Sprachstil und "Tischmanieren"

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      Sprachstil und "Tischmanieren"

      Vermutlich gibt es bereits diverse Threads, die sich in ähnlicher Weise mit der Thematik beschäftigen. Ich hab' jetzt einfach mal nichts gefunden :) , und deshalb formuliere ich's mal selbst.
      Mich interessiert, ob in Beziehungen, in denen - um die passende Wortwahl in einem anderen Thread aufzugreifen - "Regeln und Pflichten weit in den Alltag hineinreichen" auch solch "klassische Benehmens-Aspekte" wie Tischmanieren, Körperhaltung oder Sprachstil wichtig sind - und wie Dom jene Verfehlungen im Fall des Falles ahndet.
      Dabei ist es letztlich unerheblich, ob es sich um "Spielbeziehungen" im engeren oder weiteren Sinne handelt, oder eben um feste 24/7-Beziehungen.

      Speziell noch an die Subs, die's betrifft: Habt ihr das Gefühl, dass ihr davon persönlich profitiert in irgendeiner Weise?

      Marc
      Ich befürworte es immer, wenn man schon aus dem Elternhaus Tischmanieren, angemessenes Sprachverhalten und Benehmen mitgenommen hat.
      Kommt es denn wirklich vor, dass diese Verhaltensweisen in Beziehungen beigebracht werden oder werden können?
      Wenn ich jemanden kennenlerne, der keine Manieren hat, dann habe ich erst gar keine Lust diese Beziehung zu vertiefen.

      Dana schrieb:

      Ich befürworte es immer, wenn man schon aus dem Elternhaus Tischmanieren, angemessenes Sprachverhalten und Benehmen mitgenommen hat.
      Geht mir ganz genau so :)

      Dana schrieb:

      Kommt es denn wirklich vor, dass diese Verhaltensweisen in Beziehungen beigebracht werden oder werden können?
      Wenn ich jemanden kennenlerne, der keine Manieren hat, dann habe ich erst gar keine Lust diese Beziehung zu vertiefen.
      Ja, das ist eben die Frage ...
      Gewiss sind es oft nur Nuancen, aber birgt nicht gerade auch das einen gewissen Reiz? Einen Reiz für beide ...? Das "Arbeiten", Korrigieren, Formen, geformt-Werden ...
      Hallo Marc

      In meiner 24/7 Beziehung betreffen die Regeln die tief in den Alltag eingreifen in erster Linie solche und ähnliche Bereiche. Ziel ist nicht nur die Anpassung an meine Vorstellungen sondern auch bestimmte Verhaltensmuster/Schwächen zu ändern.
      Beispiel zur Verdeutlichung.

      Meine Sub ist ein technik begeistertes Wesen. Sie muss jedetechnische Neuerung kaufen. Meist sind es Dinge die nach einmaligen Gebrauch irgendwo herum liegen. Das war ihr nur mit der Regel „Du brauchst meine Einwilligung wenn du etwas kaufen willst“ in denGriff zu bekommen.

      Ich gebe gern zu das ich in Bezug auf Ordnung etwas Pedant bin.Sie wiederum lässt alles mögliche liegen. Kleidung liegt auf der Couch, Geschirr in der Spüle statt In der Geschirrspülmaschine und so weiter und so fort. Also gibt es eine Regel die das unterbindet.

      Solche Regeln werden kontrolliert und das Fehlverhalten sanktioniert und zwar sofort. Das ist zwar mühsam führt aber konsequent durchgezogen sehr bald zum Erfolg und ist dann kaum mehr ein Thema. Hier hat es sich als zielführend erwiesen ihr meine Entäuschung spüren zu lassen.

      LG
      Max
      Meine Beiträge sind meine persönliche Meinung und stellen keine Verallgemeinerung dar.
      Jede Form des Bdsm ist richtig. Selbstverständlich hat die körperliche und seelische Unversehrtheit der Partnerin absoluten Vorrang. Wird falls nötig weiter ergänzt.
      Also von vernünftiger Körperhaltung würde ich bestimmt profitieren. Meine eigenen "Erziehungsversuche"
      mit Korsett haben leider kläglich versagt im Sommer, weil es da einfach zu warm wurde.

      Aber ausprobiert hab ich es mangels Partner natürlich Selber noch nicht wie es wäre wenn das jemand anderes auch noch kontrolliert.

      Allerdings hab ich selber schon anderen Leuten Tischmanieren angewöhnt,
      in Wohngemeinschaften in denen ich früher war. Ich bin da sehr empfindlich.
      Ich mach das aber eher mit viel "bitte bitte mir zu liebe".

      Profitieren tut man bestimmt wenn in einer Partnerschaft auf so Kleinigkeiten auch mal geachtet wird.

      lg
      Mia
      Ich denke das ich mich sowohl sprachlich auszudrücken weiss, auch wenn man das in der Schriftform nicht unbedingt sieht und auch das ich mich in Gesellschaft zu benehmen weiss, Maniren habe.
      Ich bin aber keine Akademikerin, und finde manchmal Worte die man nun vileicht bildungssprachlich anders verwenden würde.

      Es schadet nie im Leben etwas dazu zu lernen.
      Was ich z.B nicht kann ist servieren wie es in einem 5 Sterne Restaurant von einer ausgebildeten Kraft verlangt wird.

      Wenn mir das jetzt jemand beibringen will, möchte das ich soetwas behersche zumindest im Ansatz, dann sollte er aber auch selbst dazu in der Lage sein.

      Sprachlich kann man meines Erachrens auch übertreiben, ich muss ja auf keinem Ärzrkongress einen Vortrag halten.
      Im Alltag wäre dann unter Umständen eine solche Ausdrucksweise eher lächerlich.

      Wie gesagt man lernt nie aus, und daher kann es nützlich sein, keiner weiss wozu er irgendetwa mal braucht.

      Alles womit ich mich weiterqualifizieren kann nehme ich gerne an
      Mir gehts erstmal wie Dana, an meinen Tischmanieren oder auch der Sprache muss man glaub ich nicht mehr feilen. Allerdings gibt e trotzdem Bereiche, in denen ich beeinflusst werde von meinem Dom, die mir durchaus gefallen und die ich gerne annehme. So hat er zum Beispiel von mir eine neue Frisur und Haarfarbe verlangt, und meinen Kleiderstil verändert, ich trage jetzt engere und weiblichere Sachen. Da wir nicht zusammenleben, gibt es im engeren Sinn keine Kontrolle oder gar Strafen. Tatsache ist aber, dass es mir gefällt und mich durchaus selbstbewusster gemacht hat.
      Solange aus meinen Subs nicht permanent nur Gossenslang heraus kommt ist mir der reine Sprachstil herzlich egal. Wert lege ich dort nur auf eine korrekte Anrede meiner Person.

      Anders ist es bei den diversen Tischmanieren. In dieser Hinsicht bin ich extrem empfindlich. Anständig am Tisch sitzen, keine Ellenbogen auf der Platte, korrekte Verwendung des Bestecks, geschlossener Mund beim Kauen, nicht mit vollem Mund sprechen oder zur Not die Hand vor den Mund halten, Nutzung einer Serviette wenn vorhanden, kein Schlürfen oder schmatzen, wenn extra Besteck in den Schüsseln vorhanden ist dies auch nutzen und nicht mit dem eigenen drin herum stochern und zum Schluss... ist man mit dem Essen fertig wischt man sich den Mund mit der Serviette ab, faltet sie etwas und legt sie an den Rand des Tellers worauf dann das Besteck gelegt wird und zwar nebeneinander.

      Ich habe es so gelernt, ich erziehe meine Tochter so und ich erwarte das auch mein Sub sich daran hält. Ich kann schon mal über die eine oder andere Kleinigkeit hinweg sehen davon bricht mir kein Zacken aus der Krone, summiert es sich jedoch werde ich sehr unbequem.
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      Ich fürchte, dass ich da mehr wert drauf lege als mein Herr. Für mich ist es auch zu Hause wichtig, vernünftig am Tisch zu sitzen, während er sich gern mal auf den Stuhl lümmelt :yes: Ich hab mich daran gewöhnt und da ich ihn so kennengelernt habe, nehme ich mir auch nicht das Recht heraus es ändern zu wollen.

      Adäquat können wir uns beide ausdrücken. Allerdings kann ich auch fluchen wie ein Kesselflicker und das stört ihn dann schon :rot: Mit Kind ändert sich aber auch da die Wortwahl sehr schnell :D
      Der Dom, der an meinem Sprachstil etwas zu kritisieren fände, würde mich derart faszinieren, dass ich ihm vermutlich auf Knien folgen wollte ;)

      Und etwas ernsthafter: weder bei meinen Manieren noch in meinem Sprachstil gibt es große Spielräume zur Verbesserung. Ich habe andere Defizite - ganz sicher genügend, um sich daran auszutoben.... :rolleyes:
      Lieben Dank schon mal für eure bisherigen, ja doch zahlreichen Antworten. Offenbar also schon ein Thema, mal mehr, mal weniger ...


      MrGsKitty schrieb:

      Adäquat können wir uns beide ausdrücken. Allerdings kann ich auch fluchen wie ein Kesselflicker und das stört ihn dann schon
      Ganz genau um diese Dinge ging und geht es mir ... Lässt das Dom dann durchgehen oder mahnt er dann doch eine Änderung an? :)


      Kellerkind schrieb:

      Also von vernünftiger Körperhaltung würde ich bestimmt profitieren. Meine eigenen "Erziehungsversuche"
      mit Korsett haben leider kläglich versagt im Sommer
      Ja, Korsett ist ein - tatsächlich - schönes Beispiel. Es ist ja nicht nur hübsches Accessoire, sondern eben auch restriktives Instrument zur Haltungskontrolle und -Verbesserung.

      Freue mich auf weitere interessante Beiträge! :yes:
      Marc

      Sir_MarcO schrieb:

      Ja, Korsett ist ein - tatsächlich - schönes Beispiel. Es ist ja nicht nur hübsches Accessoire, sondern eben auch restriktives Instrument zur Haltungskontrolle und -Verbesserung.
      Bei mir war es sogar nur dafür. Ich hab es unter den klamotten getragen so das es auch niemand gesehen hat.
      Vielleicht fange ich wieder an wenn es jetzt kälter ist.

      lg
      Mia
      Sprachstil stört mich nur bedingt... den kann man sich mit Disziplin selber beibringen! Das einem Erwachsenen noch vermitteln zu müssen... Nee, keine Lust, keine Zeit! Zu anstrengend, verschwendete Lebenszeit, erfüllt mich nicht!

      Wenn ich hätte Lehrer werden wollen, hätte ich das studiert!

      Bei verbal Gleichstarken oder Stärkeren was lernen oder selbst Kommunikationsskills in einen Gedankenfluss einbringen, in & bei dem alle profitieren??? Ja, bitte! Gerne dabei. Ich schreie als erster hier, auch in einer Beziehung!

      Was den Alltag und das „normale" Leben angeht, schließe ich mich @bastet an...

      Manieren! Tolle Sache! Hat man oder hat man nicht! In einer Beziehung gilt halt bei mir: „Alles was gegenseitig glücklich macht!"
      Aber die jemand beibringen zu müssen... da muss ganz viel Wille & Liebe dabei sein! Ernsthaft, aus dem Alter bin ich raus, schlechte Manieren stoßen mich eher ab...
      Dazu hat @Dana eigentlich alles relevante kurz & bündig ausgedrückt!

      Btw.: ein bisschen sapiosexuell hat mich noch nie gestört :yes: ;)
      [„Lieber allein, als in schlechter Gesellschaft!"]
      @Sir_MarcO

      Da mein Herr vorwiegend im "bett" seine Dominanz auslebt und wir noch recht am Anfang stehen, gab es eine solche Ansage bisher nicht. Ich hab mal bei einem heftigeren Schlag geflucht und hatte das Gefühl, dass der nächste absichtlich noch härter ausfiel. Ist mir aber grad erst wieder eingefallen, ich sollte mal nachfragen, ob das Absicht war :gruebel:

      Und bei unserem letzten Streit war er wegen meiner ausfallenden Art so sauer, dass er meinte, würde mir am liebsten eine scheuern :/ also nehme ich mal an, dass es irgendwann in unserer d/s Beziehung noch eine Rolle spielen wird :sofa:

      MrGsKitty schrieb:

      Und bei unserem letzten Streit war er wegen meiner ausfallenden Art so sauer, dass er meinte, würde mir am liebsten eine scheuern also nehme ich mal an, dass es irgendwann in unserer d/s Beziehung noch eine Rolle spielen wird
      Genau das meinte ich im weiteren Sinne eben ganz klar auch mit "Sprachstil" - die Adaption der Diskussionsführung der Sub an eine dem Dom geeignet erscheinende "Kultur der Wortwahl", der Attitüde und dergleichen ...

      Mir ist vollkommen bewusst, dass das nicht jedermanns Sache ist, aber es hat schon "traditionell" eine gewisse Daseinsberechtigung im bdsm. Zumal gerade ältere Literatur dem einen ganz und gar nicht unwesentlichen Stellenwert einräumt. Formen, einschränken ... - hier fängt es eigentlich damit an.
      Ich hatte bislang eher das gegenteilige Problem... Ich bin meist diejenige, die sich ziemlich gewählt ausdrückt und großen Wert auf Tischmanieren legt. :D
      Mich zu dirty talk zu bringen, ist echt schwierig. Das muss man schon von mir verlangen. Und selbst dann fällt es mir schwer.
      Außerdem drücke ich mich gerne vorsichtig aus und bin in Streits meistens eher zu sachlich und zurückhaltend. :D Das ist dann das gegenteilige Aufgabengebiet für den Dom... einen dazu zu bringen, mal so richtig deutlich zu werden.....
      Ich bin mir nicht sicher aber ich glaube, ich würde es gut finden, wenn ich für solche Ausschweifungen bestraft werde. Ich hasse es, wenn ich mich derart hineinsteigere und letztlich geschieht es einfach aus der Ohnmacht heraus, weil mir etwas wichtig ist und er mit totalem Unverständnis reagiert. Da ich nicht der Typ bin, der dann heult, werde ich lauter und vulgärer, dabei will ich das auch nicht.

      Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, dass ich zwar immer noch aus der haut fahre (das passiert nicht wirklich oft) aber inzwischen schon zögere, mich meinem Herrn so gegenüber zu benehmen und das nur aufgrund der Tatsache, dass er diese Dominanz ausstrahlt. Wenn es dafür jetzt auch noch Strafen gebe, würde ich dieses Verhalten sicher irgendwann ganz ablegen. Allerdings müsste sich sein Streitverhalten auch verändern, da wir sonst ein Kommunikationsproblem bekommen würden. Würde ich mich weiterhin nicht ernst und meine Meinung wichtig genommen fühlen und dürfte dieser daraus resultierenden Ohnmacht nicht mehr durch mein Verhalten Luft machen, würde ich über kurz oder lang, explodieren.

      Damit will ich sagen, Dom sollte sich sehr gut überlegen, ob er seine Macht über sub benutzt um bestimmte Verhaltensweisen zu verändern, wenn er keinen Ausgleich schafft.
      Mir ist noch kein Problem begegnet das ich nicht alleine schaffe mit Selbstdisziplin. Aber gerade bei Sprache und Manieren ist die schwierigkeit nich darin sich zu ändern. Mir fällt das Problem gar nicht mehr auf wenn ich allein bin. Es würde schon reichen wenn mich jemand darauf aufmerksam macht das es da ist. Wenn ich dann verstehe was daran stört ist es nur eine frage der Zeit bis ich es selbst loswerde. Ein kommentar von der Nachbarin oder dem Briefträger tuts auch bei manchen Dingen. Einfach um aufmerksam zu werden.

      Ich war sehr viel allein und muss mir immernoch vieles ab- und angewöhnen im Umgang mit anderen Menschen. Und das ganz ohne Dom oder BDSM.

      Wenn ich aber etwas an mir mag... das ändere ich auch nicht wenn sich jemand dran stört. Dazu muss es schon sehr schlimm sein.

      Aber vllt bin ich auch komisch. ^^

      Lg
      Mia
      Ich schließe mich an dieser Stelle uneingeschränkt Harpyie an , Sprache und Tischmanieren , waren mir persönlich schon immer sehr wichtig und es fällt mir sehr schwer , mein Gegenüber ernst zu nehmen , wenn dieser mir sprachlich nicht gewachsen ist ! Da gibt es dann eher schon ein paar andere Baustellen ;) ...
      Was ist denn eigentlich, wenn Dom mal in die große Kiste der Flüche, manierlichen Ausschreitungen oder ungemochten Verhaltensweisen greift? :gruebel:

      Hat Subbilinchen das dann einfach so hinzunehmen? Er ist ja schließlich Dom.

      Das ist übrigens genau das, womit ich bei D/s, insbesondere bei 24/7 und TPE, die Probleme habe. Dass einer die Macht bekommt, den anderen formen und erziehen zu können/sollen und der andere einfach den Mund zu halten und zu folgen hat. Das ist einfach nicht meins. :pardon:
      Auch wenn immer mal wieder behauptet wird, Sub dürfte ruhig ihre Meinung sagen. Aber was bringt es mir, meine Meinung zu sagen, wenn ein anderer dann sowieso so entscheidet, wie er das möchte und ich meine Sichtweise auch hätte auf Papier schreiben und verbrennen können?

      Ich denke in Beziehungen gibt es immer Möglichkeiten sich aneinander zu formen und voneinander zu lernen. Ob das jetzt Manieren oder Sprachverhalten ist, ist egal. Mit den Jahren spielt man sich, ohne erziehen zu müssen, gegenseitig ein. Das passiert meiner Erfahrung nach automatisch ohne dass man es forciert. Das sind dann die Paare (so wie ich es mit meinem Mann auch war) die anderen mit ihrer Einigkeit so auf den Sack gehen, dass es schon unheimlich ist. Und es wurde irgendwann so langweilig, dass ich meine Koffer gepackt habe und gegangen bin.

      Ich würde also in Zukunft eher darauf achten, dass man sich diesbezüglich nicht annähert, sondern jeder für sich so aufregend anders bleibt, wie man es zum Anfang der Beziehung eben spannend fand.