Weinen während einer Session

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      Freudenschwalbe schrieb:

      Majasdom schrieb:

      Zu Anfang jammerte sie gerne...
      Das hat mich richtig irritiert., konnte ich damals nicht einschätzen.
      Ich habe eine Verständnisfrage: Meinst du mit Jammern verbalisiertes Beschweren? Oder unkontrolliertes Wimmern?
      Es war das erste. Wenn sie unkontrolliert gewimmert hätte, wäre die Session für mich zu Ende gewesen.
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !

      Majasdom schrieb:


      Wenn Sie eine weile weint und wir die Session beenden, ist ihr Kopf leer und ihr körperlicher Zustand so erschöpft, das sie kaum laufen kann.
      Sie sagt eindeutig, das dieser Zustand sie süchtig macht und sie nur über das weinen auf diese Ebene kommt.
      Das kann ich sehr gut nach empfinden. Ein Zustand der einen ganz tief ins eigene Sein führt und einen ganz klein und verletzlich werden lässt.

      Majasdom schrieb:

      Bei der Meinen ist das weinen ein Ventil.
      Zu Anfang jammerte sie gerne...
      Das hat mich richtig irritiert., konnte ich damals nicht einschätzen.
      Das Safeword, welches sie noch hatte, hat sie nie benutzt.
      Sie ist stolz, ihren Schmerz zu ertragen.Bis dieser Schmerz ihre Tränen auslöst.
      Ich mag es, sie weinen zu sehen.
      Diese Emotion ist echt und unverfälscht.
      Wenn Sie eine weile weint und wir die Session beenden, ist ihr Kopf leer und ihr körperlicher Zustand so erschöpft, das sie kaum laufen kann.
      Sie sagt eindeutig, das dieser Zustand sie süchtig macht und sie nur über das weinen auf diese Ebene kommt.
      Sehr schön, wenn jemand so weit sich fallen lassen kann. Dieses Phänomen hatte ich einmal bisher und hoffe immer wieder dahin zu kommen. Allerdings denke ich, dass es an mir liegt, dass ich es nicht zulassen kann.
      Schau mich doch in diesem Ton an........ :love:
      Das mit dem Irritieren kann ich nachvollziehen.
      Meine Partnerin fing an zu Weinen (wir hatten was neues eingebracht, sie wollte es auch probieren) und ich war irgendwie sehr verwirrt und wusste so gar nicht alles einzuordnen und habe das dann abgebrochen.
      Sie sagte später das alles OK sei.

      Wir stehen auch erst ganz am Anfang und haben da nicht die große Erfahrung.
      Wie handhabt ihr solche Situationen? Oder lasst ihr es erst gar nicht so weit kommen?

      Wir unterscheiden zwischen "guten" und "schlechten" Tränen.

      Die Guten sind wie du beschrieben hast so lange alles im "grünen" ist. Da ist viel Empathie gefragt. Die Schlechten kommen wenn ein Absturz droht oder sie einfach mehr aushalten möchte als gut für sie ist.

      In Beiden Fällen habe ich die Verantwortung das abzustoppen. Sie hat aber auch ihre Ampelworte. Nur in einem gewissen Stadium kann sie diese vielleicht (nein, sogar sicher) nicht mehr sagen.

      Mr.P
      Wenn ich auch nicht alles begreife, so hat doch alles einen Sinn....
      Hi... Ich grabs jetzt nochmal aus... weil...

      Ich möchte gerne wissen, obs hier außer mir noch Leute gibt, die absolut nicht weinen wollen vor anderen.

      Ich lese eure Antworten auf die Ausgangsfrage mit einigem Erstaunen, offenbar ist Weinen bei vielen von euch fast ein fixer Bestandteil des Spiels.

      Also, der Moment wo ich weinen müsste, wäre der, wo mir jegliche Lust komplett vergeht. Diese Art der "Schwäche" (bitte nicht wertend verstehen) ist für mich ein NO GO. Ich hasse es, wenn mich jemand weinen sieht und, falls mich etwas emotional so aufwühlt, dass ich es tun müsste, würde ich versuchen, allein zu sein dabei (wegdrehn, weggehen...)

      Mich "zum Weinen bringen" ist ganz stark mit Erniedrigung verknüpft bei mir... Vermutlich durch vergangene Erlebnisse und die absolute Folter. Also, da Erniedrigung mich absolut nicht kickt....

      Wenn etwas so schmerzhaft wird, dass ich es nicht länger aushalte, bremse ich ihn ein... Das ist auch kein Problem und dann kanns auch wieder weitergehen, kein Beinbruch, wir sind Menschen und probieren einander aus. Aber WEINEN??

      Izrah
      Ich zitiere mich mal selbst aus einem anderen Thread, ohne Link weil im Veri-Bereich :

      June schrieb:

      Mir kommen nicht oft die Tränen, ich kann es überhaupt nicht an etwas festmachen, aber es ist definitiv nicht allein der Schmerzlevel. Für mich sind sie eher eine Art Signal, dass ich in mir auf eine ganz bestimmte Art losgelassen habe, die Augen sind auf einmal nass, ich spüre das nicht wirklich kommen, es ist auf einmal einfach so. Sie sind willkommen, aber nicht Ziel.

      Würde mein Spielpartner es sich zum Ziel einer Session setzen, mich zum Weinen zu bringen, wäre ich raus, das passt für mich einfach nicht.

      Im Alltag sehen nur sehr wenige, mir sehr vertraue Menschen meine Tränen, ich gestatte sie mir selbst nicht wirklich oft.
      In einer Session ist es ein mir sehr vertrauter Mensch, der zugegen ist, und die Ursache für Tränen ist grundsätzlich eine völlig andere als in meinem Alltag. In einer Session habe ich keinen Grund zu versuchen, den Wasserstand meiner Augen zu kontrollieren, denn ich habe die Kontrolle zu Beginn der Session abgegeben, ich fühle mich sicher und aufgehoben bei meinem Partner. Hier bin ich ganz pur "ich", und wenn Tränen aufsteigen, sind sie willkommen und dürfen ins Freie. Mir käme hier gar nicht der Gedanke, das zurückhalten zu wollen, ich empfinde sie nicht als negativ, weil auch die Ursache dafür für mich nicht negativ ist.

      Tränen als Resultat von Erniedrigung... Gezielte und bewusste Erniedrigung/Demütigung ist nicht Teil meines Spiels. Sollte es trotzdem passieren, und ich käme weshalb auch immer nicht aus der Situation heraus, wären spätestens meine Tränen das Signal eines emotionalen Zusammenbruchs.
      Nein, nicht mein Spiel... :huh:

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:
      @Izrah, ich gehöre normalerweise auch zu der Fraktion, die lieber im stillen Kämmerlein weint, denn ich betrachte es als etwas sehr intimes und es für mich auch schwierig ist, mich so vor jemandem zu öffnen.

      Allerdings ist es mir in meiner vorletzten Session auch passiert. Es war eine unglaublich schöne Session und für mich intensiv. Dabei wurde das Verbot, nicht zu kommen sehr weit ausgereizt, dass ich es irgendwann nicht mehr aufhalten konnte. Es kickte mich unglaublich und als ich losließ (es ging nicht mehr anders)brachen sich alle Emotionen bahn. Der Orgasmus, der so intensiv war, mein Schreien und meine Tränen, die einfach nur flossen. Mein Herr hat mich sofort aufgefangen, mich umarmt und ich fühlte mich beschützt, da ich in diesem Moment so sehr verletzlich war. Ich habe an diesem Abend eine völlig neue Seite in mir entdeckt; alle Schutzschilde waren heruntergefahren und ich war wie weggetreten. Ich war da, aber gleichzeitig habe ich nichts mehr, was an äußeren Geräuschen vorhanden war, wahrgenommen.

      Hätte er mich nicht aufgefangen und ich nicht die Möglichkeit gehabt, mit ihm lange zu reden, wäre ich irgendwann in ein emotionales Loch gefallen.

      Insofern sehe ich das Weinen in einer Session jetzt mit ganz anderen Augen. Für mich hat es impliziert, dass ich mich nochmal auf ganz anderer Ebene fallen lassen kann und es wäre schön, es noch einmal zu erleben. :love:
      Es ist für uns kein erklärtes Ziel, aber in fast allen Fällen brechen bei ihr die Dämme und sie weint.
      Gerade gestern Abend weinte sie recht schnell.
      Ich fragte ob die Intensität zu hoch ist.
      Nein, antwortete sie, Schmerzen sind auszuhalten, es sind Emotionen.
      Sie ist danach körperlich völlig fertig, kann kaum laufen hat einen klaren Kopf und ist glücklich.
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !

      Izrah schrieb:

      Ich möchte gerne wissen, obs hier außer mir noch Leute gibt, die absolut nicht weinen wollen vor anderen.
      Meistens steht mir mein Stolz im Weg. Weinen hat für mich immer noch den Beigeschmack von Schwäche, obwohl ich es in Sessions schon erlebt habe, dass Tränen echt befreiend wirken, in anderem Kontext (wie in Gesprächen über mich belastende Situationen) sowieso.


      Wollen tu ich es nicht, aber gerade bei Strafschlägen passiert es doch mal, dass sie mir übers Gesicht laufen.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Seit ich in die Welt des BDSM eingetaucht bin, habe ich festgestellt, dass ich mich meinen Emotionen stelle und auch bereit bin, diesen Raum zu geben. Früher hätte ich negative Gefühle weggedrückt und im Keim erstickt.
      Gerade Ds hat meine Mauer langsam abgebaut und ich kann darauf vertrauen, dass mich mein Herr auffängt, egal ob ich weine, fluche, ängstlich, schwach oder glücklich bin.
      Wenn ich Schmerzen für meinen Herrn ertrage, weine ich noch nicht, da er mich sehr behutsam an meine Schmerzgrenze heranführt. Aber ich vermute, wenn ich irgendwann mal weine, weil ich die Schmerzen nicht mehr ertragen kann und mein Herr aufgrund dessen aufhört, dann sind sie mir eher unangenehm und es ist für mich ein Beigeschmack von Schwäche.
      Zur Zeit bahnen sich bei mir die Tränen, wenn ich kurz vor dem subspace bin oder ich einen Höhepunkt haben durfte. Es sind Freudentränen und das Gefühl, in dem Moment eins mit meinem Herrn zu sein. Es sind sehr intensive Momente, die wir miteinander teilen. Diese Tränen befreien mich und wenn ich mich beruhigt habe, fühle ich mich befreit, in meiner Mitte angekommen und @Gordon liebt sie.
      Ich denke, auch hier ist es, wie bei vielen Themen hier, ganz von den persönlichen Befindlichkeiten abhängig.

      Während es für die einen vielleicht das Ziel ist, ist es für andere bereits ein gelb oder rot. Das ist ja gerade das Schöne am Spiel, dass es individuell ist.

      Es ist gerade hierbei wichtig, dass man, gerade wenn es zum ersten Mal dazu kommt, hinterher darüber spricht, was künftig passieren soll, oder muss, wenn es wieder dazu kommt.

      Es ist auch häufig von der aktuellen Emotion abhängig, ab wann geweint wird. Deshalb ist ein gutes Beobachten des Subbies meines Erachtens ganz wichtig. Wenn man länger gemeinsam unterwegs ist, kann man das ziemlich gut einordnen.

      Da ich sie immer sehr genau im Blick habe und sie ja auch noch das Safewort hat, ist das Weinen für mich ein Zeichen, dass sie gerade Ihre Verfehlung wirklich bereut. Da ich weiß, dass es für sie eher peinlich ist, vor mir zu heulen und so Schwäche zugeben zu müssen, versuche ich es auf größere Vergehen zu beschränken.

      Ich nehme es für uns als Gelb und verstärke danch meine Sanktionen nicht weiter und gerade beim Weinen ist für mich ein After Care besonders wichtig.
      Guter Sex beginnt in ihrem Kopf :P

      Isegrim_w_devot schrieb:

      Izrah schrieb:

      Ich möchte gerne wissen, obs hier außer mir noch Leute gibt, die absolut nicht weinen wollen vor anderen.
      Meistens steht mir mein Stolz im Weg. Weinen hat für mich immer noch den Beigeschmack von Schwäche, obwohl ich es in Sessions schon erlebt habe, dass Tränen echt befreiend wirken, in anderem Kontext (wie in Gesprächen über mich belastende Situationen) sowieso.

      Wollen tu ich es nicht, aber gerade bei Strafschlägen passiert es doch mal, dass sie mir übers Gesicht laufen.
      Wir diskutieren auch nur kurz, wenn das Strafbuch geöffnet wird, da hilft dann der Stolz nur kurz.
      Wichtig ist das Danach, das Auffangen, die intime Zuwendung...

      konse quenz schrieb:

      Es ist auch häufig von der aktuellen Emotion abhängig, ab wann geweint wird
      Richtig. Das ist absolut nicht vorhersehbar. Manchmal gar nicht, manchmal ganz schnell.
      Es ist auch nicht vom Schmerz abhängig. Eher dann, wenn ich das Gefühl habe, nicht wahrgenommen zu werden, wenn Dommi einfach nur an sich denkt.
      Aber das ist ja auch in Ordnung, dafür bin ich ja da. Aber dann heule ich halt.