(Spiel)Beziehung zu einem vergebenen Mann

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      Liebe anonyme Userin,

      mir stellen sich die Nackenhaare auf. Nicht, weil ich mich für etwas besseres halte, sondern weil hier offenkundig die Diskrepanz in der eigenen Aussage nicht reflektiert wird.

      Im ersten Absatz schreibst Du in klingenden Worten, buntesten Farben wie supertoll das Leben ist, wie wunderschön und glücklich, ... nur um dann alles in einem Nachsatz kaputt zu hauen. Du siehst sehr deutlich, dass Dein Mann ein "traditioneller Mensch" ist, für den Monogamie eine Lebenseinstellung ist. Und Du schreibst, das Du diesen Menschen über alles liebst.

      Dennoch bescheißt Du ihn nach Strich und Faden? Wo geht das denn bitte zusammen? In meiner Welt nicht! Es bleibt ja nicht bei der einen Lüge "Betrug", nein, man spinnt ein ganzes Lügennetz weiter im Verlauf "mit wem schreibst Du?", "wo gehst Du hin", "mit wem triffst Du Dich" .... wie werden derlei Fragen beantwortet? Mit weiteren Lügen über Lügen. Lügt man den Mann an, den man über alles liebt? Mit dem das Leben so toll bunt ist im Eigenheim? Oder ist es einfach nur bequem, an dem festzuhalten was man hat und doch das Gras auf der anderen Seite des Zaunes zu kosten? Weil es ja sooo viel grüner ist!?
      Wer meinen Beitrag in diesem Thread gelesen hat weiß, dass ich definitiv nicht die anonym geäußerte Meinung teile, aber dennoch bitte ich Euch, dass ihr ihre Aussage respektiert.

      Ich fände es zumindest fair, wenn man sie nicht mit Dislikes übersäht, sondern in den Dialog tritt.


      Ganz klar. Ich bin kein Freund ihrer Aussage, ganz im Gegenteil. Ich würde sie nicht vertreten und erst recht nicht danach handeln. Aber sie persönlich wird ihre Gründe haben, egal, ob ich oder wer anders sie nachvollziehen kann, möchte oder will.

      Aber bitte respektiert das. Ich bin kein Freund der Hetze auf stark abweichende Meinung, solange sie verfassungskonform ist.


      Lieben Gruß

      Patrator
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      @Mrs. Mendor manchmal können Dinge so einfach sein, gell? :D

      Danke für diesen Vergleich....


      Gentledom schrieb:

      Kinder sollten besonders geschützt werden
      jo, stimmt


      Gentledom schrieb:

      weil sie sich nicht selbst schützen können.
      Wie kann sich den der Betrogene selbst davor schützen? Wenn Karlchen seinen Piep in die Piep von Erna steckt, kann sie sich selbst null davor schützen, zumahl wenn Karlchen sein Mündchen nicht aufmacht, dass ihm etwas in der Beziehung fehlt.


      Gentledom schrieb:

      Ein Erwachsener kann in meinen Augen mit Situationen erwachsener umgehen als ein Kind. Auch ist ein Kind in seiner persönlichen Entwicklung leichter zu schädigen als ein Erwachsener.
      jo, das stimmt wohl auch soweit, obwohl es ja auch erwachsene Menschen geben soll, die durchaus als gestanden zu bezeichnen sind, die durch so einen Vorfall den Boden unter den Füssen verlieren, weil sie z. B. einfach nicht mehr vertrauen können.

      Ich persönlich sehe das so, dass es natürlich in einer Beziehung oder Ehe Dinge geben kann, in denen man absolut nicht übereinkommt. Besonders im Bereich BDSM. Ich finde da hilft nur reden, um einen eventuellen Kompromiss zu finden. Das können abgewandelte Formen von Spielarten sein, oder was auch immer. Und natürlich kann es auch sein, dass man besonders in diesem Bereich nicht zu einer Einigung kommt. Dann gibt es aus meiner Sicht genau zwei Möglichkeiten, entweder entscheidet man sich für eine offene Ehe, wenn das vom anderen nicht gewollt ist, muss ich mir halt überlegen, wie wichtig einem persönlich BDSM ist. Wenn es nicht so wichtig ist, lässt man es halt einfach sein. Wenn es so wichtig, dass man ohne dem nicht leben kann, und man alles versucht hat um Verständnis und die Freigabe vom anderen zu bekommen, bleibt halt nur die Trennung und somit die Aufgabe der Beziehung. Und diese Meinung vertrete ich auch, wenn Kinder im Spiel sind. Mir persönlich könnte BDSM nicht so wichtig sein, aber ich verstehe wenn der Drang bei jemand anderem halt großer ist. #

      Aber es kann nie die Lösung sein den anderen zu betrügen, und wenn ich nun mal nicht drauf verzichten kann, muss ich halt die Konsequenzen ziehen. Den genauso wenig wie Betrug in eine Beziehung gehört, gehört es für mich in eine Beziehung den anderen der Art einzuschränken, wenn es etwas gibt, was für sein Seelenheil und Wohlbefinden so wichtig ist. Und wenn man da zu keinem Konsens kommt, muss man man sich vielleicht einfach mal eingestehen, dass es nicht mehr passt. Ja, der Weg ist schwierig und schmerzhaft, aber ehrlich!
      Grüße Mr. Mendor

      Vertrauen, Verantwortung und Respekt sind es worauf es ankommt. Ohne Vertrauen kannst du dich nicht geben, ohne Verantwortung darf ich nicht nehmen und ohne Respekt können wir beides nicht und das ist all unsere Magie. (unbekannt)
      Ich hätte mal eine Frage an diejenigen, die sich in der Situation schon einmal befunden haben,
      betrogen zu haben (wenn man so will) :) .
      Ich hoffe, die Frage geht nicht ins OT aber es brennt mir unter den Nägeln.

      Sagen wir mal ihr ward bei eurer /m Geliebten. Ihr hattet Spaß, seid sexuell ausgelastet.
      Dann kommt ihr nach Hause, zu eurem Partner, der ja nicht weiß, was ihr so getrieben habt ;) .
      Jetzt hat euer Partner Lust mit euch ins Schlafzimmer zu verschwinden und hätte gerne Sex.
      Was macht man in einer solchen Situation? Oder hat man dann gar keinen Sex mehr mit dem
      eigentlichen Partner, mit dem man sein Leben teilt?
      Klar, muss man differenzieren, ist eine Beziehung eh schon am bröckeln usw., das ist mir klar.
      Aber wenn man jetzt wirklich mal den Fall nimmt, der Partner ahnt nix von alle dem und ist
      auch der Ansicht in der Beziehung läuft alles super, was dann?

      Bitte nicht falsch verstehen, ich frage das nur aus reiner Neugierde.

      Sollte es zu OT sein, könnt ihr es natürlich entfernen. :)
      Grüße

      Mrs. Mendor

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      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)
      zitat anonyme userin;


      "Ich werde sicher irgendwann mit offenen Karten spielen müssen. Dann darf
      mein Mann entscheiden, ob er mich so nimmt. Denn auch das bin ich.
      Verdorben, körperlich und vielseitig. Ob ich dies tun würde um mit
      meinem Freund/Geliebten zu leben? Nein. Ganz sicher nicht. Denn wenn ich
      mich jemals wieder auf die Suche machen sollte, dann möchte wieder
      gerne die EINE, für den EINEN sein. Dann möchte ich besessen sein und
      besessen werden. Ehrlich beginnen. Die jetzige Ehrlichkeit, Dann möchte
      ich rausschreien "Ich bin verliebt", Hand in Hand durch die Stadt
      laufen, und anschließend all die schmutzigen Spiele spielen, die da ihn
      seinem und meinem Kopf wohnen. Mich daran erfreuen, dass aus
      Verliebtheit vielleicht Liebe wird. Zu zweit, nicht zu viert. Solange es
      währt, ohne Versprechen auf die Ewigkeit.

      Ich habe Gefühle, Moral und bin ehrlicher, als so manch Anderer. Ich
      belüge meinen Mann. Er darf irgendwann über mich richten. Und sonst
      niemand."



      irgendwann mit offen karten zu spielen bedeutet im klartext du "liebst" deinen mann so sehr, dass du ihm die freiheit nimmst eine wahl zu haben - bevormundung wird sowas auch genannt
      Du hast durchaus Recht, @Patrator ... hetzen ist sicher nicht angebracht und es erfordert Mut, hier sowas zu schreiben. Daher sicher auch die anonyme Wahl des Postings. Und ich für meinen Teil nutze die Anonymität, um nicht die Nutzerin mit meinem Dislike zu bedenken (kenne ich ja nicht), sondern den rein sachlichen Inhalt. Denn hier, bei anonymem Posting, gelingt die Trennung nämlich endlich mal ganz vorzüglich. Die Trennung von Person und Sachebene - und da geb ich das Dislike tatsächlich mit Herzblut.

      Auch ich hab schon Menschen sehr weh getan und bin wahrlich nicht frei von Fehlern... und keiner garantiert mir, das ich nicht irgendwann wieder Menschen weh tun werde. Auch nicht mein etwaiger Ethos oder meine Moralvorstellungen... aber in meinen zwei Vanilla-Beziehungen, die ich versucht habe zu führen VOR der Erkenntnis, das es halt doch nicht ohne SM geht, hab ich immer den Arsch in der Hose gehabt, es zu beenden BEVOR ich jemanden betrogen habe.

      Und ich persönlich finde es verlogen sich selbst gegenüber, wenn man von Liebe und stabiler Beziehung schreibt, aber ganz genau (und sehr explizit) weiss, das man aktuell etwas tut, was der Partner mit seiner Lebenseinstellung nicht akzeptieren kann.
      Ich empfinde diese deine Aussage als extrem VERurteilend @Boreas und diese Verurteilung steht dir nicht zu. Niemandem von uns. Es ist okay zu sagen ich teile diese Meinung und Ansicht nicht. Ich lebe anders oder würde anders handeln usw.

      Meine persönliche Meinung dazu ist auch das ICH es so nicht machen würde. Für mich passt das einfach nicht zusammen. ABER ich kann es ein Stück weit doch nachvollziehen. Man lernt einen Menschen kennen und verliebt sich. Man verliebt sich unsterblich, dieser Mensch ist genau DER Mensch mit dem mal sein Leben teilen, eine Familie gründen möchte. Irgendwann werden aber innere Bedürfnisse immer stärker, es wird deutlich klar das diese Bedürfnisse mit dem so sehr geliebten Menschen nicht ausgelebt werden können.

      Man muss entscheiden... Betrug oder Trennung.

      MEIN Weg wäre (und war) die Trennung auf Kosten der Liebe meines Lebens. Ja ich weiß jetzt kommt der Satz DANN kann es ja auch nicht die Liebe deines Lebens gewesen sein. Aber wer außer mir will das beurteilen? Ihr? Wohl kaum!

      Die Anonyme hat sich für den Betrug entschieden. Wie gesagt ich finde das auch nicht ok. Doch wir leben nicht ihr Leben und auch nicht das ihres Mannes. Was sie sagt stimmt... niemand außer ihrem Ehemann hat das Recht und wird es je haben, über sie zu urteilen und zu entscheiden. Sie wird, so oder so die Konsequenzen eines Tages tragen müssen und ja... leider auch ihr Mann der in dieser Hinsicht eben völlig unschuldig ist.


      Liebe Anonyme, auch ich danke dir für deine Offenheit und deinen Mut uns dies zu "gestehen".
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      Ich bin ebenfalls der Meinung, dass eine ganze Menge an Mut nötig ist,
      sowas überhaupt Preis zu geben von sich und auch dazu zu stehen.
      (Das natürlich im anonymisierten Rahmen)

      Und um auf das Eigentliche Thema zu kommen (Wenn auch auf das andere Geschlecht bezogen)

      Ich halte es idR so, dass solange ich davon nichts weiß, kann ich mich dazu auch nicht äußern.
      Sollte ich erfahren, dass eine Frau mit der ich in eindeutigem "Kontakt" stehe verheiratet
      oder vergeben ist, nehm ich das zur Kenntnis, aber überlasse nach wie vor Ihr diese Entscheidung.

      Wie bereits gesagt wurde: Jeder lebt sein eigenes Leben.

      Ich persönlich war bisher in jeder meiner Beziehungen treu und hatte 2 bisher die mit treu waren,
      daher kenne ich im Prinzip die Seite des betrogenen ebenfalls und trotz alledem sage ich:
      Es ist Dein Leben, Deine Entscheidungen.


      respektvolle Grüße

      Nonsi
      Ich kann auch nicht die Haltung der anonymen Userin teilen/nachvollziehen oder gar verstehen.

      Jedoch, und das merke ich hier auch wieder recht genau, hatte es
      a) einen Grund, warum sie dies anonym mitteilte. Sie hatte sicherlich keine Lust in der Luft zerrissen zu werden dafür. Und wie man sieht, war dieser Grund wohl berechtigt.
      b) Teilt sie ihre intimen Gedanken dazu mit. Ob dies verständlich für andere ist oder nicht...sie sieht es selbst. Sie weiß selbst, das der Tag X kommen wird. Sie bemerkt selbst, das sie riesige Angst davor hat.

      Und ob man dies nun handhaben kann oder nicht, man sollte wertschätzen das sie überhaupt aus sich heraus kam und diese ehrlichen Worte spricht.
      Kritik anzubringen sollte erlaubt sein, aber auf den Ton kann man dabei ruhig achten...ein Dislike ist dabei nicht nötig, wie ich finde.

      Jetzt könnt ihr mich disliken, wenn ihr wollt :D

      Und was das Thema direkt angeht:
      Hier sehe ich den doppelt und dreifachen Wehmutstropfen...da sind zwei betrogene Menschen...da sind Kinder. Da ist ein Ehemann, der hält was er schon immer halten wollte. Der seine Familie und seine Frau liebt und wertschätzt. Der mitunter für all das, was man sich gemeinsam aufgebaut hat, auch weiterhin arbeitet.
      Und dann wird er eines Tages erfahren, das all das was er glaubte sei sein Lebenselixier...das was er am meisten in seinem Leben liebt...schon lange Zeit kaputt ist...als zwei Menschen beschlossen haben eine Affäire miteinander zu führen.
      :(
      Männer sind wie BLUETOOTH:
      Er ist mit dir verbunden solange du in der Nähe bist, sucht aber nach anderen Geräten wenn du weg bist...

      Frauen sind wie WIFI:
      Sie sieht alle verfügbaren Geräte, verbindet sich aber nur mit dem Stärksten.

      ^^

      Rozabel schrieb:

      Ich empfinde diese deine Aussage als extrem VERurteilend @Boreas und diese Verurteilung steht dir nicht zu. Niemandem von uns. Es ist okay zu sagen ich teile diese Meinung und Ansicht nicht. Ich lebe anders oder würde anders handeln usw.

      Doch, auf inhaltlicher Ebene darf ich das - ein großer Vorteil des anonymen Postings. Und Du empfindest meine Aussage zurecht als verurteilend, denn genau das tue ich.
      @Mrs. Mendor Ich könnte Dir Deine Fragen zwar nicht beantworten, ABER selbst wenn, würde ich es nach dem was hier gerade passiert nicht tun ;)



      Mensch - ich bin schockiert....

      Egal welche Meinung man zu einem Thema hat, aber wie sich teilweise geäußert wird, ist für mich echt unter der Gürtellinie. Mit Verurteilung, Abwertung und Beleidigung scheinen gerade in diesem Thema Einige so überhaupt kein Problem zu haben.


      Da kommt mir nur wieder der Spruch "Urteile über niemanden, dessen Weg Du noch nicht gegangen bist!" in den Sinn!


      Damit bin ich auch schon wieder kopfschüttelnd raus, weil das Thema sowieso nur in eine Richtung beantwortet werden DARF.
      Ich würde es mal so formulieren, wenn jemand außerehelich etwas sucht, dann fehlt ihm etwas in seiner Beziehung , was auch immer das sein mag.
      Ansonsten hat wohl keiner eine Chance in eine rundum in allen Bereichen passende Partnerschaft einzudringen.

      Ich selbst bin von meinem EX mann betrogen worden, aber wäre bei uns alles 100 % in Ordung gewesen hätte diese Frau wohl auch nicht in unsere Ehe eindringen können.

      so, soll ich jetzt ihr die Schuld geben, klar hab ich am Anfang, ich habe sie gehasst.
      Soll ich meinem Ex die Schuld geben, ja hab ich auch, am Anfang auch ihn habe ich kurz gehasst.

      beiden habe ich alles erdenklich schlechte gewünscht.

      Ich habe mal gesagt ich würde es nieeemals tun einer anderen Frau den mann wegnehmen, aber was nimmt man weg, doch nur das was die Partnerin ihm nicht geben kann.

      Ich würde es grundsätzlich nicht mehr ausschliessen, aber eigentlich weiss doch keiner wer ihm begegnet und was mit einem so passiert.

      Speziell suchen würde ich nach einem vergebenen Mann nicht, aber ein tabu wäre er auch nicht.

      Ehen gehen auseinander mit und ohne betrug, mit und ohne reden, und leztendlich bleiben immer auch zum teil gebrochenen Herzen zurück.

      Das Herz kann sowohl durch Ehrlichkeit als auch durch verheimlichen gebrochen werden.
      Ich bin jemand, der immer sagt:" was wissen wir schon, wir können es nicht beurteilen." Bis zu dem Punkt, an dem anderen ein Schaden zugefügt wird. Und hier geht es um einige.

      Und doch, da an diesem Punkt fange ich an zu werten!

      Hier wurde geschrieben:
      "..... ich bin ehrlicher als so manch anderer. Ich belüge meinen Mann....."

      Und dich selbst und deine ganze Familie. Willst aber irgendwann die "Eine" sein?


      Und das wird hier als mutig empfunden?
      Finde ich nicht. Mutig wäre anstatt das hier zu schreiben, den unbequemen Weg zu gehen, auch wenn man etwas für sich verliert. Aber ich denke, man gewinnt auch etwas dazu.
      Nur, es wird für ihn und alle anderen unschuldig Betroffenen mit jedem Morgen-und jedem Abendgruß und den ganzen Rattenschwanz den es nach sich zieht schlimmer und für die anonyme Posterin selber doch auch.

      Also, wenn das mutig sein soll, dann gehe ich zurück in den Sandkasten.
      Man kann sich an dem "belügen" festbeissen oder einfach mal auf diesen Satz konzentrieren:

      Anonym schrieb:

      Er darf irgendwann über mich richten. Und sonst niemand.

      DAS ist für mich das Entscheidende. Am Ende ist es ihr Mann der "richtet" und nicht wir sollten das tun. Oder fangen wir nun auch an in anderen Themen zu urteilen wie korrekt sie sind? Was in unsere Vorstellungen passt?
      Hiess es nicht mal ein "ist nichts für mich" ist schon zu viel Urteil? Aber an anderen Stellen muss die Moralkeule her, da reicht es nicht die eigene Meinung zu sagen. Nein - da muss drauf gehauen werden.... Irgendwie widerspricht sich mir das mehr als ein bisschen.
      Das Problem liegt meiner meinung nach beim "irgendwann", da dem Mann hier die Möglichkeit genommen wurde. Er kann sich nicht für oder gegen die Beziehung entscheiden, weil er bei einem wichtigen Problem komplett außen vor gelassen wird.

      Das mit dem Urteilen ist so eine Sache... Ich bin definitiv der Meinung, dass persönliche Angriffe etc. zu weit gehen, aber man muss sich eingestehen, dass es nun einmal ein empfindliches Thema ist. Da jeder hier das tut/proklamiert, was er für moralisch richtig hält, kommt man nicht darum herum, dass sich hier moralische Ansichten gegenüberstehen.

      Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Großteil der Posts (in beide Richungen) nicht böse oder persönlich gemeint wird - denn auch wenn man eine andere Meinung nicht gutheißt, bedeutet das ja nicht, dass man den Inhaber derselben metaphorisch erschlagen will... Ich hoffe, das eskaliert hier nicht noch auf persönlicher Ebene :(
      Jetzt mal ein Beitrag von einer nicht anonymen Betrügerin, die auch selbst schon betrogen wurde!

      In diesem Thread nicht hochgradig emotional zu werden ist eine Herausforderung für mich. Ich möchte es dennoch versuchen und meine Sicht der Dinge beisteuern.

      Gegen Ende meiner Ehe begann ich meinen Mann zu betrügen. Nach vielen Jahren mit endlosen Gesprächen, die nichts bewirkten, nach Jahren der zunehmenden Frustration. Eine Option wäre gewesen, mich zu trennen. Zum Wohl der Kinder ließ ich es sein. Und nein, das ist keine billige Ausrede, denn unser harmonisches Familienleben litt kein bisschen darunter, dass mein Mann mich nur fickte, wenn seine unterentwickelte Libido es zuließ - sprich alle drei bis sechs Wochen für maximal fünf Minuten. Sie bekamen nichts von unseren Problemen mit, es war eine heile Welt, die ich mit einer Trennung von heute auf morgen zerstört hätte. Undenkbar!!!

      Ich hatte bis dahin also alles in meiner Macht stehende versucht, um innerhalb dieser Ehe als sexuelles Wesen nicht vollends zu verkümmern, bin gescheitert und wäre fast daran zerbrochen. Reden hilft, aber es ist nicht dieses Allheilmittel, als das es hier ständig angepriesen wird. Das musste ich an einem gewissen Punkt auch einfach anerkennen und passende Konsequenzen für den Fortbestand unseres gemeinsamen Lebens UND für mich als Frau ziehen.

      Meine Entscheidung war genau richtig. Ich bereue nichts, habe kein schlechtes Gewissen, hatte es nie. Wieso auch? Weil ich es nicht vorgezogen habe ihm zu sagen: "Hey, wir wissen beide, dass du es nicht bringst, also werden mich andere befriedigen. Einverstanden?"

      Nach Auffassung mancher hier wäre das doch nur ehrlich gewesen, nicht feige, konsequent, moralisch richtig.
      Aber nun guckt ihr mal - er ist mir dankbar, dass ich es ihm nicht unter die Nase gerieben habe. Denn er ist der Typ Mensch, der es vorzieht die Augen zu verschließen und sich seine Seifenblase nicht zerplatzen lassen wollte, so weitermachen wie bisher.

      Heute werden unsere Kinder von uns zu gleichen Teilen großgezogen, wir sind Freunde, feiern alle anfallenden Feste gemeinsam, fahren mit den Kids auf Urlaub und verstehen uns nach wie vor als Familie. Als eine etwas andere eben.

      Würde man ihn fragen, ob er seiner Exfrau noch vertrauen kann, bekäme man ein verdutztes "Ja klar, was sonst?" zu hören. Denn er weiß, dass ich mehr als meine damals selbstbezogenen Aktionen bin. Er kennt die Gründe, unsere Vorgeschichte, seinen und meinen Anteil daran.

      WIR können unsere Geschichte beurteilen. Sonst niemand. Deshalb hüte ich mich so sehr, mir auch nur irgendeine Wertung eines Verhaltens innerhalb einer fremden Beziehung vorzunehmen. Ganz egal worum es geht.
      Es gibt aus der Sicht der Betroffenen IMMER Gründe für ihr Verhalten. Gründe, die sich Außenstehenden nicht erschließen können.

      Also seid glücklich, dass ihr es für euch so gut getroffen habt, mit euch allzeit im Reinen sein könnt und lasst diejenigen in Frieden, die eurem Anspruch an Moral nicht gerecht werden. Das tangiert euer Leben doch so überhaupt nicht. Ist das echt so schwierig?