Salopp und naiv würde ich jetzt mal sagen, dass der Unterschied im spielen an sich liegt.

Es gibt sowohl Affäiren, die nach belieben und eigenem Wohlfühlkriterien geführt werden ohne das man sich gänzlich aneinander bindet. Und auch bei Affäiren findet man enorme Unterschiede.
Die einen handhaben Affäiren auf kurze, intime Begegnungen beschränkt und dann gibt es widerrum welche, die beziehungsähnliche Muster an den Tag legen. Man macht gemeinsam Urlaub, unternimmt auch etwas in der Freizeit zusammen, gibt sich auch in der Öffentlichkeit sehr zugewandt zueinander, so dass Aussenstehende es eher als Beziehung wahrnehmen...etc.pp.

In einer Spielbeziehung, die man nicht "Partnerschaft" oder .......(was auch immer) nennt, leben zwei Menschen ihre zusammengehörige Neigung aus.
Sicherlich ist das auch intim, aber es beschränkt sich lediglich auf das Ausleben der Neigungen. Der submissive Part kann nicht ohne den dominanten...der dominante Part nicht ohne den submissiven.
Beide schliessen sich zusammen, haben das gleiche Ziel und geben sich ihren Neigungen hin.
Dennoch kann diese sehr intime Konstellation aber auch nur als solche "Konstellation" (bescheuertes Wort, aber ich hoffe ihr versteht was ich meine) wahrgenommen und gelebt werden.

Es gibt viele Möglichkeiten, warum man eben nur eine Spielbeziehung möchte und keine feste Beziehung. Ein paar Beispiele: Altersunterschiede, Interessen, Lebensumstände, vorhandene Partnerschaft und Spielbeziehung parallel, einfach keine Beziehung haben wollend, frisch getrennt und noch nicht bereit, ledigliche Neigungsauslebung...

So sehr der Mensch auch zwischenmenschliche Beziehungen braucht, so sehr kann (nicht muss) er aber auch Entscheidungen treffen und wollen, die nunmal nicht für eine Beziehung sprechen, sondern intime Begegnungen der spezielleren Art verlangen.

In meinen Augen ist da nicht viel Unterschied zu Vanillakonstellationen -> ohne Partner, aber ewig möchte man auch nicht auf Sex verzichten.
und auch in BDSM-Konstellationen -> ohne Partner, aber nicht auf den DS-, switch-, maso-, sadistischen- etc. pp. -Teil verzichten wollen.

Uuuuuuund auch hierfür gibt es einige Gründe, die es da geben kann...
Da hole ich jetzt aber nicht aus...jeder ist individuell, mit individuellen Bedürfnissen, Verlangen und Vorstellungen zur Gestaltung eines zufriedenen und befriedigenden, zwischenmenschlichen Zusammenseins oder spielens oder was auch immer....


Mein Gott, warum ist das gerade so schwer zu beschreiben??? kann mir mal jemand helfen? Versteht man was ich sagen will?

Och trink mir erstmal nen Kaffee....bevor ich noch weiter vom Hölzchen auf's Stöckchen komme

Immer dieses Schubladen-Beschriften Aber ja, ohne das würde die Kommunikation wohl nur noch verwirrter werden..

Ganz kurz gesagt: Spielbeziehung ist für mich eine regelmäßige "Verabredung" zum gemeinsamen BDSM-Ausleben, ohne dass man gleich generell eine Beziehung mit einander führt.
Affäre würde ich etwas nennen, das einen wiederholten sexuellen Kontakt bedeutet.
Generell schließt sich beides mit Freundschaft nicht aus.

Von daher gäbe es in meinen Augen eine recht große Überschneidung...


Vielleicht entgeht mir aber auch irgendweine Feinheit der Begriffe, in diesem Fall.. mal sehen, ob das noch aufgeklärt wird

Hier sehe ich übrigens den Hauptknackpunkt.
Die einen nennen es Schubladen und die anderen wollen Definitionen.

BDSM...das grosse Wort.
Es ist nicht besser, nicht schlechter, immer andersartig...
Und genau dasselbe trifft auch in jeder anderen zwischenmenschlichen Begegnung zu.

Wozu alles so auseinander klamüsern, differenzieren, Definitionen zu- oder absprechen?

Es treffen sich zwei Menschen...und die tun, was ihnen beiden gefällt. Punkt.

Und was der Rest darüber denkt, aussagt, zu definieren glaubt...ist absolut worscht!

Passt oder passt nicht.

@Jody Frag ihn doch einfach was er genau meint und wo er den Unterschied für sich sieht.

Fragen,fragen,fragen....bis man es verstanden hat.
Ist beim BDSM nicht anders als sonstwo auch.
Vor allem wenn man scheins noch so unsicher ist.

Wichtig ist es, dass man die gleiche Sprache spricht wenn man zusammenfinden will.

Für mich ist Spielbeziehung einfach nur ein Wort welches jeder selbst mit Inhalt füllen sollte. Meist habe ich das Gefühl, es ist ein Schönfärberwort. Denn Beziehung ist doch immer besser denn eine Affäre. Also macht man als BDSMler ein Spiel davor und schon hat man fürs Gewissen eine Beziehung und keine böse Affäre...

Also Affäre, da verstehen die meisten eine sexuelle Beziehung ohne Liebe zwischen zwei oder mehr Personen drunter.
Spielbeziehung, naja das ist eine Beziehung zwischen zwei oder mehr Personen wo man den Schwerpunkt Sex durch den Schwerpunkt BDSM ersetzt hat.

Das ist natürlich nur meine ganz persönliche Meinung und eine Spielbeziehung kann mehr als nur BDSM sein, für mich ist auch immer ein freundschaftliches Element dabei, da ich nicht ohne dies dauerhaft mit jemandem spielen will. Grundlogisch wäre dies aber nicht nötig, das ist einfach mein persönliches Musthave.

Für mich gibt es da keinen Unterschied. Mit Leben füllen können beides nur die Personen die es direkt betrifft. Das dürfte von lockeren Treffen bei denen es nur um Sex/BDSM, über Freundschaft + bis zur tief empfundenen Liebe gehen. Frag ihn doch einfach wo für ihn der Unterschied liegt.

Ich sehe das so, jeder hat da seine eigene Definition dazu. Für mich sind es 2 Bezeichnungen. Affäre tönt nach nicht erlaubt und Spielbeziehung als erlaubt. Im Vanilla wäre es die Freundschaft Plus. Da bleibt nur, ihn zu fragen.

Das ist eine Frage, die mich gerade auch nochmal beschäftigt.
Ursprünglich dachte ich auch, dass eine Spielbeziehung eine BDSM-Affäre ist. Wobei der Begriff Affäre etwas schwierig ist, weil er sehr unterschiedlich verwendet wird. Für viele Menschen inkludiert er eben eine hintergangene Hauptbeziehung.

Momentan seh ich es etwas anders und würde den Begriff Spielbeziehung doch etwas verbindlicher ansiedeln als den der Affaire. Was unterscheidet die Begriffe dann für mich?
Eine BDSM-Affäre lebt demnach wirklich NUR im Moment. Man weiß nicht, ob es ein nächstes Treffen geben wird, man trifft sich spontan, wenn es gerade "juckt" und plant nicht Tage oder gar Wochen vorher das nächste Treffen. Ich würde dort auch nicht die Begriffe "mein Dom" / "seine Sub" verwenden. Wenig bis kein Kontakt außerhalb der Sessions bzw. wenn dann auf anderer (rein freundschaftlicher/beruflicher/...) Ebene. Damit einher geht dann vermutlich eine gewisse Heimlichkeit: Niemand weiß davon oder nicht um wen es geht.
Auch einer Spielbeziehung würde ich die Ausrichtung auf die Gegenwart zuschreiben, aber nicht ganz so extrem. Eher im Sinne einer Überbrückung von Zeit als um den einzelnen Moment. Man plant zukünftige Treffen, was einem ja auch erst die Möglichkeit gibt sich an Grenzen heran zu tasten oder etwas vorzubereiten. Es besteht eine gewisse Verbindlichkeit der Person gegenüber, so macht es erst hier für mich Sinn Themen wie Monogamie und anderes zu diskutieren. Ich würde annehmen, dass eine Spielbeziehung mehr Raum im Leben einnimmt (zumindest im Kopf). Heimlichkeit gibt es hier sicher auch oft, ich denke aber, aus anderen Gründen.

Ob außer mir noch wer diese Unterschiede sieht, weiß ich nicht, aber für mich passt der Begriff Spielbeziehung einfach nicht auf jedes Arrangement, bei dem Personen mehrmals miteinander spielen.
MMn könnte man BDSM-Affäre hier überall mit Freundschaft-Plus ersetzen und ich würde trotzdem alles so stehen lassen.

Aber vielleicht leben andere Leute ihre Freundschaft-Plus-Geschichten öffentlicher als ich es tue.

ich hab meinen Dom gefragt, was wir haben….
seine Antwort:
eine Spielbeziehungsaffäre….

Jescha schrieb:

Mit Leben füllen können beides nur die Personen die es direkt betrifft.

da bin ich völlig bei Dir, liebe Jescha

Ich find diese Definitionssache immer sehr schwierig. Bloß weil man dem Kind nen anderen Namen gibt, ist es kein anderes Kind. Egal was es ist, es ist

a) eine sexuelle Handlung, oder
b) eine gefühlmäßige Handlung, oder
c) eine sexuell-gefühlsmäßige Handlung.

Egal wie die Ausführung aussieht, ob sie einmalig oder mehrmalig besteht, hier, da oder dort besteht.

Ich hab letztens passend dazu einen interessanten Spruch gelesen. Passt jetzt nicht direkt dazu, aber zu der Sache mit der Definition allgemein:
"Komm wir lieben uns, aber nennen es anders. Vielleicht ist es dann nicht so gefährlich."

Mh, habe beides, aber

Affäre = gemeinsam Spaß haben, Zeit miteinander verbringen und Sex haben.

Spielbeziehung = Treffen um gemeinsam seine Neigungen aus zu leben. In meinem Fall, meine sadistische Seite ausleben.


ich glaub aber auch man kann vielen Kindern unterschiedliche Namen geben....

Ich finde, dass Wikipedia das Wort "Affaire" gut beschreibt. Ein sexuelles Lebesabenteuer. Können sowohl SMer als auch Vanillas haben. Nur weil man SMer ist, heisst das ja nicht, dass man bei jeder Versuchung, die einem über den Weg läuft, grundsätzlich an SM denkt. Manchmal möchte man einfach nur geilen Sex und fremde Haut mit Wiederholungsfaktor.

Spielbeziehung ist eine reine SM-Variante, weil dann Dinge Dinge wie D/s oder Sadomasochismus gemeinsam ausgelebt werden. Im Gegensatz zur Affaire kann die Spielbeziehung Sex ausklammern. Es gibt genügend SMer, die dies so handhaben.

Hinzu kommt, dass eine Affaire meist heimlich neben einer bestehenden Partnerschaft stattfindet. Affaire bedeutet auch Skandal. Etwas, das nicht ans Tageslicht kommen soll. Eine Spielbeziehung hingegen kann heimlich oder offen geführt werden. Und auch Singles können eine Spielbeziehung haben, wenn sie, aus den unterschiedlichsten Gründen, diesen Status nicht ändern oder die zwei Welten SM und Alltag trennen wollen.