Spielbeziehung vs. Partnerschaft oder wer bietet mehr..

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      Ich formuliere meine Sicht einmal bewusst provokant (und es wäre wahrscheinlich ein Thema für sich):
      Bei gewissen Neigungen "muss" man sich manchmal auch mit Kompromissen zufrieden geben. Das kann dann eben auch "nur" eine Spielbeziehung sein.
      Eine Partnerschaft wäre für den Idealfall erstrebenswert. Scheitert unter gewissen Umständen aber an der...hmmm...Flexibilität des Gegenübers.
      Da ich neigungstechnisch meine Wahl getroffen habe, lebe ich auch mit den daraus resultierenden Konsequenzen.

      Entwickeln sich dabei Gefühle, die nicht erwidert werden, würde ich schleunigst das Weite suchen. Das Spiel wäre für mich dann nicht mehr ungetrübt und befreit, sondern überlagert von irrationalen Hoffnungen und - aufgrund der Gegebenheiten - vorprogrammierten Enttäuschungen. Diese Gefühlsachterbahn würde ich mir nicht geben wollen.

      Ein ONS ist für mich nur bedingt gleichwertig zu einer Spielbeziehung. Bzw. kann durchaus zu einer ernsten Spielbeziehung werden. Never say never again, heisst es so schön. Das Leben lehrt einen manchmal unerwartete Dinge...
      So long, and thanks for all the fish.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Niome ()

      Bei uns hat es sich erst bei unserer Trennung herauskristallisiert. Ich als m habe schon immer eine gewisse Neigung, die ich halt Jahrelang unterdrückt habe. Bei unserer Aussprache kam auch das Thema Sexualität auf den Tisch. Sie meinte nur, ob ich so blöd sei zu meinen, das sie es nicht gemerkt hab das ich Ihre Wäsche heimlich mittragen würde.... Dann warf sie mir was rüber und meinte ich solle es anziehen. So haben wir für uns das Spiel entdeckt, welches wir nun Spielen wenn die Kids aus dem Haus sind....

      Ja und hab meine neue Partnerin wieder weggeschickt, eben aufgrund der vorprogrammierten Enttäuschung die dann unweigerlich kommen würde, da diese Neigung von ihr nicht erwidert wird....
      Bei Klara und mir war es im Prinzip anfangs auch eher eine Spielbeziehung, die sich dann in eine wunderbare Partnerschaft weiter entwickelte. Nur der ursprüngliche Anlass für die Klassifikation "Spielbeziehung" war nicht ganz typisch.
      Wir wussten, das meine Zeit in der Region begrenzt sein würde und wir dann im Verlauf mehrere 100km getrennt voneinander sein würden. Mit dem Wissen, das wir beide nicht für Fernbeziehungen taugen, sollte halt erstmal alles auf Spielbeziehung aufgebaut sein. Letztlich waren die Gefühle auf beiden Seiten stärker, haben auch Grenzen überwunden, so dass Klara mich letztlich begleitet hat auf meinem Weg - ich Glückspilz. :)

      Davon ab hatte ich vorher auch Spielbeziehungen, die von Anfang an nicht auf Partnerschaft ausgelegt waren und auch nie in die Richtung gingen. Aber aus allen langfristigen Spielbeziehungen sind Freundschaften entstanden, teils enge, die sämtlich bis heute anhalten. Und allein das finde ich großartig.
      So wie du eine Spielbeziehung beschreibst @Lune, ist eine Spielbeziehung ja schon sowieso keine reine Spielbeziehung mehr. Für mich bedeutet Partnerschaft nicht gleich eine gemeinsame Wohnung zu haben, sondern zueinander zu stehen, sich aufeinander einzulassen, auch außerhalb schöner Stunden. Das erzeugt für mich Nähe und und Zuneigung.

      Und wenn ich einem Menschen diesen Raum und den Stellenwert in meinem Leben einräume und er mir auch, dann hat man , ob man es sich eingesteht oder nicht, eine Partnerschaft.

      Primavera schrieb:

      Eine Spielbeziehung käme für mich persönlich auch nicht in Frage. Gerade im BDSM Bereich braucht man doch jemanden auf den man sich verlassen kann, dem ich vertrauen kann um mich voll und ganz fallen lassen zu können. Ich glaube, dass sich solch eine emotional intime Konstellation schwer in einer Affäre aufbauen lässt.

      Das sehe ich ganz anders, den alles was du ins Feld führst ist Grundlage einer funktionierenden Spielbeziehung.


      Primavera schrieb:

      Zumal das schöne am DS Bereich ja auch die zahllosen Aufgaben und Regeln sind, die man in den Alltag mit einfliessen lassen kann, auch dies fände ich schwer in einer Spielbeziehung auszuleben, da dort für mich einfach die Motivation fehlen würde auch meinen Alltag teilweise nach dieser Person zu richten, da nicht der Stellenwert des Partners vorhanden wäre.
      Damit hast du recht, aber das ist auch nicht die Intention mit der man eine Spielbeziehung eingeht

      LG
      Max
      Meine Beiträge sind meine persönliche Meinung und stellen keine Verallgemeinerung dar.
      Jede Form des Bdsm ist richtig. Selbstverständlich hat die körperliche und seelische Unversehrtheit der Partnerin absoluten Vorrang. Wird falls nötig weiter ergänzt.

      nixe schrieb:

      So wie du eine Spielbeziehung beschreibst @Lune, ist eine Spielbeziehung ja schon sowieso keine reine Spielbeziehung mehr.

      Also wenn ich eine Spielbeziehung habe, habe ich eine Beziehung mit einem Menschen. Nur ficken und hauen ist in meinen Augen keine Beziehung. Für mich ist es normal eine Spielbeziehung Freunden vorzustellen, mit ihr auszugehen (Kino, Party, Bowling, Brettspiele), sie mit zum Sport zu nehmen, mit ihr zu picknicken, zu kochen, zu shoppen, mit ihr in Urlaub fahren achja und zu spielen :D

      Es ist aber eben keine Liebe sondern einfach "nur" Sympathie. Ich verbringe gerne Zeit mit einer Frau die ich mag und begehre. Klar kommt es im Bekanntenkreis dann schon mal vor, dass ich gefragt werde ist XY deine Freundin. Dann wird es kurz klargestellt, dass wir keine Liebesbeziehung führen und den Rest überlasse ich meist deren Fantasie.

      Vor gut einem Jahr habe ich recht konkret verfasst wie ich so eine Spielbeziehung gestalte: gentledom.de/gblog/Blogartikel…-eine-spielbeziehung-513/

      Aus dem Beitrag ein Kernsatz der recht grob beschreibt wie ich eine Spielbeziehung sehe:

      Eine Spielbeziehung lebt für die Gegenwart und nicht für die gemeinsame Zukunft und ist und bleibt damit eine unverbindliche Bindung um des Genusses Willen.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      nixe schrieb:

      So wie du eine Spielbeziehung beschreibst @Lune, ist eine Spielbeziehung ja schon sowieso keine reine Spielbeziehung mehr. Für mich bedeutet Partnerschaft nicht gleich eine gemeinsame Wohnung zu haben, sondern zueinander zu stehen, sich aufeinander einzulassen, auch außerhalb schöner Stunden. Das erzeugt für mich Nähe und und Zuneigung.

      Und wenn ich einem Menschen diesen Raum und den Stellenwert in meinem Leben einräume und er mir auch, dann hat man , ob man es sich eingesteht oder nicht, eine Partnerschaft.

      Ich habe mir mal alles durchgelesen und fand gerade die Aussage bzw. Beschreibung von @Lune sehr schön. Darum muss ich auch deutlich dir @nixe widersprechen denn ich gehe recht konform mit Lune und sehe es somit ebenfalls ganz anders als du.

      Warum dürfen in einer Spielbeziehung die von Lune beschriebenen Dinge nicht existieren? Warum MUSS dies dann automatisch direkt eine feste Partnerschaft sein? Auch und gerade in einer Spielbeziehung sind diese Dinge möglich und wirklich schön.

      Wir sollten uns also vielleicht darauf einigen @nixe das DU es für DICH so siehst, es aber keine allgemeingültige Aussage ist. ^^



      (Irgendwie klappt es grad mit dem Zitieren nicht mehr)

      Also, @Primavera schrieb:

      Zumal das schöne am DS Bereich ja auch die zahllosen Aufgaben und Regeln sind, die man in den Alltag mit einfliessen lassen kann, auch dies fände ich schwer in einer Spielbeziehung auszuleben, da dort für mich einfach die Motivation fehlen würde auch meinen Alltag teilweise nach dieser Person zu richten, da nicht der Stellenwert des Partners vorhanden wäre.


      Woraufhin @Oblomow antwortete:

      Damit hast du recht, aber das ist auch nicht die Intention mit der man eine Spielbeziehung eingeht.



      Mit welcher Intention gehen die Leute denn dann eine Spielbeziehung ein? Würde mich interessieren warum ich das mache, vielleicht lerne ich ja noch was über mich... :gruebel:

      Was ich sagen will, wenn DU nicht aus dieser Intention eine Spielbeziehung eingehst... okay kein Thema :yes: aber bitte verallgemeinere es nicht denn andere könnten es, wie man ja sieht, durchaus anders sehen.



      So und für MICH ist es so:

      ONS gehe ich eigentlich lieber aus dem Weg. Da fehlt mir viel zu viel was ich "brauche" um es auch richtig genießen zu können. Allerdings sag ich niemals nie und auch mir ist es schon passiert das ich mich zum einem ONS habe verführen lassen :whistling:

      Spielbeziehung ist das von mir angestrebte Gut. Bei mir entwickeln sich mit der Zeit Verbindungen zu meinem Sub, mögen, wertschätzen usw. meist entwickelt sich auch eine Freundschaft und man hat sich sehr gern. Was in meinen Spielbeziehungen NICHT vorkommt ist Liebe! Alles andere kann durchaus existieren :pardon:

      Feste Partnerschaft muss ich nicht haben. Sobald Liebe und damit sehr tiefgehende Gefühle im Spiel sind wird es kompliziert. Darauf habe ich keine Lust. Da mache ich dann eher einen auf :LA2:
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      Der Begriff Spielbeziehung ist einer der wenigen dessen Definition allgemein gültig als Ausleben der sexuellen Veranlagung angesehen wird. Die Intention einer Spielbeziehung besteht in erster Linie darin. Um mal den Umkehrschluss anzuwenden wenn du das anders siehst ist es natürlich ok. Natürlich hatte ich Spielbeziehungen bei denen der Wunsch nach einer Weiterentwicklung aufgekommen ist. Das gehörte aber nicht beim Eingehen der Beziehung zu den Zielen.

      Es reicht mir langsam bei jedem Beitrag einen Absatz einzufügen das man das auch anders sehen kann, ich keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebe und so weiter und so fort. Ich werde das in meine Signatur aufnehmen.

      Lg Max
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      So wie ihr eure Spielbeziehungen beschreibt @Oblomow, @Gentledom und @Rozabel , hatte ich wohl eine ganz andere Auffassung davon gehabt, wie diese aussehen. Ich hatte es mir ehr so vorgestellt, dass man sich für "Sessions" trifft, aber ansonsten keine emotionale Verbindung bestehen würde.
      Es ist schön zu lesen, dass für euch eine Spielbeziehung durchaus auch einen emotionalen Stellenwert hat und bis auf die Liebe alles von Wertschätzung bis Freundschaft vorhanden ist.
      Wenn dies die Basis ist, kann natürlich durchaus die Motivation für die Ausweitung in den Alltag gegeben sein.
      Es ist für mich nur immer noch schwer vorzustellen wie sich in diesem Rahmen ein solch bedingungsloses Vertrauen aufbauen lässt, doch da habt ihr wohl bessere Erfahrungen als ich :)

      Primavera schrieb:

      Es ist für mich nur immer noch schwer vorzustellen wie sich in diesem Rahmen ein solch bedingungsloses Vertrauen aufbauen lässt, doch da habt ihr wohl bessere Erfahrungen als ich
      Diese Form des Vertrauens die du ansprichst entwickelt sich erst mit der Weiterentwicklung (Ausweitung)

      LG
      Max
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      Gentledom schrieb:

      Also wenn ich eine Spielbeziehung habe, habe ich eine Beziehung mit einem Menschen. Nur ficken und hauen ist in meinen Augen keine Beziehung. Für mich ist es normal eine Spielbeziehung Freunden vorzustellen, mit ihr auszugehen (Kino, Party, Bowling, Brettspiele), sie mit zum Sport zu nehmen, mit ihr zu picknicken, zu kochen, zu shoppen, mit ihr in Urlaub fahren achja und zu spielen :D

      Es ist aber eben keine Liebe sondern einfach "nur" Sympathie. Ich verbringe gerne Zeit mit einer Frau die ich mag und begehre. Klar kommt es im Bekanntenkreis dann schon mal vor, dass ich gefragt werde ist XY deine Freundin. Dann wird es kurz klargestellt, dass wir keine Liebesbeziehung führen und den Rest überlasse ich meist deren Fantasie

      Also wenn ich das lese, dann denke ich müssten einfach beide Parteien Vorab klären, was sie unter Spielbeziehung definieren.

      Weil so wie du das hier grad beschreibst, ist das laut meiner persönlichen Definition, definitiv mehr als Spielbeziehung. Und das ist auf keinen Fall Schlimm. ^^ Aber da ist mir das erst bewusst geworden, dass wohl jeder von uns eine Spielbeziehung anders definiert. Wenn es dann zum kennenlernen kommt, sollte man das wohl unbedingt vorab klären. Denn eine richtige Definition gibt es da anscheinend nicht, da jeder von uns eben andere Vorstellunge, Wünsche und Bedürfnisse hat.

      Deine Definition von Spielbeziehung wäre für mich zB niemals möglich. Weil WENN man sogar solch engen Kontakt zueinander hat und sogar gemeinsame Urlaube verbringt und und und.... dann ist es doch Programm dass irgendwann Gefühle aufkommen? Wenn man soviel und so intensv Zeit miteinander verbringt.
      Laut meiner definition, hättest du dann eher zwei Liebesbeziehungen parallel ^^
      Weil "Liebe" ist für mich nicht das was zwangsläufig und ausschließlich eine Liebesbeziehung ausmacht.
      Ja, am anfang ist man verknallt... verliebt.. wie dem auch sei. Aber nach einer langjährigen Beziehung kann sich das anfängliche Gefühl von "Liebe" und "Sympathie" verwandeln. Und ich denke das ist völlig normal, sonst gäbe es kein "bis das der Tod uns scheidet". Oder besteht allen ernstens der Irrglaube, dass alte Pärchen die eine goldene Hochzeit feiern, genau so verknallt sind wie vor 50 Jahren? Nee, ich denke das ist dann einfach nur zu einer unglaublich starken Sympathie geworden.

      Deswegen, würde ich deine Beschreibung von einer "Spielbeziehung" so für mich nicht definieren, das wäre schon mehr. Deutlich mehr..

      Meine Definition davon ist natürlich auch nicht nur "Rein, raus, Schläge und bis zum nächsten mal"
      Aber ich würde zB mit dem Freundeskreis von "ihm" nichts zu tun haben wollen. Dass man selbstverständlich auch gemeinsam was unternehmen kann ist klar. Aber Urlaub, Freunde.. Familie.. fällt für mich alles flach.
      Eine Spielbeziehung basiert bei mir hauptsächlich auf einer konstanten sexuellen Basis. Die Neigung und das "Spielen" stehen im Vordergrund.

      Ich möchte damit nicht deine oder mögliche andere Definitionen schlecht machen, auf gar keinen Fall! Jede mögliche Definition hat wie gesagt ihre Berechtigung. Nur mir fiel eben erst auf, dass jeder es nunmal anders interpretiert und an seine Bedürfnisse anpasst. Und das ist auch gut so.

      Wahrscheinlich wäre das auch wieder ein Thema für sich. Tschuldigung fürs Off Topic
      Liebe @Corina

      momentan existieren ja einige Threads, die sich mit dem Thema Spielbeziehung und deren Gestaltung auseinandersetzen. Ich bin mir nicht sicher, ob mein Blick darauf hier überhaupt her passt oder besser wo anders gepostet werden sollte, also verzeih falls ich für dich an den Fragestellungen vorbei schwafle und auch kein dominanter Herr bin ;)

      Aber das Thema interessiert mich und ich glaube, es gibt sooo viele Arten eine Spielbeziehung zu sehen und zu leben, die unterschiedlichsten Umstände und Beweggründe dafür, und auch unterschiedlich starre Haltungen, was die Entwicklungsmöglichkeiten und das Potential im Leben und den Emotionen der Beteiligten einer Spielbeziehung betrifft.

      Meine Vorstellungen von einer Spielbeziehung waren eher sehr strikt. In dieser Phase ging ich bewusst Beziehungen ein, die frei von Liebesgefühlen waren. Das war mir damals wichtig, denn ich war emotional nicht bereit mich auf mehr einzulassen.

      Ich wollte nach meiner Ehe und darauf folgenden missglückten Beziehungen und zwischendrin einigen wilden Monaten als Single - damals noch ohne wirklich gelebten BDSM Bezug - mich nicht mehr in der Liebe verlieren.
      Ich wollte EINMAL eine Zeit lang einfach nur ficken und meine Neigung leben.

      Es war unkompliziert. Auch befreiend für jemanden wie mich, einmal nicht unter dem Einfluss von starken und tiefen Gefühlen zu stehen. Ich wurde weniger verletzlich, es stärkte mich, mir zu suchen und zu nehmen was meine Libido verlangte. Der Fokus lag einmal ausschließlich auf dem Ausleben meiner Sexualität. Es war eine spannende Zeit, ich war getrieben, aber genoss es sehr.

      Diese Begegnungen, die kaum bis gar nicht auf Augenhöhe stattfanden, sondern von Beginn an das Machtgefälle und unsere Neigung in den Vordergrund stellten und das was wir uns geben wollten, garantierten mir, mich nicht abermals Hals über Kopf zu verlieben. Es waren bewusst solche Begegnungen, die mich den Mensch dahinter nicht übermäßig erkennen ließen.

      Die drei Männer mit denen ich eine Spielbeziehung hatte, waren bis auf einen allesamt gebunden und wollten dies auch bleiben. Sie konnten mir schon allein dadurch nicht "gefährlich" werden. Es gab keinerlei Verpflichtungen sich in gewissen Abständen zu melden, keinerlei Erwartungen aneinander, außer dass man sich zum Ficken und Hauen, wie das Gentledom so schön formuliert hat, traf. Wichtig war nur, DASS man sich traf und zwar zu rein libidinösen Zwecken. Gemeinsame Freizeitaktivitäten wollten wir auch keine einbauen, die Nacht wurde außer mit einem, auch nie miteinander verbracht.

      Eine weitere günstige Vorraussetzung um meinen Gefühlen ein Schnippchen schlagen zu können, die sie gemeinsam hatten - sie waren nicht der Typ Mann, den ich gern an meiner Seite sehen würde und jetzt zum Glück auch habe :)
      Deshalb war es nicht schlimm oder unbefriedigend, sie nicht auch auf einer anderen Ebene kennenzulernen. Es interessierte mich der Mensch und sein Leben, was er sonst noch so trieb, nicht übermäßig.

      Also, ich kam gar nicht in Versuchung mir ein gemeinsames Leben vorzustellen.
      Man war sich lediglich sympathisch und wir stillten unseren Hunger, unsere Gier nach sexueller Erfüllung aneinander.

      Was aber auch da war und das ist auf alle Fälle die wichtigste Komponente für das Funktionieren dieser Konstrukte für mich - eine große gegenseitige Wertschätzung und auch wenn wir uns mittlerweile aus den Augen verloren haben, hielt diese bis zum Schluss an, was sich auch in der Art und Weise zeigte, wie es jeweils beendet wurde.

      Durch diese Erfahrungen und viel gedankliches Eintauchen in mich war ich irgendwann bereit mich wieder auf das Wagnis Liebe und Beziehung einzulassen. Auch weil ich immer öfter eine gewisse Leere in mir wahrnahm, die mir zeigte, dass diese Phase zu Ende gehen sollte. Ich ließ also wieder Gefühle zu, war wieder offen für einen neuen Versuch das Glück in einer Partnerschaft zu finden.

      Es war also in gewisser Hinsicht eine meiner Orientierungs- und Findungsphasen. Ich wollte es einmal schaffen, mich nicht von meinen leicht hervorzurufenden Gefühlen blenden oder benebeln zu lassen. Einmal nicht zu schnell Vertrauen in eine gemeinsame Zukunft gewinnen, das dann doch enttäuscht wird. Einfach weil ich oft genug nicht mehr genau genug hinsehen konnte vor lauter Rosa in mir.

      Ich wollte der Liebe vorerst fliehen und dabei herausfinden, was sie mir noch ist und wie ich meinen Weg auf dieser Liebesbeziehungsbaustelle finden kann, ohne mich in Extremen zu bewegen. Und dann war mein Schatz plötzlich da und ich schwebe wieder mit rosa Herzerlbrille auf einer flauschigen Wolke des Glücks ;)
      @Deveda Danke für deinen offenen und ehrlichen Einblick. :blumen:

      Also um der Gefahr zu entgehen sich in seinen "Spielpartner" zu verlieben, sollte man sich einfach jemanden suchen, der von dem abweicht, was man sich für eine Partnerschaft wünscht? ;))
      ~Es ist das Unbekannte was so reizt. Reizt es immer noch, wenn es bekannt ist, dann ist es das Besondere~ Author: Unbekannt
      @Corina
      Yep, klingt schlüssig ;)

      Ich weiß nur nicht, ob das für andere so funktioniert und überhaupt Sinn macht. Für mich hat es das getan, es war machbar und notwendig, nicht nach Männern Ausschau zu halten, die mich in ihrer Gesamtheit faszinieren könnten, sondern lediglich in wenigen Punkten, die mir damals wichtig waren.
      Funktioniert nur wenn man festgelegte Vorstellungen hat von einem Partner :)

      Würde bei mir nicht funktionieren da ich mich in das Gesamtbild eines Menschen verliebe und die einzelnen Facetten dabei nicht zwangsläufig wichtig sind.
      Ich hatte schon Beziehungen mit absolut gegensätzlichen Charakteren, das Aussehen ist für mich erstmal drittens.
      Nur wesentliche Züge wie Fairness und Ehrlichkeit sollten alle gemein haben. Ohne die würde ich allerdings nicht mal eine Spielbeziehung eingehen.
      Für mich ist eine Beziehung eine notwendige Basis um zu "spielen".
      Mag daran liegen, dass ich noch Anfänger bin und durchaus einen Vertrauensvorschuss benötige, aber dieses Zusammenspiel aus Respekt und Erniedrigung,
      auf Händen tragen und knien lassen macht für mich erst den Reiz aus.
      Ich muss wissen, dass ich ihre Gedanken und Wünsche verstehe,wie sie tickt,was sie will, was sie verachtet...dann wird das Spiel für mich spannend.
      Oh, bei diesen ganzen Begrifflichkeiten wird mir ja ganz wirr im Kopf ;)
      Ich begreife das, was ich lebe als Spielbeziehung und verwende das Wort Beziehung darin bewusst. Wir sind kein Paar, werden es nie werden und ich vertraue Ihm, wie kaum einem anderen Menschen. Doch trotzdem haben wir eine innige Beziehung. Die Emotionen gehen tief, sind vielfältig und lassen mich in der Zeit des Zusammenseins hoch fliegen.

      Einen ONS mit BDSM-Kontext kann ich mir für mich nicht vorstellen. Ich weiss nicht, ob ich das nötige Vertrauen aufbauen könnte, mich hinzugeben.

      Es sind gerade die Inkonsequenzen des Lebens, welche die größten Konsequenzen haben.
      André Gide

      So ich senfe auch dazu:

      ICH für meinen Teil gehöre zu den wenigen Exemplaren der männlichen menschlichen Spezies die ohne Gefühle zwar können aber nicht wollen. Mir ist Sex nur zum abspritzen zu viel Aufwand. ICH finde, für MICH, dass einfach nur Sex zu lange dauert, zu viel Vorbereitung braucht, zu teuer ist und generell zu aufwendig als das es mich so viel mehr befriedigen würde, um das zu rechtfertigen. Da nehm ich lieber meine Hand und bin schnell, effizient und ohne Kosten fertig und kann mich anderen Dingen zuwenden.

      Vanilla Sex ist auch was, was ich meiner Sub mal gönne, auch wenn ichs selber nicht mag, ich weiß sie braucht das zwischendurch, aber ich finds zuviel Aufwand für das was dabei rauskommt...und ohne Kondom kommt oft was raus was wirklich viel Aufwand macht ^^

      Für MICH ist Sex dann gut, wenn da mehr passiert als körperliche Befriedigung und Hormone - die gehören natürlich unbedingt dazu aber für mich ist das wie...roher Kuchenteig. ist in kleinen Mengen ok, zuviel gibt Bauchweh und es ist weit nicht so lecker wie das, was man daraus machen kann.

      Damit zum Thema: Eine reine Spielbeziehung fände ich eher uninteressant - viel Aufwand für eine Sub die mit hoher Wahrscheinlichkeit früher oder später verschwindet - sei es weil sie ne feste Beziehung anfängt / heiratet, beruflich oder privat umziehen muss, die Lust am BDSM verliert bzw. was Anderes interessanter findet oder sonstiges.
      Natürlich kann eine Spielbeziehung lange andauern aber die Wahrscheinlichkeit ist geringer und ich will nicht Jahre der Arbeit in ein Werk investieren das dann einfach verschwindet und ich nochmal neu anfangen muss. Eine reine Spielbeziehung wäre daher nichts für mich. Ich KÖNNTE schon und es hat auch gewissen Reiz aber am Ende ist es mir zuviel Aufwand für das was ich dafür heraus bekomme.
      Wäre ich single, wäre ich auch durchaus bereit Subs "auszubilden" also in die Welt des BDSM einzuführen, mit allem was dazu gehört - Aufklärung über Sicherheit, Psyche, Gesundheit...ihr wisst schon alles was wichtig ist bevor man überhaupt anfängt zu spielen weil ich will, dass Subs eigenständige, denkende Menschen sind und bleiben und keine Opfer von Dummdoms werden. Ich hätte auch Spass daran grundlegende Sachen beizubringen zum Beispiel diverse Positionen oder mal das Eine oder Andere das mir Spass macht mit Sub auszuprobieren ABER ich würde keine echte Arbeit in eine Spielbeziehung stecken im Sinne von einer richtigen Ausbildung, oder richtigem Austesten von Grenzen, oder Erweitern der Selbigen, oder längerfristige Erziehungspläne angehen etc. das wär mir viel zu viel Aufwand fürs Ergebnis. Zumal meine Sub dann auch nicht immer verfügbar ist, da spielt das reale Leben zu oft hinein.

      Daher setze ich eine Partnerschaft vorraus - da hab ich weit bessere Chancen langfristige Projekte anzugehen, kann wesentlich besser auffangen und fürsorgen, und kann theoretisch jederzeit auf Sub zugreifen wenn ich das möchte. Und das macht mir richtig Spass und das ist mir auch die investierte Arbeit wert. Da kommt einfach viel mehr zurück, auf mehr Ebenen und man hat mehr Möglichkeiten zum Erziehen.

      Aber das ist MEINE Meinung. Ohne Partnerschaft geht für mich BDSM nicht. Ich täte mich auch schwer echte Für und Nachsorge zu machen oder richtig für Sub da zu sein wenn ich keine Gefühle für sie hätte. Da würd mich eine problematische Sub nicht anspornen sondern tierisch nerven
      Ich glaube, dann oute ich mich jetzt mal mit meinem ersten längeren und intensiveren Post.

      Bevor ich mit meinem Dom in eine Spielbeziehung eingetreten bin, kannten wir uns schon fast ein Jahr vorher und haben uns eine sehr intensive und innige Freundschaft aufgebaut. Eine Beziehung in Richtung BDSM war bei Kennenlernen überhaupt nicht in irgendeiner Form ein Thema. Das Gespräch kam erst in den ganzen Monaten. In der Zeit ist er schon zu meinem besten Freund und mit zum wichtigsten Teil meines Lebens geworden.

      Nun ist er seit über einem Jahr mein Dom und es hat sich an der Intensität der Freundschaft nichts geändert. Er ist nach wie vor engster Vertrauter und immer für mich da. Die Spielbeziehung hat das Ganze aber natürlich auf einem ganz anderen Level intensiviert. Hab ich ihn als Freund fürchterlich lieb, so liebe ich ihn als Dom.

      ABER - und jetzt kommt das, was wahrscheinlich die wenigsten verstehen werden: Ich bin nicht seine einzige Sub. Aber ich wusste das vorher, denn als Freunde hatten und haben wir kaum Geheimnisse voreinander. Von daher führen wir keine Beziehung und es wird auch nicht darauf hinaus laufen. Wie ich damit umgehe? Natürlich mit gemischten Gefühlen, denn logischerweise haben sich irgendwann Gefühle entwickelt. Einerseits will ich ihn nicht ändern, denn das Dom-sein ist Teil seiner Persönlichkeit. So hab ich ihn kennengelernt und ich wusste darum. Für mich ist es wichtig, dass ich dahingehend Verständnis für ihn aufbringen muss - sowas tut man als Freundin. Als Sub ist es manchmal schwierig - gelegentlich routiert die Emotionspalette. Aber da liegt es auch an mir, mich wieder in den Griff zu bekommen.

      Ein ONS kommt für mich allein schon deshalb nicht in Frage, weil ich lange lange brauche, um überhaupt jemandem zu vertrauen. Und mein Dom ist bis jetzt der einzige, der, neben meiner allerbesten Freundin, so ziemlich alles von mir weiß. Nie würde ich mich in andere Hände begeben.

      Von daher hab ich quasi eine Spielbeziehung mit intensiver Freundschaft, aber ohne Beziehung.
      Hm...ich glaube nicht, dass ich in einer Lebenspartnerschaft problemlos vom Augenhöhe-Modus in den Sklavin-Modus wechseln könnte. Ich hätte bereits nach kurzer Zeit eine Identitätskrise. Und 24/7...dafür bin ich im Alltag viel zu dominant. Ich führe aus diesen Gründen eine Spielbeziehung. Und dies mittlerweile seit 5 Jahren. Lieben tue ich als Sklavin meinen Herrn über alles, denn er ist der Mittelpunkt meines Lebens. Aber es gibt unsichtbare Grenzen, die weder er noch ich bei aller Emotionalität und Tiefe nicht überschreiten. Wir gehen in diesem Punkt absolut konform.