Meiner Meinung nach beschreibt die Definition ein Bedürfnis, welches vermutlich sehr viele Frauen bzw. Menschen ganz allgemein auch gänzlich unabhängig von BDSM haben. Der starke Partner, der Fels in der Brandung, die Schulter zum Anlehnen, der Mensch, bei dem man auch einfach mal nicht tough und stark sein muss.Persephone_bbw schrieb:
Wie findet ihr die Definition?
Und in der beruflichen Lebensrealität der meisten Menschen ist es so, dass man entsprechend der persönlichen Fähigkeiten und des Ausbildungsstandes ein gewisses Maß an Verantwortung und Führung übernehmen muss und das meist auch mehr oder weniger gerne tut.
In Ausbildung und Erziehung wird vielen Menschen vermittelt, dass man sich selbst darstellen und gut verkaufen muss, um erfolgreich zu sein oder überhaupt einen Job zu bekommen.
Auch lebt Beziehung meiner Ansicht nach davon, dass man sich mit dem Partner/der Partnerin auf einem bestimmten intellektuellen Niveau austauschen kann, sich vielleicht auch mal messen (lassen) muss und auch Reibungsflächen entstehen können.
Von daher beschreibt die Definition in erster Linie für mich zunächst einen Menschen in unserer aktuellen Lebenswelt. Deshalb tue ich mich vielleicht auch etwas schwer damit, einen reinen BDSM-Kontext zu sehen. Bzw. frage mich auch, warum es dieser Definition bedarf, wer sie braucht? Vielleicht, wenn man die historischen Wurzeln der DD, also die CDD mit einbezieht. Da der EP sich auf einen nicht deutschsprachigen Text bezieht, vermute ich jetzt einfach mal, dass der Begriff aus dem Bereich des amerikanischen BDSM stammt. Also, wenn ich vom Bild der submissiven Frau (denn von denen ist im DD hauptsächlich die Rede) ausgehe, welches im DD vermittelt wird. Dann lässt sich dieses erstmal nur schwer mit der Lebensrealität der meisten Frauen im 21. Jahrhundert in Einklang bringen. Also mit den gesellschaftlichen und beruflichen Anforderungen an Frauen. Vielleicht soll die Definition eine Art "Legitimation" darstellen, dass Frau auch beruflich erfolgreich, vielleicht sogar erfolgreicher als der Mann, sein kann und trotzdem devot ist?
Das sind jetzt aber nur so ein paar Gedanken aus dem Bauch heraus, ohne tiefgründige Recherche. Und ich hoffe, dass sich damit jetzt niemand angegriffen oder verletzt fühlt.
Natürlich finde ich mich in dieser Definition teilweise auch wieder. In meinem Job muss ich führen können, ich muss beraten und anleiten und tue das auch (meist) gerne. Aber nicht, weil ich mich von Natur aus gerne in den Vordergrund stelle, sondern weil es mein Job ist.Persephone_bbw schrieb:
Subs, könnt ihr euch da wiederfinden?
Félin schrieb:
Ich persönlich würde mich damit gar nicht identifizieren, weil ich mich nicht als Alpha definiere. Auch dann nicht, wenn ich im Beruf führe etc., weil es einfach nicht meine Natur ist. Ich mache das, weil es gemacht werden muss, nicht weil ich großartigen Spaß daran habe.