ein grässliches Wort, wenn man damit DS beschreiben möchte. Aber einige Elemente der klassischen Konditionierung wird der eine oder andere bewusst oder unbewusst verwenden. Da muss man sich auch einfach mal ehrlich an die eigene Nase fassen.

      Kurz gesagt, ich würde einen Teufel tun, jemanden "erziehen" oder "ausbilden" zu wollen oder es so zu nennen. Aber ganz nüchtern mit Abstand betrachtet, wird da etwas dran sein.
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      Möchte auch etwas dazu sagen, weil ich ja "quasi" noch in der Phase der Ausbildung/Erziehung bin.
      Für mich haben diese Bezeichungen keinen negativen Touch, meine urgeigenste Empfindung.
      Bei Ausbildung tendiere ich eher zu der Ausbildung im Beruf.
      Erziehung hatte ich keine, außer man bezeichnet Schläge und Misshandlung, dazu, wohl eher nicht.
      Mein Dom versucht es bei mir mit Erziehung, wobei wir beide öfter scheitern.
      Ich war so frei meine Wünsche und Vorstellungen aufzuschreiben, wie ich mir ein Leben als Sub vorstelle.
      Er bindet es in meine "Erziehung" mit ein. Ich muss sagen, anfangs war ich bockig und widerspenstig, jetzt empfinde
      ich nach was er meint und lasse mich erstmal darauf ein und ich muss sagen es gefällt mir, ich fühle mich wohl dabei.
      Würde er es übertreiben, dann würde ich es überdenken ob es für mich passt.
      Meine Art sofortige Widerworte zu geben habe ich sehr gebremst. Ich würde mich als gelehrig bezeichenen.
      Es ist mein Wunsch und damit in Ordnung.
      Hallo King,

      anfänglich hat mich der Begriff Ausbildung im Kontext BDSM auch sehr irritiert und habe oft darüber nachgedacht, was er wohl bedeutet.

      Zunächst sehe ich es ähnlich wie @Félin, die Ausbildung im Gegensatz zu einer Erziehung als eine Tätigkeit oder ein Verhalten definiert. Der Dom/Herr leitet dabei seine Sub/Sklavin an, wie sie seinen Individuellen Bedürfnissen am besten gerecht werden und ihm somit dienen kann. Dies kann im Hinblick auf alle möglichen Bereiche wie Techniken, Praktiken, Kleiderordnung, Verhalten etc. geschehen. Persönlich sehe ich da allerdings keinen wirklichen Unterschied zu einer Beziehung außerhalb des Kontextes BDSM, außer dass er gewisse Handlungen einfordern kann. Denn generell bin ich bemüht, meinem Partner zu gefallen, versuche mein Bestmögliches für sein Wohlergehen zu tun und erwarte, dass er mir kommuniziert und zeigt, was ihm wichtig ist und was ihm gefällt. Man kann es also Ausbildung nennen, muss man aber nicht. ;)

      Im Gegenzug frage ich mich, warum es wohl keine Ausbildung für den Dom/Herren gibt, wenn dieser seine Sub/Sklavin glücklich machen möchte und auf seine Art und Weise lernt, sich um ihr Wohlergehen zu bemühen. :gruebel:

      Des Weiteren denke ich an Ausbildung bei einem extremeren Machtgefälle, speziell an Gor, Debris oder aber auch wie der Name es verdeutlicht, an die Ausbildung/Abrichtung zur O. Dabei geht es nicht nur um die individuellen Bedürfnisse des eigenen Herren, sondern auch um einen allgemeinen Verhaltenskodex innerhalb dieser Gemeinschaften, Zirkel oder wie auch immer man es nennt. Es geht unter Anderem um Sklavenpositionen, Ausbildungsstufen von der Novizin bis hin zu was auch immer - ich kenne mich da nicht wirklich aus. Alles Dogmatische lehne ich persönlich grundsätzlich ab! Für mich ist es zum Beispiel nicht nachvollziehbar, warum ich mich durch verschiedene Stufen hindurcharbeiten müsste, wenn ich für den einen die richtige bin und meine Einstellung die oben angeführte ist.

      In diesem Sinne - nein, ein konkreter Wunsch nach Ausbildung besteht bei mir nicht!

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von anima ()

      Patrator schrieb:

      "Konditionierung" - ein grässliches Wort, wenn man damit DS beschreiben möchte.
      Würdest du mir bitte den Gefallen tun und das ein wenig weiter ausführen? Warum soll Konditionierung ein grässliches Wort für einen möglichen Teil von DS / SM sein? Ich persönlich finde es geil meine sub auch durch Konditionierung zu schulen um diese erlernten und beigebrachten Dinge später auch zu ihrem eigenen Wohlgefallen verwenden zu können. Weshalb soll ein Begriff, der einen völlig normalen neurologischen Prozess beschreibt, der latent unentwegt und unbemerkt ohnehin stattfindet, also mit einer derart negativen Wertung gestraft sein, dass man ihn als grässliches Wort beschreiben müsste?
      :hi: La Juli,

      ich gebe dir prinzipiell Recht, dass nichts Allgemeingültigkeit besitzt. Wenn ich jedoch mit einer Sub auf eine Party gehe, dann erwarte ich von meiner Sub ein ganz klar definiertes Verhalten. Die üblichen Dinge eben - kein Ansprechen eines Doms aus ihren Stücken heraus, Gehorsamkeit, Respekt, Offenheit mir gegenüber. Darüber muss sie Kenntnis haben. Aber auch hier treten wir aus der allgemeingültigen Sicht heraus in die individuelle Sicht. Jedoch würde ich, bei einer Frau, die angeblich bereits erfahrene Sub ist, diese Vorstellungen nicht sonderlich vertiefen, da ich die Kenntnis und die Einnahme ihrer Position in solch einem Fall als Selbstverständlichkeit voraussetzen würde. Wäre sie unerfahren, würde ich natürlich vorher mit ihr darüber sprechen.

      Darüber hinaus gibt es bei mir auch Regeln, die nicht so allgemein verbreitet sind. Diese würden natürlich in jedem Fall erörtert, erklärt und verlangt werden.

      Natürlich weiß ich, dass andere das gegebenenfalls ganz anders sehen. Bei mir gelten ganz klare Erwartungen, die meisten sind derart feststehend, dass es nicht leicht ist, diesen gerecht zu werden. Über meine eigenen Erwartungen definiere ich Submissivität und Dominanz. Jemand anderes hat ganz andere Vorstellungen und Erwartungen - und das ist doch auch gut so, oder nicht?

      Gruß & weg

      Siggy.Freund schrieb:

      Jedoch würde ich, bei einer Frau, die angeblich bereits erfahrene Sub ist, diese Vorstellungen nicht sonderlich vertiefen, da ich die Kenntnis und die Einnahme ihrer Position in solch einem Fall als Selbstverständlichkeit voraussetzen würde.
      Das heißt es gibt eine Position, die jeder zu kennen hat der/die von sich selbst sagt, erfahren im BDSM Bereich zu sein?
      Eine Position in einer bestimmten Situation, die ALLE gleich richtig und wichtig finden?
      Welche ist das?
      Ich würde mich ja durchaus als erfahren sehen... Dass ich auf einer Party nicht von mir aus einen Dom anzusprechen habe, ist mir vollkommen neu. Das ist nichts, was jemals irgendjemand von mir verlangt hätte. So viel zum Thema die üblichen Dinge, mir erscheint es sinnvoll, so etwas immer anzusprechen, wenn man es erwartet und nicht als gegeben vorauszusetzen.
      Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. (Rut 1,16)
      Also nun gebe ich auch mal meinen Senf dazu, haben wir nicht alle eine Ausbildung mehr oder weniger?

      In diesem Sinne warum sollte es negativ sein eine Ausbildung oder Erziehung in einer Bdsm Beziehung zu durchlaufen!
      Fakt ist doch, wenn zwei Individuen beschließen ein gewisses Protokoll zu leben, :yes: <3 nennt man es nun Ausbildung, Erziehung oder....why not?

      Es gibt so viele Facetten in unserer Welt das ist doch das Schöne daran. Deshalb live and let live.
      If people criticize you, hurt you or shout at you. Don't bother just
      remember that in every game, audience make the noise not the players." -- :engel:
      Ich mag das Wort auch nicht. Klar schaue ich, was Dom gefällt und bin auch froh, wenn er das klar und deutlich sagt. Ist das dann Ausbildung, wenn ich weiß, er mag, dass ich mir am Anfang die Manschetten anlege und mir dann von ihm das Halsband umlegen lasse? Ist das Konditionierung? Oder ist das einfach ein schönes Ritual? Mir gefällt ja Ritual am besten, denn es impliziert nicht, dass ich irgendwie falsch bin oder als Person verändert werden müsste...

      Manchmal denke ich solche dekadenten Sachen, dass manche Doms das Wort Ausbildung so gerne mögen, weil es ihre Macht über ihre Sub wiederspiegelt. Sie dürfen sich ein bestimmtes Verhalten wünschen - und das dann sogar durchsetzen (solange Sub mitspielt ;) ), sie dürfen das Miteinander gestalten, Rituale initialisieren usw.

      Solange ich mich dabei als Mensch wahrgenommen fühle, ist das alles in Ordnung... :)
      Das Wort Ausbildung mag ich aber trotzdem nicht. :D