Sicherheit des Dom

      Sicherheit des Dom

      Liebe Foristen,

      mir ist am Wochenende eine Frage in den Sinn gekommen, die ich eigentlich in den Bereich
      Sicherheit schreiben würde, aber da ich nicht genau weiß, wie die Antworten ausfallen, habe
      ich mich erstmal für diesen Bereich entschieden.

      Es geht um folgendes:

      Ziemlich oft liest man von Vorsichtsmaßnahmen für Subs.
      Bei den masochistischen sollte man aufpassen wo man schlagen
      darf und wo nicht.
      Beim Bondage und den Bunnys sollte man aufpassen, dass keine Nerven geschädigt werden, usw..
      Bei DS sollte man aufpassen, dass die Psyche nicht zu sehr angegriffen wird, oder das Sub kein
      eigenständiger Mensch mehr ist (ihr wisst schon was ich meine) :) .

      Naja, aber wie ist es denn mit dem Dom, der die Peitsche schwingt, der den Flogger oder die
      eigene Hand auf Subbie einprasseln lässt? Usw., usw.
      Ist es schon mal vorgekommen, dass während eines "Spiels"/einer Session sich Dom hier und da
      mal unbeabsichtigt selbst verletzt hat?
      Mir kommen da solche Sachen in den Sinn, wie die Peitsche flitscht zurück und Dom bekommt sie
      im Gesicht ab. (Ja, ich habe eine große Phantasie, aber so etwas könnte doch passieren, oder?

      Versteht mich nicht falsch, ich möchte hier nicht zwangsläufig auf Pleiten, Pech und Pannen hinaus,
      aber mich als Sub würde es einfach mal interessieren, ob es irgendwelche Sicherheitsaspekte oder
      Vorsichtsmaßnahmen für Doms gibt?

      Ich bin gespannt auf eure Antworten!
      Grüße

      Mrs. Mendor

      ______________________________________________________________________________

      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)

      Mrs. Mendor schrieb:

      ob es irgendwelche Sicherheitsaspekte oder
      Vorsichtsmaßnahmen für Doms gibt?


      Öhm... nö? :pardon:


      Außer dem gesunden Menschenverstand fällt mir da nix ein. Alles andere sind ja Dinge a lá "Ups passiert".

      Was mir hin und wieder passiert ist, ist das sich meine Flogger aufgrund meines... hmm... sagen wir mal Enthusiasmus :D in ihre Bestandteile auflösen.
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      Die Vorsichtsmaßnahmen die ich treffe haben weniger etwas mit Techniken oder Spielzeug zu tun sondern mit Menschen und Situationen.

      - Ich informiere mich vorab, sollte ich die Spielart nicht beherrschen
      - Ich spiele nicht mit Personen die ich nicht für psychisch stabil genug halte
      - Ich kläre vorher ein Safeword, damit es strafrechtlich sicherer ist, also wenn es mehr als nur ein Klapps auf den Popo sein soll Für sehr softe BDSM Varianten nutze ich teilweise auch keines aber das ist dann eher normaler Sex der ein wenig kinky ist
      - Ich betreibe Nachsorge auch zum eigenen Schutz
      - Edit: Beim Spiel an öffentlichen Orten schaue ich mir den Ort genau an, was man sehen kann wenn man uns erwischt, wann ich die Personen in etwa sehen würde, ob Gefahren wie Kinder oder Polizei besteht die es mitbekommen könnten, wohin abhauen wenn es sein muss usw...

      Bisher hatte ich nur eine Ausnahme bei der das alles nichts gebracht hat, da habe ich die Person eben vollkommen falsch eingeschätzt, aber auch das war irgendwie klärbar wenn es auch ganz schön viele Nerven gekostet und für Trubel gesorgt hat. Ansonsten hatte ich nur die erwähnten mehr oder weniger lustigen Unfälle.

      gentledom.de/gentledom/kleine-…e/technik-die-begeistert/
      gentledom.de/gentledom/kleine-…-abschweifenden-gedanken/
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gentledom ()

      Mrs. Mendor schrieb:

      Ist es schon mal vorgekommen, dass während eines "Spiels"/einer Session sich Dom hier und da mal unbeabsichtigt selbst verletzt hat?
      Oh ja! Ich liebe diese mehr oder minder unterdrückten Schmerzlaute. <3

      Meiner Meinung nach hilft Übung, eine gesunde Selbsteinschätzung, Verstand und auch die Akzeptanz, dass dort, wo gehobelt wird, Späne fallen.

      Jedoch finde ich, dass es weniger die physischen als die psychischen Risiken sind, die schnell unterschätzt werden. Sich vor diesen abzusichern ist m. E. extrem schwer.
      ich versuche z.b. beim Whipping immer einen Hut zutragen, denn durch die Krempe habe ich einen gewissen Schutz für meinem Kopf gegen das auftreffen einer Peitsche( besonders beim Overhead Crack ), ansonsten schliese ich mich mit ein paar pers. Ergänzungen wie Alkoholisierungszustand, Drogen/Tabletten ( besonders Schmerzmittel und Blutverdünner)@'Gentledom' an.

      Ich mache mehr gedanken um die Spielpartner/rin, denn die sind am anderem Ende des Schlaginstrumentes...
      Neben den von Gentledom genannten Punkten will ich wissen ob und wenn ja welche gesundheitlichen Probleme es gibt. Wenn die Sub Diabetikerin ist dann sind nun mal zusätzliche Vorkehrungen notwendig.

      LG
      Max
      Meine Beiträge sind meine persönliche Meinung und stellen keine Verallgemeinerung dar.
      Jede Form des Bdsm ist richtig. Selbstverständlich hat die körperliche und seelische Unversehrtheit der Partnerin absoluten Vorrang. Wird falls nötig weiter ergänzt.
      • Ich habe Grade das Bild vor Augen, wo Dom das Nadelrad fallen ließ... um später rein zu laufen, weil nicht dran gedacht... :D ...
      • @Oblomow magst Du beschreiben, was genau du zusätzlich für Vorkehrungen treffen solltest bei Diabetes? Nur mal rein interessehalber gerne auch eigener Thread in Gesundheit... :)
      Meine eigene Sicherheit betrifft lediglich die rechtliche Absicherung. D.h. ich treffe Maßnahmen um zu verhindern, daß im Nachhinein Zweifel an der Einvernehmlichkeit intimer Handlungen entstehen.


      Ich archiviere Schriftverkehr und lege schriftlich fest was geschehen wird. Das empfanden die meisten meiner Partnerinnen eher unromantisch. Aber ich habe nunmal, selbst beim herumtollen über watteweiche Blümchenwiesen, zu schlechte Erfahrungen gemacht.
      "Die Schwerkraft ist völlig überbewertet, man braucht sie garnicht, wie man ja wohl im Weltraum sieht"

      Peter Licht

      Husker schrieb:


      Ich archiviere Schriftverkehr und lege schriftlich fest was geschehen wird. Das empfanden die meisten meiner Partnerinnen eher unromantisch. Aber ich habe nunmal, selbst beim herumtollen über watteweiche Blümchenwiesen, zu schlechte Erfahrungen gemacht.
      Das ist zwar bedauerlich, aber ganz offen, wenn ich die Notwendigkeit verspüren würde, sowas zu tun, würde ich es pers. eher lassen. Beziehungen auf Misstrauen aufzubauen ist einfach nix für mich...

      Verletzungsschutz habe ich jetzt keinen speziellen, da sorge ich mich viel mehr um meine Sub. Klar kann es mal (zum Glück selten) passieren, dass ein Schlag daneben geht - aber das ist dann ja nur Ansporn, mehr zu üben. Und besser er geht daneben und trifft dann mich, als dass er daneben geht und Subbie an einer falschen (d.h. gefährlichen) Stelle trifft.
      Sollte jemand ein Problem mit mir, meiner Meinung oder meiner Art, diese auszudrücken haben... Aller Wahrscheinlichkeit nach sind wir zwei erwachsene Menschen, die tatsächlich miteinander reden können... Folglich: Schick mir einfach eine Nachricht und wir reden darüber.
      Ich habe eine bestimmte Ordnung , wie ich die Sachen um unsere Spielweise anordne.
      Damit ich nicht ausversehen irgendwie das umwerfe, rein trete oder sowas .
      Passiert ist mir schon folgendes :
      Ich hab mich am Skalpell geschnitten weil ich die Kappe nicht richtig drauf gemacht hatte
      - ich habe mir den Finger am Nadelrad aufgerissen weil ich nicht richtig hin geschaut habe . Da war ich aber nicht am Sub dran , deshalb war da auch so viel Schwung ...
      - ich hab die Schüssel mit heißem Wasser umgeworfen . Das hat allerdings uns beide getroffen .
      - der ein oder andere Fehlschlag ist auch schon auf mir gelandet .

      Ich versuche je nach Schlagwerkzeug so zu stehen , das ich nicht getroffen werde ^^
      Und bei der Positionierung des Sub zu bedenken welche Position ich dann einnehme . Es ist nämlich doof wenn ich mir dann irgendwann das verrenken muss oder die Beine einschlafen .
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.

      Kleanthes schrieb:


      Das ist zwar bedauerlich, aber ganz offen, wenn ich die Notwendigkeit verspüren würde, sowas zu tun, würde ich es pers. eher lassen. Beziehungen auf Misstrauen aufzubauen ist einfach nix für mich...


      In diesem Thread geht's ja um Sicherheit. Da gehört ein gesundes Misstrauen dazu. Ich bin nicht (mehr) so naiv, mir zunächst, unbekannten Personen einfach mein Vertrauen zu schenken. Und darauf zu hoffen das schon alles gut gehen wird.

      Bedauerlich sind lediglich die Umstände, die einen zwingen so zu agieren. Was Intimbeziehungen angeht, spiele ich mit offenen Karten und blende mein Sicherheitsbedürfnis nicht aus.

      Mit Deinem letzten Satz interpretierst Du etwas zu viel in meine Aussage. Dauerhaftes Misstrauen ist logischerweise nicht die Basis einer Intimbeziehung.

      @Kleantes, es ist gur, dass Du das nochmal hervorgehoben hast :thumbsup: .

      Kleanthes schrieb:


      Verletzungsschutz habe ich jetzt keinen speziellen, da sorge ich mich viel mehr um meine Sub. Klar kann es mal (zum Glück selten) passieren, dass ein Schlag daneben geht - aber das ist dann ja nur Ansporn, mehr zu üben. Und besser er geht daneben und trifft dann mich, als dass er daneben geht und Subbie an einer falschen (d.h. gefährlichen) Stelle trifft.


      Sehr vorblidlich :old:
      "Die Schwerkraft ist völlig überbewertet, man braucht sie garnicht, wie man ja wohl im Weltraum sieht"

      Peter Licht
      @BeLo1512 : bzgl dem Diabetes gibt es Verschiedenes, was man an Vorbereitungen treffen kann. Zum Einen, kann man sich über die Erkrankung und frühe Anzeichen einer Unterzuckerung informieren, um diese dann entsprechend rechtzeitig zu erkennen. Man kann Traubenzucker, Schokolade, Bananen, etc .... bereit stehen haben oder zumindest im Hause (übrigens dann auch noch was Essen lassen, was länger vorhält bzgl Zuckerzufuhr --> Brot o.ä.!).
      Und letztlich bin ich deutlich "hellhöriger", wenn ich über Gesundheitsprobleme Bescheid weiss.
      Falls der Diabetiker ein Notfallset hat, sollte ich mich darauf einweisen lassen von ihm/ihr. Wenn eine Insulinpumpe getragen wird, muss ich natürlich auch darüber Bescheid wissen und entsprechend mein Spiel, insbesondere natürlich Fixierungen und Schläge, entsprechend anpassen.
      Boreas hat alles wesentliche gesagt. Ich habe den Zuckerspiegel vor der Session gemessen. Lag er unter 130 hat sie etwas schnell wirkendes zu Essen bekommen damit bei einer längeren Session es zu keinem Hypo kommen kann. Am besten war bei ihr ein Wet um die 180. Danach wieder messen den die Session ist eine körperliche Belastung auch wenn man das nicht so wahrnimmt. Gegebenenfalls nacher wieder etwas essen.

      LG
      Max
      Meine Beiträge sind meine persönliche Meinung und stellen keine Verallgemeinerung dar.
      Jede Form des Bdsm ist richtig. Selbstverständlich hat die körperliche und seelische Unversehrtheit der Partnerin absoluten Vorrang. Wird falls nötig weiter ergänzt.
      An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal für eure Antworten und Links bedanken.
      Ich hätte gar nicht mit so viel Feedback zu diesem Thema gerechnet. Umso mehr freuen mich
      eure Antworten, von denen ihr aber natürlich gerne noch mehr verfassen dürft. :)
      Grüße

      Mrs. Mendor

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      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)
      Als ich die Überschrift las, kam mir spontan ein ganz neuer Gedanke zu "Sicherheit des Doms":

      Für mich kam die Frage auf, was ist, wenn Dom bei einem "Spiel" seine Sub mal unabsichtlich "verletzt", sprich, wenn eine Session zu heftig ausfällt, oder Verletzungen verursacht, die von ihm gar nicht beabsichtigt waren? Wenn es Sub hinterher schlecht geht oder sie einen körperlichen Schaden davonträgt, der nicht gewollt war?
      Wie kann ein Dom sich davor schützen, dass ihm sowas nicht passiert?
      Ich meine nicht, weil er unvorsichtig oder leichtsinnig ist, sondern einfach, weil jedem mal ein Fehler unterläuft oder immer mal etwas schief gehen kann?
      Was gibt dem Dom da die Sicherheit, dass ihm das nicht passiert?
      Wie kann er sich davor schützen?
      Sicherlich spielt Erfahrung hier eine große Rolle, aber die muss er ja auch erstmal haben. Jeder hat ja mal angefangen.
      Es ist im wahrsten Sinne des Wortes "noch kein MEISTER vom Himmel gefallen.

      Gruß Penny
      Wie kann ein Dom sich davor schützen, dass ihm sowas nichtpassiert?

      Indem er sich über die Risiken seines Tuns im Vorfeld informiert.Workshops zu bestimmten Praktiken besucht, ärztlichen Rat einholt und alle Informationsmöglichkeiten soweit als möglich ausschöpft.Aber dann bleibt immer noch ein gewisses Restrisiko. Es ist nie ganz auszuschliessen. Das wissen wir und gehen das Risiko sehenden Auges ein.

      Was gibt dem Dom da die Sicherheit, dass ihm das nicht passiert?

      Diese Sicherheit gibt es nicht

      LG
      Max
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      Jede Form des Bdsm ist richtig. Selbstverständlich hat die körperliche und seelische Unversehrtheit der Partnerin absoluten Vorrang. Wird falls nötig weiter ergänzt.
      So wie ich das verstanden habe geht es ja eher um körperliche Verletzungen durch unachtsames Spiel und weniger um rechtliche oder psychische Konsequenzen für Doms was da alles passieren kann das wär ja auch recht ausführlich.

      Ich denke ein Dom sollte erstmal alles was er mit Sub machen will vorher selber an sich machen (sofern möglich, als Mann kann ich schlecht Vibratoren testen) damit er einigermaßen weiß, was er von Sub verlangt und was zumutbar ist. Ich hatte schon einige derbe Striemen von ganz christlicher Selbstkasteiung mit der Peitsche um zu schauen was sich wie anfühlt ^^

      und Dom sollte natürlich die Technik dessen beherrschen was er tun will bevor er anfängt. Also Trockenübungen.
      Im Rahmen der Trockenübungen hab ich mich schon selbst "verletzt" zum beispiel zu fest zugeschlagen und mir blutige Striemen gehauen oder zu oft gefloggert und Irritationen bekommen, oder mal n Knoten zu fest gebunden sodass ich mit der Schere aufschneiden musste.
      Oder mir mit der Peitsche beim "zurückschnalzen" lassen selber ins Gesicht gehauen.

      Beim Spiel selber hab ich mich aber nie verletzt (und Sub auch nicht) ich übe gern viel VORHER damit mir dann im Spiel möglichst keine Fehler mehr unterlaufen. Sicher Kleinigkeiten gibts immer aber solche Bretzn wie mir selbst ins Gesicht peitschen sind mir dann nicht mehr passiert ^^