D/S mehr als nur ein erotisches Spiel

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      D/S mehr als nur ein erotisches Spiel

      Hallo ihr Lieben,

      in unserer Beziehung passiert momentan viel und daher habe ich natürlich auch viele Gedanken in meinem Kopf.
      Ich habe nach einem passenden Thread gesucht, aber nicht wirklich das gefunden, worauf ich hinaus will, daher nun dieses neue Thema. (Meine Fragen sind andere, sollte es sich für euch doch gleich anhören, dann bitte löschen oder verschieben oder was auch immer zu tun ist, danke)

      Ich stelle zunehmend fest, dass ich mehr will als nur den erotischen Anteil, den ich natürlich nicht missen möchte *frech grins* Aber ich merke, dass es mir gut tut und mich persönlich in meiner Entwicklung weiter bringt. Beispielsweise lerne ich von meinem Liebsten Ordnung zu halten. Klingt blöd, aber das ist etwas, was mir schwer fällt. Vielleicht, weil in mir auch immer das Chaos herrscht? Dann kümmert er sich z.B. auch um meine Ernährung, beispielsweise entscheidet er ob und wie viel ich naschen darf. Ja, ich bin eine Naschkatze und esse gerne, sieht man mir ja an. Wie auch immer. Das ist z.B. ein sehr sensibles Thema für mich, aber ich habe mich getraut es zu thematisieren und er hat kein Problem damit, mich dabei zu unterstützen indem er entscheidet.

      Was ich damit sagen will ist das ich merke, dass seine Führung mich zu einem besseren Menschen macht. Also für mich selbst besser, denn ich will ja diese Dinge lernen. Es ist also nicht so, dass mich das erregt, sondern ich genieße einfach die Kontrolle von ihm und lasse mich leiten.
      Außerdem merke ich wie gut es mir tut, wenn er mir Grenzen setzt und konsequent mit mir ist. Vielleicht klingt das für die "alten BDSM-Hasen" hier lächerlich, aber dennoch traue ich mich einfach mal, meine Erfahrungen und Gefühle zu erzählen und hoffe auf Antworten und Gleichfühlende.

      Hat für euch D/S auch eine ähnliche "Funktion" (doofes Wort, dafür)?
      Was gibt euch dieses Machtgefälle im Alltag ?
      Wobei hilft es euch?

      Danke schon einmal für eure Antworten. Ich denke ihr werdet mich schon nicht zerfleischen ... *lieb guck*
      Die Normalität ist eine gepflasterte Straße - man kann gut darauf gehen, aber es wachsen keine Blumen auf ihr.
      (van Gogh)
      Ich denke damit stehst du nicht alleine da.
      Ich habe mich auch erst mal daran gewöhnen müssen, dass Konsequenz,Strenge und auch Kontrolle im Gegensatz zu dem was ich gelernt habe, nicht
      unbedingt mit Einengung verbunden ist.
      Im Gegenteil,es wurde als "Da sein" aufgenommen.
      Nicht als Einschränkung sondern als Fürsorge,Teilhabe.
      Hatte ich anfangs erhebliche Probleme mit dem Gedanken, wurde es nachher ein Wunsch meinerseits.
      Ich für mich habe sogar festgestellt, dass es meinen früheren Drang zur Eifersucht drastisch lindert.
      Der Wunsch meiner Sub,dass ich in möglichst jeder Situation auf sie achte ist unglaublich beruhigend für mich.
      Und es gibt mir auch große Sicherheit.
      Ich kann nicht mal erklären warum...
      Ich muss einmal dazwischen schieben, dass ich mich ganz herzlich für die lieben, schnellen Antworten bedanke. Ich bin immer sehr angespannt, wenn ich von meinen tiefsten Gefühlen erzähle (Da ich in meinem kurzem Leben bisher schon oft damit auf die Nase gefallen bin) Daher mein tiefster Dank. Besonders an @Helleschatten für die PN und An @Krat für seinen Beitrag. Es hat mich sehr gerührt. Nund ist die Anspannung gefallen und ich kann ruhig auf weitere Antworten warten. sorry für OT aber das musste sein.
      Die Normalität ist eine gepflasterte Straße - man kann gut darauf gehen, aber es wachsen keine Blumen auf ihr.
      (van Gogh)
      Guten Abend @Favea ^^


      D/S IST mehr als nur ein Spiel, es ist eine von vielen Lebensformen die man so findet auf der Welt. Natürlich gibt es auch D/Sler die es rein auf´s Schlafzimmer reduzieren und im Alltag nichts damit anfangen können aber, es gibt viele denen es so geht wie dir.

      Du spürst mit der Zeit wie sich dein Inneres verändert. Du wirst weicher, anschmiegsamer. Du spürst wie gut es dir tut wenn dein Herr dir eine Struktur gibt, Regeln an die du dich halten und an denen du dich orientieren kannst. Du fühlst dich wohl und geborgen, sicher und beschützt. Und davon willst du mehr, du wirst süchtig danach. Wenn ihr beide in dieser Hinsicht harmoniert dann nutzt es. Aber nicht überstürzt sondern lasst es langsam fließen, den Alltag verwischen und ihr werdet merken wie sich euch ganz neue Dimensionen auftun.

      Ihr seid zwei Teile eines Ganzen, ihr ergänzt euch gegenseitig und warum sollte das schlecht oder falsch sein? Warum solltet ihr das nicht genießen? Wenn es für deinen Herr in Ordnung ist nach und nach diverse Bereiche deines Lebens zu "strukturieren" und bereit ist dies auch konsequent durchzusetzen... why not?
      Wenn es für dich in Ordnung ist dich an die von ihm aufgestellten Regeln im Alltag zu halten, sie umzusetzen und anzuerkennen... wenn du dich damit umsorgt und behütet fühlst... why not?

      Es kann eine sehr große und vor allem erfüllende Bereicherung für euch beide sein.


      Wie ich das selbst immer sage, wir (Dom´s) weben eine Art Kokon um unsere Sub´s, wir leiten und führen aber ermahnen und strafen euch auch. Wenn du diesen Kokon nicht als Gefängnis sondern mehr als Befreiung betrachtest, nimm es einfach an. Stell dir nicht so viele Fragen ob das richtig ist, was andere vielleicht denken könnten oder ob du irgendwie nicht mehr ganz sauber tickst ;) Glaube mir mit dir ist alles in Ordnung.

      Was du jetzt "durch machst" ist einfach eine Weiterentwicklung eurer Beziehung. Eine Intensivierung dessen was ihr bereits habt. Und ich kann dir nur den Rat geben... lass dich fallen und genieße es :yes:
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      @Rozabel Du hast mich mit deinen Beitrag wirklich zu Tränen gerührt. Danke
      Ich hoffe, dass meine /unsere Zukunft so aussieht, wie du es beschreibst und danke für deine Einschätzung meiner Gefühle du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.

      Ich muss ergänzen, dass ich mich zum ersten Mal in meinem Leben anfange richtig zu fühlen so wie ich bin und das Dank der Erkenntnisse, die ich hier im Forum gewonnen habe.
      Die Normalität ist eine gepflasterte Straße - man kann gut darauf gehen, aber es wachsen keine Blumen auf ihr.
      (van Gogh)
      ... also ich muss jetzt ein wenig in die Vergangenheit abdriften, da meine erste Beziehung eine, nach heutigen Wissensstand, 24/7 Beziehung war...

      Ich tue mich im privaten Leben immer schwer Entscheidungen zu treffen, sei es bei Unternehmungen, Kleidung, Urlaub, etc. diese Dinge hat alle mein "Herr" entschieden, dass hat mich immer im Innersten beruhigt. War ich unzufrieden mit mir, hat er mir geholfen meine Ziele zu erreichen. Ich wusste gar nicht was wir damals lebten, aber es tat mir alles gut. Die Strenge, die Führung auch die Strafen, dass alles hat mir geholfen, ich zu sein, ein besseres Ich. Mir keine Gedanken und Sorgen machen zu müssen, in mir zu ruhen. Er hatte so eine natürliche Dominanz, dass es ganz leicht für mich war mein Leben, mein Sein, meine Wünsche ihm ganz unterzuordnen und zu schenken.

      ...oh gott welche Liebeserklärung :love: ... Jahre später..., gut er hatte es irgendwann übertrieben... :/  
      Sehr gerne @Favea :blumen:

      Du entdeckst in und an dir eine verborgene Seite. Ihr habt gemeinsam die Tür einen kleinen Spalt aufgemacht und jetzt wird es Zeit mal nachzusehen was dich hinter dieser Tür alles erwartet. Verborgene Sehnsüchte, Gefühle die dich schweben lassen, Hormone die dich verrückt machen und Fantasien die es zu erforschen gilt.

      Ich wünsche dir und deinem Herrn dabei viel Freude und Spaß.


      LG
      Rozabel
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      ich kann leider nicht viel dazu sagen aber mich berührt dein Beitrag.

      Ich kenne es von mir nur soweit und kann nur auf eine Klitzekleine Erfahrung zurück schauen... Das ich auf Kontrolle von außen sehr gut reagiere und mich sehr wohl fühle :)
      „Der leere Wunsch, die Zeit zwischen dem Begehren und dem Erwerben des Begehrten vernichten zu können, ist Sehnsucht.“

      Immanuel Kant

      Leider kann ich da auch nicht irgendwie aus Erfahrung sprechen. Aber Gedanken hab ich mir darüber auch schon gemacht, was wäre wenn es wirklich mal jemanden gäbe, mit dem man dann auch eine Partnerschaft eingeht.

      Da ich eigentlich mein Leben relativ gut im Griff hab und ich (ich nenn es jetzt einfach mal so) "alltagsdominant" bin, weiß ich nicht, in wie weit ich diese Eigenverantwortung abgeben könnte. Es gibt Dinge im Leben, da würde ich mir partout nicht reinreden lassen und da verbitte ich mir jede Einmischung.
      Aber - es gibt tatsächlich auch Bereiche, in denen tu ich mich mit Entscheidungen schwer. Gerade, wenn mal wieder zu viel auf einen hereinprasselt und man eigentlich allein mit allem überfordert ist. Gerade das sind die Augenblicke, wo ich mir durchaus vorstellen könnte (ja, manchmal sogar wünsche), ich könnte all die blöde Verantwortung abgeben. Jemand, der für mich und vor allem für mein Wohl entscheidet. Der mich führt und dann auch beschützt. Und auch jemand, der mich trotzdem noch bestärkt in meinen selbst getroffenen Entscheidungen.
      Bei mir gibt es also da kein klares Ja oder Nein, sondern ich glaube, es käme wirklich auf die Bereiche und die Situation an.

      Aber das sind alles nur Gedankengänge. Wie gesagt, ich hab da Null Erfahrung.
      Ich blicke auf fast 25 Jahre der Beobachtung und Erfahrung mit 'irgendwie immer' (auch) BDSM-Beziehungen zurück. Auch eine langjährige Ehe ist dabei. Keine dieser Beziehungen glich letztlich der anderen. Manche hatten von vornherin den DS-Aspekt, bei anderen entwickelte es sich später und eine hatte ihn über die Zeit sogar ganz verloren. Mal war es Beiwerk, mal war es quasi das Rückrad der Beziehung. Und nie hat es sich wie ursprünglich gedacht entwickelt und wie war die Entwicklung beendet. Was ich mi alledem zum Ausdruck bringen möchte ist, dass du es als eine aufregende Reise genießen solltest, denn der Weg ist das Ziel und einzig der Tod ist Ergebnis des Sein.
      .
      Enjoy your ride!
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      @Krat Nein tu ich nicht. Dafür brauche und genieße ich viel zu sehr meine Selbständigkeit. Das ist etwas, das nicht meinem Naturell entsprechen würde.

      Andererseits soll man niemals nie sagen, aber vom derzeitigen Standpunkt her ein ganz klares Nein.
      Hat vielleicht jemand Lust noch zu erzählen wobei euch der Dom unterstützt bzw. Wo Dom die Führung übernimmt?

      Oder an die Doms worüber übernehmt ihr im täglichen Leben die Kontrolle?

      Oder auch Wünsche wo ihr euch Kontrolle oder Kontrollübernahme bzw. Führung wünscht oder Führung übernehmen möchtet. im Alltag.

      Ich z.b. könnte mir vorstellen nach und nach fast alles abzugeben.
      Die Normalität ist eine gepflasterte Straße - man kann gut darauf gehen, aber es wachsen keine Blumen auf ihr.
      (van Gogh)
      Grüß dich Favea,

      die größte Unterstützung hat für mich ausgemacht Schwächen ab- und Stärken auszubauen.
      Er hat mir beigebracht zu unterscheiden was für mich wirklich von Belang ist und was mich zwar
      beschäftigt aber im Grund nur Nebensache ist. Beeinflussung von außen hat heute keine Chance
      mehr.

      Ich hatte damals keine konkreten Vorstellungen wie ich mir das Leben in einer Hs Verbindung einbilde,
      was sein müsste oder nicht sein dürfte. Ich hatte mehr so eine Ahnung wie ich mich fühlen möchte und
      eine Ahnung dass es mit Ihm lebendig werden kann. Oft genug hatte ich Muffe vor dem was mir bevor stand.
      Dies zu überwinden hat mein Herr geholfen und ist mit mir den Weg durch mein Inneres gegangen.
      Er erlebt die schönen Seiten mit mir und stützt und beschützt mich bei den weniger schönen Seiten.

      Schickes Wochenende
      d
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe
      Hi,

      also für michgreift DS definitiv sich im Alltag, hier aber viel subtiler. Hängt natürlich auch von deinem Partner ab, aber wer generell eine devote Ader hat wird diese nie im Alltag abschalten können. Genau so geht es mir anders rum. Wenn sich beide dabei wohl fühlen ist alles super. Bei mir ist es z.B. dannmal ein strenger Blick oder eine mehr als Befehl gedachte Bitte. --schwer zu erklären xD--

      Am Ende gebe ich meiner Partnerin damit wie du sagtest, Struktur und Ordnung, welche sie nicht hat. Immer vorausgesetzt ich habe jemand, der in diesem Sinne zu meiner Persönlichkeit passt.

      Am Ende sehe ich es als großes Glück in meinem Fall, Dominanz auch in der normalen Partnerschaft ausleben zu können.

      VG
      Viele Grüße mephisto
      Ich unterstütze meine Subbie so, wie ich es nicht jeder Beziehung ohne Machtgefälle auch täte, jedoch ggf. mit dem 'Motivationsverstärkern', die der BDSM-Baukasten bereitstellt.
      Ich reflektiere und bestärke ggf.

      Und dann sind da noch die von Subbie für sich selbst oder durch mich für sie formulierten Ziele oder Verhaltensregeln. Diese werden mit Belohnung oder Strafe



      Was dabei jedoch sicher ein besonderer Aspekt zu sein scheint ist, das /s sich wenn sie mag oder muss hinter D/ 'verstecken' kann.

      Bei uns ist es aktuell der außerplanmässige Süßwarenkonsum, den ich reglementieren muss und die Veränderung ihrer Arbeitssituation, die ich unterstütze. Ganz alltägliche Dinge eben.
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Diese Frage bewegt mich auch.
      Ich bin mir nicht sicher, was genau ich suche - ob mir eine Spielbeziehung genügt etwa.
      Andererseits glaube ich nicht, dass ich mir von einem Spielpartner im Alltag etwas sagen lassen würde. Ich stelle mich gerne auf einen Menschen ein, aber dann muss da mehr sein als reines Spiel.
      Da für mich das Spiel an sich rein sexuell ist, hätte ich sicher Probleme mit Anordnungen im Alltag, die nicht wenigstens indirekt etwas mit Sex zu tun haben.
      In einer Partnerschaft mag ich es, wenn ich nicht alle Entscheidungen treffen muss - das beginnt dann schon bei der alltäglichen Frage "Was gibt´s heute zu essen?". Insgeheim habe wohl schon immer dieses Machtgefälle in Beziehungen gesucht, ohne es benennen zu können.
      Aber diesen Menschen liebe ich auch und würde nahezu alles für ihn tun, solange es mir nicht schadet.
      Einen Spielpartner kann bzw darf ich nicht lieben, sonst würde ich mich zu sehr reinsteigern. Gefühle sind dann sicherlich da, aber eben nicht so tief - soweit ich das ohne praktische Erfahrung sagen darf.
      Jemand, der nur geplant abschnittsweise in meinem Leben ist, darf nicht unbedingt über Dinge bestimmen, die nichts mit ihm direkt zu tun haben.
      24/7 kann ich mir gut vorstellen - aber nur als echte Liebesbeziehung mit der Option auf ein "für immer".
      Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... :monster: