Das Verhältnis zwischen Geben und Nehmen vs. Fordern und Durchsetzen

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      Das Verhältnis zwischen Geben und Nehmen vs. Fordern und Durchsetzen

      Ein in Balance befindliches Verhältnis zwischen Geben und Nehmen wird von den meisten als Basis einer wie auch immer gestalteten Bdsm Beziehung gesehen. Das stellt beim Ausleben der sexuellen Veranlagung kein Problem dar, sofern die Partner eine tragfähige Übereinstimmung haben und auf die Wünsche des Anderen eingehen.

      Wie gestaltet sich das im DS Bereich? Hier geht es um Forderungen(Regeln und Anordnungen) und um die Durchsetzung ( Kontrolle undSanktionen).

      Inwiefern kann hier Geben und Nehmen innerhalb einer zeitlichen Bandbreite möglich sein oder verschiebt sich hier das Verhältnis?

      LG
      Max
      Meine Beiträge sind meine persönliche Meinung und stellen keine Verallgemeinerung dar.
      Jede Form des Bdsm ist richtig. Selbstverständlich hat die körperliche und seelische Unversehrtheit der Partnerin absoluten Vorrang. Wird falls nötig weiter ergänzt.
      Mag sein das ich jetzt totalen Quatsch schreibe - aber so habe ich es empfunden.
      Ich habe es nur sehr kurz und trotzdem intensiv erlebt.
      Ich kann auch nur für mich sprechen, eine gestandene, in sich ruhende Sub wird das vielleicht anders sehen.
      Innerhalb einer D/s Beziehung liebe ich Regeln und Anordnungen, weil sie mir Halt und Sicherheit geben.
      Genauso auch die Kontrolle und das Durchsetzen seitens des Doms, weil ich mich eingehüllt fühlte in seine Aufmerksamkeit, in seinem Wohlwollen.
      Ich hatte immer das Gefühl eines ausgewogenen Vehältnisses von Geben und Nehmen, tja manchmal sogar das ich mehr bekomme als ich gebe.

      Kling irgendwie schräg, aber so fühlt es sich für mich an.
      Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher das ich wirklich verstanden habe was du meinst... aber ich sehe das so:


      Gerade der D/S Bereich ist ein Geben und Nehmen. Ich gebe Sub Regeln, Struktur, Aufgaben, Verhaltensweisen, schaffe somit einen Kokon aus Sicherheit, Wärme, Kontrolle, Geborgenheit usw. so das Sub sich eben sicher, geborgen und gut aufgehoben fühlen kann. Sub nimmt dies an.

      Sub gibt mir seinen Gehorsam, seine Hingabe und Dankbarkeit die ich dann wieder annehme.

      Um dies als ganzes Konstrukt aufrecht zu erhalten muss ich kontrollieren und wenn erforderlich sanktionieren. Mache ich das nicht verliert Sub sein Vertrauen, seine Stabilität und seine Sicherheit denn er bekommt das Gefühl das es mich sowieso nicht interessiert, das er mir nicht wichtig genug ist. Also stärke ich durch Kontrolle und Sanktion den geschaffenen Kokon.


      Hast du das so gemeint? :gruebel:
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      Hallo Rozabel!

      Ja genauso habe ich das gemeint. Nur war mir als Herr eigentlich das was du Ausgeführt hast in dieser
      Intensität nicht in den Sinn gekommen. Ich war der Meinung Geben und Nehmen wurde sich zu Ungunsten der Sub verschieben.

      LG
      Max
      Meine Beiträge sind meine persönliche Meinung und stellen keine Verallgemeinerung dar.
      Jede Form des Bdsm ist richtig. Selbstverständlich hat die körperliche und seelische Unversehrtheit der Partnerin absoluten Vorrang. Wird falls nötig weiter ergänzt.
      Nein, je strenger sich mein Liebster ist, desto mehr hab ich den Eindruck, dass er sich um mich kümmert. Ich fühle mich eher auf der Nehmen-Seite, auch wenn ich den ganzen Tag Aufgaben für meinen Liebsten erledige. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Spaß machen könnte sich den ganzen Tag Aufgaben auszudenken und deren Erledigung zu kontrollieren.
      Aber mein Mann fühlt sich sehr gut damit... Also win-win-Situation würde ich sagen.
      Liebe, Liebe, Liebe...
      Ich hoffe, ich hab es jetzt richtig verstanden ;) , was ich bisher gelesen habe.

      Ich würde es auch so sehen, dass jeder Dom der (die) was auf sich hält, immer versuchen wird, dass das Verhältnis zwischen geben und nehmen ausgewogen ist.
      Wäre es anders, würde bestimmt eine Seite schnell unzufrieden.
      Die Gefühle zueinander, in dieser Dom/Sub-Konstellation mit diesem ausgewogenen Verhältnis sind dann auch viel intensiver, schöner.
      Bekomme ich eine Aufgabe, die ich erfolgreich löse, empfinde ich einen gewissen Stolz für mich und er für sich auch. Zum einen, weil ich die Aufgabe zu seiner Zufriedenheit erledigt habe und zum anderen weil ich sie für ihn erledigt habe.

      Ich denke, in keinem anderen Bereich kann man diese Balance besser erkennen.
      Grüße

      Mrs. Mendor

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      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)
      Ich brauche eine gewisse Führung ohne die ich mich unsicher/verloren fuehle. Die Aufmerksamkeit, Fürsorge, Regeln, auch Sanktionen usw.
      Nur dann fuehle ich den Halt, die Sicherheit, die Geborgenheit usw. Die ich brauche, um mich gehalten, geborgen, angenommen und geliebt zu fühlen.
      Dafür gebe ich ihm Hingabe, Gehorsam, Unterwerfung usw.

      In meinen Augen ist das geben und Nehmen.
      Jetzt mal meine Sicht der Dinge.
      Warum sollte eine Sub bleiben , wenn sie nicht auch was zurück bekommt ?
      ich habe es hier schon des öfteren geschrieben das kein Mensch irgendetwas tut ohne davon einen Nutzen zu haben, wie dieser sich für jeden einzeln darstellt mag so unterschiedlich sein, wie Menschen unterschiedlich sind.

      Es werden Bedürfnisse befriedigt auf beiden Seiten, auch wenn es vileicht nach aussen nicht so aussieht.
      Es ist ja immer ganz schick von der Selbstlosigkeit zu reden, aber diese gibt es nicht, jeder Mensch handelt auch in gewissem Maas aus einem Egoismus heraus, welcher gesund und normal ist.
      Guten Morgen,

      @Die kleine Hexe - genauso fühle ich auch. Ich gebe zu, dass mir seine Aufmerksam fürchterlich wichtig ist. Seine Fürsorge brauche ich und Sicherheit ist für mich so notwendig, wie die Luft zum atmen.
      Ich gebe ihm im Gegenzug was ich geben kann. Er hat mich mit all meiner Demut und Hingabe.

      Trotzdem gibt es Tage, da hab ich manchmal das Gefühl, so viel mehr zu bekommen, als ich geben kann. Das löst schon mal ein ungutes Gefühl aus, denn mir ist es extrem wichtig, dass ich geben kann und darf. Das verschafft mir Befriedigung.
      "Geben und Nehmen" ist für mich grundsätzlich wichtig. Allerdings halte ich nichts davon "aufzurechnen". Wer gibt mehr oder weniger. Ich beurteile da weniger nach der Quantität, sondern der Qualität.

      Im Bereich D/S spielt die Qualität für mich insbesondere eine wichtige Rolle, weil wir uns aufgrund des ausgeprägten Machtgefälles in eine besondere Situation begeben. Die Intensität, welche dabei entsteht kann ich nur leben, wenn ich das Gefühle habe, dass das Geben und Nehmen stimmt.

      Tatsächlich kann der Zeitrahmen, den @Oblomow erwähnt hat ein Faktor sein, der erschwerend wirken kann, aber das habe ich persönlich noch nicht so empfunden.

      Mir ist wichtig, dass wir beide eine Art der Befriedung (nein, nicht rein auf Sexualität bezogen, aber auch)aus diesem Miteinander ziehen, die uns bereichert und glücklich macht.
      So lange dies funktioniert, stellt sich mir diese Frage (zum Glück) auch nicht. Es ist ein Selbstverständnis auf beiden Seiten, welches vollumfänglich erfüllend und beglückend ist :love:
      "Ein in Balance befindliches Verhältnis zwischen Geben und Nehmen wird von den
      meisten als Basis einer wie auch immer gestalteten Bdsm Beziehung gesehen. "

      Die Balance macht für mich den Unterschied aus zwischen einer erfüllenden Beziehung,
      die auf Dauer Bestand haben kann und einer die nicht in der Lage ist gleichermaßen
      Bedürfnisse zu stillen und daher langsam die (Ver-) Bindung aufzehrt.
      Ich würde das nicht auf BDSM und sexuellen Präferenzen begrenzen wollen.

      "Das stellt beim Ausleben der sexuellen Veranlagung kein Problem dar, sofern die Partner
      eine tragfähige Übereinstimmung haben und auf die Wünsche des anderen eingehen."

      Im Gegenteil würde ich sagen - kein Problem, es ist entscheidend.

      "Wie gestaltet sich das im DS Bereich? Hier geht es um Forderungen (Regeln und
      Anordnungen) und um die Durchsetzung ( Kontrolle undSanktionen). Inwiefern kann
      hier Geben und Nehmen innerhalb einer zeitlichen Bandbreite möglich sein oder
      verschiebt sich hier das Verhältnis?

      Ich denke es verschiebt sich nicht das Verhältnis, sondern die Wahrnehmung. Ist das alles
      neu für einen oder man hat mit Ds nichts am Hut erscheint ein Verbot erstmal nur als Beschränkung.
      Für jemanden, für den Selbsterkenntnis den Weg der Unterwerfung offenbahrt und die Gefühlswelt
      offen macht für diesen andersartigen Umgang und fremdbestimmte Strukturen wird erkennbar und
      eben auch erlebbar wie befreiend sich das anfühlen kann. Kontrolle Jedes das genommen wird gibt
      auf der Waage etwas anderes zurück. Man darf sich nur nicht dafür blind machen.

      Eine zeitliche Komponente spielt wohl immer nur dann eine Rolle, wenn man mit sich nicht im Reinen
      ist, verunsichert und ängstlich zu kurz zu kommen - was wohl sowohl beide Seiten betreffen dürfte.
      Ich meine ausschlaggend für ausgewogene Bedürfniserfüllung ist weder das Aufwiegen von Wertigkeiten
      des Gegebenen, noch ob gleichmäßige Wechselseitigkeit stattfindet, sondern der Wille das Wohl des
      anderen im Auge zu haben und stets bemüht zu bleiben sein Bestes zu geben.

      Ein schönes Wochenende
      d
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe
      Geben und Nehmen ist von beiden Seiten in einer Beziehung das A und O. Wenn nur eine Seite immer gibt, und die andere Seite nur immer nimmt, kann die Beziehung auf Dauer nicht funktionieren. Denn wer immer nur gibt, hat sich irgendwann verausgabt und geht leer aus....
      Genauso ist beiderseitiges Geben und Nehmen in einem Dom/Sub Verhältnis das A und O.
      Ich als Sub behandle meinen Dom sehr respektvoll und zeige ihm meine Devotheit und Unterwürfigkeit. Damit gebe ich ihm das Gefühl, dass er mein "Herr" ist, dass ich ihn als meinen Herr akzeptiere und auch schätze. Ich befolge seine Anweisungen nach meinem besten Können und Wissen, ich gebe mir Mühe, seinen Wünschen und Ansprüchen an mich gerecht zu werden.
      Ich bin stets bemüht, für ihn die Sklavin zu sein, die er sich wünscht.
      Sicherlich klappt das nicht immer 100 % und auch mir unterlaufen Fehler und auch ich enttäusche meinen Dom auch mal, aber dann z. B. gibt mir mein Dom auch wieder die Gelegenheit, meine Fehler wieder gutzumachen.
      Wenn ich ihm z. B. mitteile, dass ich mich mehrfach bei einer Aufgabe bemüht habe, diese jedoch nicht funktioniert hat, ist er auch mal milde, und belässt es dabei. Dann zählt auch der Wille und die Mühe, die ich mir gemacht habe, nicht nur das Schaffen und Erreichen des Ziels. Diese "Gnade" ist dann für mich ein Geschenk, weil ich weiß, ich muss mich nicht verbiegen, um die Aufgabe zu schaffen, sondern es zählt auch der Wille und die Mühe, und mein Dom ist zufrieden, auch wenn es nicht 100 % funktioniert hat.
      Oder, wenn mein Dom mit mir sehr zufrieden war, bekomme ich auch mal eine Belohnung von ihm, was für mich dann wieder ein wunderbares Geschenk ist, dass ich glücklich annehmen kann.
      Ich denke, gegenseitiges Geben und Nehmen ist in einer Beziehung oder Freundschaft sehr wichtig. Wer immer nur fordert oder seinen Willen durchsetzen will, der wird sehr bald alleine dastehen.
      Es ist genauso wichtig, etwas Geben zu können, als auch etwas Annehmen zu können. Und erst wenn das Verhältnis stimmt, kann auch die Beziehung funktionieren.

      LG Penny!
      Ich denke geben und nehmen ist generell die Grundlage jeder zwischenmenschlichen, freiwilligen Aktion. Wer würde denn seinen Job machen wenn er NICHTS dafür bekommen würde? Nicht nur finanziell, auch Anerkennung, Erfolgserlebnisse etc.

      Kurzum, wenn ein Mensch etwas tun soll, muss er dazu motiviert werden, sonst tut er es nicht. Und wenn es freiwillig ist, muss das eine positive Motivation sein (psychisch angeschlagene Menschen ausgenommen aber die brauchen kein BDSM sondern eine Therapie)

      Ergo, selbstverständlich ist es im Interesse beider Partner, das Geben und Nehmen im Gleichgewicht zu halten. Wenn Dom mehr nimmt als er gibt, wird Sub sich zurecht ausgenutzt fühlen und hoffentlich einen neuen Dom suchen. Umgekehrt, wenn Dom mehr gibt als er bekommt, wird er sich zurecht verarscht vorkommen und Sub rausschmeissen. oder sich vom Bottom toppen lassen.

      Was GENAU gegeben und genommen wird muss jedes Paar für sich ausmachen. Sub A reicht es völlig aus Anerkennung und Aufmerksamkeit zu bekommen, Sub B will dagegen Rund um die Uhr Betreuung - und entsprechend der Erwartungen sollte dann aber auch gegeben werden. Sprich, eine Sub die viel will sollte auch bereit sein, viel zu geben - das gilt natürlich auch für Dom. Wer eine 24/7 Sub will die alles macht was Dom will, der muss aber auch 24/7 für Sub da sein und auf sie grösste Rücksicht nehmen und natürlich entsprechend viel Zeit in ihre Ausbildung investieren und sich viel Zeit nehmen sich richtig um Sub zu kümmern.

      Kurzum es muss zusammen passen bzw. sich einpendeln. Ich kann von meiner Sub ja nicht erwarten, dass sie alles macht was ich will und ihr gegenüber ein Arsch sein.
      ABER - man sollte nicht aufrechnen müssen. Mal ehrlich, wenn man rechnen muss wer wem mehr gibt, da sollte man überlegen ob ein Partnerwechsel nicht besser wäre
      Ich stimme auf jeden Fall denen zu, die nicht viel von Aufrechnen halten. Wenn man - egal in welcher Art von Beziehung - Punkte vergeben würde, wer wie viel macht, würde es natürlich immer ein Ungleichgewicht geben. Aber das heißt noch lange nicht, dass es für die Partner dennoch ideal sein kann. Der eine zieht vielleicht selbst enorm viel Freude daraus zu geben, während der andere nicht recht weiß, wie er es anstellen soll.

      Ansonsten: in meinen Augen ist es dann perfekt, wenn beide Seiten das Gefühl haben, mehr zu bekommen, als zu geben. Das zeigt, dass alles, was getan wird nicht nur freiwillig und gern, sondern mit Hingabe für den anderen getan wurde, und Hingabe rechnet nicht nach, ob jener dies und das auch verdient hätte.

      Wenn es sich von beiden Seiten so anfühlt, wird die Beziehung von der Art geben-und-nehmen getragen, die in meinen Augen perfekt ist.


      (Anmerkung: Für mich gehören BDSM und Liebe allerdings zusammen - darüber, wie es in reinen Spielbeziehungen ist, und ob man da überhaupt einen Unterschied machen kann/soll kann ich also nicht urteilen!)