Mainstream

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Ja so wie ich das verstehe, sind das die, die jetzt, auch aufgrund von Shades of Grey usw, BDSM mal ausprobieren und vielleicht im weniger intensiven Ausmaß leben.


      Ich glaube übrigens nicht, dass man sich den Arsch versohlen lässt, wenn man es nicht mag, nur weil es jetzt salonfähiger geworden ist. Man probiert es vielleicht mal aus aber wenn es nicht gefällt glaube ich nicht, dass man sich gezwungen fühlt es weiter zu machen, nur weil Ana sich von Christian ganze sechs Mal den Gürtel über den Allerwertesten ziehen ließ.
      @Lillyfee WAS ist BDSM Mainstream?
      Für den einen ist es wie @Alecto schrieb: "das, was man in den meisten einschlägigen Ratgebern (z.B. auch gentles Hauptseite) erklärt bekommt und was man auch häufig auf entsprechenden Veranstaltungen praktiziert sieht" für andere mehr oder auch weniger.

      Ich denke, die vorangegangene Diskussion hat deutlich gezeigt, dass man hier kaum Pauschalisieren kann. Ich kann nur sagen, was FÜR MICH dazu gehört, aber das ist eben subjektiv.
      Ich habe starke Flügel, die mich weit tragen können.
      Also ich könnte nicht behaupten, dass mir der Begriff Mainstream-BDSM besonders oft unter gekommen wäre oder dass ich genau wüsste, was es damit auf sich hat. Meine Interpretation wäre aber nochmal eine etwas andere, ist dabei aber - von meiner Seite aus - völlig wertungsfrei.

      Für mich wäre Mainstream-BDSM eben das, was "die meisten BDSMler machen".
      Also vielleicht (Achtung, Klischeeschublade) Spanking mit der Hand, und vielleicht Gerte und Flogger, Bondage mit Handgelenksfesseln, Disziplin im Sinne von Pseudostrafen, Machtgefälle im Schlafzimmer. :) Viele BDSMler werden noch andere Dinge zusätzlich machen, der eine dies, der andere das. Diese Spielarten sind dann aber seltener und damit nicht mehr ganz so Mainstream. :) Aber nur, weil die eine Spielart mehr Menschen Spaß macht wie eine andere, würde ich dort keine Wertung erwarten und auch wer eine Mainstream-Spielart ablehnt fällt deswegen nicht gleich aus dem BDSM-Raster und ist deswegen kein BDSMler mehr oder aber ein Minderwertiger.

      Ein Buch über BDSM wird nicht zwangsweise nur das Mainstream-BDSM zeigen, genauso wie ich von einem Buch über Musik erwarte, dass dort nicht nur Popmusik beschrieben wird sondern ansatzweise auch Klassik, Jazz, HipHop und Metal. Nicht ausführlich vielleicht, aber angerissen. Nur, weil ich nicht jedes Popmusiklied mag, bin ich immer noch Popmusik-Fan und wenn ich gar keine Popmusik mag sondern nur Klassik kann ich immer noch begeisterter Musikfan sein.

      Dana schrieb:

      Und wenn jemand meint, dass er BDSM betreibt, weil er seine Liebste mit ner rosa Federboa fesselt, dann wird auch der genau so in meinem Kreis willkommen geheißen und auch ernst genommen.

      Dana schrieb:

      Ich glaube übrigens nicht, dass man sich den Arsch versohlen lässt, wenn man es nicht mag, nur weil es jetzt salonfähiger geworden ist.
      Ich glaube das ist so ein bisschen das Problem in der Szene. Man möchte akzeptiert werden, dann kommt so etwas wie SOG, das Thema wird gesellschaftsfähig, und plötzlich fühlen sich manche nicht mehr privilegiert.
      Das ist die eine mögliche Seite, aber die Medaille hat zwei davon. Es kommen durch die Aktualität des Themas natürlich auch eine Menge Menschen z.B. in dieses Forum, die nur eine Fantasie haben und nicht den Hauch einer Ahnung ob und wie sie das umsetzen möchten oder können.
      Über das Kopfkino zu schreiben ist das eine, wenn es dann darauf ankommt, ist es eine andere Sache.
      Was dieses Forum betrifft, spielt das jedoch in meinen Augen keine Rolle. Es ist eine Plattform für Menschen, die sich mit dem Thema BDSM beschäftigen. Ob real, oder im Kopfkino, darauf haben wir keinen Einfluss und ich denke wir sollten mit jedem kommunizieren, der sich für das Thema interessiert, egal aus welchem Grund.

      Easy
      Ich Entschuldige mich schon mal im Voraus für das OT, aber anscheinend fühlen sich
      immer mehr Menschen durch eventuell kontroverse Themen Persönlich angegriffen.


      Für mich Persönlich ist es nicht verwerflich eine andere Meinung zu vertreten.
      Viele verschiedene Menschen, viele verschiedene Meinungen, und so soll es ja
      auch sein. Nur sollte man mit der Meinung eines anderen auch Konstruktiv umgehen
      können.
      Ich vertrete im Grundsatz die Meinung von M.J, die sie ja nun mehr als deutlich da gelegt
      hat. Bin ich jetzt mehr oder weniger BDSMler als jemand der eine andere Meinung
      vertritt!? Ganz klar nein! Fühle ich mich angegriffen wenn jemand eine andere Meinung
      hat, die sich nicht mit meiner deckt? Nö

      Ich habe, und halte dieses Forum immer noch für einen sehr Tolleranten Ort, in dem jede
      Meinung irgendwo seinen Platz hat. OT Ende


      LG
      NightWolf81

      NightWolf81 schrieb:


      Für mich Persönlich ist es nicht verwerflich eine andere Meinung zu vertreten.
      Selbstverständlich nicht. Aber M. J. hat mit ihrem ersten Beitrag die Fragestellung in ihrem Sinne umgedeutet von

      'Was (Praktiken, Spielarten) ist Mainstream innerhalb von BDSM'

      zu

      'Ist BDSM, der inzwischen Trend und somit Teil des gesellschaftlichen Mainstream ist, noch richtiger BDSM?'
      „Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein.“ (Voltaire)
      Wie @Cat oben bereits gesagt hat, bedeutet Mainstream zunächst einfach nur: Der Geschmack der meisten Menschen in einer Gesellschaft.

      In der Diskussion hier, so mein Eindruck, kommen jedoch zwei verschiedene Mainstreams zusammen:

      Da ist einmal der Mainstream von der BDSM-Seite aus betrachtet. Heißt: Was ist "gewöhnliches" BDSM für die meisten BDSMler aus ihrer eigenen Sicht?
      Auf der anderen Seite der Mainstream im BDSM von der ganzen Gesellschaft aus betrachtet. Heißt: Was ist "gewöhnliches" BDSM für die Mehrheit der ganzen Bevölkerung?

      Für mich gibt es da schon Unterschiede.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      @Lillyfee, Danke für die Frage.



      Seit den 90ern wurde fleißig an der Akzeptanz von BDSM in der Gesellschaft gearbeitet. In allen Medien kannst Du etwas von Sex und BDSM sehen. Hans Meiser empfängt den Chef der Schlagzeilen usw. Früher Frau Geisler heute SOG. Gentledom erzählt wissbegierigen Frauen von BDSM. Nicht zu vergessen, das Internet überhaupt...



      Was früher die Sache von Geneigten war, ist völlig in die Breite getreten worden und nun haben ganz viele Menschen Spaß an BDSM. Es ist ein ganz breiter Fluss geworden und wir sind mittendrin. :)

      Lillyfee schrieb:

      Was ist im BDSM Mainstream?
      Ich hab nach dem lesen hier nicht mal mehr gewusst, was eigentlich die Frage war.

      "Mainstream" heißt übersetzt Hauptstrom, also die große Mitte, der Bereich in dem sich ein Großteil wiederfindet, eine Art Mittelmaß, oder einfach der Geschmack der Masse.

      Was ist im BDSM Mainstream?

      Nächste Begriffsdefinition : wer gilt als BDSMler?

      Für mich ganz simpel: Wer sich selbst dafür hält.
      Wer sich selbst als BDSMler bezeichnet, ist es . Wie sollte irgendjemand Anderes das besser beurteilen können, als die Person selbst.

      BDSM-Mainstream wäre also der Bereich dessen, was sich ein Großteil derer, die sich selbst als BDSMler bezeichnen würden, praktizieren.

      Dazu könnte man ja eine Umfrage starten.

      Des weiteren wurden die Medien eingeworfen.
      Es gibt noch den Medialen Mainstream, also das von den Massenmedien publizierte, oder einfach die Themen mit den höchsten Einschaltquoten oder Leserzahlen...

      BDSM ist als Thema in den Medien seit "50 Shades" dort angekommen.

      Ich persönlich bin für diese Entwicklung sehr dankbar, denn sonst wüsste ich wohl immer noch nicht,
      was bei mir kaputt ist :ironie:
      Wahrscheinlich ist BDSM dann Mainstream, wenn man eben denkt nicht Mainstream zu sein^^

      Nein, ich denke "leichtere" Dinge wie mal ans Bett fesseln, ein bisschen Haue oder "normale" Rollenspiele, die auch bei nicht-BDSM-Paaren vorkommen werden als Mainstream bezeichnet.
      Letztlich ist das wohl eine Definitionssache, die jeder anders sieht.
      Da wir aber alle nur so individuell sein können, wie es unser Umfeld zulässt, strömen wir doch alle in jedem Lebensbereich gewissermaßen mit.
      Im BDSM Mainstream zu definieren finde ich schwer. Sicher sind LLL oder Spanking weit verbreitet und in gewisser Weise Mainstream, aber da kommt es auch immer wieder drauf an, wie es ausgelebt wird.

      M.J. Craw-Corteaz schrieb:

      Im Prinzip könnte es mir ja egal sein wer sich für was hält und es ist ja immer schön wenn Menschen sich mit ihrer Sexualität befassen. Leider führt es dazu das ich umso mehr aufpassen muss. Denn wenn ich einem Trendbefolger von meiner Passion erzähle oder denke man könne sich wirklich austauschen- dann ist der jenige leider überfordert und ich bin doch wieder die Perverse. Das war es dann mit dem Gespräch.
      Und wo ist das Problem? Entweder der/diejenige kommt dann damit klar, man unterhält sich über was anderes oder derjenige ist so "verschreckt" dass er ängstlich das Weite sucht. Dann hat man frühzeitig aussortiert und so Zeit gespart. Mir muss nicht jeder von seinem Sexleben erzählen, von manchen möchte ich das auch lieber gar nicht wissen, aber ich möchte bei "richtigen Freunden"[tm] kein Geheimnis mehr drauß machen müssen. Wer nicht akzeptieren/tolerieren kann was ich tue, fliegt raus. Wenn es geklärt ist, muss ich manchem dann nicht mehr davon erzählen, das ist ok, aber wer mich deswegen ablehnt, ist als Freund/in ungeeignet, das reicht dann nur zum Bekannten.

      M.J. Craw-Corteaz schrieb:

      - Trend Doms , die umfallen bei der Anforderung einer passionierten Sub
      - Trend Subs, die überfordert sind von den Ansprüchen eines Doms
      - Schwafelnde Menschen bei denen man am liebsten in die Tischkante beißen würde abgesehen.
      Die hat man aber immer und überall. Die gab es immer und wird es immer geben. Genauso wie BDSMler nicht alle zusammenpassen, weil die Philosophien einfach anders sind. Das manche Sadisten dann einfach zuh art für manche Maso sind oder umgekehrt oder zu dominant oder nicht dominant/devot genug, damit zwei Leute zusammenpassen kommt dann noch dazu. Aber das ist halt so.

      Sanctuare schrieb:

      Wenn ich ehrlich bin, mache ich mir nie Gedanken darüber was Mainstream ist, ob es auch richtiger BDSM ist, usw. Für mich zählt in erster Linie, dass es Spaß macht. Aber ich muss gestehen, dass ich es gut finde, dass BDSM in der Gesellschaft angekommen ist, so hat das Ganze nicht mehr so den "ein Perverser im dunklen Keller" Beigeschmack.
      Homosexualität ist auch noch lange nicht in der Gesellschaft angekommen, da ist BDSM noch viel weiter von entfernt. Es ist aktuell nach Shades of Grey ein Thema zum anheizen, es ist ja so böse und verrucht. Es steigert die Auflage und wie früher die Bravo wird der Teil heimlich gelesen...

      Prinzipiell ist BDSM etwas, was gar nicht im Mainstream ankommen muss, genauso wie manche Musikrichtung halt nicht Mainstream wird. Da ist auch kein Problem drin - aber von wirklicher Akzeptanz ist es mMn mindestens so weit entfernt wie Homosexualität oder Transidentät.

      La Juli schrieb:

      Homosexualität ist auch noch lange nicht in der Gesellschaft angekommen, da ist BDSM noch viel weiter von entfernt. Es ist aktuell nach Shades of Grey ein Thema zum anheizen, es ist ja so böse und verrucht. Es steigert die Auflage und wie früher die Bravo wird der Teil heimlich gelesen...

      Prinzipiell ist BDSM etwas, was gar nicht im Mainstream ankommen muss, genauso wie manche Musikrichtung halt nicht Mainstream wird. Da ist auch kein Problem drin - aber von wirklicher Akzeptanz ist es mMn mindestens so weit entfernt wie Homosexualität oder Transidentät.
      Zum ersten Teil muss ich sagen, dass das meines Erachtens nach auch von der Bildung abhängt. Ungebildete Menschen neigen aber leider zur völliger Intoleranz, ob sich das jetzt um Sexualität, Behinderungen oder Herkunft handelt ist da eigentlich wurscht. So gesehen ist Homosexualität durchaus angekommen, wenn ich ehrlich bin, gehen m.E. nach sogar schon einige Menschen mit ihrer Sexualität hausieren.

      Der zweite Teil ist so eine Sache, ich denke wirklich, dass BDSM zumindest nicht mehr so im dunklen Hinterstübchen ist wie früher, das liegt aber nicht nur an 50 Shades, ich speziell glaube, dass schon mit "die Geschichte der O" angefangen wurde, das Tabu zu enttabuisieren (gibts das Wort?). Lieder wie Gwendoline, Bitte Bitte, Ich tu dir weh, usw. haben sicher auch einen Teil dazu beigetragen. Ehrlich gesagt, finde ich schon, dass BDSM durchaus in der Gesellschaft ankommt. Ich denke vor 20 Jahren konnte man keinem Polizisten sagen "ich hab meine Frau verhauen weil wir BDSM machen" zumindest hätten nur die Wenigsten gewusst was man meint. Wenn heute panisch die Nachbarn die Polizei rufen, weil sie hören wie die Frau verhauen wird, wird (zumindest von Seiten der Polizei) kein Drama aus der Sache gemacht. (ggfs wird einem empfohlen die Frau zu knebeln, damit es leiser ist). So definiere ich eigentlich für mich "in der Gesellschaft angekommen". Und wenn meine (eher verklemmte) große Schwester mich fragt, ob wir ihr mal ein paar Sachen leihen können, weil sie sich dafür interessiert, scheint es auch in den braven Haushalten angekommen zu sein, dass es mehr gibt als nur die Missionarsstellung. Und wenn ich ganz ehrlich bin, reicht mir Toleranz, wozu muss Akzeptanz vorhanden sein? Was ich in meinem Schalfzimmer mache ist mein Ding, dass muss niemand gut finden, wenn er es merkt.

      Sanctuare schrieb:

      La Juli schrieb:

      Homosexualität ist auch noch lange nicht in der Gesellschaft angekommen, da ist BDSM noch viel weiter von entfernt. Es ist aktuell nach Shades of Grey ein Thema zum anheizen, es ist ja so böse und verrucht. Es steigert die Auflage und wie früher die Bravo wird der Teil heimlich gelesen...

      Prinzipiell ist BDSM etwas, was gar nicht im Mainstream ankommen muss, genauso wie manche Musikrichtung halt nicht Mainstream wird. Da ist auch kein Problem drin - aber von wirklicher Akzeptanz ist es mMn mindestens so weit entfernt wie Homosexualität oder Transidentät.
      Zum ersten Teil muss ich sagen, dass das meines Erachtens nach auch von der Bildung abhängt. Ungebildete Menschen neigen aber leider zur völliger Intoleranz, ob sich das jetzt um Sexualität, Behinderungen oder Herkunft handelt ist da eigentlich wurscht.
      Toleranz hängt nicht von der Bildung ab. Das habe ich bei meinen Outings erlebt. Da waren Akademiker strunzdämlich und intolerant und angeblich ungebildete sagten nur "du musst glücklich werden wie du bist und wen du lieben willst". Damit war es gegessen und das Verhalten danach ganz normal.

      Sanctuare schrieb:

      So gesehen ist Homosexualität durchaus angekommen, wenn ich ehrlich bin, gehen m.E. nach sogar schon einige Menschen mit ihrer Sexualität hausieren.
      Das musst du mir nun detailliert erklären. Ich bin gespannt was du damit meinst. Wenn sich Schwule und Lesben outen? Wenn sie in der Stadt händchenhaltend umherlaufen oder wenn sie sich auf der Straße küssen? Für händchenhalten und Küssen muss man auch in Großstädten mit Beleidigungen, bespuckt werden oder körperlichen Angriffen rechnen. Da paßt kein Smiley mehr wie ich kotzen könnte.

      Sanctuare schrieb:

      Und wenn ich ganz ehrlich bin, reicht mir Toleranz, wozu muss Akzeptanz vorhanden sein? Was ich in meinem Schalfzimmer mache ist mein Ding, dass muss niemand gut finden, wenn er es merkt.
      Über Toleranz oder Akzeptanz kann man streiten - je nachdem wie man persönlich das definiert. Aber du hast Recht, niemand muss es (für sich) gut finden, aber er muss es akzeptieren das du es machst und dir es gefällt.
      Eins vorweg: Es ist sehr schön so eine neutrale Unterhaltung zu führen, wo nicht gleich die Emotionen überkochen.

      Ich muss ehrlich gestehen, dass es mich überrascht, dass gebildete Menschen bei Homosexualität intolerant reagieren. Ich hab die Intoleranz eher bei der "Ey, Alda bist du schwul oder was, das ist ja voll behindert"- Fraktion erwartet.

      Mir ist gerade erst aufgefallen, dass "mit der Sexualität hausieren gehen" sehr ungenau gewählt ist, das kann man schon sehr falsch deuten. Küssen, outings oder händchenhalten ist normal (zumindest für mich). Mit Sexualität hausieren meine ich zB, dass ich auf einer Party jemanden kennenlerne und der sich vorstellt mit "Hi, ich bin der soundso und ich bin schwul" (das hatte irgendwas von den Treffen der anonymen Alkoholiker) oder letztens bei einer Diskussion über Fremdenfeindlichkeit "also meine Meinung als Schwuler zu dem Thema ist, dass das Thema jetzt hochgeschaukelt wird, weil blabliblubb". Das ist für mich hausieren, es gibt einfach Situationen, da ist die sexuelle Ausrichtung uninteressant.

      Sanctuare schrieb:

      letztens bei einer Diskussion über Fremdenfeindlichkeit "also meine Meinung als Schwuler zu dem Thema ist, dass das Thema jetzt hochgeschaukelt wird, weil blabliblubb".
      :icon_lol:
      Stimmt, das ist etwas übertrieben.
      Aber wahrscheinlich glaubt derjenige, dass allein die Tatsache, dass er schwul ist, ihm eine andere Perspektive auf das Problem ermöglicht, :pardon: .
      Gibt es das im BDSM-Bereich nicht auch? :gruebel:
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Ich komme zum Schluss, es gibt wahrscheinlich keinen Mainstream im BDSM.
      Es ist alles nur eine Art Abgrenzung, also rein subjektiv.

      Wobei ich auch glaube, dass einige Praktiken eher von der Masse gemocht und praktiziert werden wie andere.
      Was nicht heißt, das hiermit eine Wertung vorgenommen wird.

      Danke für eure Meinungen.

      Sanctuare schrieb:

      Mir ist gerade erst aufgefallen, dass "mit der Sexualität hausieren gehen" sehr ungenau gewählt ist, das kann man schon sehr falsch deuten. Küssen, outings oder händchenhalten ist normal (zumindest für mich). Mit Sexualität hausieren meine ich zB, dass ich auf einer Party jemanden kennenlerne und der sich vorstellt mit "Hi, ich bin der soundso und ich bin schwul" (das hatte irgendwas von den Treffen der anonymen Alkoholiker) oder letztens bei einer Diskussion über Fremdenfeindlichkeit "also meine Meinung als Schwuler zu dem Thema ist, dass das Thema jetzt hochgeschaukelt wird, weil blabliblubb". Das ist für mich hausieren, es gibt einfach Situationen, da ist die sexuelle Ausrichtung uninteressant.
      Man muss es nicht immer ausdrücklich betonen, aber gerade in der Diskussion um Rassismus, Homo-/Transphobie kann ich das Argument sehr gut verstehen.

      Feuerpferd schrieb:

      Sanctuare schrieb:

      letztens bei einer Diskussion über Fremdenfeindlichkeit "also meine Meinung als Schwuler zu dem Thema ist, dass das Thema jetzt hochgeschaukelt wird, weil blabliblubb".
      :icon_lol: Stimmt, das ist etwas übertrieben.
      Aber wahrscheinlich glaubt derjenige, dass allein die Tatsache, dass er schwul ist, ihm eine andere Perspektive auf das Problem ermöglicht, :pardon: .
      Und ich gebe demjenigen vollkommen Recht! Jemand, der aufgrund seiner Lebensweise (leider höchstwahrscheinlich) in seinem Lebensalltag diskriminiert wird oder sich aus Selbstschutz von sich aus zurücknimmt (z.B. Schwule/Lesben halten in der Öffentlichkeit nicht Händchen, küssen sich nicht, nennen sich nicht beim Kosenamen, tun so als ob sie nur gute Freunde (oder Bruder/Schwester) sind, sich gar nicht kennen etc. pp.), kann die Probleme, die andere Menschen mit Rassismus haben, viel besser verstehen.

      Mir hat jemand in einer Diskussion über Transidentität mal gesagt, es sei doch gar nicht schlimm wenn man sich bei er/sie/ihr/ihm/... vertut, das wäre doch nicht so wichtig. Ich habe ihn dann durchgehend mit sie/ihr und Frau XYZ angesprochen. 10min später hat er sich darüber beschwert, was mir denn einfallen würde ihn immer weiblich anzusprechen :lol: . Danach hatte er es kapiert.
      Es ist viel einfacher, die Probleme oder Ängste anderer Leute zu verstehen, wenn man sie selbst schonmal erlebt hat oder hautnah mitbekommen hat.