Wie lebt ihr euer Machtgefälle aus in der D/S-Beziehung?

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      Wie lebt ihr euer Machtgefälle aus in der D/S-Beziehung?

      Guten Morgen,
      Welche Rituale schätzt ihr sehr an eurer Beziehung mit Machtgefälle? Was an diesen gefällt euch daran und wie hat es sich bei euch entwickelt?

      Ich bin in einer Beziehung eben mit Machtgefälle und habe beispielsweise immer zu fragen, ob ich masturbieren darf. Es verbindet mich mit ihm auf eine innige
      und intime Weise und es fällt mir leichter mit ihm über Fantasien zu sprechen. Das ist sehr schön :love:

      Jetzt interessiert mich eure Meinung.

      Viele Grüße HK
      Guten "Morgen",
      also hier gibt es inzwischen einige Regeln und Rituale, die ich allesamt sehr schätze, weil sie mir halt, eine Struktur und ein Zusammengehörigkeitsgefühl mit meinem Mann geben.
      So gehe ich zum Beispiel nie vor ihm durch Türen, ziehe ihm die Jacke an und aus, begrüße ihn, wenn er heim kommt (egal ob er den ganzen Tag an der Arbeit war oder fünf Minuten mit dem Hund unten) auf Knien.
      Wenn er was zu trinken oder Essen will, hole ich es ihm und gebe es ihm ebenfalls auf Knien.
      Ich rede ihn mit "Herr" an und berühre ihn nur mit Erlaubnis, wenn ich vorher gefragt habe.

      Ich mag all diese Regeln und Rituale weil sie mir dauernd ein sanftes Gefühl für das dauernd bestehende Machtgefälle vermitteln und genau dieses Machtgefälle ist es ja, was ich total mag und in dem ich gerade aufzugehen und abzuheben glaube. :love:
      Danke @Helleschatten

      So weit sind wir noch nicht, wir sind auf dem Weg unser Machtgefälle sichtbarer zu machen (nur für uns beide). Wie begann es bei euch mit den Willkommensritual deinen Herrn zu begrüßen? Wenn ich so neugierig sein darf... . Habt ihr darüber gesprochen oder schlichen sich die Rituale bei euch so nach und nach ein? Seit wann lebt ihr so zusammen bzw. miteinander?

      neugierige Grüße

      HK
      Natürlich schliesst eine Spielbeziehung smalltalk nicht aus. Ich habe früher sogar oft mit meinem Herrn eine Pizza bestellt, als es noch nur eine Spielbeziehung war.

      Nur hat für mich eine Spielbeziehung eben nichts mit einer D/s Beziehung zu tun, deswegen fragte ich. ;)
      :hi:

      ich lebe in einer festen DS-Beziehung, 24/7, schon seit vielen Jahren. Machtgefälle - das gibt es in diesem Sinne gar nicht. Ich bin nun einmal der Dom ( / Mann) und bestimme, wo es lang geht in letzter Konsequenz. Das bedeutet aber auch, dass ich die Verantwortung für diese Entscheidungen übernehmen muss. Ebenso bedeutet das, dass ich die Wünsche der Personen, für die ich Entscheidungen treffe, berücksichtigen und ernst nehmen muss.

      Verantwortungsabgabe kann nur dann funktionieren, wenn damit auch Sorgenfreiheit erreicht werden kann. Und ja, ich übernehme Verantwortung und diese gerne. Meine Partnerin mag es darüber hinaus, die klassische Frauenrolle einzunehmen. Was bedeutet, dass sie mir Dinge bringt und reicht, mich bekocht, meine Sachen wäscht und und und. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich mich bedienen lassen würde. Ich gestatte es ihr, das zu tun, weil es ihr ein Bedürfnis ist, dies so zu tun.

      So gibt es viele verschiedene Ebenen, auf denen sich DS abspielen kann. Von der Lebensgestaltung und -Führung bis hin zur rein sexuellen Ausprägung hinter verschlossenen Türen. Ich weiß, was mir persönlich wichtig ist und worauf ich nicht verzichten wollte. Andere mögen das anders sehen und dürften ihr DS wohl genau so DS nennen. Welches DS ist nun mehr oder weniger DS? Keine Ahnung, mir ehrlich gesagt auch herzlich egal.

      Wichtig ist nur, dass Menschen einvernehmlich glücklich leben können. Es prasseln so viele Ansprüche von außen auf einen heutzutage ein. Es wird diktiert, wie Dinge, wie Beziehungen sein müssten, um gesund sein zu können. So viel Müssen - mir ist Wollen wichtiger als Müssen. Ich mach den Blödsinn schlicht und einfach nicht mit. Wenn andere glauben, meine Partnerin wäre mir hörig - sollen sie doch. Insgeheim weiß ich, dass aus ihnen nur das Unverständnis der gewünschten Gleichformung spricht.

      Habt Spaß!
      Siggy.Freund
      @Helleschatten Also ich versteh unter dem Begriff DS-Beziehung zwar auch was anderes als Sessions und Smalltalk, aber ein dauerhaftes Machtgefälle, 24/7 und selbst TPE sind auch als Spielbeziehung möglich!

      @HisKinky tut mir leid, dass auf deine Frage nach den Ritualen noch nicht viel kam... Ich kann dir da auch keine direkte Antwort geben, weil ich sowas nicht hab.
      Bei vielen Ritualen hab ich für mich immer den Gedanken, dass sie eher Distanz schaffen würden als Nähe herstellen. Das hat liegt daran, dass ich oft den Eindruck hab, es geht dabei eher um "richtiges BDSM" als um das eigene. Das mag aber auch nur daran liegen, dass ich bei mir da Diskrepanzen sehe, wem die klassischen Rituale gefallen und wem sie gut tun, sieht das natürlich zu recht ganz anders als ich. :)

      Ich finde Rituale bergen immer die Gefahr, dass man Dinge nicht mehr tut, weil man möchte, sondern weil es Gewohnheit ist. Wenn man z.B. zur Begrüßung und Verabschiedung immer "Ich liebe dich." sagt, wird es irgendwann zur Grußformel und keine Gefühlsbekundung mehr. Man denkt nicht mehr darüber nach, ob man das Gesagte wirklich fühlt, man sagt es, weil man es immer sagt. Und so ist es eben mit Gesten und Handlungen auch. Mir nehmen Rituale also eher eine Sicherheit, die sie anderen zu geben scheinen.


      Bei den Regeln würde ich mich gerne mit einer Frage dranhängen. Gelten eure Regeln nur für Sub oder für Dom genauso?

      Mir fällt zu deinem Beispiel noch ein, dass ich da jemanden kenne, der es trotz dauerhaftem Machtgefälle nicht mag, wenn ihn seine Sub um Erlaubnis fragt, wenn er ihr vorher nicht aufgetragen hätte seine Erlaubnis zum Masturbieren einzuholen. Für ihn ist das Fishing for Dominance und da reagiert er gar nicht gut drauf. (Ich glaub ja, er ist da eingeschnappt, weil sie ihm damit unterstellt, er hätte "nur" vergessen diese Regel zu formulieren.)
      Ich weiß ja gar nicht, ob du diese Regel hast und wenn nein, soll das jetzt keines Falls heißen, dass es deinen Dom auch stören muss, ich glaub sogar die Mehrzahl findet es schmeichelhaft. Bitte nicht verunsichern lassen. ;) Mir gings nur nochmal darum unterschiedliche Sicht- und Herangehensweisen aufzuzeigen.
      Nun, auch ich kann zu den Regeln nichts beitragen.

      Vielleicht auch weil sich unsere Beziehung aus einer Vanillabeziehung entwickelt hat, die schon immer gewisse D/S-Elemente enthielt.

      Er entscheidet einfach gerne, plant auch gerne und mags, wenn er bestimmen kann. Und ich mache das auch gerne mit.
      So richtig 24/7 ist es nicht, weil dazu der Anspruch fehlt, 24/7 zu leben.
      Allerdings haben wir uns in fast 27 Jahren noch nie gestritten, weil ich etwas nicht hätte tun wollen, was er verlangt hat.

      Entweder ich habe es getan (auch früher schon) oder die Gründe dagegen überzeugend genug vorgetragen, dass er seinen Wunsch zurückgezogen hat.
      Das denke ich, zeigt schon ein deutliches Machtgefälle, auch wenn wir es nicht mir Ritualen unterstreichen.

      Grüße

      Dina
      genau das finde ich interessant @JamieLyn die unterschiedlichen Herangehensweisen;

      ich gebe meine eigene Entscheidungsgewalt in einigen Bereichen ab und muss ihn vorher fragen, sonst darf ich nicht. Mehr ist bisher bei uns nicht an Ritualen dabei, manche mögen Rituale daher hatte ich eher nach diesen gefragt... .

      Ich will keine To Do Liste aufstellen lassen von Fremden was wir kopieren könnten; im Gegenteil ich genieße das Spiel zwischen uns beiden das fast immer statt findet sehr und die Art wie wir es spielen entwickelt sich immer mehr und das ist sehr schön.

      Meiner schätzt es sehr wenn ich ihn um Erlaubnis bitte und ich mag es auch... das bedanken und das bitten ist schön und Teil unserer Art miteinander umzugehen.
      Endlich kann ich wenigstens eine Kleinigkeit dazu sagen. Juhu.
      Unser Machtgefälle ist noch frisch und beschränkt sich auf zu Hause.
      Wir haben ein festes Begrüßungsritual (hat mein Liebster ja bereits schob in einem anderen Thread erwähnt) und ich habe noch Ernährungsegeln und andere Alltagsregeln, die hoffentlich noch mehr werden.
      Die Normalität ist eine gepflasterte Straße - man kann gut darauf gehen, aber es wachsen keine Blumen auf ihr.
      (van Gogh)
      Rituale, so wie sie in diesem thread beschrieben wurden, haben wir nicht - bislang zumindest, der Wunsch nach so etwas ist bei uns beiden vorhanden. Uns geht es dabei aber auch darum, es im öffentlichen Raum leben zu können, ohne das es allzu deplatziert wirkt. Aber jetzt wo ich darüber schreibe fällt mir manches auf, das sich bereits 'eingeschlichen' hat. Ich muss das nochmal reflektieren...
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Wir haben eigentlich ein sehr festes Machtgefälle, allerdings mit einigen kleineren Aussetzern. Bei der Arbeit (wir haben beide den selben Job beim selben Arbeitgeber) gibt es für mich kein Machtgefälle, ich denke das wäre in dem Fall sehr hinderlich. Bei guten Freunden halten wir das Machtgefälle, bei Verwandtschaft möchte ich es weniger. Desweiteren gibt es Dinge, da möchte ich garnicht das "Sagen" haben, dazu zählen u.A. die Finanzen (meine Partnerin kümmert sich um alle finanziellen Angelegenheiten und bestimmt, wieviel Geld wir "verbraten" können), wenn ich entscheiden würde, wie wir mit dem Geld verfahren, dann wären wir spätestens am 15. des Monats pleite. Bei den meisten anderen Dingen sieht es so aus, dass sie zwar Argumente vorbringen kann, wenn sie anderer Meinung ist, aber die Entscheidung bleibt bei mir. Und es gilt ein totales Aussetzen des Machtgefälles, wenn einer von uns beiden Krank ist. Wenn ich wiedermal an einer Erkältung sterbe, habe ich nicht so die Lust irgendwen zu dominieren, dann möchte ich lieber bemitleidet werden, und wenn ich sehe, dass es ihr schlecht geht, da werde eher ich zum Diener der ihr alle Wünsche von den Augen abliest.